Erziehung und schule in der ddr

hallo liebe wissenden. ich komme aus der ehemaligen ddr und muss mir nun
von verschiedensten leuten und fachtexten anhören lassen, dass die erziehung und das schulsystem (in der ddr) sehr fehlerhaft gewesen sein soll. So z.B. die autorität, oder massenabfertigung in den kindergärten. das kann ich aber eigentlich nicht bestätigen, zudem meiner meinung nach auch das schulsystem in schweden (welches relativ erfolgreich bei pisa abgeschnitten hat) übernommen worden ist.
wisst ihr ob diese information wirklich stimmt und wie das bildungssystem damals aufgebaut war. ich war ehrlich gesagt damals noch zu klein um es komplett mitzubekommen. mfg

Hi,
ich hab solche Äußerungen meist von leuten gehört

  1. die nie in der DDR gelebt haben und nur in der Bildzeitung gelesenes nachplappern
  2. die nichts vernünftiges geworden sind und jetzt dafür einen Schuldigen suchen (nicht alle selbsternannten DDR- Opfer sind tatsächlich welche)
  3. die Fehler im derzeitigen Schulsystem dadurch verdecken suchen, dass als Kontrast aufgeführt wird, wie schlecht doch die DDR war = jetzt ist es zumindest nicht ganz so schlimm.
  4. die es aus politischen Einstellungen heraus behaupten, ohne es selber erlebt zu haben

Autorität? na ja zumindest etwas mehr als haute. Aber das war in den früheren Jahren der BRD auch nicht anders. Jedenfalls ist heute eher zu sehen, was „antiautoritäre“ Erziehung ohne dass dem Kind auch Grenzen gesetz werden für Folgen hat.

Massenabfertigung im Kiga? Na ja vieleicht meint man damit, dass damals die Mehrzahl der berufstätigen Frauen auch eine Kiga-Platz bekam. im Gegensatz zu den wenigen % gerade hier in Bayern. Oder das für die Eltern weniger Möglichkeiten bestanden, wenn sie genug Geld haben, ihr Kind an einen konfessionellen, oder wie auch imer geprägten Kiga gehen zu lassen. Oder dass die Kinder sich damals noch etwas selbständiger beschäftigten, und die Gruppen etwas größer sind. Ich hab 25 Jahre neben einem Kiga gewohnt und nie was von Massenabfertigung gesehen.

Es hat sich bewährt, bei solchen Behauptungen ganz konkret nachzufragen

  • woran machen Sie diese Behauptung konkret fest ?
  • Welche Beweise gibt es dafür ?
  • wo haben Sie diese Information her ?
  • Haben sie es selbst erlebt?
    etc.

der Befragte wird in der Regel ausweichen oder neue unbewiesene Behauptungen aufstellen, die wiederum zu hinterfragen sind. Innerhalb kürzester Zeit hast du so jemand dann soweit, dass er mangels Argumenten je nach Veranlagung entweder aggressiv wird oder doch zugibt, dass er nur Behauptungen anderer nachgeschwätzt hat.

A.

Hallo (von einem ‚Wessie‘)

von verschiedensten leuten und fachtexten anhören lassen, dass
die erziehung und das schulsystem (in der ddr) sehr fehlerhaft
gewesen sein soll. So z.B. die autorität, oder

Kommt drauf an. Wg. des Scheiterns des Sozialismus wird u.a. die Erziehung der Kinder als Sündenbock herangezogen. Nach dem Motto: Sozialismus schlecht, Erziehung schlecht.
Auf der anderen Seite waren die Leute beschäftigt und waren Mitglied organisierter Strukturen. Und was die Propaganda angeht: das war ‚drüben‘ genauso, siehe das Motto. Halt nur mit anderen Begriffen belegt.

massenabfertigung in den kindergärten. das kann ich aber
eigentlich nicht bestätigen, zudem meiner meinung nach auch
das schulsystem in schweden (welches relativ erfolgreich bei
pisa abgeschnitten hat) übernommen worden ist.
wisst ihr ob diese information wirklich stimmt und wie das
bildungssystem damals aufgebaut war. ich war ehrlich gesagt
damals noch zu klein um es komplett mitzubekommen. mfg

Das was in der DDR der Staat organisiert hatte war hierzulande teilweise in privater Hand organisiert. So das denn der Fall war… Meines Wissens nach nahm der Staat die Kindererziehung in die Hand und brachte diese auch in Kindergärten unter.

Soviel von meiner Seite
mfg M.L.

