Ich bin ja nun ein richtig „doofer“ Mechaniker in einer Betriebswerkstatt mit ca. 80 Leuten.Seit ca. 1 Jahr wird bei uns auch dieses sogenannte Qualitätsmanagment durchgeführt,aber gebracht hat es ausser jeder Menge Sitzungen unserer „Führungselite“,Papierkram bis zum Abwinken,immer lahmarschiger werdender Büro- und Lagerverwaltung und Anschwellen des Verwaltungstraktes garnichts. M.E. ist diese Zertifizierung nichts weiter als Mittel zum Zweck um das Aufblähen von Verwaltung und prüfenden Unternehmen durchzuführen.Der Prüfer der bei uns war hat nicht mal in die Werkstatt geschaut,aber dafür die ca. 3 cbm Dokumentation durchgesehen die wir monatlich erzeugen. fakt ist das wir seit Einführung dieses in meinen Augen völlig überflüssigen Schwachsinns um ein Gerät instand zu setzen teilweise 5 Aufträge bekommen. Es gibt dann z.B. den Auftrag für eine 1000 Betriebstundenwartung,Reparatur nach Wartung , UVV-Prüfung (TÜV für Arbeitsmaschinen),Reparatur nach UVV und wenn noch evt. was kaputt gefahren wurde Reparatur des Gewaltschadens. Da soll einem nicht die Hutschnur hochgehen.Aber ich will mir gerne den näheren Sinn von DIN ISO 9001 oder wie auch immer erklären lassen.Also nur zu ! Gruß Maik
Hallo Maik,
leider geht es Dir genauso wie vielen anderen, die in einem Unternehmen arbeiten, das sich entschlossen hat, ein QM-System einzuführen, ohne sich die Mühe zu machen, seine Mitarbeiter sinnvoll einzubinden. Diese Praxis ist weit verbreitet, weil der Druck auf viele Unternehmen immer größer wird, ein QM-System einzuführen und da wird „es halt gemacht“, ohne daß der tatsächliche Hintergrund verstanden wird.
Ein System zur Überprüfung und Sicherung der Qualität hat, richtig angewendet, nicht nur Sinn, sondern auch konkreten Nutzen.
Im Idealfall sieht es so aus: Die Firmenleitung gibt bekannt, daß man ein Qualitätssicherungssystem einführen möchte. Es werden Teams gebildet, die sich quer durch alle Hierarchieebenen ziehen und die sich in regelmäßigen Abständen treffen. In diesen Teams wird erst einmal erörtert, was derzeit getan wird, um zu garantieren, daß die Qualität der Produkte immer gleichleibend gut ist, das die Qualität der angelieferten Materialien stabil ist und das der Werdegang eines Produktes rückverfolgbar bis zu seinen Ausgangsmaterialien ist. Diese Dinge sind wichtig für den Fall, daß Fehler auftreten, denn dann muß ja immer jemand oder etwas gefunden werden, daß/der Verursacher der Misere ist. Neben den Materialien spielen natürlich noch eine Reihe anderer Faktoren eine große Rolle bei guter Arbeit, alle sollen erkannt und bewertet werden. Jetzt überlegen sich die Teams (wenn die Leitung noch nicht entschieden hat, welches System gewählt wird, es gibt nämlich verschiedene!), welches QM-System für das Unternehmen das Sinnvollste wäre. Man arbeitet aus der entsprechenden Norm/System die Punkte heraus, die dieses System fordert. Dann vergleicht man das Ergebnis mit dem Stand im Unternehmen und sieht, wo noch Handlungsbedarf besteht.
Der Sinn hinter dieser Art von QM-Systemen liegt in verschiedenen Bereichen. Zunächst einmal sollen Fehler und unnötige Kosten vermieden werden. In dem man sich selbst regelmäßig (mind. 1x pro Jahr) überprüft, kann man frühzeitig steuernd eingreifen. Wie willst Du allerdings erkennen, daß etwas nicht stimmt, wenn Du Dir keine Aufzeichnungen machst, die Du über einen Zeitraum von x-Tagen oder Monaten auswertest? Ich spreche von Tendenzen in Maschinenfähigkeiten, von Leistungsspitzen bei Mitarbeitern, von auftretendem Schulungsbedarf…
Dann kommt noch ein weiterer Punkt. Du als „Mann an der Front“ hast den tiefsten Einblick in Deinen Arbeitsablauf. Bei der Einführung sollten Du und Deine Kollegen ihre Verbesserungsvorschläge einbringen können, denn jeder ärgert sich über,sagen wir mal, scheinbar unwichtige Dinge, die aber zusammengefasst viel Zeit fressen und die Wahrscheinlichkeit, daß Fehler passieren, erhöhen. Man kommt bei der Einführung eines QM-Systems nicht um ein gewisses MAß an Papier herum, nur sollte es in einem sinnvollen Umfang geschehen. Wichtig ist, daß die entscheidenden Dinge aufgeschrieben sind, damit man später nachgucken kann, wo und warum was schief gelaufen ist.
