Erfahrungen Sozialverhalten Katzen

Hallo zusammen,

in einem (immer erfreulich kritischen) Tierforum kam die immer wieder beliebte Frage nach der Geselligkeit von Katzen auf.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht diese alte Diskussion an sich wieder lostreten. Ich denke die Argumente dafür und dagegen sind an zahlreichen Stellen im Netz nachzulesen und größtenteils bekannt. Ich selber tendiere dazu, auch allgemein - aber zumindest für Wohnungskatzen - die Haltung mit Artgenossen zu befürworten. Ich halte allerdings auch selber keine Katzen, habe im Prinzip also keine Ahnung :wink:
In jenem Forum wurde die Beobachtung gemacht (bzw Vermutung/ Einschätzung angestellt), dass zu mehreren gehaltene Katzen allenfalls friedlich nebeneinander her leben, von wahrer Harmonie im Sinne von Kuscheln, Spielen, Putzen und sonstige gemeinsame Aktivitäten aber eher nicht oder nur selten die Rede sein kann. Hervorzuheben ist hierbei, dass diese Beobachtung sich besonders auf ältere Tiere bezieht.
Ich kann das leider nicht beurteilen. Mein Bruder hatte mal ein Katzenpaar (Siam) bis der Kater verstorben ist… die fremden Menschen gegenüber eher scheue Kätzin hat sich schon stark am Kater orientiert und die beiden kuschelten auch meistens zusammen. Von einer anderen Bekannten die beiden Geschwisterkatzen (ebenfalls gegengeschlechtlich) schienen ebenfalls ein eingespieltes Team zu sein…die waren aber zu der Zeit, als ich das mitbekam auch noch jung…unter 2 Jahre.
Mich würden kongrete Beobachtungen über das Verhalten von zu zweit oder mehreren gehaltenen Katzen interessieren, die schon älter sind, also aus der groben Spiel- und Flegelphase vorerst raus sind.
Interessant in diesem Zusammenhang ist das Alter der Tiere, Geschlechterkonstellation, eventuelle Verwandtschaft, Verhalten untereinander (also ob und wie und wie häufig sie interagieren), eventuelle Kastrationen, wie lange sie schon zusammen leben und sonstige erwähnenswerte Besonderheiten.
Mich würde auch interessieren für den Fall, dass sie nicht oder wenig interagieren, ob ihr das Gefühl habt, dass die Katzen unter dem Zustand leiden (beispielsweise durch mehr oder minder deutliches Rangordnungsgehabe) dass eine andere Katze anwesend ist, oder ob das dann schlicht egal ist.

Vielen Dank, bin gespannt auf eure Erfahrungen
Aj
Gerne

Hallo!
Bei mir wohnen zwei Katzen, Schwester und Bruder, beide kastriert, mittlerweile 10 1/2 Jahre alt. Als Welpen waren sie einander sehr zugetan, auch im Flegelalter noch, inzwischen kann man davon reden, dass sie sich arrangiert haben. Katzen besitzen in hohem Maße die Gabe des diplomatischen Ignorierens. Gibt es allerdings - beide Freigänger - dtaußen irgendwas Aufregendes, so dass die Emotionen aufgewühlt sind, wird schon mal „gescheucht“, also ein wenig ernst gemeinter Angriff gestartet. Oder man kommt sich irgendwie in die Quere, dann steht man sich schweifschlagend und knurrend gegenüber bis der Klügere nachgibt. Manchmal der große Bruder, manchmal seine zierliche Schwester. Man setzt sich auch von innen vor die Katzenklappe und lässt den anderen nicht rein :smile: Im allgemeinen ist es ein friedliches Nebeneinander.

Zu unserem allerersten Kater - wunderschön, sehr aristokratisch, aber auf eine merkwürdig vornehme Weise liebevoll - haben wir seinerzeit ein Notfall-Kätzchen aufgenommen. Er blieb daraufhin immer länger weg, fühlte sich wegen des Neuzugangs nicht mehr „Zuhause“ und wurde nach einiger Zeit bei einem seiner Ausflüge angefahren, so dass wir ihn einschläfern lassen mussten :frowning: Mache mir immer noch Vorwürfe. Vergesellschaftung hängt immer vom Charakter des Tieres ab, in Bausch und Bogen würde ich es nicht empfehlen.