Hallo Felicidy,
wenn ich die Aussagen meiner Enkelin (z.Z. 8.Klasse) über ihre Schulzeit mit meinen Erfahrungen vergleiche, glaube ich kaum, dass Schulsystem der DDR so fehlerhaft gewesen ist. Abgesehen von dem politischen Müll der vermittelt wurde. Zurück blickend war die Wahrung der Autorität der Lehrer sinnvoll, wohin ein unautoritäres Verhalten führt, können wir heute erleben. Meinen Lehrlingen brauchte ich nicht mehr lesen, rechnen und schreiben beizubringen. Dank des UTP Unterrichtes in den verschiedensten Firmen wurde man gut auf das Berufsleben vorbereitet. Mir hat dieser Unterricht nicht geschadet und habe gern dort „gearbeitet“. Sehr wichtig war auch das Wissen einer gesicherten Zukunft, wie soll man Kinder und Jugendliche zum lehren motivieren, ohne Aussicht auf eine gesicherte Zukunft. Das Schulsystem war einfach aufgebaut, POS, Oberschule und Uni – für die schwächeren die Hilfsschule. Jeglicher Schulbedarf war billig zu erwerben(z.B. Hefte 10 Pf).
Meine drei Kinder waren im Kindergarten, von Massenabfertigung habe ich nichts erlebt, im Gegenteil, unsere Kindergärtnerinnen haben sich sehr verständnisvoll und lieb um unsere Kinder gekümmert. Soziales Verhalten kann man kaum als Einzelkind lernen. – Alles für ca. 20 DM im Monat, ab vier Kinder kostenlos.
Felicidy, am besten können die über die DDR urteilen, die keinen Tag dort gelebt haben. Lasse diese Leute reden, im Osten hätten sie das gleiche über den Westen gelabert. Auch dieses System beweist immer mehr, das es sich überlebt hat. Bevor die über mich herfallen: Ich war dort ein „Kapitalistenkind“ und habe bestimmt eine Menge unschöner Dinge erleben müssen, die mich aber nicht dazu verleiten werden positives nicht zu erwähnen. Auch dem guten Schulsystem verdanken wir den Fall der Mauer, ein Haufen Dummis hätte die Politik weiter ertragen. Im übrigen pflichte ich Andreas bei.
MbG shiny

Wichtig ist was dabei rauskommt
Hallo,
ich bin immer wieder überrascht, wenn ich Bekannte oder Kollegen näher kennenlerne, die aus der ehemaligen DDR stammen und das dortige Bildungssystem genossen haben.
Deren Allgemeinbildung ist im Vergleich zu gleichaltrigen Wessies wesentlich besser und umfangreicher. Vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich.
Auch die Annäherung an neue Themengebiete empfinde ich im Vergleich bei Ossies als effizienter und zielführender.
Gruss D.K.

Hallo Felicidy!

Das ist eine interessante Frage. Ich bin auch noch sehr jung, und direkt als ich in die Schule kommen wollte, wurde die DDR abgeschafft. Sauerei ;o)
Nein, also, wenn wir hier in der Uni (ich bin jetzt in Bayern) auf das Thema DDR kommen und dann vielleicht noch zum Bildungssystem rüberschwenken, höre ich mir solche Sachen auch immer an. Also beispielsweise, dass der Kindergarten komplett ideologisiert war und das ja ganz schrecklich ist.
Ich selbst bin mit wenigen Wochen in eine Krippe gekommen und war bis zur Schuleinführung fast immer ganztags in der Einrichtung. Und ich kann heute nur sagen: geschadet hat es nicht. Ich denke, dass kleine Kinder eine Ideologie weder begreifen noch durchschauen oder sich aneignen können. Gut, wir mögen mal ein russisches Kinderlied gelernt haben oder am 1. Mai bastelten wir Friedenstauben, wir haben Rentnern vorgesungen oder rote Papierfähnchen gebastelt. Aber hat mir das geschadet? Heute lernen die Kinder im Kiga schon Englisch. Wenn das mal keine Ideologie ist ;o) (kleiner Scherz)
Ich denke, für mich und viele andere war das als Kind einfach eine Beschäftigung. Wenn ein bayerisches Kind eine Laterne zum Martinstag bastelt, ist das ja auch nicht ganz wertfrei. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieses Kind später mal der tiefste Christ auf Erden wird.
Für den Kindergarten sehe ich da also überhaupt keine Probleme. Heute mögen die Möglichkeiten zur Förderung verschiedener „Problemkinder“ besser sein (meine Mama „war“ Kindergärtnerin, ist heute Erzieherin und Heilpädagogin und beschäftigt sich in ihrem Kiga mit drei bis vier „Problemfällen“, von geistiger Rückschrittigkeit bis hin zu ADS oder anderen Verhaltensauffälligkeiten). Diese „Pädagogisierung“ hat sich aber auch erst in den letzten Jahren sowohl in den NB als auch in den AB entwickelt.
Im Übrigen finde ich auch immer diese Argumentation von Kindergartengegner so klasse, dass die armen Kiddies ja emotional total verstört wären und später oft Probleme verursachten. Ich denke, die DDR war (neben anderen heute noch praktizierenden) ein großes Labor, in dem eindrucksvoll bewiesen wurde, dass Fremdbetreuung wahrlich nicht schadet.

