EU-Länder wg. Flüchtlingsablehnung gescholten. Wirklich zurecht?

Gleich eines vorweg: Ich bin dafür, dass jeder Mensch „ein bisschen Sonne“ in seinem Leben findet. Ich bin ganz klar für die Aufnahme eines jeden, der hier um Hilfe bittet und sei es wegen Armut und Hunger und Krankheit. Ich wäre allerdings auch gnadenlos für die Einhaltung unserer Regeln und Gesetze, andernfalls würde sofort abgeschoben.

Nun aber zu meiner Frage: U.a. werden vor allem die Polen und Ungarn dafür gescholten, dass sie keine Flüchtlinge (aus dem mittl. Osten, aus Nahost und dem Balkan) aufnehmen möchten. Auch Tschechien wurde schon gerügt.
Man neigt aufgrund der Berichterstattung dazu, evtl. Strafmaßnahmen gegen diese Länder zuzustimmen, aber ist das wirklich fair?
Ich als jemand, der vermutlich Gitanos als Vorfahren hat, sehe immer wieder die Massen an Nordafrikanern, vor allem Marokkaner, die in Andalusien leben und dort auf Plantagen schuften. Außerdem ist es noch nicht lange her, als Spanien regelrecht von Südamerikanern „überrannt“ wurde. Auch diese haben in Spanien ihren Schutz und ihr Auskommen gesucht und man hat sie meist aufgenommen.

Ich sehe als jemand, der jedes Jahr nach Tschechien zur „Kur“ fährt die Massen an Asiaten, die dort Märkte betreiben und höchstwahrscheinlich auch dort leben.

Ich höre von meiner Kundschaft polnischer Herkunft, dass in Polen bereits viele Flüchtlinge leben, Aber eben nicht aus Nahost, Afghanistan oder Rumänien, sondern aus der Ukraine. Ja, auch dort gibt es Kriegshandlungen und ich habe es noch nicht erlebt, dass man das in die Wagschale wirft, wenn es um die Diskussion geht, welches Land wieviele Ausländer aufzunehmen hat.

Darüber würde ich gerne diskutieren und lasse mich auch gern eines Besseren belehren, wenn die o.g. Zuwanderer in EU-Länder bereits bei einem „Zuteilungsschlüssel“ berücksichtigt worden wären.

Vielen Dank für jedes Feedback.

Hallo!

  1. Ich akzeptiere jede Regierung jeden christlichen Landes die keine Islamisten aufnimmt.
  2. Ich unterstütze die Aufnahme aller berechtigten und armen Kriegsflüchtlinge in allen europäischen Staaten, besonders im kath. Polen.
  3. Ich unterstütze nicht die Aussage der deutschen Regierung: Im reichen Deutschland sind alle Flüchtlinge herzlich willkommen.
  4. Ich unterstütze nicht diese von Schleppern werblich ausgeschlachtete und erfolgreich genutzte Werbevorlage.
  5. Ich unterstütze gern z.B. die Rettungsaktionen von Sea Eye Bushheuer
  6. Ich will nicht erst alle Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen und dann nicht mehr, oder zu hohen Kosten wieder abzuschieben oder nicht abschieben zu können.
  7. Wäre ich z.B. ein Syrer mit einem 20a Sohn mit gutem Schulabschluss dem würde ich raten: Gehe ins reiche Deutschland und hole uns nach.
    MfG

Servus,

deine Frage geht imho etwas am Thema vorbei. Das eigentliche Problem ist, dass der Verteilung von 120.000 Flüchtlingen (ich nehme an, dass du darauf anspielst) eine Abstimmung der EU Innenminister vorangegangen ist. Nur Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Rumänien stimmten dagegen und im Falle der ersten drei Länder wurde deswegen eine Klage der EU-Kommission beim EuGH eingebracht. Konkret geht es dabei um ein Vertragsverletzungsverfahren.

Die EU ist kein Wunschkonzert und wenn eine demokratische Mehrheit etwas beschließt, ist das eben umzusetzen, oder aber mit den Konsequenzen zu leben. Wenn von 28 Staaten nur 4 dagegen stimmen, ist das auch ein Recht eindeutiges Zeichen. Zudem hat der EuGH eine Klage von Ungarn, Slowakei und Polen gegen diesen Beschluss abgewiesen.