Ich kann nur sagen, daß es selbstverständlich von ungeheurer Wichtigkeit ist, und Du bist für mich wieder mal eine Bestätigung meiner Ansicht, daß der Belegschaft die Hintergründe für eine geplante Zertifizierung ganz, ganz klar gemacht werden. Dies geschieht leider aus Ziet und Geldmangel viel zu selten. Das Ergebnis sind Mitarbeiter, die die Dokumentation als Schikane und Arbeitsbehinderung verstehen und nur halbherzig bei der Sache sind. Das führt so ein System natürlich ad absurdum. Leider.
Es gibt noch viele Dinge, die ich zu diesem Thema sagen könte, hier waren erst einmal die vordringlichsten, wenn Du an mehr interessiert bist,mail mich einfach an.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Gruß
Jutta
Hallo Jutta !
Wenn ich Deinen Artikel so lese kommt ich mir vor als wenn Du in unserer Firma warst und die Abläufe dort beschreibst. Trotzdem bleibe ich dabei das ein solches QM gelinde gesagt Schwachsinn ist oder aber nicht richtig umgesetzt wird.Es kann ja wohl meines Erachtens nicht angehen das ein Umschlaggerät das einen Neupreis von ca.DM 1,4 Mio hat wegen eines Ersatzteil für DM 5,90 wie bei uns geschehen für ca. 3 Tage liegen bleibt nur weil die Befehlskette eingehalten werden muss und unser Materialeinkauf auch seinen Senf dazugibt. Wenn ich dann mit Bekannten und Freunden rede deren Firmen auch ein QM durchführen ins Gespräch komme wird immer wieder auf die Zertifizierung geschimpft aus so ziemlich denselben Gründen wie ich sie bereits nannte. Da kann ja dann irgendwas nicht stimmen. In meinen Augen ist und bleibt der ganze Kram nenn mich stur purer Selbstzweck und Existenzberechtigung für ein Heer von Bürokraten,die noch nie unter einem Gerät gelegen haben und mir jetzt erzählen wollen wie ich besser zu arbeiten habe. Dann werde ich sauer wie Du vielleicht verstehen wirst und zu recht wie ich meine. Der Papierkram hat sich ja inzwischen derart aufgebläht das ich je nach Auftragslage um und bei 30 min jeden Tag am Schreiben bin um auch ja alles zu dokumentieren. Dieselben Theoretiker schauen sich dann meine Texte an und vergleichen die zeiten um mir dann vorzuhalten das ich ja für diese oder jene Reparatur 1/2 Stunde länger gebraucht habe als mein Kollege.Das ist in meinen Augen blanke Schikane und derart Motivationshemmend,aber dafür gibt es ja dann Motivationsschulungen in denen mir die Firmenziele eingebleut werden,wie fair wir doch alle miteinander u,gehen und das wir alle ohne Ende Vertrauen zueinander haben. Wenn ich dann aus dem Schulungszimmer gehe tritt mein Chef mir gedanklich in den Hintern und das Spiel geht unverändert weiter.Wenn so ein QM aussieht dann vielen Dank ! Aber trotzdem danke für Deine Mühe und ich hoffe Du nimmst meinen Artikel nicht persönlich. Gruß Maik
Hallo Maik,
zumindest zum Bereich Ersatzteilbeschaffung kann ich meinen Senf dazugeben.