LG
die Lidscha,
die mit DDR-Kindergartenerfahrung wunderbar durch das BRD-Schulsystem und die Unilandschaft kommt ;o)

P.S.: Übrigens würde ich heute mein (noch nicht vorhandenes) Kind eher in einen „DDR-Kindergarten“ stecken als in einen der vielgelobten kirchlichen hier in Bayern, wo meiner Meinung nach die Gehirnwäsche viel größer ist *undduckundweg*

off topic
Hallo Lidscha,

Und ich kann heute nur sagen: geschadet hat es
nicht.

Woher weisst du das?

Ich will nicht in Frage stellen, ob du heute okay bist,
mir geht es generell um diese Aussage. Man hoert ja
auch oft: „Ich hab als Kind auch mal von meinen Eltern
Abreibungen gekriegt - geschadet hat es mir nicht.“
Woher will man wissen, wie man geworden waere, wenn
das oder jenes anders gewesen waere?
Ich war als Baby 2 Monate im Krankenhaus total isoliert
von meiner Familie (wegen einem Gips am Bein!) - ich
habe heute weder Bindungsaengste noch andere groessere
seelische Schaeden. Aber: woher will ich wissen,
ob ich nicht anders (besser?) waere, ohne diese
Zeit…

Nur mal so angedacht —
Gruesse
Elke

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Hallo Elke,

natürlich hast du recht - wie es heute wäre, wenn ich nicht im Kiga gewesen wäre, weiß ich nicht, und ich werde es nie erfahren ;o)
Ich beziehe dieses „nicht geschadet“ auf die ideologische Seite: Durch den Kindergarten bin ich keineswegs zu einer sozialistischen Persönlichkeit geworden. Natürlich besteht die Gefahr bei „dusseligen“ Eltern, dass eine Meinung 1:1 übernommen wird. Es ist kritisches Hinterfragen angesagt. Allerdings bezweifle ich (ohne statistische Werte dafür zu haben), dass es auch nur ein Kind in der DDR gab, welches im Kindergartenalter die Story hinter Erich und seinen Kumpanen verstanden hat. Nein, das war alles ganz ‚nett‘, wie schon gesagt.
Schwerwiegender sehe ich da eine Ideologisierung in der Schulzeit. Man konnte dem Versuch in der DDR kaum ausweichen, aber man kann auch hier (in Form der Eltern o.ä.) sensibilisiert und aufgeklärt werden. Nicht jeder, der mal ein rotes Halstuch trug, ist heute der erklärte Sozialist…
Meine Mama war wie bereits gesagt auch schon zu DDR-Zeiten Kindergärtnerin und war, oh Graus, nicht einmal in der Partei. Die Erzieherinnen wollten mit Kindern arbeiten und sie begleiten und in den seltensten Fällen ein sozialistischen Gedankengut einpflanzen. Wenn ich heutzutage in einen konfessionellen Kindergarten gehe, wird gleiches getan wie in der DDR. Wenn ich als absoluter Atheist nun mein Kind in eine solche Einrichtung schicken müsste, würde ich halt mit ihm darüber reden, mit wem denn die Tanten vor dem Essen ständig reden oder warum die alle ein Kreuz um den Hals tragen. Deshalb gehe ich aber noch lange nicht mit meinem Kind in die Kirche und konvertiere sofort zum Christentum…

Sollte deine Frage, ob mir der Kindergarten im Allgemeinen geschadet hat, gelautet haben, kann ich nur auf umfangreiche empirische Erhebungen hinweisen, die besagen, dass das bemuddeln mehr schadet als eine kompetente Fremdbetreuung. Aber das ist ein anderes Thema…

LG
Lidscha

P.S.: Im Übrigen kann man köroerliche Züchtigung und die Kindergärten der DDR schwerlich miteinander vergleichen. Ersteres habe ich in letzterem nie erfahren müssen.

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Hallo Elke,

Und ich kann heute nur sagen: geschadet hat es
nicht.

Woher weisst du das?

ich verstand Lidscha durchaus auch von der global gesehenen Seite her. Sie schrieb ja auch von „Feldstudie“. Und wenn frühe Fremdbetreuung von Kindern so schrecklich schädlich wäre, wie voll berufstätige Mütter leider immer noch vorgehalten bekommen, dann ließe sich das sicher auch in „Feldstudien“ anderer Länder feststellen.

Ich will nicht in Frage stellen, ob du heute okay bist,
mir geht es generell um diese Aussage. Man hoert ja
auch oft: „Ich hab als Kind auch mal von meinen Eltern
Abreibungen gekriegt - geschadet hat es mir nicht.“

Dieses hier halte ich dagegen eher für einen Ausrutscher in der Argumentation. Alleine die Neigung, Gewalt als ein Erziehungsmittel anzusehen, wäre für mich schon ein erlittener Schaden. Den hat zwar auch nicht jedes geschlagene Kind, einzelne können sich (manchmal auch mit fremder Hilfe) von solchen Verhaltensweisen distanzieren, aber ein Problem scheint es in den mir bekannten Fällen trotzdem zu sein.

