Entschuldigung abgelehnt?

Warum spricht man nicht über die Ausfallstunden?
1 Ausfallstunde Lehrer mal 30 Schüler = 30 Ausfallstunden = ca. 5 x Frei für Einschulung. Und alles ohne Entschuldigung!!

Gruß Gert

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nee
ich habe kein einziges Posting gelesen ,nur deinen Rtikel. ich bin Mutter von drei Kindern und lege auch Wert auf „Familienereignisse“ was es ja offensichtlich ist. bleib cool und überleg dir ,wie sehr dich 8 unentschuldigte Stunden stören auf dem Zeugnis ,die du mit ner graden Entscheidung getroffen hast.
Sie schaden dir nix.Also pell Dir ein Ei darauf und gut.

Gruss
Kosmokatze

Hallo,

siehe unten, ich bin auch ein prinzipienreiter.

Aber und wie!

Der Grundsatz „gleiches Recht für alle“… drängt sich da in
meinem Hinterkopf auf.

Na prima. Nach dem „So ein Tadel interessiert doch eh keinen“ (warum wird er dann erst erteilt?) Argument war es nur eine Frage der Zeit, bis das „da könnte ja jeder kommen“ Argument hinzukommt.

Das ist das mit Abstand dämlichste Argument überhaupt. Nehmen wir mal an, Du gehst zu Deiner Bank und möchtest Geld von Deinem Konto abheben. Das verweigert Dir aber überraschend der Bedienstete am Schalter, mit folgendem Argument:

Unsere Bank hat 2.5 Mio. Kunden. Wenn ich Ihnen jetzt die gewünschten 1000 Euro auszahle, dann müsste ich das ja bei all den andren auch machen. Gleiches Recht für alle. 2.5 Mio mal 1000 macht lockere 2.5 Milliarden Euro. Das müssen Sie schon einsehen, dass eine solche Summe von unserem Institut nicht auf einmal aufgebracht werden kann. Daher ist es auch in Ihrem Sinne besser, wenn wir das Geld hierbehalten. Sie bekommen ja auch 1.2% Habenzinsen. Schönen Tag noch.

In diesen 100 Tagen fehlen schonmal an 25 Tagen jeweils ein
Schüler, weil wir es ja nicht so furchtbar ernst nehmen. An
einem Viertel der Schulzeit fehlt also schonmal jeweils ein
Schüler in je sechs Unterrichtsstunden, sechs verschiedene
Fächer, vielleicht sogar bei sechs verschiedenen Lehrern…
und das ist jetzt nur mal für eine Klasse angenommen, ohne
Fehlzeiten aufgrund von Krankheiten oder ähnlichem.

Ja und? Da es jeweils verschiedene Schüler sind, ist das überhaupt kein Problem. Sicher wird ein Schüler alleine, wenn er 1/4 der Schulzeit nicht anwesend war, erhebliche Probleme haben. Aber einen Tag? Nee, also wirklich.

Pfft. PISA liegt sicherlich nicht darin begründet, dass
Schüler an einem Tag nicht in der Schule waren.

Auf einen Schüler gesehen, sicher nicht, auf alle Schüler
gesehen denke ich schon, dass das eine rolle spielt.

Nein. Da die Schüler unabhängig voneinander lernen ist das PISA-mäßig völlig unerheblich.

So. Und was ist mit den Schülern, die eben nicht aus ihren
büchern lernen können sondern den Lehrstoff erst mal vom
Lehrer hören müssen, evtl. Beispiele dazu sehen können und so
weiter?

Die werden sich entweder bei ihren Mitschülern erkundigen müssen, oder einen Nachhilfelehrer engagieren. Das war zu meiner Zeit vollkommen üblich. Da wurde nicht wegen eines Schülers der Stoffplan umgebaut. Was nicht heisst, dass es keine Wiederholungen gab. Aber die waren für alle zur Vertiefung des Stoffs gedacht und nicht für einen Schüler, der am Vortag nicht anwesend war.