Gruß,
Eva

Hallo,

das Sozialverhalten des Tyrannosaurus Rex ist vermutlich besser als das der Hauskatzen erforscht. In der Tat gibt es kaum Forschungen drüber.
Vor einigen vielen Jahren gab es in der GEO einen Bericht über die Erforschung des Sozialverhaltens von Hauskatzen. Diese Forschung ergab erstaunliche Ergebnisse.
Z.B. leben Katzen sehr gesellig. Katzenbabys werden von allen Kätzinnen aufgezogen und auch gesäugt. Katzen versorgen sich untereinander, d.h. die Jägerinnen bringen Futter für die Daheimgebliebenen mit. Nur so können sie es schaffen, ausreichend Jungtiere großzuziehen (Daraus ergibt sich auch das oft zu beobachtende Mitbringen von Mäusen in die menschliche Wohnung, das ist ihr Beitrag zur allgemeinen Ernährung).

Diese Forschungsarbeit ergab noach andere Faktoren, die ich kaum noch aufzählen kann. Ich habe versucht, den Artikel im Netz zu finden, bin aber bisher ergebnislos geblieben.

Gruss

Iru

Hi,

ich habe 3 Katzen im Alter von 16, 11 (Kätzinen) und 1 Jahr (Kater).

Im Jahr 2009 mußte ich eine Kätzin (Schwester der nun 11jährigen) einschläfern lassen.

Nur das Geschwisterpärchen hat sich gegenseitig geputzt, das ging aber nur von der mittlerweile verstorbenen Katze aus, die andere hat es mehr oder weniger geduldet.

Meine Älteste kann Katzen im allgemeinen nicht ausstehen, arangiert sich aber mit den Anderen, die Mittlere hat nichts gegen andere Katzen, solange sie sie in Ruhe lassen.

Nur der noch junge, verspielte Kater versucht die Damen hin und wieder zum spielen zu animieren, allerdings ohne Erfolg, die Damen verkünden ob dieser Versuche lautstark ihren Unmut.

Draußen habe ich die Erfahrung gemacht, daß es in unserer Gegend nur einen Kater gab, mit dem sich mein Kater und einige andere Katzen gut verstanden haben. Er war der Spielkamerad unseres Katers, war aber Schätzungsweise mind. ein Jahr älter. Alle anderen hier umherlaufenden Katzen sind Einzelgänger, bzw. rüpelhafte Raufbolde (da unkastriert), die meinen Kater und die Katzenoma, allenfalls verprügeln, aber keinesfalls mit ihnen spielen oder schmusen wollen.

Alle drei sind kastriert, die Älteste und der Joungster haben Freigang, die Mittlere will nicht raus. Ich wohne eher ländlich.

Gruß
Tina

Hallo Atrox,

Meine Erfahrung:

Meistens vertragen sich Jungtiere und ältere Herrschaften nicht miteinander. Spätestens in der Pubertät gibts Ärger und Machtrangeleien.

Ich habe zwei Brüder mit 6 Monaten aufgenommen. Am Anfang ein Herz und eine Seele (kastriert), mutierte der eine Kater zum Tyrann.
Er wollte immer spielen und balgen, und dem anderen wurde es einfach zuviel.
Er war die Machtspielchen leid. Ich hab dann eine dritte Katze dazugeholt, um das Machtverhältnis zu verteilen, und seine ungebremste, geballte Energie auf zwei Katzen zu verteilen.
Er war auch immer derjenige, der es auf unserer Dachterasse immer geschafft hatte, auszubüchsen, und in 10m-15m Höhe über Dachzinnen spazieren ging.

Schweren Herzens mussten wir uns dann eingestehen, dass er als Wohnungskatze absolut nichts taugt, und haben ihn dann glücklicherweise in liebevolle Hände gegeben.

