Erfahrungen Bundeswehr

Hallo Board,

nach meiner Musterung stehe ich vor der Frage: Zivildienst oder Bundeswehr? Ich bin mir noch nicht vollkommen schlüssig und suche deshalb nach Erfahrungsberichten aus der Wehrdienstzeit - auch abseits der oft positiven „Werbung“ und Berichten anderer. Was könnt ihr zu eurer Bundeswehrzeit sagen?

Tschüß,
Bernd

hallo!

bei mir wars ja nur ein jährchen-trotzdem denke ich dass ich jede menge an erfahrungen sammeln konnte.

wichtig wäre zu wissen ob du dir schon über die zeit danach gedanken gemacht hast; denn erst dann kann man sagen ob dir bund oder zivildienst mehr hilft.

was mir „gefallen“ hat ist die eindeutige kommandostruktur; das ist in der wirtschaft eben nicht immer so. da gibt es dann zwei oder mehr chefs und jeder sagt was anderes so dass man sich am ende überhaupt nicht mehr auskennt.
da kann man sich dann die eine oder andere lektion rausnehmen wenn man selber später mal eine veranstaltung oder ähnliches organisiert.
die meisten sachen werden auch schriftlich festgehalten-so kann man jederzeit nachschauen was/wann/wie/wo.
im vergleich: im späteren arbeitsleben wird sowas mündlich weitergegeben; dann erfahren es nicht alle, manche verhören sich, …

negativ war die motivation der ausbilder da kurz vorher das feindbild weggefallen ist. :wink:)
keiner hatte irgendwie interesse an der ganzen sache. war mehr so in richtung körperliche anwesenheit anstatt geistiger.
dann wurden eben die gewehre für stunden geputzt, die ganze kaserne abmarschiert, etc. weil ihnen nichts besseres eingefallen ist.
mit der ausbildung hätten wir uns nicht mal gegen einen bewaffneten kindergarten verteidigen können. das geht einem dann schon auf die nerven nach einiger zeit.

das rumgehüpfe im wald war auch nett. frische luft und bewegung tut immer gut. :wink:))
auch nachts bei mehreren grad minus ist es mal ganz interessant.

tschüss

matthias

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nach meiner Musterung stehe ich vor der Frage: Zivildienst
oder Bundeswehr?

Hallo Bernd!

Die Aufgabe der Bundeswehr besteht darin, die Bundesrepublik Deutschland vor dem Angriff anderer Staaten zu schützen. Wenn Du meinst, daß die Gefahr eines solchen Angriffs besteht, könntest Du zum Ergebnis kommen, daß der Dienst an der Waffe sinnvoll ist und Du Deine Zeit bei der Bundeswehr sinnvoll verbringst. Wenn Du die Gefahr eines Angriffs nicht siehst, wäre Zeit bei der Truppe unsinnig vertrödelte Lebenszeit. Mußt Du trotzdem eine Dienstzeit ableisten, wähle den Zivildienst.

Man könnte auch fragen, ob Deutschland schon jemals von außen bedroht wurde und wo die Katastrophen in der Geschichte dieses Landes ihren Ursprung hatten.

Man könnte auch fragen, ob sich Menschen zu Werkzeugen machen lassen sollten, die auf Befehl und nach Gutdünken anderer Menschen ihre heilen Knochen und ihr Leben einzusetzen haben.

Du könntest Dich selbst fragen, wie sinnvoll für Dich Märsche im Wald und Gewehrputzen sind.

So einfach ist die Sache im Grunde. Bei der Entscheidung werden Dir Einzelerfahrungen ehemaliger Wehrpflichtiger nicht helfen können.

Gruß
Wolfgang

Das schöne an der Bundeswehr ist, dass
man da garantiert etwas lernt, was man
nirgendwo anders erfahren kann.

Ob mans *braucht*, darüber kann man streiten.

