Er gehört nicht ganz zu uns, inkludieren wir ihn?

Nö, keinesfalls. Mit gewonnenem Referendum wird seine Machtfülle noch viel grösser sein als ohne. Er wäre quasi unanfechtbarer Alleinherrscher, könnte das Parlament jederzeit auflösen, die Armee einsetzen, das Verfassungsgericht auf einen Schlag zu zwei Dritteln nach Belieben auswechseln.

Er hätte soviel Macht wie Hitler nach dem Ermächtigungsgesetz. Von daher ist es mir schleierhaft, dass er das Referendum nicht gleich "Referendum zur Behebung der Not von Volk und Reich“ nennt. Sein völkischer Ehrentitel „Reis“, den man mit Oberhaupt oder auch Führer übersetzen könnte, scheint ihm ja nicht zu mißfallen.

Machen wir uns nichts vor: Ein erschreckend grosser Teil der Türken und türk. MiHiGRUlern (und wahrscheinlich in D prozentual mehr als in der TÜR) wollen sehr wahrscheinlich einen Diktator mit nationaistisch-narzisstischer Größenwahnvorstellungswelt vom übertürkischen Staat. Es würde mich jedenfalls sehr überraschen, falls selbst die AKP-Wähler ihm (mit deutlicher Mehrheit) beim Referendum die rote Karte zeigten, weil sie dies nicht wollen und sein Referendum insgesamt mit 70% oder mehr abgelehnt werden würde. Ich halte so eine deutliche Klatsche aber für Illusion/pures Wunschdenken vom Ponyhof. Aber auch eine Ablehnung mit 51% würde das Grundproblem eben nicht lösen.

Ich hoffe, dass er verliert und ich hoffe, dass sich die Kräfte der Vernunft anschliessend mittelfristig durchsetzen. Ob Erdogan dabei im Knast landet, unblutig entmachtet wird oder sein Ende am Baum hängend findet, ist mir persönlich einerlei. Eine Türkei mit Erdogan an der Macht wird letztlich immer ein failed state sein.

Gruß
vdmaster

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Man könnte ihm auch mit der passenden Hand-Geste sagen: „Stopp - ich will das nicht!“

Da wäre er bestimmt erstmal sprachlos.

Ich finde Herrn E. aus T. genauso wenig reizvoll wie Herrn P aus R. Allerdings finde ich auch nicht reizvoll, dass wir eine Frau A. aus D. haben, bei der es offenbar völlig selbstverständlich ist, dass die auch schon 12 Jahre im Amt ist und daraus nach einigen Herrschaften auch 16 werden können. Komisch, dass wir das bei Betrachten anderer Länder sofort als undemokratisch empfinden und uns diese Frage nie stellen, wenn es ums eigene Land geht. Eine Wiederwahl reicht.

Grüße

Uli

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Jetzt gibt es das Wort von der Unterstützung des Banditentums Hollands. -
Mann mann mann

Keine Wahnvorstellung ist zu abwegig, als dass notorische Verschwörungstheoretiker wie Türken und Araber nicht darauf reinfielen.

Der Vergleich von Merkel mit Putin und Erdogan hinkt genauso wie der Vergleich eines knurrenden Magens wegen verspäteter Lieferung eines Mittagessens in einem gutbürgerlichen Lokal mit der Hungersnot im Sudan.

Du bist so nett und zeigst mir die Passage, wo ich Merkel mit Putin oder Erdogan verglichen habe? Ich habe mich ausschließlich auf das Argument Amtszeit bezogen und dieses in den Kontext einer Demokratiefremde zu bringen. Um die Person geht es dabei nirgendwo! Auch nicht um andere Aspekte des „Regierungsstils“ und der Regierungsmöglichkeiten. Es geht bei dieser ausschließlich um Amtszeit.

Es wäre nett, wenn du das bei deiner Speisewahl berücksichtigst und mir nichts in den Mund bzw. die Zeilen legst!

Grüße

Uli

Verstehe ich nicht.