Die sind in dem Fall die blöden, wenn wir die Schule
nicht so ernst nehmen.

Dann werden die auch nicht so ohne weiteres auf den Unterricht verzichten. Du willst alle über einen Kamm scheren und meinst, damit noch besonders gerecht zu sein. Es gibt nichts ungerechteres, als „gleiches Recht für alle“.

Was ist mit den Schülern, die evtl. nur mal einen Tag im Jahr
krank mit Fieber zu Hause liegen, sonst immer in der Schule
sind und im Stoff gut mitkommen, wenn die Lehrer aufgrund der
Schüler, die mal nen Tag für Schieß-mich-tot nicht in die
Schule kommen, den Lehrstoff wiederholen müssen und somit
Richtung Jahresende evtl. die Zeit zu knapp wird, den ganzen
Stoff zu behandeln?

Das findet nicht statt. Wer krank ist, insbesondere wenn er das für längere Zeit ist, hat Pech gehabt. So ist das immer schon gewesen. Da sind dann die Schulfreunde für das überbringen der Hausaufgaben und das „auf dem neuesten Stand“ halten zuständig. Nicht der Lehrer. Geht ja auch gar nicht. Eltern machen bestimmt kein großes Geschrei.

Definiere doch bitte mal „Augenmaß“ für diesen Fall. Wo legst
Du die Grenzen fest?

Ich lege eben gar keine Grenze fest. Am Ende des Schuljahres gibt es Zeugnisse, da kann jeder Schüler ersehen, wie erfolgreich er mit seiner Methode war. Zur Not wird er das Schuljahr eben wiederholen müssen.

Hätte die Lehrerin der Ursprungsposterin diesen Tag zur
Einschulung des Bruders genehmigt, gut. Wäre am nächsten Tag
ein anderer Schüler gekommen, der in der Vergangenheit evtl.
schon an 5 Tagen in einem Monat gefehlt hat und würde auch
gerne zur Einschulung des kleineren Bruders gehen - dann
müsstest Du ihm als Lehrerin konsequenterweise doch auch den
Tag genehmigen, oder? Alles andere würde wieder als Willkür
und unfaire Lehrer gedeutet werden. Wo hat hier Augenmaß einen
Platz? Wo sind die Grenzen? Gleiches Recht für alle?

Ich würde als Lehrer mal von dem ewigen „worst case“ denken abkommen. Lehrer haben scheints lediglich eine Sorge: Dass ihnen irgendwann einmal die Regeln ausgehen.

Dass es Schulpflicht gibt und festgelegte Ferienzeiten ist
m.E. sinnvoll. Ebenso die Möglichkeit, z.B. für Beerdigungen
oder ähnliches auch mal einen Tag beurlaubt zu werden. Aber
irgendwo sind nunmal Grenzen und die sind gut so.

Ja, warum ist eine Beerdigung eigentlich so viel wichtiger, als eine Einschulung? Ich würde das ganz umgekehrt sehen. Den Toten störts vermutlich weit weniger, als den sehr lebendigen kleinen Bruder, wenn eine wichtige Bezugsperson nicht anwensend ist. Kann ja die werte Lehrerin gar nicht beurteilen, wie wichtig oder nicht es für den Jungen war.

Meine Meinung.

Fritze

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Hallo Anky,

Nicht für die Schule, für das Leben lernt man…
(Die Floskel kingt zwar ziemlich abgedroschen,
stimmt aber irgendwo!

Also was hast Du nun gelernt? Deine Lehererin ist
sauer, weil du trotz negativ beantworteter Anfrage
einfach einen Tag weggeblieben bist. Natürlich lehnt
sie in diesem Falle die Entschuldigung ab…

In wenigen Jahren wirdst Du brav jeden Tag malochen
gehen. Dann fragst Du deinen Chef nach einem Tag
Urlaub wegen des x0-ten Gebutrstages Deiner Schwieger-
mutter. Sagt er nein und Du kommst dennoch nicht,
wie wird er wohl reagieren? Ich fürchte, eine abge-
lehnte Entschuldigung wird es nicht sein.