Beim Bund hast du einige Rechte auf Fortbildungen
aller Art (Ich hab nen Computerkurs, Rhetorik-Kurse
und einen Gruppenführer-Lehrgang besucht), die
halt weil sie Geld kosten, nicht soo rumposaunt
werden. Informier dich erst mal darüber.

Wenn Du tatsächlich Angst vor Dienst an der
Waffe haben solltest, kannst du trotzdem zur BW. Ich
hab in meiner gesamten Zeit nur um die 30 Schuss
abfeuern muessen/duerfen. Und sogar davor hätte
man sich drücken können :smile:

Gruss, Marco

Hallo Wolfgang,

nach meiner Musterung stehe ich vor der Frage: Zivildienst
oder Bundeswehr?

Hallo Bernd!

Die Aufgabe der Bundeswehr besteht darin, die Bundesrepublik
Deutschland vor dem Angriff anderer Staaten zu schützen. Wenn
Du meinst, dass die Gefahr eines solchen Angriffs besteht,
könntest Du zum Ergebnis kommen, dass der Dienst an der Waffe
sinnvoll ist und Du Deine Zeit bei der Bundeswehr sinnvoll
verbringst. Wenn Du die Gefahr eines Angriffs nicht siehst,
wäre Zeit bei der Truppe unsinnig vertrödelte Lebenszeit. Musst
Du trotzdem eine Dienstzeit ableisten, wähle den Zivildienst.

Richtig!

Man könnte auch fragen, ob Deutschland schon jemals von außen
bedroht wurde und wo die Katastrophen in der Geschichte dieses
Landes ihren Ursprung hatten.

Ja, gab es immer wieder. England, Frankreich Russland haben sehr oft D bedroht. Russland versuchte sehr oft sein Land in Richtung Westen zu erweitern. Für England war die Größe und macht Deutschlands immer ein Dorn im Auge, auch heute noch. Und Frankreich war selbst unter Mitterand vor 1990 noch so halbwegs gegen ein Deutschland. Nach dem 1. Weltkrieg versuchte es sich große Happen aus Deutschland heraus zu beißen.
Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent. Nur fragt sich, ob wir für andere Staaten die Kartoffen aus dem Feuer holen sollen.
Dass die Militärführung von Heldentaten (die ihre Soldaten verbringen) und Eroberungen, von Ehre und Orden träumen, sollte man rigoros bekämpfen. Und Politiker, die in diese Richtung denken sofort ins Gefängnis stecken (Merkel)

Man könnte auch fragen, ob sich Menschen zu Werkzeugen machen
lassen sollten, die auf Befehl und nach Gutdünken anderer
Menschen ihre heilen Knochen und ihr Leben einzusetzen haben.

Das war bei fast allen Angriffskriegen so: für Gott, König und Vaterland. Was nichts anderes hieß, als: die Industrie (früher die Kaufleute und Adeligen)braucht wieder neue Absatz- und Rohstoffmärkte.
Da Angriff aber nicht so schön sich anhört, wie Verteidigung, heißt das Ding: Reichswehr, Bundeswehr, Volkswehr…Und, man verteidigt sich ja auch nur (siehe USA 2003 im Irak)
Grüße
Raimund

nimm die Sache selbst in die Hand
Hallo Bernd,

viele Zivis kümmern sich im Vorhinein um ihre Stelle, z.B. Essen auf Rädern. Das geht auch bei der Bundeswehr. Such’ Dir eine Einheit, deren Tätigkeit Dir Spaß macht. Als Beispiel:

http://www.opinfo.org

Andreas

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Hallo Bernd,

da die Bundeswehr kein ausgesprochenes Feindbild mehr hat und die Einsätze im Ausland staatsrechtlich gesehen eher auf wackligen Füssen steht, kann ich nur zum Zivi- Dienst raten. Die Tätigkeiten der Bundeswehr in der heutigen Zeit sind Söldneraufgaben und haben mit einer Wehrpflicht nichts zu tun.
Dies wiegt einige Vorteile für die persönlichen Entwicklung, wie Erziehung zur Ordnung, persönliche Disziplin, Pünklichkeit, Selbstständigkeit, Unterordnung unter die Meinung des Vorgesetzten und deren Achtung sicher nicht auf.
Am Ende mußt Du selbst entscheiden.

