Ethischer Unterschied Haustiere vs. Nutztiere

(Gott sei Dank), was entsetzlicher Hunger

bedeutet.

Hallo!
Da gibt es eine Bildergeschichte von Wilhelm Busch, die aus der Zeit der Napoleonischen Kriege berichtet. Eine Stadt wird belagert und man sieht, wie nach und nach die Bürger den Gürtel enger schnallen müssen. Auf einem Bild sieht man einen abgemagerten Herrn nachdenklich auf den geringelten Schwanz seines unter dem Tisch schlafenden - in guten Zeiten sehr verwöhnten - Schoßhündchens blicken, der ihn fatal an eine Fleischwurst erinnert. Im nächsten Bild sieht man ihn verzückt den Duft der kochenden „Wurst“ in die Nüstern ziehen, während das Hündchen jaulend auf dem blutenden Schwanzstummel durchs Zimmer rutscht. So viel zu Tierliebe in Hungerszeiten, zwar humoristisch verarbeitet, aber mit realem Kern.

Gruß,
Eva

bissl ot
Hallo!
Was Hunger bewirken kann, liest man sehr schon bei Stephen King „Survivor Type“ :wink:
http://en.wikipedia.org/wiki/Survivor_Type (finde nix auf Deutsch)

Und ob Raubtiere Raubtiere fressen? Da gilt das gleiche wie für „das Raubtier“ Mensch: Ist der Hunger groß genug, frisst auch ein Raubtier das andere.

Gruß,
Eva

OT: Ethischer Unterschied Haustiere vs. Nutztiere
Hallo Steffen,

Wer ein Wirbeltier töten will muss dafür in Deutschland eine
Sachkunde nachweisen. Das mal zu Oberst.

Das betrifft Personen, die berufs- oder gewerbsmäßig Schlachten.
Wenn jemand für den Eigenbedarf seine Hühner und Kaninchen schlachtet reicht es, wenn er nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Er muss zwar sachkundig sein, die Sachkunde aber nicht nachweisen.

Dann geb ich Johnny recht. Wenn ich eine Wildsau erlege muss
ich erst sie zum Amtstierarzt bringen oder wenn ich die
Sachkunde abgelegt habe(Jagdscheinzusatz) dann kann ich auch
selber darüber entscheiden.

Falls du die Sau verwerten willst, kannst du nicht entscheiden, ob das Fleisch freigegeben wird. Es muss nach wie vor von amtlicher Seite eine Trichinenuntersuchung vorgenommen werden.
Nach neuem EU-Recht darfst du jetzt, wenn du geschult wurdest, die Proben selbst ziehen und einem amtlichen Fleischbeschauer überbringen.

Gruß

Johnny

Hallo zusammen und vielen Dank,

ich bin positiv überrascht und freue mich über die vielen sachlichen Antworten.
Hatte ich doch damit gerechnet, dass meine Frage gelöscht wird, da sie ja im Prinzip die gleiche Frage ist, wie die von Mandy Lane, und ich ja auch schon als Troll verdächtigt wurde :frowning:

Meine Eingangsfrage zur Konsequenz bezüglich vegetarisch Leben, wurde etwas provokant aufgefasst.
Grund für diese Frage war, weil ich ein Posting im gelöschten Thread las, wo argumentiert wurde, dass man ja auch kein Menschenfleisch isst. Dies schien mir dann doch etwas krass, Tiere und Menschen zu vergleichen.

Sicherlich war meine Logik - wer gegen Verzehr von Haustieren isst, sollte vegetarisch leben - falsch. Fällt mir gerade auf :wink: Gerade weil (für diese Leute) ja Hund und Katze einen höheren Stellenwert einnehmen als Rind und Schwein, kann man letztere als Haustierliebhaber ja bedenkenlos essen.

Worum es mir letztlich ging und wogegen ich mich persönlich ein bisschen sträube ist eben, Menschen, die Hunde, Katzen, oder Meerschweinchen etc. essen, grundsätzlich als abartig zu bezeichnen, bzw. zu verurteilen.
Ich bin der Meinung, dass ein „grausames“ Tier (Krokodil, Weißer Hai etc.) grundsätzlich die gleiche Daseinberechtigung hat und nicht minderwertiger ist, als jedes andere Tier.

