Enthüllungsjournalismus pur

Und wiedermal „Schlagzeilen“, die sich mit der Bundeswehr in Afghanistan befassen. Der Stern hat einen Artikel gebracht in dem er „enthüllt“, dass das KSK in Afghanistan 2001 mit einem nachgemachten Symbol des Afrikakorps der Wehrmacht (einer Palme) auf einem Geländewagen unterwegs waren - ein echter Skandal, nur leider gar nicht so groß, wie der Stern offenbar weiß, denn das Panzerbataillon 33 in Luttmersen hat diese Palme seit seinem Bestehen (also seit fast 50 Jahren) im Verbandswappen:

http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&client…

Wiedermal ein besonders erfolgreicher Fall des investigativen Journalismus - nur halt nicht wirklich gut recherchiert.

Ob die Palme als Symbol für Einheiten der Bundeswehr wirklich gut gewählt ist lasse ich mal dahingestellt und stelle es zur Diskussion, allerdings müssen alle Verbandsabzeichen der Bundeswehr eine Prüfung auf ihre Vertretbarkeit durchlaufen.

Gruß Andreas

Und wahrscheinlich müssen demnächst alle Flieger ihr Symbol gegen ein Papierfliegerchen austauschen.
Ich krieg die Krise mit unseren Problemen die wir vor fast 70 Jahren mal angezettelt haben…
Da muß doch mal ein Ende sein! Und nicht immer nur „Ach vorsicht, ihr wisst ja damals…“

Gruß Armin

Ps: Mein Vater hats als Kind noch erleben müssen…

Hallo Andreas,

Du weißt doch ganz genau, was mit diesem „Enthüllungsjournalismus“ bezweckt wird. Wer sich davon einnehmen lassen will, der soll sich bitte davon einnehmen lassen. Ändern kann man daran nichts und das wollen wir auch nicht. Ich persönlich habe kein Interesse daran, dass sich die Bundeswehr für jeden zusammengedichteten Quatsch rechtfertigen muss.

Du kannst mal Deine Kameraden von den 152ern aus Wilhelmshaven fragen, wie sich gerade so einige jener Journalisten, die nicht dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk angehören, hier aufgeführt haben, als hier der UNIFIL-Verband ausgelaufen ist. Das ging z. T. so weit, dass sich andere Journalisten von ihnen ausdrücklich distanziert haben und sogar von einem „peinlichen Wettkampf um die sensationellere Aufnahme“, also Sensationsjournalismus, sprachen. Es geht um die Auflagenzahl und somit ums Geld. Und das rechtfertigt jedes noch so fragwürdige und zwielichtige Mittelchen. Hauptsache ist, man findet einen Leser, der alles schluckt und verdaut, ohne vorher mal zu prüfen, um was es sich dabei wirklich handelt. Und allem Anschein nach gibt es von diesem Lesertypus in diesem Lande so reichlich, dass sich damit eine ganze Sensationsjournalismusindustrie ernähren kann.

Man sollte dem mithin nicht auch noch eine Plattform bieten. Damit erweckt man nur den Anschein, als würde man Diskussionsunwürdiges als wichtig betrachten.

Grüße
Tom

moin,

wie gut der STERN recherchiert, das hat er mit den sensationellen hitler-tagebüchern bewiesen.

auch wenn es eine zeit her ist: dieser fehler ist unverzeihlich und hat den STERN seitdem bei mir in die ecke des übelsten schmuddeljournalismus gebracht, und daher werde ich nicht im geringsten diese postille zu meiner meinungsbildung herannehmen!

gruss
khs

Netter Versuch…
…aber natürlich nur dreister Unsinn.

Es geht hier nicht etwa um das Wappen des Panzerbataillons 33, das an diesem Einsatz nicht beteiligt war.

Im Stern ist ein Fahrzeug mit einer Palme auf der Tür zu sehen, die nicht nur deutliche Ähnlichkeit zum Abzeichen des Afrika-Korps aufweist, sondern ganz klar an diese angelehnt ist. Zwar bin ich kein Botaniker, aber es würde mich wundern, wenn in der Natur Palmen vorkommen, die Hakenkreuze oder eiserne Kreuze im Stamm haben.