Gruß Gert

Hi!

Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent.

Entweder hast du dich in der grammatischen Form vergriffen (statt „existent“ besser „existenzfähig“?) oder eine falsche Aussage getroffen. Oder es handelt sich wieder um eine Legende, die einer Tatsachenüberprüfung nicht standhalten kann.

Etwa ein Siebtel aller unabhängigen Staaten auf der Erde verfügt über keine eigene Armee. In Europa gehören zu dieser Gruppe die Kleinstaaten Andorra, Liechtenstein, San Marino, Monaco und der Vatikan sowie der Flächenstaat Island. Keiner der Staaten ist mangels Armee in seiner Existenz gefährdet. Bestimmte Gebiete in Europa gelten zudem als „militärfrei“; dazu gehören die Aland-Inseln zwischen Finnland und Schweden sowie das norwegische Spitzbergen.

Weitere Staaten ohne Armee existieren in der Karibik sowie in Mittelamerika. Costa Rica und Panama (trotz des strategisch bedeutsamen Kanals) haben keine Armeen, ebenso Dominica, Grenada, St.Kitts, St.Lucia und St.Vincent. Haiti hat seine Armee im Zuge der Demokratisierung ersatzlos abgeschafft, da die Armee ein „undemokratisches Instrument“ sei. Keiner der Staaten steht vor seiner existentiellen Auflösung. Südafrika hat seine Armee auf ein Zehntel seine Stärke reduziert - und es gibt durchaus Überlegungen, ganz auf eine Armee zu verzichten.

Der Satz „Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent“ kann nicht bestätigt werden. Die Abwandlung „Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existenzfähig“ auch nicht.

Grüße
Heinrich

Nur fragt

sich, ob wir für andere Staaten die Kartoffen aus dem Feuer
holen sollen.
Dass die Militärführung von Heldentaten (die ihre Soldaten
verbringen) und Eroberungen, von Ehre und Orden träumen,
sollte man rigoros bekämpfen. Und Politiker, die in diese
Richtung denken sofort ins Gefängnis stecken (Merkel)

Man könnte auch fragen, ob sich Menschen zu Werkzeugen machen
lassen sollten, die auf Befehl und nach Gutdünken anderer
Menschen ihre heilen Knochen und ihr Leben einzusetzen haben.

Das war bei fast allen Angriffskriegen so: für Gott, König und
Vaterland. Was nichts anderes hieß, als: die Industrie (früher
die Kaufleute und Adeligen)braucht wieder neue Absatz- und
Rohstoffmärkte.
Da Angriff aber nicht so schön sich anhört, wie Verteidigung,
heißt das Ding: Reichswehr, Bundeswehr, Volkswehr…Und, man
verteidigt sich ja auch nur (siehe USA 2003 im Irak)
Grüße
Raimund

hallo Heinrich,
mit hochrotem Kopf: existenzfähig ist gemeint.
Wow, wie konnte das passieren?

Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent.

Entweder hast du dich in der grammatischen Form vergriffen
(statt „existent“ besser „existenzfähig“?) oder eine falsche
Aussage getroffen. Oder es handelt sich wieder um eine
Legende, die einer Tatsachenüberprüfung nicht standhalten
kann.

Etwa ein Siebtel aller unabhängigen Staaten auf der Erde
verfügt über keine eigene Armee. In Europa gehören zu dieser
Gruppe die Kleinstaaten Andorra, Liechtenstein, San Marino,
Monaco und der Vatikan sowie der Flächenstaat Island. Keiner
der Staaten ist mangels Armee in seiner Existenz gefährdet.
Bestimmte Gebiete in Europa gelten zudem als „militärfrei“;
dazu gehören die Aland-Inseln zwischen Finnland und Schweden
sowie das norwegische Spitzbergen.