Also ärgere Dich nicht über Deine Lehrerin. Manchmal
laufen Dinge einfach dumm und man kann NIX dagegen
tun :frowning:

Gruß
Manfred

Hallo Fritze,

wem ich das nun schreiben soll, weiss ich nicht so recht,
aber ich stimme lieber zu als kritisieren -
deshalb wollte ich dir noch ein Argument zuschustern :wink:

An unserer Schule wurden gerade die Ergebnisse der letztjaehrigen Pruefungen veroeffentlicht (da es eine amerikanische Schule ist, gibt es einmal im Jahr Schulexamen). Wir stehen unheimlich gut da.
Dafuer gibt es sicher viele Gruende: aber permanente Anwesenheit ist es nicht.
Da wir eine Privatschule sind und durch die speziellen Gegebenheiten des Landes und der Arbeitsbedingungen der Eltern kommt es sehr oft vor, dass Schueler unter dem Jahr mal ein paar Tage fehlen. Wenn z.B. ein Vater im Sommer keinen Urlaub bekommt, muss der Urlaub zu einer anderen Jahreszeit stattfinden. Da Urlaub hier Heimaturlaub bedeutet (oft eben USA) rentieren sich die paar Tage nicht, die bei uns Fruehlingsferien genannt werden - ergo: man haengt etwas dran.
Das wird akzeptiert, damit wird gearbeitet und es funktioniert.

Ich glaube, es ginge soviel mehr mit: man muss nur wollen ,dann findet man auch einen Weg. Von beiden Seiten. Man versucht es als Eltern zu vermeiden, den Urlaub so zu legen, dass er nicht in die wichtigste Zeit faellt (am Termende eher als am Termanfang, nicht waehrend Examenszeiten usw.). Handelt es sich um mehr als eine Woche, sagt man rechtzeitig Bescheid, dann kann ein Lehrer schon mal eine Art „Lernpaket“ zusammenstellen, das halt mitgenommen und gemacht werden muss. Oder man arrangiert fuer ein paar Wochen hinterher Nachhilfe.
Es gibt immer Moeglichkeiten.

Gruesse, Elke

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*lol*
Hallo Fritze,

Ja, warum ist eine Beerdigung eigentlich so viel wichtiger,
als eine Einschulung? Ich würde das ganz umgekehrt sehen. Den
Toten störts vermutlich weit weniger, als den sehr lebendigen
kleinen Bruder, wenn eine wichtige Bezugsperson nicht
anwensend ist. Kann ja die werte Lehrerin gar nicht
beurteilen, wie wichtig oder nicht es für den Jungen war.

Köööstlich *rofl* !

Vielleicht spielt da auch mit rein, dass viele Lehrer entweder (noch) keine eigenen Kinder haben oder nur eines - da stellt sich das Thema halt nicht aus eigener Erfahrung.

Grinsende Grüße,

Sylvia

Danke…
Hallo Elke,

danke für diese sehr interessante Information !

Viele Grüße,

Sylvia

Hallo Anky,

blöd gelaufen, tut mir leid für Dich !

Da Deine Lehrerin ja wohl selbst den Eintrag nicht so wichtig nimmt, würde ich es darauf beruhen lassen. Deine Lehrerin hat das Gefühl, sie habe sich eben doch nicht alles gefallen lassen, es passiert Dir sonst nichts, da im Zeugnis nichts steht, also verstaubt der Eintrag irgendwann im Archiv, wo die alten Schultagebücher lagern.

Ich kann diese Lehrerin nicht verstehen (siehe weiter oben), denke aber, in so einem relativ harmlosen Fall lohnt sich Herumstreiten nicht.

Solche Ereignisse müßten eigentlich nicht sein, kommen aber leider vor :frowning:

Kopf hoch, viele Grüße,

Sylvia

Ein unentschuldigter Fehltag ist doch kein Drama.
Als ob das überhaupt jemals wieder irgendjemanden interessieren wird!