Du magst es bagatellisieren wollen, aber sollte sich diese Tatsache bestätigen, ist dies ein handfester Skandal für mich. So etwas zeigt ein ganz klares Problem der inneren Führung in der Bundeswehr. Und das im Zusammenhang mit einer Einheit, über die man so gut wie nichts erfährt, so daß sie praktisch im rechtsfreien Raum ohne jegliche Kontrolle operieren kann. Das KSK muß endlich an die Kette genommen werden.

Die Distanzierung der Bundeswehr von der Wehrmacht ist seit Anbeginn ein wichtiger Brauch gewesen. Gegenläufige Tendenzen werden seit Jahren nicht konsequent unterbunden. Vielmehr scheint die oberste Führung dies sogar zu unterstützen. Oder wie wird die Veränderung der Grundstellung zum Beispiel begründet?

Mag man den Wahrheitsgehalt des Stern-Artikels prinzipiell anzweifeln, so steht in jedem Fall fest, daß das was Du dazu von Dir gegeben hast, vollkommen unhaltbar ist.

…aber natürlich nur dreister Unsinn.

Es geht hier nicht etwa um das Wappen des Panzerbataillons 33,
das an diesem Einsatz nicht beteiligt war.

Im Stern ist ein Fahrzeug mit einer Palme auf der Tür zu
sehen, die nicht nur deutliche Ähnlichkeit zum Abzeichen des
Afrika-Korps aufweist, sondern ganz klar an diese angelehnt
ist. Zwar bin ich kein Botaniker, aber es würde mich wundern,
wenn in der Natur Palmen vorkommen, die Hakenkreuze oder
eiserne Kreuze im Stamm haben.

Was bitte soll schlimm sein an einer Palme?`Was bitte soll schlimm sein am eisernen Kreuz? Das gabs schon lange vor den Nazis und hat eine lange Tradition beim deutschen Militär.
Gut, Hakenkreuz muss nicht sein. Aber das Argument, dass mann nun vermehrt Anschläge auf Bundeswehrsoldaten erwartet, zählt dann nicht. In islamischen Ländern sammelt man durch Hakenkreuze eher Sympathiepunkte. Das ist auch ein Grund warum die Deutschen dort so beliebt sind. Die ungebildeten Afghanen glauben immer noch, dass jeder Deutsche die Juden hasst. Ist zwar nicht politisch korrekt, aber nun mal die Realität.

mfg
pw

…nur frage ich mich welchen „Versuch“ du meinst.

Es geht hier nicht etwa um das Wappen des Panzerbataillons 33,
das an diesem Einsatz nicht beteiligt war.

Das Bild welches du meinst ist aus gar keinem Einsatz, sondern wurde vor einem Einsatz aufgenommen - soviel erst mal zu den Fakten. Effektiv ist es aber wohl völlig egal, ob das Bild vor, während oder nach einem Einsatz aufgenommen wurde.
Du kannst aber davon ausgehen, dass das Panzerbataillon 33 auch bereits in so ziemlich allen Einsatzgebieten im Einsatz nur verstehe ich den Ansatz nicht so ganz, dass sich an der Fragwürdigkeit der Verwendung der Palme etwas ändert, wenn das im Einsatz geschieht.

Im Stern ist ein Fahrzeug mit einer Palme auf der Tür zu
sehen, die nicht nur deutliche Ähnlichkeit zum Abzeichen des
Afrika-Korps aufweist, sondern ganz klar an diese angelehnt
ist.

Wo wir wieder bei dem Wappen des Panzerbataillons sind…woran soll das denn dann angelehnt sein?

Zwar bin ich kein Botaniker, aber es würde mich wundern,
wenn in der Natur Palmen vorkommen, die Hakenkreuze oder
eiserne Kreuze im Stamm haben.

Nun, ich bin kein Jurist, nur ist die Verwendung des Hakenkreuzes in Deutschland strafbar und die Verwendung des Eisernen Kreuzes nicht - im Gegenteil, das Eiserne Kreuz ist ja sogar Erkennungssymbol der deutschen Streitkräfte und nicht erst seit gestern Teil deutscher Militärgeschichte.