Diese Staaten sind alle unter dem Schutz anderer Staaten: Italien, Spanien, Dänemark, USA…
Dafür sind sie auch von diesen Staaten abhängig: Monako von F, San Marino von I, … Praktisch: Schutzgebühr.

Weitere Staaten ohne Armee existieren in der Karibik sowie in
Mittelamerika. Costa Rica und Panama (trotz des strategisch
bedeutsamen Kanals) haben keine Armeen, ebenso Dominica,
Grenada, St.Kitts, St.Lucia und St.Vincent. Haiti hat seine
Armee im Zuge der Demokratisierung ersatzlos abgeschafft, da
die Armee ein „undemokratisches Instrument“ sei. Keiner der
Staaten steht vor seiner existentiellen Auflösung. Südafrika
hat seine Armee auf ein Zehntel seine Stärke reduziert - und
es gibt durchaus Überlegungen, ganz auf eine Armee zu
verzichten.

Ich weiß nicht welche Schutzmächte die einzelnen Staaten haben. Doch Panama hat einen Superschutz: USA.
Oder der Staat ist so klein und unbedeutend, dass sich keine Macht dafür interessiert. Besonders bei dem Gedanken an die politischen Probleme, die man dann hat. Es ist immer eine Frage der Rendite.

Der Satz „Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent“
kann nicht bestätigt werden. Die Abwandlung „Ein Staat ohne
Soldaten ist leider nicht existenzfähig“ auch nicht.

Der zweite meiner M. schon.
Besonders wenn man eine so strategische Lage wie D hat. Selbst die Schweiz leistet sich eine relativ schlagkräftige Armee. Nicht lachen: durch die „Schweizerkäseberge“ und der Verteidigungsbereitschaft der Bevölkerung ist die Schweiz nur sehr schwer zu erobern. Allerdings glaube ich nicht, dass irgend ein Staat das machen würde: er braucht doch einen Ort, durch den er seine Spione leitet und in dem die Regierenden ihr abgezweigtes Geld horten.
Grüße
Raimund

Grüße
Heinrich

Nur fragt

sich, ob wir für andere Staaten die Kartoffen aus dem Feuer
holen sollen.
Dass die Militärführung von Heldentaten (die ihre Soldaten
verbringen) und Eroberungen, von Ehre und Orden träumen,
sollte man rigoros bekämpfen. Und Politiker, die in diese
Richtung denken sofort ins Gefängnis stecken (Merkel)

Man könnte auch fragen, ob sich Menschen zu Werkzeugen machen
lassen sollten, die auf Befehl und nach Gutdünken anderer
Menschen ihre heilen Knochen und ihr Leben einzusetzen haben.

Das war bei fast allen Angriffskriegen so: für Gott, König und
Vaterland. Was nichts anderes hieß, als: die Industrie (früher
die Kaufleute und Adeligen)braucht wieder neue Absatz- und
Rohstoffmärkte.
Da Angriff aber nicht so schön sich anhört, wie Verteidigung,
heißt das Ding: Reichswehr, Bundeswehr, Volkswehr…Und, man
verteidigt sich ja auch nur (siehe USA 2003 im Irak)
Grüße
Raimund

Jeder Staat hat ein Militär.
Jeder Staat hat ein Militär. Entweder eigenes. Oder fremdes.

Anders gesagt: Nahezu alle armeefreien Länder spielen in der internationalen Politik (d.h. auch der UNO) keine sonderliche Rolle. Sie unterwerfen sich dem Schutz anderer Mächte. Oder sie stellen paramilitärische Polizeiformationen („Nationalgarde“) auf. Oder sie müssen sich hin und wieder mit der Anwesenheit fremder (UN)-Truppen abfinden.