Dort ist er Einzelkatze, Freigänger, der Herr des Hauses und keine Katze oder Hund traut sich seitdem mehr auf das Gelände :smile: Ein absoluter Kampfkater ^^

Und meine beiden? Bei uns ist Ruhe…die beiden haben sich arrangiert.
Manchmal hat der Herr seine 5 Minuten, und jagt sie mal, aber das geht ohne Fauchen und Gekreische, einfach nur jagen durch die ganze Bude.
Und, oh Wunder, wir haben die beiden nun mehrmals beobachtet, wie sich gegenseitig geputzt haben! Und auch zusammenliegen, kommt auch nun immer häufiger vor, solange genügend Platz ist :smile:

Ich denke, es ist einfach eine Charaktersache… und leider kann man ja Katzen nicht einfach hin und herschieben, bis es passt, ich glaube, sowas würde echt so manchen Zwist ersparen ^^

LG
Wölkchen

Hallo Leute,

Jo ich kann ja mal von meinen beiden Stubentigern erzählen, also die Katze ist 5 Jahre, und hat mit zwei Jahren einen damals 12 Wochen alten Kater dazu bekommen.

Sie sind reine Wohnungskatzen, aber obwohl die beiden sich gegenseitig auch nur akzeptieren (kuscheln und gegenseitiges putzen ausgeschlossen), ist meine Katze seit dem Einzug vom Kater viel entspannter und ausgeglichener.

Und lass mich mal mit einem von beidem zum doc müssen dann wird ein riesen Theater angestellt weil sie absolut nicht alleine bleiben können und wollen.

Also war letzten endes doch die beste Entscheidung auch wenn sie wahrscheinlich nie Freunde werden.

Gruß Anni

Hallo,

meiner Erfahrung nach (reine Indoor Katzen)lassen sich die Beziehungen grob in 4 Stufen einteilen:

Akzeptanz:
Artgenosse wird wahrgenommen und häufige Interaktionen (Spiel, Sozialpflege wie gegenseitige Begrüßen und Belecken, Kuscheln, Reaktion auf verbale Rufe) finden statt.
Ab und an mal Meinungsverschiedenheiten.

Toleranz:
Artgenosse wird wahrgenommmen, kaum positive Interaktion, (Spiel und Sozialpflege), öfter mal Streitereien.

Freundschaft große Sympathie:
Katzen treten meist zu zweit auf, schlafen und kuscheln auch zusammen, häufige positive Interaktionen. Ganz selten mal Gefauche.

Unüberwindbare Antipathie:
Zwei im gleichen Raum ist eine zuviel, da gehts richtig zur Sache was auch mit bösen Verletzungen endet. (selten)

Dazwischen natürlich alle denkbaren Abstufungen.

Manche Katzen leiden auch ganz im Stillen, wenn sie einen Artgenossen nicht leiden können. Sie gehen ihm aus dem Weg, sind stets unterwürfig und schleichen nur mehr durch die Gegend oder verkriechen sich ganz. Manchmal ist der Stress so groß, dass sie dann Unsauber werden oder sogar anfangen sich zu belecken, so lange bis Fell und Haut weggeleckt sind.

Andere werden zu Mobbern und lauern dem Opfer auf, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet (hatte ich mal bei einer Handaufzucht ohne Amme)

Das und die unüberwindbare Antipathie sind dann die Gründe, weshalb es besser ist, die beiden Individuen zu trennen.
Es gibt sicher auch Katzen, die lieber alleine sind, möglicherweise weil sie ohne Mutter aufgewachsen sind, zu früh getrennt, oder schlimme Erfahrungen in der Prägephase gemacht haben und den Menschen vorziehen oder weil sie es einfach nicht besser wissen.

Ich habe schon gesehen, dass Katzen die zum gleichen Zeitpunkt geworfen haben, sich gegenseitig die Babies streitig machen und sie verschleppen, solange sie noch Nestlinge sind.
An spätere Fremdtrinker kann ich mich nicht erinnern.
Aber daran, dass auch die anderen Katzenmütter fremden Nachwuchs miterziehen, oder mit ihnen spielen.

Manche Mitkatzen schauen auch mit großem Interesse nach einer Gebärenden und manche werdende Katzenmutter lässt das auch zu.