Du magst es bagatellisieren wollen

Ich will was? Ich habe überhaupt keine Stellung zu dem Vorfall bezogen, aber offenbar weißt du da mehr als ich.
Was ich kritisiert habe ist die extrem schlechte Recherche des Stern!

aber sollte sich diese Tatsache bestätigen, ist dies ein handfester :Skandal für mich.

Welche Tatsache sollte sich denn bestätigen?

So etwas zeigt ein ganz klares Problem der inneren Führung in
der Bundeswehr.

Welches genau?

Und das im Zusammenhang mit einer Einheit, über die man so gut wie :nichts erfährt, so dass sie praktisch im rechtsfreien Raum ohne :jegliche Kontrolle operieren kann.

Wenn du nichts über diese Einheit erfährst, woher willst DU dann wissen, dass sie "praktisch im rechtsfreien Raum ohne „jegliche Kontrolle operieren kann“? Im rechtsfreien Raum operieren wohl keine deutschen Soldaten und das Kontrollorgan sitzt in Berlin!

Das KSK muß endlich an die Kette genommen werden.

Ich hoffe da kommen noch Argumente und nicht nur nicht begründete Thesen.

Die Distanzierung der Bundeswehr von der Wehrmacht ist seit
Anbeginn ein wichtiger Brauch gewesen.

Nein, einen Brauch hat da sicherlich niemand daraus gemacht, vielmehr wurde klar Stellung dazu bezogen. Die Wehrmacht als Teil eines verbrecherischen Regimes ist nicht traditionswürdig, dementsprechend eindeutig ist auch Traditionserlass des Bundesministers der Verteidigung. Inwiefern das im Alltag Probleme aufwirft kann man sehr gut in „Die Traditionslüge“ von Ralph Giordano nachlesen.

Gegenläufige Tendenzen werden seit Jahren nicht konsequent :unterbunden. Vielmehr scheint die oberste Führung dies sogar zu :unterstützen.

Was sind denn diese "gegenläufigen Tendenzen? Beispiele sind immer etwas veranschaulichender als reine Phrasen.

Oder wie wird die Veränderung der Grundstellung zum Beispiel
begründet?

Das wüsstest du wahrscheinlich, wenn du dich ein wenig mit diesem Thema befasst hättest! Diese Änderung gab es um sich den anderen NATO-Nationen anzupassen! Relativ einfache Sache.
Aber kann es irgendwie sein, dass du die deutsche Militärgeschichte vor der Bundeswehr auf die zeit von 1933-1945 reduzierst? Den Anschein hat es zumindest.

Mag man den Wahrheitsgehalt des Stern-Artikels prinzipiell
anzweifeln, so steht in jedem Fall fest, daß das was Du dazu
von Dir gegeben hast, vollkommen unhaltbar ist.

Was habe ich denn dazu von mir gegeben? ;o)

Gruß Andreas

Was bitte soll schlimm sein an einer Palme?`Was bitte soll
schlimm sein am eisernen Kreuz? Das gabs schon lange vor den
Nazis und hat eine lange Tradition beim deutschen Militär.

Okay, kurz zur Information: Das Emblem des Afrika-Korps zeigte eine Palme mit einem Hakenkreuz im Stamm. Auf dem Foto im Stern ist eine leicht veränderte Palme zu sehen stattdessen mit einem eisernen Kreuz im Stamm.
Also wurde im wesentlichen das Hakenkreuz durch das eiserne Kreuz ersetzt. Dieses Vorgehen empfinde ich als problematisch.
Und um es noch einmal zu ergänzen: Es handelt sich mit Sicherheit nicht um das hier verlinkte Emblem des besagten Panzerbataillons. Diese Behauptung kann nur als Fehlinformation festgehalten werden.

Gut, Hakenkreuz muss nicht sein. Aber das Argument, dass mann
nun vermehrt Anschläge auf Bundeswehrsoldaten erwartet, zählt
dann nicht.

Dieses Argument kommt nicht von mir. Das wäre allenfalls Nebensache.

Also wurde im wesentlichen das Hakenkreuz durch das eiserne
Kreuz ersetzt. Dieses Vorgehen empfinde ich als problematisch.

