Es sind die Männer, die keine Kinder wollen

hinter dem Thema steckt nichts?
Hallo Heinrich,

Wenn es frau „nur“ um den eigenen Nachwuchs geht (resp. gehen
würde), ein pragmatischer Tipp:

Geh in ein Reisebüro, buche zwei Wochen Ibiza, Gran Canaria,
Mykonos (et. alt.), fahr in Urlaub, lass die Verhütungsmittel
zuhause und der Natur ihren Lauf.

Mit dieser Einstellung komme ich persönlich nicht zurecht, aus ebenfalls pragmatischen Gründen. Wenn man seinem Mann Kinder „aufdrängen“ würde, müßte man damit rechnen in ihm keine Entlastung bei der Kinderbetreuung zu haben, wenn man wieder in den Beruf zurück kehren möchte. Von dem miesen Stil einmal abgesehen.

Soll mir einen sagen, dass dies bei Frau Münster (36 und
Titelheldin des ZEIT-Artikels) oder jeder anderen gebärfähigen
Frau nicht funktionieren würde! Aber vermutlich geht es doch
um ein paar Gründe mehr als „nur“ um den eigenen Nachwuchs -
und diese Gründe werden nur sehr, sehr banal am Rande
angeführt

welche Gründe hast du da festgestellt?

Die_ Gründe würden
mich viel mehr interessieren als dieser Sermon, die Männer
seien wegen Hausarbeit und finanzieller Verpflichtungen nicht
Willens, Kinder zu haben).

dir geht es um den Beweggrund, warum die Autorin dieses Thema aufgriff?
Stimmt dann meine Vermutung, dass du ihre Argumente für aufgepauscht und substanzlos hältst?

viele Grüße
grilla

hi,

Was habt Ihr beobachtet?

Dass Kinder immer wieder aus der Grünen Tonne herauskriechen,
bevor die Orangen Männer da waren…

jau! *g*
grilla

Hi!

Geh in ein Reisebüro, buche zwei Wochen Ibiza, Gran Canaria,
Mykonos (et. alt.), fahr in Urlaub, lass die Verhütungsmittel
zuhause und der Natur ihren Lauf.

Mit dieser Einstellung komme ich persönlich nicht zurecht, aus
ebenfalls pragmatischen Gründen. Wenn man seinem Mann Kinder
„aufdrängen“ würde, müßte man damit rechnen in ihm keine
Entlastung bei der Kinderbetreuung zu haben, wenn man wieder
in den Beruf zurück kehren möchte. Von dem miesen Stil einmal
abgesehen.

Es ging mir ausschließlich um die Aussage, Männer könnten bei Frauen kontrollieren (und verhindern!), wann und wie Frauen Kinder bekommen wollen (da wird der Mann in seinem „Kontrollwahn“ maßlos überschätzt - einer Frau stehen in der heutigen Zeit alle Möglichkeiten offen, schwanger zu werden, auch gegen den Willen ihres Partners).

Soll mir einen sagen, dass dies bei Frau Münster (36 und
Titelheldin des ZEIT-Artikels) oder jeder anderen gebärfähigen
Frau nicht funktionieren würde! Aber vermutlich geht es doch
um ein paar Gründe mehr als „nur“ um den eigenen Nachwuchs -
und diese Gründe werden nur sehr, sehr banal am Rande
angeführt

welche Gründe hast du da festgestellt?

Wenn Kind, dann bitte von und mit dem Mann, mit dem Frau ihren Lebensalltag bestreitet. Dann bitte mit entsprechender finanzieller Versorgung. Dann bitte mit der Option auf möglicher Trennung und trotzdem weiterfließenden Finanzen.

Bitte nicht mißverstehen: Diese Beweggründe sind nachvollziehbar und akzeptabel. Aber in dem Artikel wird behauptet, Frauen würden, weil Männer sich diesen Beweggründe verweigern, auf Kinder verzichten. Ich bin der Auffassung, wenn ich wirklich etwas will, dann spielen solche Beweggründe keine Rolle (zum Vergleich: wenn ich die wirtschaftlichen oder politischen Lebensumstände in meinem Heimatland für unerträglich halte, dann wandere ich aus, anstatt zu bleiben und jahrzehntelang zu jammern. Soll heißen: Wenn Frau wirklich ein Kind um des Kindes Willen haben will - oder weil es Grundbestandteil ihres Frau-Seins ist -, dann bekommt sie ein Kind, auch gegen alle widrigen Umstände. Es ist eine Entscheidung, die einzig und allein die Frau fällt und niemand sonst, selbst wenn es in der Petri-Schale passiert).