Potente Kater, die Ammeneigenschaften haben und diese auch wahrnehmen, wenn sie die Chance dazu bekommen mit allen Facetten, die man als Erziehungsberechtigter benötigt (ausser Milch geben ;o) )

Neuankömmlinge werden dabei ganz unterschiedlich wahrgenommen, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass Jungtiere da sehr viel aufgeschlossener sind, meist verbindet dann doch das Spiel (Stärken austesten, Lauer und Jagdspiele) miteinander.
Schwierig ist es für den Neuzugang die Begrüßung inkl. Analkontrolle zuzulassen. Wenn der Neuzung aber ein neutrales Verhalten zeigt, gibts ausser die ersten paar Tage Gefauche und Kopfnüsse keine größeren Probleme.
Anders, wenn sich eine Katze plötzlich in ihrer persönlichen Distanzzone verletzt fühlt…das kann unter Umständen eine solche Unruhe in der gesamten Mannschaft verursachen, dass die ganze Hierarchie durcheinander geraten kann (eher selten). Dann dauert die Eingewöhnung natürlich länger.
Kommt eine sehr selbstbewusste Katze als Neuzugang, kann es sein, dass sie durchaus mal in ihre Schranken gewiesen wird und die ein oder andere Alteingesessene eben jetzt keine Begrüßung duldet.

Ausreichend Platz ist allerdings wichtig, denn wenn eine Katze sagt:" Hau ab Du rückst mir zu nah auf die Pelle" was durchaus mal „verschwinde aus meinem Blickfeld“ bedeuten kann, dann sollte die andere Mieze genug Ausweichmöglichkeiten haben.

Ob die Nähe der Verwandtschaft sich auf den Grad der Sympathie auswirkt kann ich ehrlichgesagt nicht genau sagen.

Gruß
M.

Hallo,

ich öffne derzeit die Dosen für eine würdige ältere Dame (16), eine völlig durchgeknallte Siam-Mix-katze (5) sowie seit wenigen Tagen zwei kleinen Katerchen (9 Wochen*).

Die beiden Katerchen kleben quasi noch aneinander. Unsere gar nicht mehr so kleine Irre hat sich mit ihrer Gegenwart noch nicht arrangiert und faucht sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit an. Unsere alte Dame hat die Kleinen von Anfang an akzeptiert und legt eine Engelsgeduld an den Tag, nur, wenn die Kurzes sich bei ihrem Napf bedienen wollen, wird sie energisch. Auch als der katzenförmige Wirbelwind noch klein war, zeigte sie sich sehr freundlich ihr gegenüber; inzwischen ist es so eine Art feindliche Koexistenz geworden.

Bis vor 2 1/2 lebte hier noch ein Kater im selben Alter wie unsere alte Dame. Die beiden waren zwar keine Geschwister, sind aber gleichzeitig als Katzenkinder bei mir eingezogen. Dieser Kater war, auch wenn das seltsam klingen mag, geistig behindert; so dauerte es beispielsweise vier Jahre, bis er gelernt hatte, sich selbst zu waschen. In den ersten Jahre hat sich seine Mitkatze liebevoll um ihn gekümmert. In den späteren Jahren ging er ihr aber zunehmend auf die Nerven, so dass sie eher Abstand gehalten hat.

Selbiger Kater wiederum hatte sich ganz besonders mit einer Nachbarskatze angefreundet. Bei Gelegenheit hat er sie sogar zu uns ins Haus geleitet, sie zu seinem Napf geführt und sein Abendessen mit ihr geteilt.

Beste Grüße

=^…^=

* Ja, ich weiß, dass das eigentlich viel zu jung ist, aber es handelt sich dabei um zwei Notfälle, die eines Tages bei einer Mitarbeiterin einer örtlichen Tierschutzorganisation in einem Karton auf der Türschwelle standen.

Wie wäre es mit einem Sachbuch?

P.P. Leyhausen: Katzen, eine Verhaltenskunde

Ein zweites Buch zu diesem Thema hat er mit seiner Assistentin geschrieben.

Hallöchen,

danke für deinen Bericht.
Darf ich noch kurz fragen, wie alt deine beiden jetzt sind?

liebe Grüße
Aj

Mangel an verlässlichen Quellen
Hallöchen,

ja, solches Munkeln kenne ich auch.
Besonders bei Straßenkatzen soll eine Art Matriachat auftreten. Verwandte weibliche Katzen sollen sich teils bei der Jungenaufzucht helfen. Kater wandern aber ab.
Bisher habe ich dazu aber keine seriösen Quellen geschweige denn nachvollziehbare Studien gefunden, sondern hauptsächlich immer und immer wieder voneinander abgeschriebene Infos, wo der Usprung nicht nachvollziehbar ist.
Ich fand eine Studie aus den späten 90ern, die dieses Thema anreißt (Studie) … aber so richtig aufschlussreich ist sie dann doch nicht dazu, bzw habe ich auch hier eher den Eindruck, dass bei erwachsenen Tieren allenfalls eine Gegenseitig Duldung zu beobachten ist.