Woher will man wissen, wie man geworden waere, wenn
das oder jenes anders gewesen waere?

Die sogenannten Doppelblindstudien sind nach meiner Meinung in der Erziehung ken gangbarer Weg, Methoden zu erforschen. Kein Mensch ist genauso wie ein anderer, selbst bei Zwillingsstudien sind sich die Experten nicht einig. Wie soll man dann vermuten, was wäre gewesen, wenn… Und so gesehen sagt der Satz: „Das hat mir auch nicht geschadet“ per se nichts, wenn man nicht das gesamte Verhalten dessen, der da spricht, betrachtet.

Gruß, Karin

Hallo,
die Erziehung und Ausbildung in der DDR war genauso fehlerhaft wie in allen anderen Ländern, Erziehung wird von Menschen gemacht, und Menschen machen nun mal Fehler!

Meine Erfahrung:
Ideologisierung wird nicht durch Kindergarten & Schule erfolgreich betrieben, sondern in erster Linie im Elternhaus. Ansonsten hätten alle dermaßen vom Sozialismus begeistert sein müssen, dass es nie zu den 89er Ereignissen gekommen wäre - schließlich wurde zumindest ab der Schulzeit einem ständig vorgekaut, wie toll und überlegen jener sei.
Aber zu Hause sah die Sache ganz anders aus - in meiner Klasse gab es vielleicht 1-2 Leute, die so „blauäugig“ fest zum Sozialismus standen, wo die Eltern Offizier u.ä. waren und daher von zu Hause die entsprechende Einstellung vorgelebt bekamen.
Alle anderen konnten zu Hause andere Meinungen erleben und sich kritischer damit auseinandersetzen.

Ansonsten waren tatsächlich zwei grundlegende Konzepte der Erziehung „Autorität“ und „Teamarbeit“ (in DDR „Kollektiv“). Meiner Meinung nach sind das gar nicht so schlechte Konzepte. Wenn ich jetzt so sehe, was teilweise abläuft in der Schule und in der Gesellschaft - Verhinderung des Lernens durch mangelnde Disziplin, Jeder denkt nur an sich, jeder ist sich selbst der Nächste - Nein, diese Probleme gab es früher in der DDR nicht so.

Und die Schulausbildung war wesentlich besser, was die Allgemeinbildung betrifft, das sagen z.B. viele Ausbilder, die beide Zeitalter kennen. Ich weiß zwar nicht, welche Königin wann in welchem Land geheiratet hat, aber ich weiß, wie der Satz des Pythagoras geht und so einigermaßen, wie man richtig schreibt. Deutsch, Mathe und Naturwissenschaften standen im Mittelpunkt des Abis, nicht Religion und Darstellendes Spiel…

Beatrix, aufgewachsen in der DDR

Hallo Felicidy,

ich komme aus der ehemaligen ddr und muss mir nun von verschiedensten leuten und fachtexten anhören lassen, dass die erziehung und das schulsystem (in der ddr) sehr fehlerhaft
gewesen sein soll. So z.B. die autorität, oder
massenabfertigung in den kindergärten.

Ich bin auch in der ehemaligen DDR aufgewachsen und war zu Wendezeiten bereits alt genug, um mir ein vergleichendes Urteil bilden zu können. Zumal ich ja jetzt bei meinem Sohn, der 11 Jahre alt ist, live miterlebe, wie es „hier“ ist.

Zwischen Schulsystem und Erziehung will ich immer ganz gerne unterschieden wissen. Das in einen Topf zu werfen, wäre oberflächlich.

Am Schulsystem gibt es, meine ich, nicht viel Fehlerhaftes. Die Struktur war einfach und überschaulich. Die Qualifikation kann man wohl mit Sicherheit als überdurchschnittlich anerkennen.

Die Erziehung aber, die unter erheblicher parteipolitischer Fuchtel stand, kritisiere ich lautstark. Kindergarten-Horror-Beispiele durfte ich am eigenen Leibe erfahren:

  • Jeden Morgen eine Tasse warme Milch!!! (Löblicher Ansatz, nur bei Milchallergikern wie mir irgendwie kontraproduktiv, oder?)

  • Abbinden des linken Armes, damit mit der „schönen Hand“ alles getan wird (die psychologischen Folgen sind inzwischen bekannt.)

Schul-Horror-Beispiele

  • Altstoffsammlungen (prima Idee, aber eine Mitschülerin, die nicht Pionier war, weil kirchlich, durfte nicht mitsammeln und war total ausgeschlossen aus jeglichen gesellschaftlichen Aktivitäten).

  • Fahnenappelle für alle, egal ob Pionier oder FDJ-ler oder gar nichts von all dem. Teilnahme Pflicht!

  • Verweigerung eines EOS-Platzes, weil der so genannten Intelligenzschicht zugehörig (trotz 1,0-Notendurchschnitt ziemlich unsinnige Begründung)

Und das sind hier nur die Erfahrungen, die ICH mit der DDR-Erziehung machen musste. Noch heute finde ich es empörend, wenn Individuen so unterdrückt werden und nur als Massenzugehörige einen anonymen Wert besitzen sollen. Das widerspricht doch vollkommen der Natur des Menschen. Aber so war es der Wille der Partei.

