Gleiches Recht für alle??
Hallo auch,
will auch mal meine Meinung dazu abgeben.
Eine Schulbefreiung wäre Kulanz, die ist abgelehnt worden.
ALso hast Du „SCHULPFLICHT!“
Soviel zu „Prinzipienreitern“
siehe unten, ich bin auch ein prinzipienreiter.
Als nächstes kommen wieder alle, die schon ein paar Tage
früher in den Urlaub fliegen wollen, weil man da in eine
billigere Reisezeit kommt, dann alle, die zwischendrin mal
schnell zur Oma wollen, aber keine Ferien sind, dann könnte
man auf dem Betriebsausflug die Kinder mitnehmen- aber es ist
Schulzeit…
Ja und? Individuell mögen das alles legitime Gründe sein.
Warum nehmen hier alle die Schule so furchtbar ernst? Wenn
nicht gerade eine Klassenarbeit geschrieben wird, kommt es auf
einen Tag mehr oder weniger überhaupt nicht an. PISA hin oder
her.
Der Grundsatz „gleiches Recht für alle“… drängt sich da in meinem Hinterkopf auf.
Gut, dann rechnen wir mal hoch. Es kommt auf einen Tag mehr oder weniger nicht an. Vielleicht nicht bei einer Schülerin - aber nehmen wir die Schule mal theoretisch „nicht so furchtbar ernst“. Gehen wir mal von 25 Schülern in der Klasse aus (keine Ahnung, ob das wirkich so ist, aber einfach mal angenommen). Im Schnitt hat ein Monat ca. 20 Schultage. Im Grunde hätte, Deiner Argumentation folgend, jeder ja mal „Ansprch“ darauf, mal nen Tag zu fehlen, auch wenn er nicht krank ist, sondern aus welchen Gründen auch immer, wir nehmen ja die Schule theoretisch grade nicht so furchtbar ernst. Nehmen wir desweiteren an, dass täglich sechs Schulstunden stattfinden, die so ein Schüler dann fehlt.
20 Tage im Monat - 25 Schüler. Jeder dieser Schüler hätte sicherlich öftermal nen „legitimen“ grund, warum er mal einen Tag nicht zur Schule kommt. Gehen wir weiter davon aus, dass dies bei jedem dieser Schüler einmal im halben Jahr vorkommt, also zweimal pro Schuljahr. Rechnen wir mal ganz hoch, mit fünf Monaten durchgehend Schule pro Halbjahr (stimmt aufgrund der Ferien zwar nicht, aber egal). Fünf Monate a 20 Tage = 100 Tage.
In diesen 100 Tagen fehlen schonmal an 25 Tagen jeweils ein Schüler, weil wir es ja nicht so furchtbar ernst nehmen. An einem Viertel der Schulzeit fehlt also schonmal jeweils ein Schüler in je sechs Unterrichtsstunden, sechs verschiedene Fächer, vielleicht sogar bei sechs verschiedenen Lehrern… und das ist jetzt nur mal für eine Klasse angenommen, ohne Fehlzeiten aufgrund von Krankheiten oder ähnlichem.
Begründungen lassen sich toll finden - ich finde, Schulzeit
und Ferien sind klar festgelegt - und zwar für alle - sonst
fehlt jeden Tag jemand anderes und nächste Woche kann man dann
die Ex nicht mitschreiben, weil man ja in der Stunde nicht da
war und irgendwann jammern dann alle über Pisa…
Pfft. PISA liegt sicherlich nicht darin begründet, dass
Schüler an einem Tag nicht in der Schule waren.
Auf einen Schüler gesehen, sicher nicht, auf alle Schüler gesehen denke ich schon, dass das eine rolle spielt.
Mir wäre es
als Lehrer wurscht, ob Schüler überhaupt zum Unterricht
kommen, solange sie hinterher bei der „Ex“ (was ist das
überhaupt für ein Wort?) die Konsequenzen nicht fürchten. Es
gibt Schüler, die auch hervorragend aus ihren Büchern lernen
können.
So. Und was ist mit den Schülern, die eben nicht aus ihren büchern lernen können sondern den Lehrstoff erst mal vom Lehrer hören müssen, evtl. Beispiele dazu sehen können und so weiter? Die sind in dem Fall die blöden, wenn wir die Schule nicht so ernst nehmen.
Was ist mit den Schülern, die evtl. nur mal einen Tag im Jahr krank mit Fieber zu Hause liegen, sonst immer in der Schule sind und im Stoff gut mitkommen, wenn die Lehrer aufgrund der Schüler, die mal nen Tag für Schieß-mich-tot nicht in die Schule kommen, den Lehrstoff wiederholen müssen und somit Richtung Jahresende evtl. die Zeit zu knapp wird, den ganzen Stoff zu behandeln?
Angenommen, der Stoff, den ein Schüler verpasst hat, wird von den Lehrern nicht wiederholt, so wie es Dir als Lehrer „wurscht“ wäre? Da möchte ich dann mal das Geschrei der Eltern über die bösen, bösen Lehrer hören, die konsequent ihren Lehrstoff durchziehen, ohne Rücksicht auf die Schüler. Dann nämlich auch ohne Rücksicht auf die Schüler, die vielleicht auf mal drei Tage mit Grippe im Bett lagen?
Und solange nicht immer der selbe Schüler fehlt, ist ein
Fehltag vollkommen unkritisch. Meine Güte, das Lehrer sich
häufig so extrem anstellen müssen. Warum fehlt da so oft
jegliches Augenmaß? Wirklich schade. Es handelt sich hier doch
nicht um eine notorische Schulschwänzerin, oder?
Definiere doch bitte mal „Augenmaß“ für diesen Fall. Wo legst Du die Grenzen fest?
Hätte die Lehrerin der Ursprungsposterin diesen Tag zur Einschulung des Bruders genehmigt, gut. Wäre am nächsten Tag ein anderer Schüler gekommen, der in der Vergangenheit evtl. schon an 5 Tagen in einem Monat gefehlt hat und würde auch gerne zur Einschulung des kleineren Bruders gehen - dann müsstest Du ihm als Lehrerin konsequenterweise doch auch den Tag genehmigen, oder? Alles andere würde wieder als Willkür und unfaire Lehrer gedeutet werden. Wo hat hier Augenmaß einen Platz? Wo sind die Grenzen? Gleiches Recht für alle?
Dass es Schulpflicht gibt und festgelegte Ferienzeiten ist m.E. sinnvoll. Ebenso die Möglichkeit, z.B. für Beerdigungen oder ähnliches auch mal einen Tag beurlaubt zu werden. Aber irgendwo sind nunmal Grenzen und die sind gut so.
Meine Meinung.
Viele Grüße
alexa