Ich akzeptiere, dass bestimmte Tiere für einen persönlich einen sozial anderen Stellenwert einnehmen kann.
Allerdings wünschte ich mir so viel Toleranz, dies nicht für allgemeingültig zu erklären und anders denkende (andersessende) zu verurteilen. Das ist mir persönlich halt zu krass.

Wenn ich einen Käfer tottrete, komme ich darüber auch eher hinweg, als wenn ich eine Katze totfahre. Leid tut es mir aber bei beiden, denn ich gehöre zu den Bekloppten, die nichtmal ne Schnake (Stechmücke) erschlagen, sondern wegpustet.

Besonders erstaunt bin ich, dass einige Tierliebhaber einräumen, dass sie in besonderen Umständen sogar Hund oder Katzen essen würden, und das Verspeisen bestimmter Tiere nicht grundsätzlich als verwerflich ansehen.

Das war in dem anderen (gelöschten) Thread anders. Allerdings habe ich anscheinend nicht alle Anworten lesen können.

Aus Spaß an der Freude würde ich mein Kater und meine Katze sicher auch nicht essen. Die wären bestimt auch viel zu zäh, bzw. fett *g*

Jedenfalls bin ich beruhigt, dass die bisherigen Poster dieses Thema sehr differenziert sehen und auch viele Aspekte (Notlage, Hygiene, Kultur, (Massen)Tierhaltung etc.) beleuchtet wurden.

TM

Hallo,

Worum es mir letztlich ging und wogegen ich mich persönlich
ein bisschen sträube ist eben, Menschen, die Hunde, Katzen,
oder Meerschweinchen etc. essen, grundsätzlich als abartig zu
bezeichnen, bzw. zu verurteilen.

You’re preaching to the choir.

Das war in dem anderen (gelöschten) Thread anders. Allerdings
habe ich anscheinend nicht alle Anworten lesen können.

Auf eine leicht erkennbare Trollfrage antworten vornehmlich diejenigen, die leicht auf solche Provokationen anspringen. Dementsprechend sehen auch die Antworten aus.

Gruß,

Myriam

ökologie und tiertod

Hallo,

ich nutze die chance, einen von mir mal erstellten und mehrfach gelöschten artikel über vegetarismus und das töten von tieren zu posten.
(habe noch nicht den rest gelesen, vielleicht ist es doppelt gemoppelt)

here we go.
Vegetarismus und der Tod von Tieren

Hallo Leute,
ich habe nun noch mal über die Annahme nachgedacht, Vegetarisch leben bedeute, nicht für den Tod von Nutztieren verantwortlich zu sein.
Ich halte diese Annahme für einen Irrtum aufgrund von Unwissen.

Lassen wir gedanklich mal die Intensivlandwirtschaft und ihre Auswüchse außen vor und nehmen wir die Biolandwirtschaft in Mitteleuropa.

Wer Eier isst, braucht Hühner. Wer Milch trinkt, braucht Kühe. Soviel liegt nahe.

Wo Hühner sind, sind Hähne, wo Kühe sind, sind Stiere.
Was passiert mit denen, was passiert mit den alten Tieren, die nicht mehr produktiv sind?
Wer soll die durchfüttern? Und warum? Und wovon? Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist kein Gnadenhof.
Und wo?
Es gibt im Biobereich die Flächenbindung, die besagt, dass eine Landschaft nur einen gewissen Satz an Tieren vertragen kann. Mehr bedeutet: Übernutzung und damit fehlende Nachhaltigkeit. Sprich: Risiko für kommende Generationen.

Was also tun mit dem alten und männlichen Vieh?

Dies führt m.E. auch zur Lederfrage: ich denke, es ist eine Frage der Ehrfurcht vor dem Nutztier, den Kadaver, der anfällt, vollständig zu nutzen.

Meines Wissens ist es nicht möglich, in einer nutztierorientierten Kulturlandschaft zu leben und von Tieren lediglich das zu nehmen, was das lebende Tier gibt.

Beispiel: das Rhönschaf. Es hält die Rhön offen und bewahrt eine jahrhundertealte Landschaft vor dem Verfall und bietet bestes Fleisch. Außerdem lockt es Touristen an, die sich von ihm nähren.

Was das Veganertum angeht halte, ich es für ungesund, zumindest in jungen und alten Jahren.