Bei den betroffenen Staaten kommt hinzu, dass diese zu den Staaten gehören, die am meisten von der EU profitieren, sprich das meiste Geld aus den gemeinsamen Töpfen erhalten. Die Top 6 der Nettoempfänger 2016 sieht so aus (in Mrd. €):

  • Polen (6,97)
  • Rumänien (5,96)
  • Griechenland (4,29)
  • Ungarn (3,58)
  • Tschechien (3,22)
  • Slowakei (1,99)

Neben der völlig eindeutigen rechtlichen Lage kommt hier eben das Gefühlt auf, dass sich bestimmte Länder nur dann um die EU kümmern, wenn es etwas für sie zu holen gibt. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache.

Auch eine Lüge, die man ständig wiederholt, bleibt eine Lüge:
Die polnische Flüchtlingslüge

Lg,
Penegrin

Vielen Dank für die Zahlen und Links, aber den Artikel aus der Wiener Zeitung darf man -so glaube ich- getrost und vorsichtig formuliert als spekulativ bezeichnen.

Woher will man denn wissen, wenn es „konkrete Zahlen nicht gibt“, dass die Zahlen überhöht sind und die „Flüchtlinge“ gar keine Flüchtlinge sind?

Die Definition von „Flüchtling“ ist m.E. genauso fragwürdig wie die des „sicheren Herkunftslandes“.
Aber das will ich nun gar nicht vertiefen, mich interessiert vielmehr, ob irgend jemand weiß, ob die Massen an Ausländern, die bereits innerhalb der EU leben, ohne aus Ländern zu stammen, die täglich in den Nachrichten genannt werden, berücksichtigt werden oder nicht.
Es ist doch auch für den Haushalt eines Landes wie bspw. Spanien völlig wurscht, ob man den Geldbeutel für einen geflüchteten Iraker aufmachen muss oder für einen geflüchteten Venezolaner. Nur von den Südamerikanern, die massenhaft vorzugsweise nach Spanien eingefallen sind, redet hier niemand. Niemand wirft die Kosten und Mühen, diese Leute unterzubringen, in die Wagschale.

Natürlich stehen die Marokkaner in El Ejido in Lohn und Brot, auch die Asiaten in Tschechien dürften der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegen, aber spätestens, wenn es um das strapazierte Argument der „Überfremdung“ geht, muss man doch auch diese Leute mit einbeziehen.

Soweit ich es verstanden habe, gibt es keine konkreten Zahlen für die Menge der Gastarbeiter.
Die Zahl der bewilligten Asylanträge wurde doch sehr konkret benannt:
36 Ukrainer erhielten in 3 Jahren Asyl.
Also in etwa ein mäßig gefüllter Linienbus.

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Ich kann dir gerne noch andere Artikel anbieten:
Ukrainische Flüchtlinge in Polen - Willkommen als Arbeitskraft
Ukrainer in Polen - Eine bequeme Last
Die unsichtbaren Einwanderer: Ukrainer sind in Polen willkommen
Poland Can’t Get Enough of Ukrainian Migrants
Ukrainian immigrants are powering Poland’s economy
Poland weighs benefits of surge in migrants from Ukraine
Ukraine rejects Polish ‘million refugees’ claim

Ukrainische Gastarbeiter, die der polnischen Wirtschaft massiv nutzen, als Argument gegen die Aufnahme von anerkannten Flüchtlingen zu verwenden, ist einfach nur eine bodenlose Frechheit.