Ich hatte mal im Einkauf eines Industrieunternehmens gearbeitet. Weil uns Einkäufern auch irgendwann vor lauter Bürokratie der Hut hochgegangen ist, haben wir folgendes gemacht:
Bei Maschinenersatzteilen ist der Lieferant eigentlich immer der Gleiche (=Maschinenhersteller). Deshalb wurde bei uns nur 1x (nämlich beim Maschinenkauf) eine generelle Vereinbarung über Preise, Konditionen usw. getroffen. Sämtliche Ersatzteilbestellungen wurden dann direkt von der Instandhaltungsabteilung in Auftrag gegeben und auch abgerechnet (= Rechnung prüfen). Natürlich sollte das wenigstens etwas dokumentiert werden (z.B. Bestellung auf Standard-Fax-Formular, welches kurz von Hand ausgefüllt wurde).
Das gleiche funktioniert übrigens auch bei Büromaterialien. Man spart sich ein ganzes Lager, die Verantwortung liegt bei der Abteilungssekretärin, vom Einkauf werden nur die Lieferanten und die Konditionen (Rabatt gegenüber Standardpreisliste) verhandelt.
QS-Systeme sind eigentlich wichtig (und ich arbeite nicht in einer QS), bei Euch ist aber wohl die Formulargeilheit ausgebrochen ! Weniger ist nämlich manchmal mehr. Außerdem kommt Zertifizierung & Co auch eher aus der Großserienproduktion, da man da nicht jedes Teil prüfen kann und somit sichergestellt sein muß, daß der Produktionsablauf i.O. ist (die Mitarbeiter in diesen Bereichen sind meißtens nur angelernt, da muß man etwas mehr „kontrollieren“). Im Instandhaltungsbereich sollte man jedoch davon ausgehen können, daß es sich um Spezialisten handelt, die beim Geschäft mitdenken.
Grüsse
Sven
Hallo Maik,
leider gibt es sehr viele Firmen wie eure, die den Sinn der ISO 9000 nicht verstanden haben. Es gibt nämlich zwei Möglichkeiten, man kann sich zum Sklaven der Norm machen und sich selbst in seiner Bewegung einschränken. (Scheinbar bei euch geschehen) Oder man wählt die Vernünftige Variante und legt sich die Norm so aus wie man damit am besten klar kommt. Die ISO 9000 besteht streng genommen (fast) nur aus Empfehlungen. Speziell in einem Bereich wie Instandhaltung wo lauter Spezialisten ständig andere Aufgaben zu erledigen haben dürfte dies nicht so schwer sein. Im Gegensatz zur produzierenden Industrie, wo ständig gleiche Teile mit gleicher Qualität entstehen sollen.
Ob dir meine Worte irgendwie geholfen haben, weiss ich nicht, aber zumindest habe ich es probiert.
Gruß
Oliver
Hallo QM Geschädigte,
auch ich habe so meine Erfahrungen auf dem Gebiet der Einführung von QM Systemen gemacht.
Als ich damals einen Recyclingbetrieb zur Zertifizierung gebracht habe hatte ich mit den gleichen Vorwürfen zu kämpfen. Ich war dort als technischer Leiter angestellt und kannte sehr genau die Meinung der Basis.
Auch dort war Anfangs nichts als Papierkram zu sehen, bis der erste Störfall aufgetreten ist. Plötzlich schrie alles nach Papier und Unterlagen um zu beweisen das der Betrieb Ordnungsgemäß nach Recht und Gesetz arbeitete.
Sowohl die Basis als auch die Geschäftsführung war plötzlich Stolz darauf ein QM System zu haben.
Inzwischen bin ich in der Autobranche eines Zulieferers tätig. Dort lehre ich FMEA ( Fehlermöglichkeiten und Einfluss Analyse )
Auch hier habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Zuerst erzählen Dir alle wie über es ist so etwas mit einer Software zu machen und dann war man froh eine Analyse gemacht zu haben. Hat es in einem Fall doch eine halbe Mio. gespart.
Wenn wir es nur immer mit Leuten wie Maik zu tun hätten dann wäre es einfacher Qualität zu sichern. Denn eins hat er schon verstanden, nicht alles akzeptieren nur weil alle behaupten das war schon immer so.
Vieleicht findet er so einen anderen Weg für seinen Betrieb. Eine Methode die (fast) alle verstehen und leben können.
Gruß
Peter
Hallo Maik ,
über Sinn und Unsinn einer Zertifikation
nach DIN ISO EN 9000ff kann man sicherlich
Diskutieren.