Die_ Gründe würden
mich viel mehr interessieren als dieser Sermon, die Männer
seien wegen Hausarbeit und finanzieller Verpflichtungen nicht
Willens, Kinder zu haben).

dir geht es um den Beweggrund, warum die Autorin dieses Thema
aufgriff?
Stimmt dann meine Vermutung, dass du ihre Argumente für
aufgepauscht und substanzlos hältst?

Sie versucht, ihre Argumente mit diversen Untersuchungsergebnissen zu untermauern. Nur sind ihre Argumente für die These in meinen Augen unbrauchbar. Ich behaupte (ohne es beweisen zu können), dass die Tendenz der Gesellschaft zur Versingularisierung der Menschen die wahre Einflussgröße für den Geburtenrückgang ist. Die Ellenbogengesellschaft hat sich durchgesetzt, die Zahl der Ein-Personen-Haushalte wächst, die Partnerbindung auf Lebenszeit oder auf lange Frist (> 20 Jahre) schwindet. Ich glaube nicht, dass der Verzicht auf Luxus der Grund für weniger Kinder ist, sondern der Mangel an intakten und vernünftigen Beziehungen. Deshalb halte ich vieles in dem Artikel für vorgeschoben.

Grüße
Heinrich

2 Like

Hallo,

Hallo grilla,

beim Schmökern im Internet ist mir ein Artikel der Zeit
untergeraten, der mir etwas bestätigt, was ich schon lange
vermute. Es liegt nicht an den Mangel von
Kinderbetreuungsmöglichkeiten und den schlechteren
Karrierechancen allein, wenn Frauen kinderlos bleiben. Das
mangelnde Interesse an Familiengründung geht auch von Männern
aus.

nur zur Klärung für mich. Du schreibst „auch“, das heißt doch, dass es daneben - neben dem scheinbar mangelnden männlichen Interesse - eben auch diverse andere Gründe für die Kinderlosigkeit gibt.

Folgen: Meine und die nachfolgenden Generationen verlernen die
Fähigkeit Kinderwunsch in die Tat umzusetzen und dafür die
Konsequenzen zu tragen - aus verschiedensten Gründen, die nur
zum Teil an der Frau liegt.

Die Gründe, die da verantwortlich sind an der sinkenden Kinderzahl, sind vielfältige. Meiner Ansicht nach liegts nicht in erster Linie am mangelnden Kinderwunsch der Männer, eher daran, dass Kinder kriegen nicht nur zeitlichen Aufwand bedeutet, sondern auch einen erheblichen finanziellen, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen. Imo ist es doch so: Menschen wollen eine ähnliche Lebensqualität haben, die andere, die ihrer Lebenslage vergleichbar sind, auch haben. Warum auch nicht ? Nur (aus persönlicher Erfahrung - ich kenne etliche Mehrkindfamilien; 2 Kinder oder mehr): der Urlaub auf den Malediven, das Jetten am Wochenende nach London, die neueste Mode und blablabla sind dann so wie gewohnt nicht mehr drin.
Zur Klärung : die angeführten Punkte hör ich aus meiner Bekannt- und Verwandtschaft, mich selber betreffen sie weniger. Ich genieße Gebirgsausflüge mit meinen Söhnen und die kosten nicht die Welt.

wer nachlesen will:
http://www.zeit.de/2004/04/Demografie
daraus folgende Zitate, die mich beeindruckten:
Sieht man genau hin, dann ist die Kinderlosigkeit in dieser
Gesellschaft eher ein Trend, der von der Avantgarde der
Gebildeten insgesamt ausgeht – mit besonders schlechten
Ergebnissen für die Männer. 52 Prozent der Akademikerinnen
zwischen 30 und 35 Jahren sind (noch) kinderlos, aber 59
Prozent der männlichen Hochschulabsolventen; bei den 35- bis
40-Jährigen sind es 34 Prozent der Frauen und 41 Prozent der
Männer. Bei den Hauptschulabsolventen liegt die Quote der
dauerhaft Kinderlosen weit darunter (siehe Grafik), auch hier
sind es aber die Männer, die häufiger ohne Nachwuchs
bleiben.