Ich schließe aus deiner Antwort, dass du die Passage, wo ich Merkel mit Putin und Erdogan verglichen habe, nicht mehr gefunden hast.

Zur Demokratieferne: Ich empfinde es als nicht zuträglich, wenn ein Regierungschef länger als 2 Amtszeiten sein Amt inne hat. Das führt dazu, dass eher Personen- den sachorientiert agiert wird. Menschen, die einen gewissen Hang zum starken Mann / zur starken Frau haben, werden mit dieser Möglichkeit bevorzugt. Der Mensch reagiert grundsätzlich stark nach Gewohnheit, Neues, Unbekanntes wird eher abgelehnt bzw. muss der Leidensdruck schon sehr groß sein, damit man von der Gewohnheit abweicht. Man kann etwas nicht mögen, aber immerhin kennt man es ja. All das sind Gründe, die Menschen davon abhalten, etwas anderes zu wählen, als den / die Amtsinhaber(in).
Innerhalb der Parteien hat das ebenfalls große Nachteile. Auch da bildet sich, ganz besonders wenn das Amt des Parteichefs mit dem des Regierungschefs zusammenfällt, im günstigen Fall nur eine Trägheit, im ungünstigen Fall beißt der Chef die anderen massiv weg und die lassen sich das gefallen aus Angst vor dem Machtverlust. Letzteres ist bei Merkel und in der CDU sehr extrem zu sehen. Das Gleiche sieht man aber auch auf Landesebene dort, wo man Regierungsfürsten hat, die schon ewig im Amt sind. Das ist auch keine CDU-Angelegenheit, die SPD kann das auch.

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Mir ist nicht klar, was das mit Erdogan und Putin zu tun haben soll bzw. wieso man ausgerechnet in diesem Zusammenhang Merkel, Putin und Erdogan in einem Satz nennen muß. Es ist nämlich vollkommen absurd, das „machtorientierte“ Verhalten von Putin und Erdogan mit der Wiederwahl von Frau Merkel gleichzusetzen. Deswegen bleibe ich dabei, daß das Gleichsetzen der drei Herrschaften insbesondere im Hinblick auf Frau Merkel völlig daneben ist und dem von mir erwähnten Vergleich ähnelt.

Du schwafelst herum!

Stimmt. Nur das habe ich genau wo getan?

Und das habe ich wohl getan? Völliges Gleichsetzen? Du fantasierst! Fieberst du?
Wenn du einfach mal frei von der Leber herumdiskutieren möchtest über die Dinge, über die du lamentieren möchtest, tu das. Aber mach das woanders und nicht unter meinem Kommentaren, in dem du mir Sachen unterstellst, die ich nicht behauptet habe!

Ich darf - um die Sache für Dich etwas klarer zu machen - mal eben den Artikel zitieren, auf den ich mich die ganze Zeit beziehe:

Ich finde Herrn E. aus T. genauso wenig reizvoll wie Herrn P aus R. Allerdings finde ich auch nicht reizvoll, dass wir eine Frau A. aus D. haben, bei der es offenbar völlig selbstverständlich ist, dass die auch schon 12 Jahre im Amt ist und daraus nach einigen Herrschaften auch 16 werden können. Komisch, dass wir das bei Betrachten anderer Länder sofort als undemokratisch empfinden und uns diese Frage nie stellen, wenn es ums eigene Land geht. Eine Wiederwahl reicht.

Es mag ja sein, daß Du keinerlei Bezug zwischen Frau Merkel und den Herren Putin und Erdogan herstellen wolltest, aber wenn das tatsächlich nicht Dein Ziel war, hast Du Deine Formulierung ausgesprochen unglücklich gewählt. Um Sachverhalte deutlich voneinander zu trennen, sollte zwischen ihnen mehr stehen als ein Satz-, ein Leerzeichen und zwei „auch“. Mal ganz abgesehen vom vorletzten Satz, der andere Länder und das eigene sogar in einem Satz vereint.

Kommunikation ist das, was ankommt und nicht das, was man sagt oder schreibt.