Es gibt aber für Zulieferer der Automobil-
industrie eine einfache Formel warum man um
ein Zertifikat nicht herumkommt und die
lautet :
KEIN ZERTIFIKAT = KEINE AUFTRÄGE
Mfg
N.Blecker
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Hallo Maik
Instandhaltung und Qualität.
Um aus der „QM-Falle“ herauszukommen und die Instandhaltung mit neuen Konzepten weiterzubringen hier ein Tipp.
Es gibt Instandhaltertage in Weinheim die sich mit Instandhaltungsfragen aller Art beschäftigen.Hier sollten die Chefs sich einmal orientieren.
Telefon: 06201-61155
Viel Erfolg beim Nachfragen
Blöder Tip!
Habe gerade angerufen!
Kein Mensch hebt ab.
Kein Erfolg, viel Frust, was jetzt?
Andreas
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Hallo Maik,
was habt Ihr denn für einen Zertifizierer oder auch Auditor ? Ihr müßt bei dem Vorab- oder Einführungsgespräch mit dem Auditor/Zertifizierer ganz eindeutig klarstellen, daß Ihr die Effektivität Eures Systems bewertet haben wollt und nicht die
Menge Eures Papiers. Sollte dies nicht möglich sein, so empfehle ich einen Wechsel des Zertifizierers.
Die bei Euch stattfindenden internen Audits sind ja bei einem Betrieb Eurer Größe nicht so tragisch, vermutlich werden die nahezu ausschließlich von Eurem QMB durchgeführt, der die Unterlagen auswendig kennt. Dazu ein Tip, ein Fragepunkt „Kritik am QM-System“ gibt dem Audit den Kick - ist bei uns Bestandteil des Fragebogens für interne Audits.
Zum Sinn der ISO: Hast Du Dich schon einmal gefragt, was mit Deinen Werkstattberichten passiert, die im Dschungel der Verwaltung verschwinden ?
Warum muß Du für die Wartung einer Maschine 3 verschiedene Formulare ausfüllen und diese auch noch kopieren, damit Sie nochmal irgendwo abgelegt werden ?
Wieso wandern Deine Ersatzteilbestellungen erst zum Einkauf, der diesen Zettel in ein Formular umschreibt und dann sowieso immer bei der gleichen Firma bestellt ?
Wieso ist die Gummidichtung für 1 DM mal wieder nicht vorrätig ?
Wieso werden die internen Schulungen nicht für die Besprechung von Problemen genutzt ?
Wieso passiert es, daß der Kunde etwas anderes bekommt, als er bestellt hat oder die Rechnung höher ausfällt, als erwartet ?
Dies muß spätestens bei einem Audit auffallen und abgestellt werden, denn das ganze Gefasel von wegen Qualität ist nett, unter dem Strich entscheidet, welchen Vorteil in DM der ganze Spuk bringt und wie ich die Effektivität meines Ladens steigern kann.
Zum Unsinn der ISO: Muß ich einen Bericht verfassen, wenn ich einen neuen Kollegen an einer Maschine anlerne, die mehrere Mio. DM gekostet hat.
Muß ich bei einem mittleren Unternehmen erst einen Antrag auf eine Schulung stellen ?
Muß ich bei einen maschinenstart erst 20 Punkte abhaken, anstatt eine Liste zu haben, auf die ich bei Bedarf schauen kann ?
Muß eine Anweisung bestehen, bei der gesunden Menschenverstand greift ?
Dies ist die andere Seite der ISO. Mancher hat es nicht kapiert, das z.B. Schulungen oder Audits nicht für die ISO gemacht werden, sondern um den Laden in Schwung zu bringen/halten.
Fragt sich euer Chef denn nicht, was der ganze ISO-Kram außer Kosten und Papier gebracht hat ?
MfG
Thomas
HauaHauaHa!! Du bist ja geladen!
Das ist prima - daran erkenne ich, daß Du Dich sehr für den Betrieb engagierst.
Euer QMS scheint mir aber auch ziemlich an der Realität vorbei zu sein.
Ein gutes QMS wird einem nämlich nicht „vorgesetzt“, sondern jeder wirkt aktiv an der Sache mit. Da spricht man von „Bottom-up“ und nicht wie bei euch „Top-down“. Das scheint mir das nächste Problem zu sein: Bei euch scheinet es einen tiefen Graben zwischen „Arbeitern“ und „Management“ zu geben (und das nicht nur in den Köpfen des Management).