Liebe Grüße
Jana

Hallo Jana,

ich muss zugeben, die DDR „kenne“ ich nur von einigen wenigen Transiten.

Zu Deinen Horror-Beispielen kann ich aber zwei durchaus als nicht typisch DDR sondern eher typisch früher einstufen und einen mit anderer Blickrichtung aber in der gleichen Grundtendenz:

Die Erziehung aber, die unter erheblicher parteipolitischer
Fuchtel stand, kritisiere ich lautstark.
Kindergarten-Horror-Beispiele durfte ich am eigenen Leibe
erfahren:

  • Jeden Morgen eine Tasse warme Milch!!! (Löblicher Ansatz,
    nur bei Milchallergikern wie mir irgendwie kontraproduktiv,
    oder?)

Die Kindergarten- und Schulmilch (oder -Kakao) war bei uns auch obligatorisch und musste zu allem Überfluss auch noch bezahlt werden. Das ist fein, wenn man aus einer kinderreichen Familie kommt, wo über jede Ausgabe gestähnt wird. Und dann noch die Miclh fürs Kind zahlen, das halbe Brechanfälle von dem widerlichen Zeuch bekommt.

  • Abbinden des linken Armes, damit mit der „schönen Hand“
    alles getan wird (die psychologischen Folgen sind inzwischen
    bekannt.)

Nun, dies ist ganz bestimmt nicht systemspeizifisch. Wurde hierzulande auch gemacht.

Schul-Horror-Beispiele

  • Fahnenappelle für alle, egal ob Pionier oder FDJ-ler oder
    gar nichts von all dem. Teilnahme Pflicht!

Schulgebet, auch noch im Gymnasium

Gruß, Karin

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zur Erklaerung - off topic
Nur um das klarzustellen:
mir ging es nicht darum, Lidschas Einschaetzung
in Frage zu stellen - ich kann mir kein Urteil ueber
DDR-Kigas erlauben, ich habe nie einen gesehen.
Selbst ueber deutsche Kigas bin ich ziemlich unbedarft.

Mir ging es lediglich um die Art der Argumentation
„es hat mir nicht geschadet“, die man gerade in Diskussionen
ueber Erziehung immer wieder hoert bzw. liest; dass ich es hier
aufgegriffen habe, ist mehr oder weniger zufaellig.
Am haeufigsten sieht man es eben im Zusammenhang mit
der Hiebe-Debatte, deshalb dieses Beispiel, ich wollte
damit keinerlei Parallelen in der Sache aufzeigen.

Gruesse
Elke

vielen dank
vielen dank für die vielen antworten und guten argumente. ich hab auch das problem, dass meine prof’s die ddr-erziehungseinrichtungen madig machen wollen und auch nachfrage darauf ausweichen: es sei ein gutes thema für eine hausarbeit :stuck_out_tongue:
wisst ihr inwiefern und wo überall das system der staatlichen unterstützung übernommen worden ist?
gruß

Hallo Elke,

Woher will man wissen, wie man geworden waere, wenn
das oder jenes anders gewesen waere?

Manchmal weiß man es, weil man die negativen Auswirkungen spürt. Ist dies nicht der Fall und ist man mit seinem Leben und sich selbst rundum zufrieden, so geht man eben davon aus, dass kein Schaden entstanden sei.

Gruß,
Anja, die sich ausnahmsweise mal kurz fasst :wink:

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hallo liebe wissenden. ich komme aus der ehemaligen ddr und
muss mir nun
von verschiedensten leuten und fachtexten anhören lassen, dass
die erziehung und das schulsystem (in der ddr) sehr fehlerhaft
gewesen sein soll. So z.B. die autorität, oder
massenabfertigung in den kindergärten.

Zum Thema Autorität gibt es recht unterschiedliche Auffassungen, dass die antiautoritäre Erziehung auch nicht das Gelbe vom Ei ist weiß man ja schon länger. Man darf aber nie den Fehler machen, eine Gesellschaft ausßerhalb ihrer Zeit zu betrachten. Vieles im Bildungssystem der DDR war zu ihrer Zeit eben gerade Zeitgeist. Massanabfertigung in Kindergärten ist aber völliger Schwachsinn. Muss ich mal so sagen. Das Argument wird vor allem von der Anti-Töpfchenfraktion vertreten, die im gemeinschafltichen Topfsitzen eben kein geselliges Beisammensein sahen, sondern militärischen Drill. Oder so…:wink:. Ich kenne Kindergärten in jedem Fall als wichtige und schöne Stätten, erinnere mich gerne an die Zeit zurück und was kann wohl sonst zählen?

das kann ich aber
eigentlich nicht bestätigen, zudem meiner meinung nach auch
das schulsystem in schweden (welches relativ erfolgreich bei
pisa abgeschnitten hat) übernommen worden ist.