Also: nichts gegen Vegetarier und bewusste Ernährung. Aber nicht zu kurz denken und ein grüneres Mäntelchen zu tragen glauben als einen umwallt.

In diesem Sinne: Frohes Fest.

Tilli

Total unpassend!

In diesem Sinne: Frohes Fest.

Findest du nicht??

:smile: :smiley:

Noch ein bisschen was zum Thema:

Es gibt im Biobereich die Flächenbindung, die besagt, dass eine Landschaft nur einen gewissen Satz an Tieren vertragen kann.

Die ganze Erde kann ja nur einen gewissen Satz an Tieren vertragen. Es ist schon klar, dass nicht alles, was auf die Welt kommt, auch überleben kann.

Die Frage wäre ja nur, ob man selber am Töten beteiligt sein will oder nicht.

Ich denke, dieser Sache kann man sich nur dann völlig entziehen, wenn man - so wie wir heute - industrialisiert lebt und das ganze Problem an Fachleute delegiert, wovon man dann nach Möglichkeit nichts weiß und nichts erfährt.

Viele Grüße

Hallo,

viel viel Text, ich gehe mal bloss auf die Überschrift ein:

Wieso soll da überhaupt ein Unterschied bestehen, auch Hund und Katze sind ja Nutztiere, bloss eben soziale Nutztiere. Ich liebe meinen Hund wirklich, aber angeschafft wurde er eben weil ich Hunde mag, also um mein Bedürfnis zu befriedigen, nicht um seinetwillen (Ich kannte ihn ja auch vorher nicht). Es soll mir auch keiner erzählen, er würde Tiere aus reiner Nächstenliebe halten, das dürfte eine verschwindende Minderheit sein (Ich kannte mal einen einzigen). Für die meisten sind Hund und Katze Familienmitglieder - das meine ich ja, sie erfüllen eine soziale Funktion.

Nebenbei bemerkt, Pferde sind Nutztiere und werden bei uns trotzdem nicht gegessen, aber für fast jede Tierart findet sich auf der Welt eine Kultur, wo sie gegessen wird, Menschen eingeschlossen.

Gruss Reinhard

In diesem Sinne: Frohes Fest.

Findest du nicht??

:smile: :smiley:

*haramp*

ich sehe noch einen anderen Unterschied, der hier noch nicht
genannt wurde (oder ich hab es übersehen): Hunde und Katzen
sind selber Fleischfresser! Wenn ich mich noch richtig an die
Bio-Vorlesungen erinnere, hat deren Fleisch einen völlig
anderen - respektive schlechteren - Geschmack als der von
Allesfressern oder Pflanzenfressern.

Hallo,

Bärentatzen sollen eine Delikatesse sein. Aber davon abgesehen wäre die Fleischproduktion mit Fleischfressern ökologischer und ökonomischer Wahnsinn - man füttert doch nicht jahrelang ein Tier mit Fleisch, um dann sein bisschen Fleisch zu essen. Es ist ja schon fraglich, wie lange wir noch Weizen, Soja usw. verfüttern können, um einen Bruchteils des Nährwerts in Fleisch zu erhalten.

Gruss Reinhard

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buchtip

Bärentatzen

stierhoden, schafsaugen…

buchtip: Wohlgeschmack und Widerwillen. Die Rätsel der Nahrungstabus

Kurzbeschreibung
Warum ekelt es uns beim Gedanken an Hundefleisch oder Insekten? Warum essen Hindus kein Rindfleisch, Moslems und Juden kein Schweinefleisch? Warum mögen Asiaten keine Milch? Marvin Harris tischt uns ein opulentes Menü von Fakten auf, kombiniert sie zu überraschenden Arrangements und serviert das Ganze mit Witz, Ironie und unbezähmbarer Erzählfreude.

Über den Autor
Marvin Harris (1927-2001) war zu Lebzeiten einer der einflußreichsten und populärsten Anthropologen. Er studierte und arbeitete zunächst an der Columbia University; zahlreiche Forschungsreisen führten ihn unter anderem nach Brasilien, Moçambique, Indien und nach East Harlem; er lehrte und forschte an der University of Florida. Marvin Harris veröffentlichte zahlreiche Bücher, die in zwölf Sprachen übersetzt wurden und ihm bei einem breiten Publikum den Ruf eines brillanten, witzigen und fesselnden Autors eingebracht haben.

tilli

Hi

es in Südafrika inzwischen die verschiedensten Antilopenarten
gehalten werden, was ökologisch wesentlich mehr Sinn macht
,weil weidende Kühe das afrikanische Gras zerstören und zur
Versteppung beitragen, während Antilopen die Wurzeln der
Grasarten nicht angreifen).

und deutlich besser schmecken!