Hallo,
wenn ich das lese, dann ist also der stürzende Adler(Barettabzeichen Fallschirmjäger)da in etwas veränderter Form ohne Hakenkreuz auch problematisch? Das schwarz-rot-goldene Fähnchen hat das Hakenkreuz ersetzt, auch bedenklich?
Manche sehen hinter allem etwas problematisches.
Ausserdem gibt es noch andere Sachen, die in ähnlicher Form übernommen wurden, die gab es aber auch schon teilweise vor der Wehrmacht.
Das Wachbataillon steht mit dem Karabiner der Wehrmacht bei Staatsbesuchen, das ist dann auch bedenklich, obwohl die Hakenkreuze der Beschussstempel weggeschliffen sein sollen.
Gruss
Rainer

Moin,

wenn ich das lese, dann ist also der stürzende
Adler(Barettabzeichen Fallschirmjäger)da in etwas veränderter
Form ohne Hakenkreuz auch problematisch? Das
schwarz-rot-goldene Fähnchen hat das Hakenkreuz ersetzt, auch
bedenklich?

Ich frag mich dann natürlich, warum überhaupt?
Warum hat man sich nicht etwas völlig Neues ausgedacht?
Ich behaupte mal, dass wenn solche Symbole auch in abgewandelter Form wieder verwendet werden, immer noch eine Verehrung, wenn auch unterschwellig, der Organisation, die sie ursprünglich verwendete, vorhanden ist.

CU

Axel

Ich frag mich dann natürlich, warum überhaupt?
Warum hat man sich nicht etwas völlig Neues ausgedacht?
Ich behaupte mal, dass wenn solche Symbole auch in
abgewandelter Form wieder verwendet werden, immer noch eine
Verehrung, wenn auch unterschwellig, der Organisation, die sie
ursprünglich verwendete, vorhanden ist.

Grundsätzlich ist es mit Sicherheit schwer, alle Symbole neu zu definieren. Viele liegen so nahe, daß eine Verwendung sinnvoll erscheinen muß.

Das ist aber eine ganz andere Frage, denn hier geht es ja darum, daß ein nicht offizielles Emblem benutzt wurde, das eine eindeutige Sprache spricht. Und das nicht von einfachen Wehrpflichtigen im jugendlichen Übermut. Hier handelt es sich um eine Elite-Einheit, von der man gerade ein gewisses Verantwortungsbewußtsein erwarten können muß. Schließlich sind diese Herren an sehr brisanten Einsätzen beteiligt. Und das ohne ausreichende Kontrolle.

Hi

…nur frage ich mich welchen „Versuch“ du meinst.

ich könnte mir vorstellen, dass er Deine Fehlinformation (ob strategisch eingesetzt oder mangels Information mag ich nicht beurteilen) meint, wenn Du dieses Emblem verlinkst:
http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&client…
obwohl der Stern von diesem berichtet:
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Afghanistan…
(schlecht erkennbar aber mit Bildbearbeitung gehts schon).

VG
F

Hm…

ich könnte mir vorstellen, dass er Deine Fehlinformation (ob
strategisch eingesetzt oder mangels Information mag ich nicht
beurteilen) meint, wenn Du dieses Emblem verlinkst:
http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&client…
obwohl der Stern von diesem berichtet:
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Afghanistan…
(schlecht erkennbar aber mit Bildbearbeitung gehts schon).

Nun ja, die Frage, die ich mir halt stelle ist folgende: Warum wird auf der einen Seite die Verwendung dieser Palme beim KSK von Seiten des Sterns als große Enthüllung und unhaltbarer Zustand angeprangert und auf der anderen Seite ein Verbandswappen, dass seit Jahrzehnten öffentlich und publik ebenfalls eine Palme zeigt, nicht mal erwähnt?