Finnland dachte ich. Bei Schweden weiß ich es nicht. Aber es gab damals enge Beziehungen zu Finnland.

wisst ihr ob diese information wirklich stimmt und wie das
bildungssystem damals aufgebaut war. ich war ehrlich gesagt
damals noch zu klein um es komplett mitzubekommen. mfg

Wie meinst Du das mit dem Aufbau? Kinderkrippe war möglich und wurde rege genutzt. Kindergarten war freiwillig, wurde aber empfohlen und wer nicht im KiGa war musste eine Vorschule besuchen…allerdings nur ein Jahr vor der Schule und nicht täglich…ich glaube wöchentlich zwei Stunden…keine Ahnung.

Dann kam die Schule und man wurde fast automatisch Jungpionier. Richtig ist, dass Mitgliedschaft erwartet wurde und Kinder, die das nicht wollten wurden mehr oder weniger bedrängt. Wobei ich es so kenne, dass sich auch sehr bemüht wurde, die Kinder von den Vorteilen zu überzeugen. Wirklich akzeptiert wurde das aber nur, wenn die Kinder tatsächlich stark religiös waren.

In der vierten Klasse wurden alle Jungpioniere Thälmannpioniere, an den Schulen gab es hauptamtliche Pionierleiter, die quasi so eine Art Jugendbeauftragte waren. Ideologie war immer im Hintergrund, damals aber noch spielerisch und begeisternd. Allerdings nahm man dadurch schon als jüngeres Kind Entwicklungen in der Weltpolitik wahr. Hände weg von Vietnam…das war der Slogan im Chinakonflikt. Und ich wusste auch ungefähr, wer Angela Davis war.
In der achten Klsse waurde man FDJ-ler. Spätestens jetzt begann der Druck auf Nichtmitgleider zu wachsen und selbige waren auch ausgegrenzt, weil Klassenkolektiv außerhalb der Schulstunde immer auch FDJ-Gruppe war. Sehr schön war ein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften und auch eine Förderung in Form von Wettbewerben. Also Matheolympiaden, Rezitatorenwettbewerbe und ähnliches. Auch sonst fand viel kulturelles Leben an der Schule statt. Ich weiß noch, dass mal in der vierten Klasse eine bekannte Kinderbuchautorin bei uns war, zusammen mit einem ebenso bekannten Illustrator. Ich war schwer begeistert damals. Einmal im Jahr gab es ein Schulkonzert, da kam direkt ein Orchester an unsere Schule und spielte sogar im Speisesaal…:smiley:. Ich muss dazu sagen, dass ich aus einer ländlichen Gegend war, da war das schon toll. Was ich im Unterschied zu heute auch ganz nützlich finde waren organisierte Lernpatenschaften und dass die Lehrer sich eben auch um persönliche Belange der Schüler verantwortlich fühlten.

Nach der achten gingen begabte Schüler auf die Erweiterte Oberschule zum Abitur. Da gab es tatsächlich einen Schlüssel, so dass eine relativ hohe Quote von Arbeiterkindern ein MUSS waren, Intelligenzlerkinder konnten Pech haben und wegen der Quote rausfallen, bei Nicht-FDLlern oder gar Kindern von Unternehmern (die es ja kaum noch gab) wurde es schon schwierig. Je nach Lage vor Ort konnte es da schon echte Benachteiligungen geben. Regimekritik war dann ein Bildungskiller. Ich weiß aber, dass viele dieser jungen Leute das Abi im Abendstudium abgelegt haben.

Wer kein Abi machte blieb noch bis zur 10 Klasse und bekam danach eine Lehrstelle.

Relativ intensiv wurden wir auf die Verteidigung unserer Heimat vorbereitet. Das heißt mehrfach ZV-Ausbildung für uns (Zivielverteidigung). Die Jungs waren dann in der elften Klasse richtig im Wehrlager, mit schießen glaube ich. Wobei die gelernten Sachen teiweise ganz nützlich sind, vor allem natürlich die Kenntnisse zu Erster Hilfe und vor allem, wie man so eine Trage sicher benutzt.

Je älter man wurde, um so mehr spielte die Ideologie eine Rolle. Dabei glaube ich, dass nur wenige diese verinnerlichten, die meißten lernten sie einfach anzuwenden, so eine Art ‚offizielle Sprache‘…heute würde man vielleicht ein passendes Wording dazu entwerfen ). Nervig waren der Geschichtsunterricht und das Fach Staatsbürgerkunde, denn da wurde alles aus der Sicht der Arbeiterklasse bzw. der jeweils unterdrückten Klasse betrachtet. Dabei blieb vieles auf der Strecke, für mich war an der Uni das Fach Wirtschaftsgeschichte dann eine richtige Offenbarung, endlich mal ein anderer Horizont. In den restlichen Fächern hat man uns wohl ganz gut gebildet, Englisch hätte besser sein können, war aber auch nur fakultativ.