Lass mich raten… wie Hühnchen? :wink:

Das außergewöhnlichste an Fleisch was ich aß war Wildschwein und das war ihhh, schmeckt ja total anders wie Schwein (und das mag ich schon nicht - schmeckt mir zu gammlig).

MfG
Lilly

Hallo,

Lass mich raten… wie Hühnchen? :wink:

Nein!
Eher wie superzartes Rindfleisch mit einer leichten Wildnote.
Kudu ist eindeutig das beste Antilopenfleisch, obwohl Eland und Impala auch gut schmecken.

Gruß
Elke

1 Like

Die ganze Erde kann ja nur einen gewissen Satz an Tieren
vertragen.

Hallo!
Auch nur eine gewisse Zahl von Menschen …

Gruß,
Eva

Bärentatzen

Bärentatzen sollen eine Delikatesse sein …

… besonders, wenn sie schon einen kräftigen Hautgout haben und von Würmern durchwibbelt sind. Sagt Karl May.

Augenzwinkernden Gruß,
Eva

Die ganze Erde kann ja nur einen gewissen Satz an Tieren
vertragen.

Hallo!
Auch nur eine gewisse Zahl von Menschen …

Ja das ist richtig, aber was für Schlussfolgerungen will man in diesem Zusammenhang daraus ziehen?

VG

Ich hab tatsächlich nie verstanden was die Unterschiede sind. Für mich gibt es eigentlich nur Lebewesen, Schon den -ach so wichtigen- Unterschied zwischen Mensch und Tier kann ich nicht entdecken. Grundsätzlich - Ethisch sehe ich noch nicht mal einen unterschied zwischen Pflanzen und Tieren. Ich fresse alles was mir schmeckt, genau so wie es alle anderen Tiere es auch tun.
Befor jemand fragt, nein ich bin kein Menschenfresser aber nicht aus grundsätzlich ethischen überlegungen sondern einzig weil ich nicht im Knast enden will und weil es Mensch nicht im Supermarkt zu kaufen gibt.

Befor jemand fragt, nein ich bin kein Menschenfresser aber
nicht aus grundsätzlich ethischen überlegungen sondern einzig
weil ich nicht im Knast enden will und weil es Mensch nicht im
Supermarkt zu kaufen gibt.

Eigene Artgenossen zu essen geht mir dann doch zu weit. Ich wüsste nicht, ob das in der Natur vorkommt.

Einzige Ausnahme, das von Steffen angeführte berühmte Beispiel vom Flugzeugabsturz in den Anden. Aber Menschen töten als Nahrungsquelle, da ist auch meine Toleranz erreicht.

Als „Argumtent“ fällt mir kein dümmeres ein, als zu sagen „Das gehört sich nicht“ oder so ähnlich. also schlicht ethische Gründe.

TM

Eigene Artgenossen zu essen geht mir dann doch zu weit. Ich
wüsste nicht, ob das in der Natur vorkommt.

Ich hab es natürlich auch noch nicht probiert und habe es auch nicht vor - das ist nur eine seeehr theoretische Aussage. In der Natur kommt es aber durchaus vor das Tiere eigene Argenossen fressen - wenn auch nicht sehr oft. Ich weis zumindest von Spinnen, Kokodilen, Bären und auch Schimpansen

Als „Argumtent“ fällt mir kein dümmeres ein, als zu sagen „Das
gehört sich nicht“ oder so ähnlich. also schlicht ethische
Gründe.

Na Ja Ich währe vorsichtig damit ein Argument „dumm“ zu nennen. Allerdings denke ich auch das „das gehöhrt sich nicht“ oder „ethische Gründe“ sind nicht gerade tolle Argumente - eigentlich sind das gar keine Argumente. da fehlt ja gerade die Begründung, warum tut man das den nicht?

Ich habe schon eine Dokumentarfilm gesehen in dem ein Rudel Wildhunde einen Löwen gejagt und gefressen hat. Es gibt fast nichts was es nicht gibt

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