Etwas seltsam oder? Ich halte die Verwendung der Palme für durchaus kritisch, nur zweifele ich etwas an der Intention des Sterns. In meinen Augen wurde hier nach dem Schädel-Foto-Skandal einfach versucht eine weitere "Enthüllungs"schlagzeile zum Thema Bundeswehr und Auslandseinsatz zu veröffentlichen - man will der BILD ja sicherlich nicht nachstehen. Ich vermute mal, dass einfach irgendein Redakteur den Auftrag erhalten hat sich so lange Fotos aus dem Einsatz anzuschauen bis irgendein „Skandal“ gefunden wird und das ist in meinen Augen nun mal keine Form von verantwortungsvollem oder gutem Journalismus.

Was ich mich jetzt halt frage ist: Wird hier mit zweierlei Maß gemessen? Warum sollte die Palme im Wappen des PzBtl 33 weniger schlimm sein, als auf dem Geländewagen? Und das Wappen des PzBtl 33 ist nichts geheimes sondern seit Jahrzehnten publik und auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen!

Meine Intention beim Erstellen dieses Themas war an sich die Überzeugung, dass der Stern eine tatsächliche Recherche zu diesem Thema nicht nur zu unumfassend sondern überhaupt nicht durchgeführt hat!

Gruß Andreas

Hallo,

Nun ja, die Frage, die ich mir halt stelle ist folgende: Warum
wird auf der einen Seite die Verwendung dieser Palme beim KSK
von Seiten des Sterns als große Enthüllung und unhaltbarer
Zustand angeprangert und auf der anderen Seite ein
Verbandswappen, dass seit Jahrzehnten öffentlich und publik
ebenfalls eine Palme zeigt, nicht mal erwähnt?

Weil es nicht um die Verwendung der Palme, sondern um Ähnlichkeiten geht. Wenn die Darstellung zum Verwechseln ähnlich ist, liegt der Gedanke nahe, daß der ‚Designer‘ einen Zusammenhang darstellen wollte und genau das ist das Problem. Da wollte sich offensichtlich Jemand in der Tardition des Afrika-Corps sehen. Das Zeichen ist sekundär, der Gedanke, der da scheinbar zum Ausdruck gebracht werden sollte ist das Problem. Die Leute, die das Emblem entworfen und verwendet haben, sehen sich in der Tradition der Wehrmacht, stellen sich, die BW als Nachfolger der Wehrmacht dar.

Etwas seltsam oder? Ich halte die Verwendung der Palme für
durchaus kritisch, nur zweifele ich etwas an der Intention des
Sterns. In meinen Augen wurde hier nach dem
Schädel-Foto-Skandal einfach versucht eine weitere
"Enthüllungs"schlagzeile zum Thema Bundeswehr und
Auslandseinsatz zu veröffentlichen - man will der BILD ja
sicherlich nicht nachstehen. Ich vermute mal, dass einfach
irgendein Redakteur den Auftrag erhalten hat sich so lange
Fotos aus dem Einsatz anzuschauen bis irgendein „Skandal“
gefunden wird und das ist in meinen Augen nun mal keine Form
von verantwortungsvollem oder gutem Journalismus.

Da kannst Du Recht haben. Die BW in die direkte Nachfolge der Wehrmacht zu stellen, wird davon aber auch nicht besser. Auch ohne den Stern-Bericht ist das eine ‚Heldenverehrung‘ der nationalsozialistischen Wehrmacht.

Was ich mich jetzt halt frage ist: Wird hier mit zweierlei Maß
gemessen? Warum sollte die Palme im Wappen des PzBtl 33
weniger schlimm sein, als auf dem Geländewagen? Und das Wappen
des PzBtl 33 ist nichts geheimes sondern seit Jahrzehnten
publik und auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen!

Es gibt Unterschiede in der Darstellung. Wenn Du aber nachweisen kannst, daß die Verwendung der Palme an sich schon zu beanstanden ist, solltest Du das mal Journalisten erzählen … :smile:

Meine Intention beim Erstellen dieses Themas war an sich die
Überzeugung, dass der Stern eine tatsächliche Recherche zu
diesem Thema nicht nur zu unumfassend sondern überhaupt nicht
durchgeführt hat!

Das kann gut sein, das ändert aber wenig daran, daß sich da Jemand gern in der Tradition der Wehrmacht sehen würde, Jemand, der meint ‚WIR‘ haben 1945 den Krieg verloren. Ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen und ich wehre mich Vehement dagegen, mit dem ‚Dritten Reich‘ oder mit der ‚DDR‘ in Verbindung gebracht zu werden. Das wäre richtig, sobald ich mich damit identifiziere, indem ich die Symbole verwende.