Jetzt ist es zu spät um Weiteres zu schreiben, mir fallen fast die Augen zu.

Im Großen und Ganzen war die Schulzeit eine geschützte Zeit, die aber den Preis hatte, Individualisten keinen Platz zu bieten.

Frag ruhig, wenn Du noch was erklärt haben möchtest,
liebe Grüße, Maid :smile:

hallo maid,

ein schöner Beitrag von Dir, deshalb auch ein *.

Wie meinst Du das mit dem Aufbau? Kinderkrippe war möglich und
wurde rege genutzt.

Da scheint es regionale Unterschiede zu gegeben zu haben.

Dann kam die Schule und man wurde fast automatisch
Jungpionier. Richtig ist, dass Mitgliedschaft erwartet wurde
und Kinder, die das nicht wollten wurden mehr oder weniger
bedrängt. Wobei ich es so kenne, dass sich auch sehr bemüht
wurde, die Kinder von den Vorteilen zu überzeugen. Wirklich
akzeptiert wurde das aber nur, wenn die Kinder tatsächlich
stark religiös waren.

bzw. das Elternhaus (also Pfarrer Kantoren)

In der vierten Klasse wurden alle Jungpioniere
Thälmannpioniere, an den Schulen gab es hauptamtliche
Pionierleiter, die quasi so eine Art Jugendbeauftragte waren.
Ideologie war immer im Hintergrund, damals aber noch
spielerisch und begeisternd.

Dies ist meinere Beobachtung zur Folge stark von den handelnden Pesonen abhängig gewesen. Ich kenne Schulen (und KIGas) die sies massiv betrieben haben und war 5 km entfernt auf einer Schule, wo dies gehalten wurde, wie du es schreibst.

In der achten Klsse waurde man FDJ-ler. Spätestens jetzt
begann der Druck auf Nichtmitgleider zu wachsen und selbige
waren auch ausgegrenzt, weil Klassenkolektiv außerhalb der
Schulstunde immer auch FDJ-Gruppe war.

In der Theorie war dies schon ab der 1. Klasse (JP) so, aber s. Abnsatz weiter oben.

Sehr schön war ein breites Angebot an Arbeitsgemeinschaften
(im schulen Kontext (Anm. maxet) und auch eine
Förderung in Form von Wettbewerben.

genau, interessanterweise ist dies jetzt wieder im Kommen…

Auch sonst fand viel kulturelles Leben an der Schule statt.

genau

Ich weiß noch, dass mal in der vierten Klasse eine bekannte
Kinderbuchautorin bei uns war, zusammen mit einem ebenso bekannten
Illustrator.

Bücherstadt Leipzig

Was ich im Unterschied zu heute auch ganz nützlich finde waren
organisierte Lernpatenschaften

Wenn man über das finnische Schulmodell liest, kommen einen die Gedanken, dass dort Lehrer das tun, was in der DDR die Mitschüler taten.

und dass die Lehrer sich eben auch um persönliche Belange der Schüler
verantwortlich fühlten.

Hier fangen die zwei Seiten an. In Bezug auf ‚asozialen Gepflogenheiten‘ (wer defineirt(e) das ?) mag dies ja ev. noch angehen, aber bzgl. ideol. Indoktrination (s. deine Ausführung zu JP- Mitgleidschaft) …

Nach der achten gingen begabte Schüler auf die Erweiterte
Oberschule zum Abitur.

sicher, ich geh von einer 10klassigen POS aus, auch wenn ich auf einer achtklasigen Dorfschule war.

bei Nicht-FDLlern oder gar Kindern von Unternehmern (die es ja kaum
noch gab) wurde es schon schwierig. Je nach Lage vor Ort konnte es da
schon echte Benachteiligungen geben. Regimekritik war dann ein
Bildungskiller. Ich weiß aber, dass viele dieser jungen Leute
das Abi im Abendstudium abgelegt haben.

oder halt Berufsausbildung mit Abitur

Je älter man wurde, um so mehr spielte die Ideologie eine
Rolle. Dabei glaube ich, dass nur wenige diese
verinnerlichten, die meißten lernten sie einfach anzuwenden,
so eine Art ‚offizielle Sprache‘…

v.a. wenn man abend ‚ein Colt für alle Fälle‘, ‚Auf Achse‘ etc. anguckte …

Englisch hätte besser sein können, war aber auch nur fakultativ.

Bei uns waren die Teilnahmequoten um die 100 %.

Im Großen und Ganzen war die Schulzeit eine geschützte Zeit,
die aber den Preis hatte, Individualisten keinen Platz zu
bieten.

gutes Fazit

Ciao maxet.

Hallo Karin,

dass das der „guten alten Zeit“ zuzuschreiben ist, hilft mir insofern weiter, dass nun ich einmal die „andere Seite“ kennenlerne.

Oh Mann, da haben doch einige Erzieher wirklich ganz schrecklich einen an der Waffel gehabt, oder?