Island ist z.B. NATO-Mitglied und ein großer US-Stützpunkt. Monaco läßt sich von den Franzosen beschützen. Liechtenstein von den Schweizern. San Marino hat eine kleine Nationalgarde und ansonsten die Italiener. Der Vatikan unterhält die Schweizer Garde - die Bodyguards des Papstes (die übrigens nicht nur mit Hellebarden ausgerüstet sind) sind sogar eine der ältesten stehenden „Armeen“ der Welt.

http://www.globaldefence.net/deutsch/seitenindex.htm

Andorra

Costa Rica

Cook Islands

Dominica

Grenada

Island

Haiti

Kiribati

Liechtenstein

Maldiven

Marshall Islands

Mauritius

Monaco

Mikronesien

Nauru

Niue

Palau

Panama

San Marino

Solomon Islands

St. Kitts und Nevis

St. Lucia

St. Vincent/Grenadines

Tuvalu

Vanuatu

Vatikan Staat

Western Samoa

Hallo Board,

nach meiner Musterung stehe ich vor der Frage: Zivildienst
oder Bundeswehr? Ich bin mir noch nicht vollkommen schlüssig
und suche deshalb nach Erfahrungsberichten aus der
Wehrdienstzeit - auch abseits der oft positiven „Werbung“ und
Berichten anderer.

Es gibt noch mehr außer ZD und BW.
Wie wär’s mit dem Zivil- und Katastrophenschutz? Ein paar Stunden monatlich beim THW ist Grund genug für eine Dienstpflichtausnahme. Es geht auch manchmal Feuerwehr, einfach mal anfragen

Für die harten gibt’s noch Flucht ins Ausland oder gar die Totalverweigerung
http://de.wikipedia.org/wiki/Totalverweigerung und
http://de.wikipedia.org/wiki/Totalverweigerer

Was könnt ihr zu eurer Bundeswehrzeit sagen?

War trotz 11 Wochen Arrest und anschließend 300 Studen Sozialarbeit interessant.

ciao, tom

Jeder Staat hat ein Militär. Entweder eigenes. Oder fremdes.

Hallo Christoph,

so sehr lange ist es noch nicht her, als jede Stadt eine Armee brauchte. Immerhin konnte es der Nachbarstadt in den Sinn kommen, die Wintervorräte zu klauen. Bei der Gelegenheit wurden Häuser in Brand gesteckt und damit die Soldaten auch ihren Spaß hatten, wurden Frauen vergewaltigt. Letztlich ging es um Bereicherung.

Wenn wir heute Luxemburg überfallen, gäbe es da nichts zu holen. Man hätte auch nichts mehr davon, Menschen zu unterjochen. Als es noch darum ging, mit der Peitsche in der Hand reine Knochenarbeit zu erzwingen, war ein Nutzen aus der Unterdrückung zu ziehen. Diese Zeiten sind vorbei. Man hat vom Nachbarn deutlich mehr, wenn es ihm gut geht und man mit ihm Handel treiben kann und wenn man dessen Produkte kaufen kann, die allesamt Ergebnis von Denkarbeit sind. Mit Gewalt ist dabei nichts mehr zu wollen. Bodenschätze könnten noch Gier hervorrufen, wenn jemand glaubt, mit dem hier abgebauten Torf glücklich zu werden. Mit „Volk ohne Raum“ und ähnlichen Parolen läßt sich heute ebenfalls niemand mehr hinter dem Ofen hervor locken. Heute besteht größtes Interesse an Nachbarn mit heiler Infrastruktur und gut ausgebildeten Menschen. Nur dann ist der Nachbar ein guter Kunde für die eigenen Produkte.

In etlichen Gebieten der Erde gehen die Auseinandersetzungen weiter, um Öl, um Wasser, um Bodenschätze. Das alles sind in Europa keine Streitpunkte. In Europa gibt es keine Notwendigkeit mehr für nationale Streitkräfte. An dieser Stelle hat es tatsächlich eine Weiterentwicklung gegeben. Jetzt müssen die Menschen nach Jahrtausenden nur noch kapieren, daß die Waffen für Verteidigung und Angriffe für’s Museum taugen, in Europa aber für rein nichts mehr zu gebrauchen sind. Deshalb ist es auch ganz und gar unsinnig, wenn junge Menschen ihre Zeit als Soldaten in einer nationalen Verteidigungsarmee vertrödeln.