Da liegt das Problem! Da hat sich Jemand mit etwas identifizieren wollen, indem er ein Symbol nachempfunden hat.

Gruß, Rainer

Es gibt Unterschiede in der Darstellung. Wenn Du aber
nachweisen kannst, daß die Verwendung der Palme an sich schon
zu beanstanden ist, solltest Du das mal Journalisten erzählen
:smile:

Ob jemand etwas beanstandet liegt in so einem Fall wohl am moralischen Empfinden des einzelnen und ist deswegen wohl kaum „nachweisbar“. ;o)

Tatsächlich ist es meinem Empfinden nach egal, ob die Palme fast genau der Palme des Afrikakorps gleicht und das Hakenkreuz durch ein Eisernes Kreuz ersetzt wurde oder ob die Palme in stilisierter und abgeänderter Form in einem Verbandswappen verwendet wird das die Verbundenheit mit dem Afrikakorps ausdrücken soll - zumindest ist das die Interpretation, die die google-Suche ausschließlich ausspukt. Und ein typisch mitteleuropäisches Gewächs ist eine Palme nicht wirklich.

Wie gesagt, ich kann keinen qualitativen Unterschied zwischen den beiden Palmen erkennen, nur sind beide wohl nicht mit dem Traditionserlass vereinbar.

Gruß Andreas

Hallo Andreas,

Ob jemand etwas beanstandet liegt in so einem Fall wohl am
moralischen Empfinden des einzelnen und ist deswegen wohl kaum
„nachweisbar“. ;o)

Natürlich kann man das nicht nachweisen. Da wird man sich wohl auf gesunden Menschenverstand verlassen müssen. Es liegt aber nahe, daß man etwas damit ausdrücken möchte, wenn man Symbole nachahmt.

Tatsächlich ist es meinem Empfinden nach egal, ob die Palme
fast genau der Palme des Afrikakorps gleicht und das
Hakenkreuz durch ein Eisernes Kreuz ersetzt wurde oder ob die
Palme in stilisierter und abgeänderter Form in einem
Verbandswappen verwendet wird das die Verbundenheit mit dem
Afrikakorps ausdrücken soll - zumindest ist das die
Interpretation, die die google-Suche ausschließlich ausspukt.
Und ein typisch mitteleuropäisches Gewächs ist eine Palme
nicht wirklich.

Ob die Generäle der BW sich auch gern in der Tradition der wehrmacht sehen ist nun wieder ein ganz anderes, noch weiter reichendes Thema. Darüber weiß zu wenig, ich war mal in der NVA. :smile:

Wie gesagt, ich kann keinen qualitativen Unterschied zwischen
den beiden Palmen erkennen, nur sind beide wohl nicht mit dem
Traditionserlass vereinbar.

Also ich sehe da schon einen Unterschid, ob ‚eine‘ Palme als symbol verwendet wird, oder ob ein Logo kopiert wird, aber die generelle Kritik an der BW lasse ich auch gelten, IMHO ist das nicht falsch.

Gruß, Rainer

Hi


dass er Deine Fehlinformation (ob
strategisch eingesetzt oder mangels
Information mag ich nicht
beurteilen) meint,

Möglicherweise ist es eine Art
Selbstverpflichtung, an die
anerkannt guten Traditionen
der Afrika-Corps unter Rommel
anzuknüpfen - und sich nicht
von den barbarischen Verbrechen
der US-Truppen und deren „Leichtigkeit“
im arabisch/asiatischen Raum anstecken
zu lassen.

Auch wenn das jetzt so eine „eigenartige“
Deutung ist, aber besonders viele heraus-
stechende historische Beispiele von Fairness
und Moral im Krieg hat das deutsche Militär
nicht.

Daher halte ich sie für wahrscheinlich.

Ich würde das daher auch für gut befinden :wink:

Grüße

CMb

Hallo Andreas und alle anderen,

was die journalistische Qualität des Spiegels angeht so wissen wir, denk ich, das hier nur bedingt objektiv recherchiert wird wenn überhaupt.