Hallo,

dann sollte sicher der monatliche Preis der Schule auch nicht unerwähnt bleiben?

Grüße

Wendy

Hallo Wendy,

dann sollte sicher der monatliche Preis der Schule auch nicht
unerwähnt bleiben?

Warum? Was hat das damit zu tun?
Zu unserem konkreten Fall: ja, natuerlich ist es eine Privatschule, denn wir duerfen in Saudi die staatlichen Schulen nicht besuchen (ausserdem haetten unsere Kinder Probleme mit arabisch und dem grossen Anteil des Koranunterrichts). Ja, natuerlich ist die Schule teuer, wenn du es genau wissen willst, etwa 700 Euro im Monat - was ich fuer akzeptabel halte, wenn man bedenkt, dass die Lehrer aus USA/Kanada/Europa kommen, dass ihnen und ihren Familien neben dem Gehalt auch Wohnung und Heimflug bezahlt werden muss.
Selbstverstaendlich hat man an einer Privatschule etwas mehr Mitspracherecht als Eltern. Ich sehe nicht, was daran falsch sein sollte, wenn sich die Schule AUCH nach den „Kunden“ richten muss. Wenn das Ergebnis gut ist, ist daran nichts verkehrt. Man kann doch nicht immer davon ausgehen, dass Eltern nur bequem und egoistisch sind und alle anderen besser wissen, was ihren Kindern gut tut.

Gruesse, Elke

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Hi,

…die du mit ner graden Entscheidung
getroffen hast.

ne ne, den Schuh sollte sie sich nicht anziehen. Die Entscheidung hat Ihre Mutter getroffen. Und Ihre Mutter hat als Erziehungsberechtigte unterschrieben und trägt damit die Verantwortung.

Sie schaden dir nix.Also pell Dir ein Ei darauf und gut.

Aber sie sollte auch was gelernt haben: Wer unterschreibt, trägt die Verantwortung … :wink:

Tschüssle
Rossi

Hallo Elke,

ich will auch nichts gegen Privatschulen sagen - aber Du schreibst ja selbst - ihr seid in Saudi Arabien - und es ist privat. Eine Schule die privat ist, wird von den Eltern finanziert und stellt sich natürlich auch mehr auf die Eltern ein.

Und es ist einfach nicht abzustreiten, daß ein großes System eben weniger Rücksicht auf den einzelnen nehmen kann - und jedem fallen Gründe ein, warum natürlich ER/SIE die Ausnahme ist, die gemacht werden sollte.

Und wir haben nunmal Schulpficht - im Gegensatz beispielsweise zu den USA, wo auch Hausunterricht erlaubt ist.

Und wir haben die Diskussion über PISA und die Diskussion, daß angeblich Lehrer zu wenig auf Disziplin achten, zuviel Abwesenheitszeiten usw.

Aber natürlich gilt das alles nicht, wenn man für sich selbst ne Ausnahme will. Dann sind auf einmal wieder die Lehrer die Sturen.

Und wie gesagt - wenn die darauffolgende Stunde dann womöglich Ex geplant wäre, könnte die Fragestellerin mit Recht sagen, sie könne ja nicht teilnehmen - weil sie in der entspr. Stunde nicht da war - das gleiche gilt für 5 oder 6 weitere Stunden - und jeder Lehrer soll Rücksicht auf jeden Schüler nehmen. Aber der Stoff soll besser vermittelt werden als bisher - aber man soll tolerieren, daß die Schüler kommen und gehen, wie sie wollen oder ihre Eltern wohlwollend entscheiden - ich nenn das sanktioniertes schwänzen - noch dazu angekündigt - und da hätte es u.U. in Bayern sogar einen Verweis für gegeben!

Grüße

Wendy

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Hallo Wendy,

ich will auch nichts gegen Privatschulen sagen - aber Du
schreibst ja selbst - ihr seid in Saudi Arabien - und es ist
privat. Eine Schule die privat ist, wird von den Eltern
finanziert und stellt sich natürlich auch mehr auf die Eltern
ein.