Diese Entwicklung hat stattgefunden. Wir müssen sie nur noch zur Kenntnis nehmen und danach handeln.

Gruß
Wolfgang

Deutschland verteidigen???

nach meiner Musterung stehe ich vor der Frage: Zivildienst
oder Bundeswehr?

Hallo Bernd!

Die Aufgabe der Bundeswehr besteht darin, die Bundesrepublik
Deutschland vor dem Angriff anderer Staaten zu schützen. Wenn
Du meinst, daß die Gefahr eines solchen Angriffs besteht,
könntest Du zum Ergebnis kommen, daß der Dienst an der Waffe
sinnvoll ist und Du Deine Zeit bei der Bundeswehr sinnvoll
verbringst. Wenn Du die Gefahr eines Angriffs nicht siehst,
wäre Zeit bei der Truppe unsinnig vertrödelte Lebenszeit. Mußt
Du trotzdem eine Dienstzeit ableisten, wähle den Zivildienst.

Ich habe damals keinen getroffen, der „für das Vaterland“
beim Bund war. Zwei Hauptgründe waren es:

  1. Interessante Erfahrungen machen, oder ganz allgemein lernen, oder

  2. es war halt das *geringere* Übel als der Zivildienst,
    denn da wird man, wenn man nicht gerade einen Vetter in der
    Sozialeinrichtung XY hat *wirklich* ausgebeutet.

Es sind nämlich oft wirklich ekelhafte Tätigkeiten.
Was ist besser: Im-Schlamm-Robben oder die Sche… von
solchen Leuten wegschrubben die Du ohne Zivildienstzwang
nicht mal in deine Nähe kommen lassen würdest?

Die Frage kann schon sein: „Willst Du Deutschland verteidigen
oder nicht?“, aber die allermeistens wirklich entscheidende
Frage ist das nicht.

Gruss, Marco

pragmatisch betrachtet
hallo,

Die Aufgabe der Bundeswehr besteht darin, die Bundesrepublik
Deutschland vor dem Angriff anderer Staaten zu schützen.

theoretisch ja. praktisch sieht es wohl so aus, daß eine aus einjährigen (oder gar halbjährigen? wenn ich das wüßte) rekruten bestehende armee wohl kaum kampffähig ist. es ist ein reines kasperltheater. ein abenteuerurlaub mit kriegsspielen. die pfadfinder mit gewehr. ein berufsheer dagegen wäre sinnvoll, denn mehr als ein generelles verteidigungs*potential* ist in friedenszeiten wohl nicht nötig. durch was wird deutschland derzeit akut bedroht? vielleicht durch hochwasser oder einem heißen sommer. die aufrechterhaltung der wehrpflicht in friedenszeiten ist also reine geldverschwendung und unnötige schikane für junge leute.

meine meinung. auch in bezug auf österreich. oder überhaupt europa.

datafox

Niue

datafox.mine. nu - wie schön, die brauchen dort keine armee. kann man dorthin auswandern? :smile:

datafox

Hi Tom,

Was könnt ihr zu eurer Bundeswehrzeit sagen?

War trotz 11 Wochen Arrest und anschließend 300 Studen
Sozialarbeit interessant.

reine Neugirde, was hast du denn angestellt ?

Hi Bernd,

ich war nach der Grundausbildung bei den Kradmeldern stationiert(Heer) . Aufaben sind Nachrichtern überbringen oder Begleitschutz für den Hauptgefechtsstand des Battalions(Art Kommadozentrale).

Also der Wehrdienst teilt sich ein in die Grundausbildung, Wach- und Schiess Ausbildung und dann nachher dem Dienst im Battalion.