Einzige Fragestellung die dann bleibt ist ob es „ziemlich“ ist Wappen oder Insignien zu verwenden die eine bestimmte Anlehnung an ebensolche aus dem Dritten Reich hat?

Nun schauen wir mal anhand des Beispiels des Eisernen Kreuzes. So kann man lesen das dieses 1813 das erste mal als Verdienstabzeichen im preußischen Krieg gegen Napoleon vergeben wurde. Womit man wenn man sich mit Hitler beschäftigt man auch einen Schluß darüber ziehen kann warum Hitler dieses Symbol stilisiert hat.
Dies gilt für ebensoviele andere Symbole aus dieser Zeit. Sie wurden rückblickend mißbraucht und werden auch heute noch von der rechten Szene mißbraucht. So war der Adler als Insignie schon viel früher zu finden bevor er zum Reichsadler stilisiert wurde.

Man findet über alle Epochen hinweg immer wieder Symbole und Insignien die immer wieder in veränderter Form verwendet wurden.

Warum also sollte man ein verändertes Symbol nun brandmarken?

Nur weil es einem bestimmtem Zeichen zu sehr ähnelt, die Interpretation liegt ja bei jedem einzelnen. Ich betrachte das Eisere Kreuz aus der Geschichte herraus als das was es mal war, nämlich ein preußisches Verdienstabzeichen. Und jedwede fremde Verwendung mit entsprechender Interpratation betrachte ich als Verleugnung der Geschichte. Auch und gerade im Zusammenhang mit dem Dritten Reich, diese Zeichen wurden nur benutzt um wahre Zusammenhänge zu verschleiern und um zu blenden.

Sorry ich kann mich da nicht so geschickt ausdrücken, hoffe aber das man verstanden hat was ich sagen will. Wer Symbolen einen so hohen Stellenwert gibt, gibt eben jenen die diese Symbole mißbrauchen die Waffe in die Hand. Man fühlt sich stark nur aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Gruppe die ein bestimmtes Symbol verwendet. Was aber nicht heißt das man in der Gruppe tatsächlich integriert ist, es ist nur das Symbol und seine Aussage/Interpretation die verbindet.

Nimmt man betreffenden Symbolen also ihre Wertigkeit so zerfällt die Gruppe die sich diesem Symbol zugehörig fühlt.

Gut ist natürlich eine These von mir aber ich glaube sie ist nicht weit hergeholt, Symbole werden genutzt um Menschen unter ihnen zu vereinen. Um ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen und zwar weltweit. Deshalb gibt es ja auch Staatsflaggen… und Wappen/Insignien für bestimmte Verbände ob militärisch oder nicht.

Da finde ich die Totenkopfgeschichte und die angeblichen Hinrichtungsszenarien viel schlimmer.

Gruß
Andrea

Moin,

was die journalistische Qualität des Spiegels angeht so wissen
wir, denk ich, das hier nur bedingt objektiv recherchiert wird
wenn überhaupt.

So? Wissen wir das? Wie kommst Du darauf und meinst Du tatsächlich den Spiegel?

Gruß bobesch

Hallo Rainer,

Natürlich kann man das nicht nachweisen. Da wird man sich wohl
auf gesunden Menschenverstand verlassen müssen. Es liegt aber
nahe, daß man etwas damit ausdrücken möchte, wenn man Symbole
nachahmt.

Wundert nur, warum sich die Presse noch nicht darüber beschwert hat, dass es seit 1964 in der Bundeswehr Großkampfschiffe mit dem Namen „Schleswig-Holstein“ gibt, zumal es ja ein Schiff names „Schleswig-Holstein“ war, dass 1939 mit dem Beschuss der Westerplatte den 2. Weltkrieg einläutete.

ich war mal in der NVA. :smile:

Wie habt ihr ehem. NVA-Soldaten die Gesinnung Eurer Führung eingeschätzt, die Euch doch in Uniformen steckte, die denen der Wehrmacht mehr als einfach nur ähnelten? Wollte man an die Tradition der Wehrmacht anknüpfen? Wie habt ihr über die Symbolik gedacht?

Gruß
Mike