Daher bin ich gerade besonders an persönlichen Erfahrungen interessiert, an was kongretem.
Wobei, wenn jemand eine Studie (gerne auch nur den genauen Titel…kann mir das Paper dann auch selber raussuchen) dazu hat… nur ehr damit :wink:

liebe Grüße
Aj

Erster Dank
Hallo ihr lieben,

ich danke euch schonmal bis hierhin für eure Erfahrungsberichte.
Ich bin ein wenig erstaunt, anscheinend geht der Grundtenor tatsächlich dahin, dass (viele) Katzen nach ihrer Jugendphase nicht unbedingt auf ein Partnertier angewiesen sind, sich allenfalls mit der Gesellschaft arrangieren…?
Oder was schließt ihr aus euren persönlichen Fällen? Würdet ihr die Tiere trotzdem weiterhin immer mit mindestens einem Artgenossen halten, auch im Alter? Wenn ja, wieso meint ihr, dass das richtig ist?

liebe, neugierige Grüße
Aj

Hallöchen

danke für deinen Tip, aber ich bin im Moment tatsächlich eher an persönlichen Erfahrungsberichten interessiert, nicht an weiteren Thesen, die ich nicht einschätzen kann und wo ich nicht nachvollziehen kann, auf welchen Informationen und Einzelbeobachtungen diese Einstellung dazu beruht.

liebe Grüße
Aj

Würdet
ihr die Tiere trotzdem weiterhin immer mit mindestens einem
Artgenossen halten, auch im Alter? Wenn ja, wieso meint ihr,
dass das richtig ist?

Hallo!
Bei mir ist es so, dass ich zu Hause arbeite (Übersetzerin) und ich bin immer da, bis auf das Stündchen, wenn ich mal einkaufen gehe. Deshalb würde ich eine Katze auch einzeln halten, denn sie wäre ja nicht allein und als Freigänger hätte sie auch genügend Abwechslung etc.

Allerdings - ich glaube erkennen zu können, dass unsere beiden evtl. mehr aufeinander bezogen sind, als ich annehme, denn wenn einer fehlt oder nicht zur gewohnten Zeit auftaucht, wird der andere unruhig, ist das Geschwister wieder da, erfolgt sichtbare Entspannung. Mag sein, wenn mal einer von beiden von uns gegangen ist, dass der andere trauert, ob das Verhalten aber auf eine Störung der gewohnten Routine hindeutet oder auf das Gefühl eines Verlustes - wer kann das sagen?

Aus meiner persönlichen Erfahrung und meinem subjektiven Gefühl möchte ich sagen, dass erwachsene Katzen nicht unbedingt auf die Gesellschaft anderer Katzen angewiesen sind. Aaaaaber, ohne vermenschlichen zu wollen: Ist das bei homo sapiens sapiens nicht ebenso? In der Jugend löst man sich von Eltern und Geschwistern, man will seinen eigenen Kram machen und ab einem bestimmten Alter findet man plötzlich wieder zueinander und entdeckt die familiären Gemeinsamkeiten. Ich bin jetzt 57 und merke das ganz stark :smile:))

Mag sein, dass unsere beiden Katzenviecher in ein paar Jahren auch plötzlich wieder zusammenliegen, kuscheln und sich putzen wie als Welpen und einer ohne den anderen nicht sein kann.

Gruß,
Eva

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Also jetzt sind sie 3 und 4 Jahre alt.
Kayla kommt aus Spanien, und war Straßenkatze, Ferry ist Bauernkatze, wurde mit 2 Monaten vom Bauernhof weggenommen.