Gut, für eine Statistik ist meine Stichprobe zu klein. Generell hab ich den Eindruck, dass Akademikerinnen viel später Kinder bekommen als dies Frauen mit Hauptschulabschluss und anschließender Lehre tun. Bei den Männern verhält es sich ähnlich.

Die Zurückhaltung der Männer bleibt das eigentlich
Spannende: Ist die Familiengründung für sie weniger attraktiv,
wenn sie nicht die unbestrittene Rolle des Ernährers und
Haushaltsvorstands einnehmen? Bundesfamilienministerin Renate
Schmidt vermutet, dass es letztlich häufiger die Männer als
die Frauen seien, die bei einer Entscheidung für oder gegen
ein Kind den Ausschlag gäben.

Mal grundsätzlich. Frauen können das „Kinder bekommen“ regeln, Männer nicht. Mann kann noch so sehr ein Kind wollen, wenn Frau nicht mitzieht, Kismet. Soweit zum rein Biologischen.

Viele junge Männer könnten nicht
zwischen Spaß und Freude unterscheiden, sagt Schmidt –
jedenfalls dann nicht, wenn die Freude Mühe koste.

Na gut, als junger Mann gehe ich nicht mehr durch *breitesgrins*, aber diese Meinung halte ich für ein unzutreffendes Pauschalurteil. Ansonsten könnten die Kinderwagen durch die Gegend schiebenden Männer nicht zunehmen, was sie in meinen Augen aber tun.

Der Berliner Familiensoziologe Hans Bertram beobachtet in
diesem Zusammenhang eine Verschiebung der emotionalen
Machtbalance zugunsten der Männer. „Wenn sie gut verdienen,
können sie alle Hausarbeiten problemlos outsourcen“, sagt
Bertram, „dafür brauchen sie keine Frauen.

Hausarbeiten, ja vielleicht, aber emotionales ? Und Sexualität erschöpft sich nicht nur im Körperlichen, auch wenn dies seine gewichtige Rolle spielt.

Und in einer enttraditionalisierten Gesellschaft, in der die
Sexualität befreit, also überall ohne Auflagen verfügbar ist, sinkt
der Marktwert derjenigen, die zusätzlich belastet sind, zum
Beispiel durch einen Kinderwunsch.“ Das aber sind nun einmal
in erster Linie die Frauen, die durch ihre Körperlichkeit und
vielfältigen Rollenzuweisungen gezwungen werden, sich zur
Kinderfrage zu verhalten – so oder so.

Also ich kenne genug Männer mit Kinderwunsch, aber mit deren - zwar nicht geringer - Anzahl könnt ich mir höchstens selbst ne Statistik fälschen.

Es kann ja auch sein, dass die Autorin des Artikels mit
Absicht schwarz sieht (sie will ja schließlich an ihrer
Recherche verdienen). Werden Deutschlands Männer wirklich
Familiengründungsmüde?

Glaube ich so als Tendenz nicht.

Was habt Ihr beobachtet?

In meiner Umgebung wimmelts von Familien mit Kindern. Vermutlich aber ist die Situation in ner gut 15.000 Einwohner Gemeinde anders als in Großstädten.

viele Grüße
grilla

liebe Grüße
Wolkenstein

Hallo,

Mit kommt es so vor, als suche die Autorin krampfhaft Gründe dafür, dass es angeblich nicht an dem Mangel von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und den schlechteren Karrierechancen liegt. Der ganze Artikel wirkt auf mich konstruiert. Es liegt also nicht am Mangel von Kinderbetreuungsmöglichkeiten, weil die Leute ja Grosseltern haben? (Klasse Einsicht.) Die Leute „verlernen die Fähigkeit Kinderwunsch in die Tat umzusetzen und dafür die Konsequenzen zu tragen“? (Was soll denn dieser Schw…sinn?) Die Konsequenzen des Kinderkriegens überlege ich mir natürlich und entscheide mich dann evt. dagegen - aber was hat das mit Verlernen zu tun? Sobald es sichere Verhütungmittel gab, hatten die Leute dieses Planungsverhalten sofort gelernt.