Und wenn ein immenser Produktionsausfall (=Kosten) mit der Einhaltung des „Dienstweges“ (den auch noch das QMS geschaffen haben soll) erklärt wird, dann ist das ein starkes Stück! Ein gutes QMS sorgt nämlich dafür genau diesen Fall zu vermeiden. Es soll eben doch Möglichkeiten zur Umgehung starrer Strukturen bieten. Flexibles Handeln ist eines der Ziele.
Ich höre aber häufig von QMSen wie dem Euren. Externe Berater beschaffen einem das Siegel. Und wenn die GL zig-tausend DMchen dafür hinblättert, dann will die auch was sehen - und zwar kiloweise Akten und Formulare. Und der Zertifizierer macht das Spielchen mit. Würg!!
Was kannst Du tun?
- Sachlich bleiben.
- Geduldig sein.
- Auf jeden Mißstand hinweisen. Und zwar nicht in Zeit und Unwohlsein, sondern in Mark und Pfennig. Schreib auf, was jder Fehler kostet. Die „Erbsenzähler“ (ich bin auch so einer) kriegt man nur mit den eigenen Mitteln.
- Euren QMB mal an dieses Forum verweisen. Wir werden den schon missionieren.
Und Bedenke eines: Die Probleme bei euch sind schlimm genug. Frust und Resignation von Dir und Deinen Leidensgenossen machen es nur noch schlimmer. Bleib also tapfer dran und übe konstruktive Kritik. Wenn Du nur 20% Deiner Wünsche durchsetzen kannst, dann hast Du viel erreicht.
Ich spreche auch leidvoller Erfahrung.
T:o)m
Habe gerade angerufen!
Kein Mensch hebt ab.Kein Erfolg, viel Frust, was jetzt?
Andreas
Hallo Andreas, nicht aufgeben !!
Hier die eMai Adresse dazu:
[email protected]
Aber
ich will mir gerne den näheren Sinn von
DIN ISO 9001 oder wie auch immer erklären
lassen.Also nur zu ! Gruß Maik
Ist doch ganz einfach:
Du wirst nur zertifiziert, wenn Deine Lieferanten auch zertifiziert sind, diese wiederum nur, wenn deren Lieferanten auch zertifiziert sind, usw. usw.
Das ganze ist meiner Meinung nach sowas wie ein Kettenbrief, der auf einen wirtschaftlichen Erfolg hinausläuft, und zwar dem der Zertifizierer. Solche Sachen sind aber meines Wissens in Deutschland verboten.
Frage: Wo kaust Du Deine Brötchen?
Dort wo sie schmecken, oder dort wo das Zertifikat im Schaufenster hängt?
Frägt jemand beim Autokauf nach, ob der Hersteller oder die Niederlassung zertifiziert sind?
mfG Bernd
Ist doch ganz einfach:
Du wirst nur zertifiziert, wenn Deine
Lieferanten auch zertifiziert sind, diese
wiederum nur, wenn deren Lieferanten auch
zertifiziert sind, usw. usw.
Das ganze ist meiner Meinung nach sowas
wie ein Kettenbrief, der auf einen
wirtschaftlichen Erfolg hinausläuft, und
zwar dem der Zertifizierer. Solche Sachen
sind aber meines Wissens in Deutschland
verboten.
Frage: Wo kaust Du Deine Brötchen?
Dort wo sie schmecken, oder dort wo das
Zertifikat im Schaufenster hängt?
Frägt jemand beim Autokauf nach, ob der
Hersteller oder die Niederlassung
zertifiziert sind?
mfG Bernd
Hallo Bernd!
Genauso sehe ich das auch.Diese Zertifizierung ist Mittel zum Zweck und ändert oder verbessert/optimiert betriebliche Abläufe keinesfalls.Aber da der Deutsche dem Herdentrieb unterworfen ist folgen alle dem vorgezeichneten Pfad wie die Nagetiere dem berühmten Flötenspieler. Nun ja , was soll´s.Ärgern kann man sich darüber, sachliche Argumentation nützt nichts , wie ich am eigenen Leib leidvoll in unserer Firma erfahren musste,und nachdem ich mir einmal den Mund verbrannt habe halte ich denselben lieber mach meine Arbeit undgehe um 15.00 nach hause.