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Aber hallo!
Wie kann ein Landes-Regierung unterscheiden ob die Zuwanderer „gar keine Flüchtlinge sind“.
Wie kann ein Land denn sein Rechtssystem so verbindlich gestalten um „keine Flüchtlinge“ (erkennen zu wollen) zu erkennen und diese abzuschieben.
Wie kann ein „reiches“ Land so vermessen sein alle Flüchtlinge (auch die Wirtschaftsflüchtlinge) herzlich einzuladen…
Nun, es wäre besser für alle gewesen alle Flüchtlinge in ihren Heimatländern vernünftig auszubilden, zu fördern und denen so ein lebenswertes Leben in ihren Heimatländern zu ermöglichen.
„Positive“ Beispiele: USA-Südstaaten, Weißes Afrika, Saudi Arabien usw.
MfG

Was bitte soll das sein?
Und falls du - was ich vermute - auf das verachtenswerte System der Apartheid mit den Bantustans anspielst - daran war nichts erfolgreich, in den sogenannten „homelands“ (Ciskei, Transkei, Bophutatswana, Kangwane, etc.) gab es für die große Mehrheit der Bevölkerung kein lebenswertes Leben, weshalb sie sich als legale und illegale Gastarbeiter in den weißen Gebieten verdingten.

Mit anderen Worten: deine Behauptung über dieses System ist genauso Mist wie deine anderen Aussagen.

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Bevor sich hier die Usergemeinde verbeisst!

Positiv wurde so geschrieben „Positiv“ und ist daher als Negativ anzusehen und die angeführten Beispiel-Länder lassen darüber auch wenig Zweifel.

Weihnachtsfrieden wünschende Grüße
Selina

Ach ja, die magischen Anführungszeichen die immer alles gut machen…

Nach deiner Logik hat Heima also negative Beispiele gebracht, um seinen eigenen Standpunkt zu unterstützen. Macht das für dich auch nur irgendwie Sinn?

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Fragt der Meister Sarkasmus der auch schon mal die einfachste Kennzeichnung weglässt. :joy:

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Als Meister des Sarkasmus kann ich dir versichern, dass er hier keinerlei Sinn macht. Und wer schon ein oder zwei von heimas Posting gelesen hat, weiß auch recht genau, wes Geistes Kind er hier vor sich hat.

[Beitrag editiert vom www Team]

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Diese Ausdrucksweise ist für eine sachliche Diskussion wenig geeignet.

Auch das wird durch Wiederholung nicht wahrer. Bitte belege deine Äußerung oder lass sie bleiben.

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…die „Dislikes“ kann ich nur „disliken“(!)

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Kein Gefühl, sondern die Gewissheit, dass D von den ihn zustehenden 17209 Asylbewerbern lediglich 5332 bis heute übernommen hat.

Stimmt.

Franz

Ein wirklich sehr, sehr trauriger Versuch eines Whataboutism…

Ich denke, jeder hat verstanden, worum es mir geht. Ich möchte auch nicht durch Rabulistik die bis jetzt aufschlussreiche Diskussion verwässern.

Ich erinnere noch einmal daran, dass ich selbst -angeblich- mütterlicherseits von spanischen „Zigeunern“ abstammen soll. Ich habe absolut nichts gegen irgendwelche Leute, nur weil sie einen bestimmten Pass oder eine „falsche“ ethnische Herkunft besitzen.
Ich sehe immer stets den Menschen dahinter.
An der Stelle sei erwähnt, dass mir Muslime oft mehr Respekt abfordern als mancher „christlicher“ Bajuware mit seiner angeblichen Leitkultur.
Nochmals: Ich habe nichts gegen diese Leute, aber die Lateinamerikaner sind bei der Bevölkerung Spaniens eben genauso wenig willkommen wie die Muslime bei uns, wobei ich persönlich(!) gerne JEDEM eine Chance geben würde, hier zu leben.

Ich habe mich nur gefragt, ob in irgendeine Berechnung einfließt, dass Länder wie Polen bereits Flüchtlinge versorgen, die im Falle Polens aus der Ukraine stammen und im Falle Spaniens eben aus Lateinamerika und Nordafrika.
Wenn dem gar nicht so ist, nehme ich das zur Kenntnis und bin dafür, dass Polen und die anderen Länder keinen Cent mehr aus der EU bekommen, bis sie sich ihrer Verpflichtungen erinnern.

Und ich dislike Deine Dislikes für die Dislikes!
Hast Du auch irgendwelche Argumente?

Die Zahlen sind auf jeden Fall belastbarer als deine Einzelwahrnehmungen aus dem Eingangsposting.