Ui. Das mit der Sprache scheint schwierig zu sein.

Ein ist für dich Gleichsetzen? Das gibt der Duden nicht her. Ich kann Spaghetti mögen und auch Opel mögen. Deshalb setze ich ganz ehrlich Opel nicht mit Spaghetti gleich. Das Wörtchen „Auch“ steht da auch nicht im luftleeren Raum, sondern bezieht sich auf x Jahre im Amt! Im Satz danach steht dann noch das Wörtchen „das“, welches sich unzweifelhaft wieder auf das „Jahre im Amt“ bezieht, was sich spätestens durch den dritten von dir zitierten Satz erschließt „eine Wiederwahl reicht“. Was hier verglichen wurden, sind Amtszeiten! Keine Personen.

Schlag nach bei C_Punkt?

http://www.paulwatzlawick.de/axiome.html

Seltsamer Satz. Aber gut. Und ja: bei mir kam an, daß Du die drei Herrschaften als gleichwertiges Übel ansiehst und daß Du nun hier fortgesetzt rumlamentierst und mich persönlich angreifst, anstatt einfach zu schreiben, daß die Formulierung nicht besonders glücklich gewählt war, bestärkt mich in meiner Einschätzung.

Gerade höre ich im Fernsehen wieder so einen Erdogan-Anhänger mit seinen Alternativen Fakten und verdrehten Argumentation, boa die sind so nervtötend.

Aus dem verlinkten Artikel:
" „Sie hören vom NSA-Abhörskandal und von den Lügen um den Irak-Krieg – aber niemand von denen wird zur Rechenschaft gezogen.“ Daraus leiten sie ab, dass es Regeln gibt, die die einen einhalten müssen, andere aber nicht. "
Da muss ich aber sagen, dass ich das auch so sehe. Kann man das irgendwie anders sehen?

Nee, es ist faktisch einfach so, dass Politiker zu oft davonkommen.

Gemeint war der „Falsche Mustafa“, der ist auferstanden und will nun endlich sein Osmanisches Reich.

Sein Drittes (osmanisches) Reich

Lehrstunde:

Ich habe etwas geschrieben. Du hast etwas ganz anderes dort hineininterpretiert. Du hast von einer bloßen Namensnennung dreier Namen auf den Vergleich einer Politik bzw. eines Regierungsstils geschlossen, von dem gar nicht die Rede war. Genauso hättest du hineininterpretieren können, dass ich die Frisuren der 3 Herrschaften oder ihre Tischmanieren verglichen hätte, ohne dass davon die Rede gewesen wäre.
Du hast in deiner ersten Antwort nicht nachgefragt, sondern einfach behauptet, dass ich etwas geschrieben hätte. Ich habe das in meiner ersten Antwort ruhig richtig gestellt. Du hast es dann aber nicht darauf beruhen lassen, sondern hast penetrant darauf beharrt, im Recht zu sein, die Deutungshoheit über meinen Kommentar zu haben! Als Krönung wirfst du mir dann auch noch vor, keine Ahnung von Kommunikation zu haben, dabei bist du es, der wirklich mit Penetranz über mehrere Antworten hinweg gegen die Kommunikationsregeln verstoßen hast.
Ich hatte auf Watzlawick verwiesen. Vielleicht solltest du ihn dir noch einmal richtig zu Gemüte führen. Bevor du das getan hast, solltest du jedenfalls tunlichst unterlassen, andere über Kommunikation zu belehren! Frei in des Absenders Beitrag hineinzufantasieren und dann dem Absender unterstellen, er sei dafür verantwortlich, wie es beim Empfänger ankommt, zeugt davon, dass offenbar auch andere Dinge bei dir mit einem höchst persönlichen, sehr stark verzerrenden Filter ankommen. Beschäftige dich mal mit dem.

Ich brauche keine Lehrversuche in Sachen Kommunikation. Dir sei aber noch anheim gelegt, daß Watzlawick nicht der einzige ist, der zu dem Thema geäußert hat.