Viele Grüße
Jana

Danke für Deine Ergänzungen. :smile:

Trotzdem noch paar Nachfragen oder Bemerkungen. Ich denke man muss berücksichtigen, dass es neben regionalen Variationen, die ich für weniger wichtig halte, auch in der DDR eine Entwicklung gab. Die Situation 1950 war sicher eine andere als 1985. Ich selber bin 1973 eingeschult worden und habe 1985 mein Abi gemacht und nur für diese Zeit können meine Schilderungen zutreffen. Von vorher weiß ich auch nur, was meine Mutter gelegentlich erzählt hat.

Wie meinst Du das mit dem Aufbau? Kinderkrippe war möglich und
wurde rege genutzt.

Da scheint es regionale Unterschiede zu gegeben zu haben.

Kinderkrippen gab es aber mit Sicherheit schon 1970 auch auf dem Land, denn ich war noch ein halbes Jahr in so einer Einrichtung, meine Geschwister dagegen nicht.

Ich weiß noch, dass mal in der vierten Klasse eine bekannte
Kinderbuchautorin bei uns war, zusammen mit einem ebenso bekannten
Illustrator.

Bücherstadt Leipzig

LOL, neine, ich wohne erst seit meiner Studienzeit in L.E. Ich komme aus einer sehr provinziellen Ecke, große Städte waren weit und breit nicht zu sehen.

und dass die Lehrer sich eben auch um persönliche Belange der Schüler
verantwortlich fühlten.

Hier fangen die zwei Seiten an. In Bezug auf ‚asozialen
Gepflogenheiten‘ (wer defineirt(e) das ?) mag dies ja ev. noch
angehen, aber bzgl. ideol. Indoktrination (s. deine Ausführung
zu JP- Mitgleidschaft) …

Das ist natürlich richtig. Die Grenzen zwischen sich kümmern und beeinflussen bis hin zur Indoktrination sind sicher auch nicht eindeutig zu ziehen. Und mancher Schüler ist sicher froher, wenn man ihn in Ruhe lässt.

Nach der achten gingen begabte Schüler auf die Erweiterte
Oberschule zum Abitur.

sicher, ich geh von einer 10klassigen POS aus, auch wenn ich
auf einer achtklasigen Dorfschule war.

Ich glaube die hat man in den 80iger Jahren fast alle geschlossen. Ich war in so einer so genannten Zubringerschule, in meiner Schulzeit wurden uns drei Schulen eingegliedert. Standortschließungen, ein heißes Thema zur Zeit in Sachsen, gab es in der DDR also auch schon. :wink:

Je älter man wurde, um so mehr spielte die Ideologie eine
Rolle. Dabei glaube ich, dass nur wenige diese
verinnerlichten, die meißten lernten sie einfach anzuwenden,
so eine Art ‚offizielle Sprache‘…

v.a. wenn man abend ‚ein Colt für alle Fälle‘, ‚Auf Achse‘
etc. anguckte …

Ja, guckten wir. Auch Dalli und Dalli und Rappelkiste, später die Fraggels und Formel eins (aber nicht Autos, ich rede von der Videohitparade). Allerdings wohnte ich recht nah an der Grenze, da reichten Zimmerantennen.

Englisch hätte besser sein können, war aber auch nur fakultativ.

Bei uns waren die Teilnahmequoten um die 100 %.

Ehrlich? Bei uns wurden alle Schüler mit Durchschnitt unter 2,5 (das waren bestimmt an die 40%) angehalten, auch englisch zu lernen. Vom Rest hat man wenige gesehen, waren alle froh über die Freistunden.

Gruß Maid

HAllo Maid,

Trotzdem noch paar Nachfragen oder Bemerkungen. Ich denke man
muss berücksichtigen, dass es neben regionalen Variationen,
die ich für weniger wichtig halte, auch in der DDR eine
Entwicklung gab. Die Situation 1950 war sicher eine andere als
1985.

richtig, wenn ich die Geschichten von meinen ELtern (geb. 1949/1954) höre und mit meinem Erleben vegleiche…

Ich selber bin 1973 eingeschult worden und habe 1985
mein Abi gemacht und nur für diese Zeit können meine
Schilderungen zutreffen. Von vorher weiß ich auch nur, was
meine Mutter gelegentlich erzählt hat.

Meine Einschulung war 1981. AUf Grund meines Hörhorizontes würde ich für meine Schulderungen für den Zeitraum ab 1975 Gültigkeit beanspruchen.

Wie meinst Du das mit dem Aufbau? Kinderkrippe war möglich und
wurde rege genutzt.

Da scheint es regionale Unterschiede zu gegeben zu haben.

Kinderkrippen gab es aber mit Sicherheit schon 1970 auch auf
dem Land, denn ich war noch ein halbes Jahr in so einer
Einrichtung, meine Geschwister dagegen nicht.

Ich meinte eher die Nutzung. Ich kenn es halt so, dass die Einrichtung im Vgl. zum KiGa rel. wenig genutzt wurde (