Die Grundausbildung ist die Zeit an die man nachher die schoensten Erfahrungen hat. Das liegt unter anderem daran, dass man diese Dinge die man dort erlebt recht fremd sind. Man lernt, dass seine Leistungsgrenze nicht da ist wo man sie vermutet hat sondern viel höher liegt.
Dann ist da noch die Sache mit den Waffen. Nun ja am Anfang ist das eigendlich nur ein Ausrüstungsgegenstand den man mitschlörren muss. Spätestens dann auf der Schiessanlage ändert sich das Verhalten der Vorgesetzten, wenn die Waffe geladen und entsichert ist. Die Leute werden erdammt nervös weil ein Fehler der letzte sein könnte. Da merkt man das erste mal die Verantwortung, die das tragen einer Waffe mit sich bringt.
Man lernt, das man nur trifft, wenn man sich konzentriert und ruhig atmet und das irgendwelche Action Helden völlig und gefährlich sind weil sie eh nix treffen würden.
Dann ist da noch die so viel beschriebene Kameradschaft, die eher eine Zweckgemeinschaft darstellt; man hilft weil man vielleicht selber mal Hilfe braucht. Man ist wärend man da draussen(im Wald) ein Teil der Gruppe und die Gruppe und die Gruppe ist nur so gut wie das schwächste Glied. Man lernt, auf wen man sich im Ernstfall verlassen kann und wer die Gruppe in Gefahr bringen könnte. So am Rande bemerkt ist das auch die Psychologie, eine Gruppe zu formen, dadurch soll das Schiessen im Ernstfall leicher fallen.

So dann gibt es aber auch noch die andere Seite des Wehrdienstes. Das ist nämlich kein Sommercamp. Die ersten Wochen bleibt man die Woche über erst mal in der Kasterne(übernachten). Jeden Tag wird Ausdauersport gemacht dann duschen umziehen, Ausbildung, dann bei Wind und Wetter durchs Unterholz krichen, draussen essen, schließlich seine Ausrüstung reinigen bis zum Umfallen und sschlafen.
Am schlimmsten empfand ich die Einschränkung der pers. Freiheit, wann man wo hingehen darf etc. .

Nach der Grundausbildung ändert sich fast alles. Da man sich nicht in Kriegszeiten befindet habe die Kampfeinheiten nicht viel zu tun. Die einzigen, die ihrem „normalen Dienst“ nachgehen sind die Instandsetzung, Küche, Sannis etc. alle anderen pimmeln mehr oder weniger vor sich hin, wer das nicht kann kriegt irgend ne dusselige Aufgabe. Man kann aber auch IMMER Sport treiben was in unserer Kompanie fast alle nachher freiwillig zu Zeitvertreib gemacht haben.
Ab und zu gibts vielleicht noch mal ne Übung wenn das Geld da ist und die ein oder andere Woche Wachdienst.

PS.: Beim Bund ist die einzig legale Droge Alkohol! Wer das nicht einsieht wandert in den Bau - oder wird entlassen. Ersters ist ein keiner Raum mit Edelstahlkoh, Tisch, Stuhl, Bibel und Klappbett, Milchglasfenster. Klappbett, nicht damit man mehr Platz zum Spielen hat sondern weil ausser in der Nacht nicht geschlafen wird. Alles andere wird eingesammelt - Handy, Bücher, Zeitungen, Kippen etc., täglich steht einem nur 2 Stunden Ausgang zu, in der man unter Bewachung nen bisschen rumlaufen kann.
Wird man entlassen bekommt man den Wehrdienst nicht angerechnet und muss sich eine Zivildienststelle suchen.

MFG Mathias Jobst

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent.

Entweder hast du dich in der grammatischen Form vergriffen
(statt „existent“ besser „existenzfähig“?) oder eine falsche
Aussage getroffen. Oder es handelt sich wieder um eine
Legende, die einer Tatsachenüberprüfung nicht standhalten
kann.

Etwa ein Siebtel aller unabhängigen Staaten auf der Erde
verfügt über keine eigene Armee. In Europa gehören zu dieser
Gruppe die Kleinstaaten Andorra, Liechtenstein, San Marino,
Monaco und der Vatikan sowie der Flächenstaat Island. Keiner
der Staaten ist mangels Armee in seiner Existenz gefährdet.
Bestimmte Gebiete in Europa gelten zudem als „militärfrei“;
dazu gehören die Aland-Inseln zwischen Finnland und Schweden
sowie das norwegische Spitzbergen.