Dass es rechnerisch nicht sein kann, dass mehr Frauen als Männer Eltern werden, hat weiter unten schon jemand aufgeschlüsselt. Entweder hat sie die falschen Altersgruppen verglichen, oder etwas anderes (vielleicht das Zusammenleben mit Kindern) untersucht. Aber wenn Männer bei Kindern auch nicht sofort Hurra schreien, dann heisst das vielleicht, dass sie auch lieber mit selbstständigen Frauen zusammenleben und die Gefahr sehen, dass ihre Frau sofort zum Mutti mutieren könnte, wenn ein Kind da ist und sie ihren Beruf aufgibt. Wäre das nicht mal ein interessanter Ansatz? - Und sogar einer, den man mit besseren Betreuungseinrichtungen sehr wohl lösen könnte.

Mit vielen Grüßen, Walkuerax
(frisch verheiratet)

Hallo liebe Grilla,

wer macht sich nicht Gedanken über die zunehmende Gebärmüdigkeit, mangelndes Interesse an Familiengründung und Elternschaft.

In einer Zeit des Freiheitskampfes der Frauenbewegungen, des härte werdenden Arbeitsmarktkampfes, der Gier nach Luxus und Machtsymbole bleiben unbezahlbare Werte auf der Strecke.

Die Generation junger Menschen, die sich am Anfang dieses Jahrtausends für Familie und Kinder entscheiden sollten, haben großteils eine Kindheit der „Überzogenen Belastung“ hinter sich.
Mit „Überzogener Belastung“ meine ich im Gegensatz zu den lebensnotwendigen Sorgen und Problemen früherer Generationen, die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu sicheren
und ein überleben zu ermöglichen, sind in den letzten Jahrzehnten die Anforderungen der Wertvorstellungen an Eltern und Kindern enorm angestiegen.
Neben Berufstätigkeit und Elternschaft erwarten wir von uns, Selbstverwirklichung, Individualismus, Mündigkeit, kritische Autonomie und Kooperationsfähigkeit.
Die Eltern-Kind-Beziehung hat sich in Richtung auf Partnerschaft und Gleichberechtigung entwickelt. Die Kinder haben große Mitspracherechte, ihre Individualität wird geachtet, sie werden teilweise "Überpädagogisiert“ und durch vorgegebene Spiel- und Beschäftigungsprogramm geschleust, gefördert und auch überfordert.

Kostenintensiv und zeitintensiv werden Kinder zunehmend zur Belastung und Kinder spüren das und verinnerlichen diese Einstellung

Wir haben ein hohes Wohlstandsniveau erreicht, doch durch Mehrbelastung der Eltern und Kinder teuer bezahlt.

Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit, hinter unserem Wohnblock am Stadtrand waren frei zugängige Wiesen, Gestrüpp, kleine Wälder und Felder, ein abenteuerlicher Spielraum und gratis und ohne viel Aufwand zu erreichen. Nach der Schule und den Aufgaben gab es nur eines, raus zu den anderen Kindern. Manche schulisch bedingten Ausgaben waren für meine Eltern eine Belastung, aber nie wir Kinder als Person.

Warum finanzielle Wünsche der Familienmitglieder ans Einkommen angepasst werden müssen, verstehen Kinder sehr bald und es belastet ihre Psyche nicht gravierend, wenn Zusammenhalt und ein Miteinander im Mittelpunkt der Familie steht.
Konsumzwang und extremer Leistungsdruck, ausrichten nach außen und zu Gesellschaftsorientiertes Verhalten belastet Erwachsene und noch viel mehr unsere Kinder.

Es liegt nicht an den Mangel von
Kinderbetreuungsmöglichkeiten und den schlechteren
Karrierechancen allein, wenn Frauen kinderlos bleiben. Das
mangelnde Interesse an Familiengründung geht auch von Männern
aus.

Es sind sowohl Mädchen als auch Jungs als „Belastungskinder“ herangewachsen, mit hochgestochenen Erwartungen und den Lasten der Wohlstandsgesellschaft, also werden beide Seiten gut überlegen sich solche Kinderlasten anzutun.

Folgen: Meine und die nachfolgenden
Generationen verlernen die Fähigkeit Kinderwunsch in die Tat umzusetzen und dafür die
Konsequenzen zu tragen - aus verschiedensten Gründen, die nur
zum Teil an der Frau liegt.