Gruß Maik
Hallo,
Du wirst nur zertifiziert, wenn Deine
Lieferanten auch zertifiziert sind, diese
wiederum nur, wenn deren Lieferanten auch
zertifiziert sind, usw. usw.
Das stimmt nun aber leider nicht so ganz. Du kannst als Firma Deine Lieferanten auch selbst auditieren, sie müssen kein offizielles ISO9000ff.-Zertifikat haben.
Die Frage gemäß ISO9000ff. ist doch eigentlich: „Wie stellen Sie sicher, daß Ihre Lieferanten Qualität liefern (können) ?“
Wahr ist allerdings, dass viel Firmen diesen Auditierungs-Aufwand (der bei kleinen Lieferanten nicht viel größer ist als der sowieso fällige Besuch des Lieferanten…) scheuen und in ihrem QS-Handbuch gleich festlegen, dass nur noch zertifizierte Lieferanten zugelassen werden.
Frage: Wo kaust Du Deine Brötchen?
Dort wo sie schmecken, oder dort wo das
Zertifikat im Schaufenster hängt?
Natürlich eigentlich da, wo sie schmecken. Hygieneprobleme usw. lassen sich jedoch nicht immer am Geschmack erkennen (geh’ mal bei Restaurants, wo es sehr gut schmeckt auf die Toilette und stelle Dir vor, dass die Küche genauso aussieht). Desshalb gibt es da das Gesundheitsamt und den entsprechenden Überwachungsdienst (Name ist mir gerade entfallen).
Genauso hat der Kunde z.B. beim Kauf eines Videorecorders das Recht zu wissen, ob der Lieferant Maßnahmen zur QS hat.
Aber: die Praxis sieht leider meistens so aus, dass nur Papier befriedigt wird, statt aktiv etwas zu machen (Motto: wir haben doch das Zertifikat, also haben wir Qualität, also müssen wir uns darum nicht mehr kümmern…).
Frägt jemand beim Autokauf nach, ob der
Hersteller oder die Niederlassung
zertifiziert sind?
Nee, aber soweit ich weiss, schreibt der VDA (Verband der deutschen Automobilindustrie) seinen Mitgliedern eine Zertifizierung vor.
Aber: Ford war der erste, der auf dieser Welle geritten ist (QS9000). Aber wenn ich mir die Qualität dieser Autos ansehe…na ja…
Grüsse
Sven
Hallo Maik,
so geht’s mir auch.
Ständig wird einem gepredigt, man/frau müsse flexibler sein, um schneller auf die Forderungen des Marktes reagieren zu können.
Mit solchen Sachen wie ISO 900x erreicht man aber meiner Meinung nach genau das Gegenteil.
Was die Qualität der Produkte angeht:
Ich behaupte, daß trotz ISO noch „Schrott“ geliefert werden kann, es muß nur alles schön dokumentiert sein.
Gruß Bernd
Hallo…
jetzt muß ich mich wohl doch mal dazu äußern…
sicherlich ist die ISO 9000ff eine Sache, über die man diskutieren kann, über Qualität sollte man es nicht.
Klar, bestimmte Branchen haben sich auf einzelne Normen geeinigt (Automobilindustrie auf QS 9000 und VDA 6.1), um eine gesamte Branche unter gleichen Bedingungen bewerten zu können (hier darf man eben nicht Äpfel mit Birnen vergleichen), aber der Kern der Sache ist immer noch, Qualität zu schaffen und zu erhalten. Ob nun ein Unternehmen ein QM-System nach DIN EN ISO 9000 einführt, oder sich mit TQM befasst, ob das System KTQ-Selbstbewertungsverfahren oder Franz Klammerbeutel heißt, ist doch völlig egal. Schlimm für alle Beteiligten wird es erst dann, wenn der Sinn eines solchen Systems pervertiert wird, sei es, weil man glaubt, sich sklavisch an alles halten zu müssen und damit seine Flexibilität einzubüßen, oder weil die mit dem System Betrauten ihre Aufgabe als eine Art Auszeichnung betrachten und sich als „etwas besseres, und außerdem bin ich jetzt wichtiger als Du…“ fühlen. Das ist schade, aber eben sehr menschlich. Das System kann dafür nichts, was aus ihm gemacht wird. Vielleicht versucht ihr es mal mit einem neuen Ansatz?! Meckern kann jeder, aber sich Gedanken machen, wie man die unbefriedigende Situation ändern kann, das wäre doch eine Aufgabe, oder? Mault nicht rum, lest die Norm, arbeitet mit ihr und beweist den „Wichtigtuern“, daß das kein Selbstbeweihräucherungsspiel ist, sondern das Euch echt etwas an der Verbesserung und Sicherung der Qualität gelegen ist!