Richtig – aber was hindert eine oeffentliche Schule daran, ein bisschen auf die Eltern einzugehen? Was Fritze gesagt hat, stimmt schon: man muss aus einer Muecke keinen Elefanten machen und immer gleich von einem Fall auf das “worst case scenario” hochrechnen. Eltern wollen in der Regel fuer ihre Kinder gute Ergebnisse in der Schule.

Und es ist einfach nicht abzustreiten, daß ein großes System
eben weniger Rücksicht auf den einzelnen nehmen kann - und jedem
fallen Gründe ein, warum natürlich ER/SIE die Ausnahme ist, die
gemacht werden sollte.

Man muss nicht das ganze Schulsystem zentral sehen. Jede Schule als Mikrokosmos gesehen kann auch flexibel sein.

Und wir haben nunmal Schulpficht - im Gegensatz beispielsweise
zu den USA, wo auch Hausunterricht erlaubt ist.

Und wir haben die Diskussion über PISA und die Diskussion, daß
angeblich Lehrer zu wenig auf Disziplin achten, zuviel
Abwesenheitszeiten usw.

Soweit ich weiss, sind die Abwesensheitszeiten eher ein Problem der Lehrer (nicht unbedingt des einzelnen Lehrers, sondern der Gesamt-Ausfallzeiten). Die PISA-Ergebnisse haben m.E. ganz andere Ursachen, als dass ein Schueler einen Tag im Jahr fehlt.

Aber natürlich gilt das alles nicht, wenn man für sich selbst ne
Ausnahme will. Dann sind auf einmal wieder die Lehrer die
Sturen.

Und wie gesagt - wenn die darauffolgende Stunde dann womöglich
Ex geplant wäre, könnte die Fragestellerin mit Recht sagen, sie
könne ja nicht teilnehmen - weil sie in der entspr. Stunde nicht
da war - das gleiche gilt für 5 oder 6 weitere Stunden - und
jeder Lehrer soll Rücksicht auf jeden Schüler nehmen.

Fuer den konkreten Fall traf das einfach nicht zu (Jahresanfang). Aber um beim Allgemeinen zu bleiben: hier wird von vorneherein davon ausgegangen, dass Schueler und Eltern etwas ausnutzen wollen, und nicht, dass es um gerechtfertigte Abwesenheitszeiten geht, die von den Eltern durchaus ueberdacht wurden.

Aber der
Stoff soll besser vermittelt werden als bisher - aber man soll
tolerieren, daß die Schüler kommen und gehen, wie sie wollen

Das hat niemand behauptet - das ist schon wieder so eine unangemessene Uebertreibung.

oder ihre Eltern wohlwollend entscheiden - ich nenn das
sanktioniertes schwänzen - noch dazu angekündigt - und da hätte
es u.U. in Bayern sogar einen Verweis für gegeben!

Bayern ist gottlob nicht mein Masstab. Und wir sprachen von „gerechtfertigten Abwesenheiten“. Und wenn das Kind krank gewesen waere – was vorkommen soll? Wie gesagt – man muss doch nicht immer davon ausgehen, dass die Eltern aus purer Selbstsucht und ohne Ueberlegung handeln. Und Stoff kann man nachholen und aufarbeiten.

Mir faellt dazu noch etwas ganz anderes, prinzipielles, ein. Was auf den ersten Blick gar nichts mit diesem Thema zu tun hat.