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Hallo

Aaaaaber, ohne vermenschlichen zu wollen: Ist das bei homo sapiens sapiens nicht ebenso? In der Jugend löst man sich von Eltern und Geschwistern, man will seinen eigenen Kram machen …

… aber ja nicht unbedingt völlig alleine. Nur deswegen, weil man nicht genau mit dem einzigen vorhandenen Artgenossen was machen will, heißt es doch nicht, dass man gar keine Artgenossen braucht. Und selbst wenn man eher Abstand hält zu allen anderen, heißt das doch noch nicht, dass man nicht wenigstens einen gelegentlichen oder ganz lockeren Kontakt zu Artgenossen benötigt. -

Es gibt doch auch bei Menschen sogenannte Einzelgänger, die aber doch trotzdem jeden Tag andere Menschen treffen wollen. Nur eben nicht ständig und immer den gleichen.

und ab einem bestimmten Alter findet man plötzlich wieder zueinander und entdeckt die familiären Gemeinsamkeiten. Ich bin jetzt 57 und merke das ganz stark :smile:))

Das kommt da noch hinzu.

Ich will Katzen auch nicht vermenschlichen, ich führe das nur an, um zu zeigen, dass es überhaupt kein Beweis für Einzelgängertum ist, wenn man nichts mit dem Zwangspartner machen möchte.

Viele Grüße

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Hallo,

also ich habe 2 Stubentiger ( beides Kater 3 und 5 Jahre kastriert).

Zuerst wollte ich auch nur eine Katze haben - also ab ins nächste Tierheim und mir einen „Alleinkater“ geholt (er war ca 3 Jahre alt). Er ist sehr anhänglich. Irgendwann kam eine Nachbarin nach der Arbeit auf mich zu und fragte mich (das ist sehr freundlich ausgedrückt) was ich denn Mittags mit meinem Kater machen würde - der würde so schreien.

Da bin ich erstmal stutzig geworden, ich bin ja Mittags arbeiten - der Kater schreit ja sonst nicht. Also ein bisschen gelesen und zum Schluss gekommen ein Spielgefährte muss her. Also wieder ab ins Tierheim und mir den, zu der Zeit 9 Monate alten, zweiten Kater zu holen.

Zwischen den beiden hats sofort gefunkt. Den kleinen hab ich aus dem Tragekorb gelassen und das erste was er gemacht hat war, sich an meinen großen ranzukuscheln und seid dem sind die beiden unzertrennlich. Wo der eine ist, ist der andere nicht weit. Die beiden kuscheln viel, putzen sich gegenseitig, spielen miteinander und ich spiel eigentlich nur zu den „normalen“ Kuschel-, Fütter- und Spielzeiten eine Rolle (ok und abends kommen die kleinen zum kuscheln ins Bett :smile:)

Nun sind die beiden schon fast 2 Jahre zusammen und verstehen sich immer noch wunderbar und das geschreie hat auch ein ende :smile:

Ich würd ab jetzt immer sofort 2 Katzen holen wenn die kleinen nicht raus können und sich selbst um soziale Kontakte kümmern können

Mag sein dass ich riesen glück hatte, aber beiden Katern geht es zu zweit deutlich besser

Grüße

Hallo,

mir ist der GEO-Artikel vor einigen Monaten wieder in die Hände gefallen, als ich im Wartezimmer eines Arztes saß und dort noch GEO-Exemplare aus den 80ern zu lesen fand. Ich denke, dass die GEO-Quelle durchaus seriös war/ist. Wenn ich nochmal beim Doc bin (hoffentlich nicht) gucke ich mal, welches Heft es war. Vielleicht gibt es dort weitere Quellen.

Gruss

Iru

Katzen sind genau so unterschiedlich wie wir Menschen.