Viel Glück und „haltet die Ohren steif!“
Jutta
Hallo Jutta !
Das Problem ist ja m.E. das zumindest bei meinem Arbeitgeber die untere Charge überhaupt nicht einbezogen werden in die Umsetzung der ganzen Zertifizierung . Vielleicht rührt daher auch die fast 100%ige Ablehnung,denn es wird einem ja aufgezwungen.Der Prozessablauf sei es jetzt Ersatzteilbeschaffung,Auftragserstellung wird immer langsamer und umständlicher.Aber schön dokumentiert wird.Es hängt mir zum Hals raus jeden Tag ne knappe Stunde zu schreiben.Wobei ich den Sinn des ganzen (der Dokumentation) nicht so ganz erkenne.Wenn nähmlich sagen wir mal nach zwei drei Monaten Fragen zu einem Auftrag auftauchen kommt man zu mir gerannt,weil ich den Tagesarbeitsbericht ja in Kopie habe.Zumindest die Stundenübersicht mit Auftragsnummern.Ich frag mich wozu ich alles in dreifacher Ausfertigung schreibe wenn es doch in irgendeinem Aktenschrank verschwindet und wahrscheinlich nie mehr wiedergefunden wird.Ganz klar das die Leute,die vom QM und dem ganzen Drumherum leben dieses als ungeheuer wichtig erachten.Ich würde auch nicht an dem Ast sägen auf dem ich sitze.
Gruß Maik
Ganz klar das die Leute,die vom QM
und dem ganzen Drumherum leben dieses als
ungeheuer wichtig erachten.Ich würde auch
nicht an dem Ast sägen auf dem ich sitze.
Hallo Maik!
Also, um es gleich vorweg zu sagen, da ist kein Ast. Zumindest bei mir nicht. Wenn ich da die Herrschaften in den Abteilungen „QM“ sehe, liegt die Sache sicherlich anders. Ich beschäftige mich zwar mit der Sicherung von Qualität, habe aber im Laufe der Zeit eine sehr kritische Haltung zur Norm und ihrer (allgemeinen) Umsetzung erworben. Mein Klientel (Medizin/Gesundheitswesen) verlangt ohnehin neue Ansätze. Diese Forderung hat mich dazu gebracht, andere, neue Wege zu gehen, die zwar im Endeffekt das selbe Ergebnis haben (nicht vergessen, wir wollen Qualität sichern), aber der Weg dahin ist kreativer, flexibler. Muß sein, sonst macht man in der Branche keinen Stich. Es tut mir sehr leid, wenn ich lese, wie frustriert Du bist, mir fallen auf Anhieb eine ganze Reihe von Dingen ein, die ich (in meiner Funktion als Auditorin) in eurem Unternehmen in Frage stellen würde (stell Dir vor, die Norm verlangt sogar, daß die Sicherung von Qualität die Arbeit nicht erschwert, sondern erleichtert!), aber ich habe eben bei Euch keinen Job… Wir können uns gerne weiterhin austauschen, vielleicht kannst Du ja doch was bewegen?! Mail mich doch einfach mal an, dann telefonieren wir, ja?
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Ihr Unzertifizierten,
es stimmt, dass auch nach ISO 9000 erlesener Schrott geliefert werden kann. Immerhin weiss man aber nachher, wo was falsch lief und kann es vermeiden!
Richtig angewendet zeigt dieser Papierkram die Prozesse im Unternehmen - und wenn sich jemand die Mühe macht, den Wust durchzugehen, wird er sehr schnell auf Doppelarbeit, Fehlerquellen etc. aufmerksam. Damit hat man eine gute Chance, sowas abzustellen. Zertifizierung nur für die Urkunde im Schaufenster ist in der Tat hinausgeworfenes Geld.
Gurss, Markus
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