In Deutschland ist, wie du richtig sagst, Schulpflicht. Da ist Schule etwas von oben verordnetes; man akzeptiert als Buerger, was einem der Staat verordnet, der das dann in seinen Ausuebungsorganen oft mit einer ziemlichen Arroganz macht.
Das funktioniert in beiden Richtungen: die Schulen sehen in den Eltern nicht die Gegner; die Eltern unterstuetzen die Lehrer bzw. die Schule.
In Laendern, in denen ich gelebt habe, sind Schulen – auch oeffentliche Schulen – nicht ganz gebuehrenfrei (selbst in Zimbabwe kosten Schulen etwas – auf dem Land nur minimal, in Gegenden mit besserer Einkommensstruktur mehr). Das Ergebnis ist aber, dass Schulen/Erziehung ganz anders geschaetzt werden. Ist das menschlich, dass man mehr Respekt zeigt, fuer eine Leistung, die man – vielleicht nur ganz minimal – mitfinanziert? Und eben auch umgekehrt: Eltern werden nicht von vorneherein als unfaehig oder unwillig eingestuft, oder im besten Falle einfach als fehlgeleitet. In all diesen Laendern wird von seiten der Schule sehr viel Wert auf die Mitarbeit der Eltern gelegt – das reicht von der Organisation und Leitung des Pausenkiosks, ueber Geldsammlungen fuer Sonderausgaben, zu Klassenraumhilfen. An unserer Schule ist es normal, dass jede Klasse der ersten vier Jahrgangsstufen eine bezahlte Hilfskraft (meist eine Mutter) hat und zusaetzlich noch Eltern regelmaessig zum Helfen vorbeikommen. Dafuer wird aber auch akzeptiert, dass das Familienleben manchmal Anforderungen stellt, die gegebenenfalls nicht mit den Anforderungen der Schule uebereinstimmen – und es wird akzeptiert, dass die Eltern in einem solchen Fall die letzte Entscheidungsgewalt haben.

Ich wehre mich einfach dagegen, dass man Schwierigkeiten (z.B. die PISA-Ergebnisse) mit starren Regeln und Verordnungen von oben angeht, wenn vielleicht Eigeninitiative, Vertrauen und Verantwortung (Verantwortungsgefuehl ist doch, glaube ich, eines der wuenschenswerten Erziehungsziele?) die Loesung bringen koennte.

Gruesse, Elke

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Hallo,

Ich wehre mich einfach dagegen, dass man Schwierigkeiten (z.B.
die PISA-Ergebnisse) mit starren Regeln und Verordnungen von
oben angeht, wenn vielleicht Eigeninitiative, Vertrauen und
Verantwortung (Verantwortungsgefuehl ist doch, glaube ich,
eines der wuenschenswerten Erziehungsziele?) die Loesung
bringen koennte.

Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Es gibt in keinem Land der Erde so erbitterte Fehden der Lehrerschaft gegen Eltern und sogar Schüler, wie hier in Deutschland. Das fällt jedem auf, der mal eine längere Zeit im Ausland verbracht hat. Obwohl es z.B. in den USA i.A. sehr strenge Regeln gibt – sogar das „aufs Klo gehen“ bedarf der schriftlichen Zustimmung des Lehrers – ist der Umgang mit diesen Regeln sehr viel entspannert, als hierzulande. Da gibt’s dann auch schon mal ne schriftliche „Auf’s Klo geh Erlaubnis“, um für die Klasse im nächsten Supermarkt Süßigkeiten und Geträne einzukaufen. Wenn es in Deutschland eine entsprechende Regel gäbe, würden die Schüler wahrscheinlich häufiger gezwungen, in die Hosen zu pinkeln.

Gruß

Fritze

Hallo Fritze,

das Thema ist hier wirklich von großem Interesse, auch ich dies entsprechend verfolgte.

Wollte nur eins sagen…die von dir aufgeführten Argumentationen ich zustimme…ich nur an der einen oder anderen Stelle von Äußerungen wiederum anderer Forumteilnehmer ich wirklich grinsen musste.

… warum ist eine Beerdigung eigentlich so viel wichtiger,

als eine Einschulung? Ich würde das ganz umgekehrt sehen. Den
Toten störts vermutlich weit weniger, als den sehr lebendigen
kleinen Bruder, wenn eine wichtige Bezugsperson nicht
anwensend ist. Kann ja die werte Lehrerin gar nicht
beurteilen, wie wichtig oder nicht es für den Jungen war.