Bei uns quartierte sich als erster ein bei einem Umzug zurückgebliebener Kater ein - etwa 5 Jahre alt, ein kompakter Kampfbär. Ein paar Wochen später wurden die beiden Katzen aus einem Haus in unserer Straße nach der Geburt des ersten Kindes rausgeworfen - Katze 3 Jahre alt, Kater 2 Jahre jung - und quartierten sich ebenfalls bei uns ein. Alle 3 kannten sich von „draußen“. Die beiden Kater waren echte Kumpels und waren nie weit auseinander. Kam ein fremder Kater aufs Grundstück, rief der Kleine den Großen zu Hilfe und der verjagte ihn dann. Im Haus lagen sie meist nahe beieinander, aber nichts mit Kuscheln oder Putzen. Der Kleine war extrem eifersüchtig, wenn es um mich ging. Er war extrem anhänglich (Bombay-Kater). Der Ältere gab immer nach. Nach Jahren wurde der Alte krank (Nieren) und verlor sein Gehör. Das ersetzte ihm dann der Jüngere. Die Katze trauerte sehr lange wegen des Verlustes ihres ersten Daheims und zog sich zurück. Sie und der ältere Kater mochten sich gar nicht. Zum Glück war genug Platz, um sich aus dem Weg zu gehen. Allerdings wurde da nur gefaucht. Der jüngere ging immer wieder auf sie zu, wurde aber auch angefaucht. Die Katze pendelte zwischen unserem Haus und dem Nachbarhaus, in dem sie auch wie zuhause war. Als es dort Enkelkinder gab, verbrachte sie immer mehr Zeit bei den Kindern und kam nur zu uns zum Fressen und Ausruhen. Deshalb ließen wir sie auch bei diesen Nachbarn, als wir umzogen. Aber leider fraß sie dann nichts mehr und starb kurz darauf. Der TA sagte: Sie starb an gebrochenem Herzen. Kurz nach dem Umzug wurde der jüngere krank (Wasser drückte das Herz ab) und starb - inzwischen war er 14 Jahre alt. Trauer zeigte der ältere nicht - kann mit der Nierenerkrankung zusammenhängen. Wir übernahmen einen 6 Jahre alten Ragdoll-Kater, der seit dem Tod seiner Lebensgfährtin unausstehlich geworden war. Die beiden verstanden sich auf Anhieb, obwohl sie so unterschiedlich waren: Alter und Größe. Der Raggie animierte ihn sogar zum Spielen mit Katzenspielzeug, mit dem er vorher nie etwas anfangen konnte. Als der Oldie dann starb, miaute der andere von früh bis spät. Da war ein anderer Ragdoll-Kater - 3 Jahre alt, der seine Lebensgefährtin tyrannisierte und weg sollte. Also kam er zu uns. Aber unserer wandte sogar angeekelt den Kopf weg, wenn er den anderen an mir roch. Doch nach kurzer Zeit leckten sie sich gegenseitig ab und spielten miteinander Jagen und Rangeln. Inzwischen ist ein Jahr vergangen und es hat sich zwischen den beiden nichts geändert. Der jüngere legt sich abends im Bett immer direkt an den älteren, aber der will das nicht. Uns gegenüber sind beide sehr anhänglich. Die beiden haben sich also arrangiert mit den Gegebenheiten, aber ich bin mir nicht sicher, ob die beiden auch glücklich sind oder ob sie nicht doch lieber wieder eine Lebensgefährtin haben möchten als einen Lebensgefährten.

Wäre das schön, wenn Katzen unsere Sprache verstehen und sprechen könnten!

Hannelore

danke für deinen Tip, aber ich bin im Moment tatsächlich eher
an persönlichen Erfahrungsberichten interessiert, nicht an
weiteren Thesen, die ich nicht einschätzen kann und wo ich
nicht nachvollziehen kann, auf welchen Informationen und
Einzelbeobachtungen diese Einstellung dazu beruht.

Und da sind Ihnen nicht nachprüfbare Einzelbeobachtungen lieber? Merkwürdig.

Meine Empfehlung geht auf ein wissenschaftliches Buch. Leyhauhausen hat als Professor an der Universität Innsbruck hier lange Jahre Studien durchgeführt.
Und wie das bei wissenschaftlichen Werken so ist, sind die Beobachtungen dort auch belegt.
Selbstverständlich ist Leyhausens Arbeit den persönlichen Erfahrungsberichten weit überlegen.

Wissenschaftliche Anmerkung: Ein persönlicher Erfahrungsbericht ist eine Anekdote und sagt nichts bzw. nicht viel aus. Im Gegensatz zu einer Studie, in welcher systematisch geforscht wird.

Beispiel: Wie sitzen Katzen?
Anekdote: Also meine Katze legt den Schwanz immer nach rechts um die Vorderbeine. (Was fange ich damit an? Nichts!)
Studie: Es wurden 145 Katzen beobachtet. Davon legten 42% den Schwanz nach rechts um die Beine, 48% nach links und 10% streckten ihn gerade aus.

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