Einen Kinderwunsch in die Tat umzusetzen…da braucht man keine großartigen Fähigkeiten :wink:) nur der Rest ist viel schwieriger geworden.
Dem einfachen Nest bauen mit improvisiertem Inventar unserer Zeit, stehen nun horrende Anfangsverschuldungen der jungen Paare gegenüber, um gesellschaftsfähig zu sein.

Es wird soviel von Verzicht gesprochen und so wenig die Bereicherung eines Lebens mit Kindern erwähnt. Im Nachhinein hätte ich noch viel weniger Reisen und Luxus gebraucht als ich in meinem Leben konsumiert habe, viel weniger Anstrengungen unternehmen müssen um einer Gesellschaft gerecht zu werden, die ich immer weniger als erstrebenswert finden kann.

Es wollen/sollen alle steile Karieren machen, wie das funktionieren soll und warum sich das Mann/Frau antun will/soll, wird momentan wenig hinterfragt, Sinneserfahrungen weichen dem wachsenden Konsum der die Kindheit prägt, Sekundärerfahrungen treten immer mehr an die Stelle von Primärerfahrungen. Die Welt wird seltener real und in kleinen Schritten erkundet und auf das Abenteuer Elternschaft lassen sich immer weniger Menschen ein.

Was bleibt, sind Mütter und Väter die Kinder und Familie bewusst und mit Verantwortung
leben wollen, die der Spaßgesellschaft wichtige Werte entgegenbringen, also mehr Qualität als Quantität der Eltern…und sicher positiv für die Kinder.
In meinem Umfeld gibt es noch junge Familien die sich
bewusst sind, dass die Großeltern wenig Zeit (da berufstätig)
und wenig Lust (da unternehmungslustig)haben, vereinzelt auch
Firmen, die Teilzeitmütter und Väter unterstützen und Eltern die auf die große Kariere verzichten und miteinander ihr Leben meistern.
Wenige, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben,
meint Kerbi

Nur ein Trick der Statistik?
Hallo alle,

schaut man sich die Statistik in der „Zeit“ mal genauer an, kann man doch nur einen Schluss daraus ziehen. Es scheint, las würden Männer einfach länger mit dem Kinder zeugen warten. Vielleicht weil sie keine „biologische Uhr“ besitzen?

Gruß,
Hannes Roebke

Hallo Kerbi,

deinem Posting kann ich nichts anfügen noch an irgendeiner Stelle widersprechen - ich gebe dir uneingeschränkt recht.
Aber dennoch bleibt bei mir das unbehagliche Gefühl, mit dem Vorwurf der Kinderfeindlichkeit einer gesellschaftlichen Gegebenheit nicht gerecht zu werden, mich mit einem altmodischem Ideal auf einem falschen Weg zu befinden, und gar Nestbeschmutzung zu betreiben, denn ich bin doch ein Teil der Gesellschaft.
Sind wir wirklich alle nur noch Egomanen, macht- und geldgierig, konsumorientierte und oberflächliche Fettwänste…? Das will ich nicht glauben.
Jemand hat hier zurecht argumentiert, dass Deutschland Einwohnerzahlmäßig aus allen Nähten platzt. Wozu bei soviel Enge noch mehr Brut erzeugen, das ist doch widernatürlich.
So schnell schaue ich da noch nicht durch, um mir ein vernünftiges Urteil erlauben zu können, wie ich unsere Wertevorstellungen einordnen soll.
Aber eines möchte ich nicht vom Tisch gewischt wissen: Ich möchte nicht, dass wir Frauen zu Sündenböcken gemacht werden, weil Paare kinderlos bleiben. Dazu ist das Problem zu vielschichtig, und läßt sich meiner Ansicht nach auch nicht durch Hortplätze à la francais lösen. Es geht mir darum ein Auge auf das Tun und Entscheiden von Familienpolitikern zu halten, denn schnell sind viele Steuergelder für blindwütigen Aktionismus ausgegeben, mit dem zu befürchtenden Endeffekt, dass Paare dies nicht als Signal auffassen Eltern zu werden.
Im Einzelnen ist mir das schnurzpiepegal wer wann wo wieviele Kinder bekommt oder lieber nicht.

mit herzlichen Grüßen
Claudia

deinen Gedanken finde ich nicht abwegig (oh.Txt)
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