Also wenigstens den Vatikan musst du aus deiner Aufzählung herausnehmen. Dieser verfügt zwar über keine eigene Armee lässt sich aber durch die Schweizer Garde sehr gut bewachen. Die anderen Kleinstaaten die du da aufzählst sind ja wohl auch in ihrer Größe eingeschränkt oder wie sollte sich Monaco bei den Grundstückspreisen und ihrer Ausdehnung den Bau einer Kaserne leisten. Mal abgesehen davon, dass in punkto Einwohnerzahl das auch kaum lohnen würde. Zum Vergleich: Einwohnerzahl Deutschland ca. 70 Mio Soldaten gesamt: 332 800 (Stand 2000) sind rund 0,48 % Einwohnerzahl Monaco ca. 29 900 daraus ergibt sich dass sich Monaco ca. 144 Soldaten leisten würde. Das ist etwas mehr als eine Kompanie in Deutschland Soldaten hat.

Weitere Staaten ohne Armee existieren in der Karibik sowie in
Mittelamerika. Costa Rica und Panama (trotz des strategisch
bedeutsamen Kanals) haben keine Armeen, ebenso Dominica,
Grenada, St.Kitts, St.Lucia und St.Vincent. Haiti hat seine
Armee im Zuge der Demokratisierung ersatzlos abgeschafft, da
die Armee ein „undemokratisches Instrument“ sei. Keiner der
Staaten steht vor seiner existentiellen Auflösung. Südafrika
hat seine Armee auf ein Zehntel seine Stärke reduziert - und
es gibt durchaus Überlegungen, ganz auf eine Armee zu
verzichten.

Diese kleinen Staaten in Mittelamerika haben schon Armeen nur dass diese nicht durch den Staat sondern andere Personen gesteuert werden.

Der Satz „Ein Staat ohne Soldaten ist leider nicht existent“
kann nicht bestätigt werden. Die Abwandlung „Ein Staat ohne
Soldaten ist leider nicht existenzfähig“ auch nicht.

Grüße
Heinrich

Nur fragt

sich, ob wir für andere Staaten die Kartoffen aus dem Feuer
holen sollen.
Dass die Militärführung von Heldentaten (die ihre Soldaten
verbringen) und Eroberungen, von Ehre und Orden träumen,
sollte man rigoros bekämpfen. Und Politiker, die in diese
Richtung denken sofort ins Gefängnis stecken (Merkel)

Man könnte auch fragen, ob sich Menschen zu Werkzeugen machen
lassen sollten, die auf Befehl und nach Gutdünken anderer
Menschen ihre heilen Knochen und ihr Leben einzusetzen haben.

Das war bei fast allen Angriffskriegen so: für Gott, König und
Vaterland. Was nichts anderes hieß, als: die Industrie (früher
die Kaufleute und Adeligen)braucht wieder neue Absatz- und
Rohstoffmärkte.
Da Angriff aber nicht so schön sich anhört, wie Verteidigung,
heißt das Ding: Reichswehr, Bundeswehr, Volkswehr…Und, man
verteidigt sich ja auch nur (siehe USA 2003 im Irak)
Grüße
Raimund

Ist zwar nicht ganz aktuell, aber informativ genug
http://www.tomk32.de/tomk32/de/totalverweigerung.php

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich bin zwar noch ein Schüler, aber vielleicht, kann ich dir trotzdem helfen, obschon ich keine eigenen Erfahrungen aufbringen kann. Ich kann dir nämlich das Buch „DER REIBERT“ empfehlen, in dem so ziemlich alles steht, was bei der Bundeswehr so abgeht. Das ist zwar schon alles was ich dir sagen kann, aber ich hoffe, ich konnte helfen.

Gruß,
Robin, oder auch Army-Commander