Meine Meinung.

…finde ich absolut korrekt!

LG, Sindy

kommt ins Zeugnis…
hallo Anky,
die Antworten auf deine Frage haben mich betroffen gemacht.

Zuerst - wenn die Lehrerin es ablehnt, musst du leider ihre Entscheidung akzeptieren. Auch wenn ich sehr für die Pflege der Familienbeziehungen bin, einfach die Lehrerin auszutrixen finde ich nicht o.k. – was ist das für eine Vorbild für deine Schwester?

Gut, es ist passiert – aber was mich an deiner Stelle wütend machen würde, dass deine Mutter dir nun einen Tadel verpasst hat. Bei uns in Schl.H. kommt so ein Eintrag vom unentschuldigten Fehlen ins Zeugnis. Ich weiß nicht, wie deine Zukunftsplanung aussieht, mit welchem Zeugnis du dich bewirbst (geht ja z.B. im Bankgeschäft schon 2 Jahre vor dem Abi los) — und da ein Tadel wegen unentschuldigten Fehlens-- macht sich offen gestanden nicht gut. Heutzutage achten potentielle Arbeitgeber durchaus auf solche Sachen.

Das Kind ist in den Brunnen gefallen - aber verstehen kann ich deine Lehrerin.

Sri, wenn dir meine Antwort nicht gefällt.

Gruß kikut

Wir lernen daraus einmal mehr, dass es nicht honoriert wird, seine ehrlichen Beweggründe zu nennen. Hättest du vorher nicht gefragt und z.b. einen anderen grund, wie krankheit oder dergleichen angegeben, hätte kein hahn danach gekräht.

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Tag nochmal.
Ehrliche Beweggründe hin und her, die arme kleine Schwester, mein Ohrläppchen hat heute leider eine Prellung, ich hatte heute keine Lust, usw. usf.
Ehrlich oder nicht, es herrscht nun mal die Schulpflicht! Erzähl mal so ein Zeug deinem Arbeitgeber. Und dass eine Mutter dann auch noch das Schwänzen ihrer Tochter deckt… Klasse!

So.
Gruß,
Aragorn.

Hallo Elke,

prinzipiell ist es richtig, dass sich Eltern und Lehrer nicht bekämpfen, sondern zusammen arbeiten sollten. Dieses Prinzip setzt aber gegenseitige Achtung voraus, und die wird hierzulande oft genung verlezt, nicht nur von Seiten der Lehrer. Es gibt genug arogante Eltern, die meinen, an jedem Versagen ihres Sprösslings ist prinzipiell der Lehrer schuld, und kommuniziert wird nicht mit ihm, sondern nur mit seinen Vorgesetzten.

Ich kenne unser Schulsystem neben eigenen Erfahrungen eban auch aus Sicht meiner Mutter (Lehrerin). Mein Eindruck ist, dass sowohl Eltern als auch Schüler heutzutage sehr gut über ihre Rechte bescheid wissen, nicht aber über die dazu gehörenden Pflichten. Das gilt sicher nicht für alle, vermutlich aber für einen Großteil der Problemfälle. Schüler wissen, dass der Lehrer kaum Chancen hat, wirksam gegen sie vorzugehen, dass man Hausaufgaben macht, im Unterricht den Mund hält und Mitschüler nicht anpöbelt, dieses Wissen ist nicht so präsent.

Die Eltern wiederum vernachlässigen ihre Pflicht zur Erziehung, und wenn der Lehrer es dann nicht schafft, das auszubügeln, wird sich über ihn beim Direktor oder gleich beim Schulamt beschwert. Dass da einige Lehrer ein grundsätzliches Misstrauen gegen Eltern entwickeln ist schon verständlich. Letzteres ist dann natürlich ungerecht, weil es auch die Eltern trifft, die mit dem Lehrer zusammen arbeiten wollen, in den meisten Schulen wohl die Mehrzahl.

Viele Grüße

Bianca