Guten Morgen Mathias,
Klar muss der Staat die Rahmenbedingungen festlegen. Er muss
sie sogar aktiv gestalten und ab und an anpassen. Genau das
passiert jedoch nicht so, wie es sinnvoll wäre.
Sag ich doch. Wenn wir jetzt nicht in Details einsteigen, sind wir uns da einig.
Die Kernkraft war schon immer subventioniert.
Wenn zudem alle Folgen nach Verursacherprinzip umgelegt
würden, also Atommüllbeseitigung, Umweltschäden durch CO2
u.s.w., wäre der Strom sofort locker 10 mal so teuer.
hmmm, nein. Mittelbare Folgeschäden dem Verursacher anzulasten ist etwas anderes, als vom, Nutznießer zu verlangen, die nötige Forschung selbst zu finanzieren und seinen Müll selbst zu beseitigen. Das BGB ist dabei eine gute Richtschnur. Für die Entsorgung meines privaten Mülls muß ich auch selbst bezahlen, mein Abwasser muß ich selbst bezahlen, der saure Regen, den ich durch meine Heizung mit verursache wird mir aber nicht in Rechnung gestellt
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt ich weiß es
nicht. Das beinhaltet nicht, daß es keine Lösung gibt.
Es gibt aktuell keine. Sonst wäre sie ja langsam mal
kommuniziert worden.
Oder die Forschung ist zu schleppend gelaufen, weil es niemanden ausreichend interessiert hat und die Lösung ist noch nicht gefunden.
Die ersten Meiler sind bzw. werden bald abgeschaltet.
Eben. Aber die Energieversorger gehen ja wie Du von weiteren Verlängerungen aus, es fehlt die Motivation, wirklich tätig zu werden. Interessant ist der Börsenkurs von morgen, nächste Woche, nächsten Monat, bis nächstes Jahr reicht der Horizont schon nicht mehr.
Aus dem Stand nicht, auch nicht mehr vor der Klimakatastrophe.
Genug Sonnenenergie bekommt die Erde aber ab, nur die Technik
sie zu nutzen ist noch viel zu umständlich, teuer,
ineffizient. Daß das nicht sehr viel besser geht, glaube ich
einfach nicht.
Natürlich gibt es irgendwann mal eine Lösung. Die Menschen
sind erfinderisch. Aktuell manövrieren wir uns jedoch selbst
in einen Versorgungsengpass durch den Atomausstieg.
So lange ist das schon her? Stimmt … bin ich alt geworden.
-)
Du hättest es verhindern können! Ich war erst 4…
Nein, ich war in der DDR, keine Chance! Und noch mal nein, ich hätte es nicht verhindern können.
Aber dennoch sind diese Unternehmen auch gewinnorientiert,
müssen also auf den politisch verordneten Atomausstieg
reagieren.
Da kommt nur reichlich wenig momentan, wie ich finde. Daher
denke ich, ist eine Laufzeitverlängerung für die Meiler
eigentlich schon klar.
Wenn Frau Merkel Kanzlerin bleibt … mutig, sich darauf zu verlassen.
Nein. Wollen allein reicht nicht.
Doch.
Man muss nur richtig nachseheh. AUch europäische Produklte
gibt es günstig und „local food“ kann man oft schon beim
Erzeuger kaufen. Ich bezahle für 20 Kg Fleisch direkt vom Hof
50 Euro.
??? Die Zahlen stimmen? Ich fahre heute mal zum Bauern und sehe mich um.
Da ich öfter in Italien bin, kaufe ich dort Käse aus lokaler
Produktion. Hier kaufe ich bayerisches Zeugs. Spargel aus
Bayern kostet kaum mehr als der aus Griechenland. Die 50 Cent
jucken doch keinen. Außer man hat 12 Kinder, aber solche
Sonderfälle machen´s nicht aus.
Nein, über Sonderfälle wollen wir nicht reden, logisch. Was Spargel kostet juckt mich auch nicht so, zu viel für mich, das reicht mir schon. Du bist öfter in Italien? Da war ich noch nie. Dienstreisen führen mich maximal bis nach München und meine letzte Reise war zu DDR-Zeiten. Damals bin ich im Urlaub nach Prag, Bucarest, Timisoara geflogen, einmal auch nach Jalta. Jetzt kann ich mir Urlaubsreisen nicht mehr leisten.
ich meinte „…gedrehte Biddies“. Das sind indische Zigaretten
in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Vanille oder
Erdbeer. Nur Teenager und Hippies rauchen sowas…
Aha, was es alles gibt. Hatte ich noch nichts von gehört, danke!
Dann kaufe ich Produkte aus China und gebe immer noch mehr
aus, als ich bekomme.
Das ist dann klar.
Lieber weniger und bewusst kaufen.
Noch weniger geht nicht, ohne dabei Hunger zu bekommen und dafür fahre ich dann wirklich nicht täglich zur Arbeit. Ich arbeite jetzt schon seit 39 Jahren, war noch nicht Arbeitslos … wenn dann das Einkommen nicht mehr für ein normales Leben reichen sollte, mitten in Deutschland, dann liefe aber eine Menge schief und mir würde jede Motivation fehlen morgens aufzustehen. So ist es aber zum Glück nicht.
Meine Holzgartenmöbel sind ein gutes Beispiel. Sie haben ca.
1.600 Euro gekostet. 6 Sitze, Tisch, 2 Liegen, Polster für
alles.
Wow! Wenn ich das bezahlen könnte, würde ich erst mal Möbel für die Wohnung kaufen, ich habe (von einer Coutch für €170 abgesehen) noch nie neue Möbel gekauft. Alles gebraucht geschenkt bekommen, gebraucht gekauft … So viel wie Deine Gartenmöbel hat mein gesamtes Mobiliar nicht gekostet.
Somit kauft man lieber einmal vernünftig, als 3 mal Mist.
Man muß es nur erst mal bezahlen können. Kredit geht auch, wenn man unbedingt in eine Schuldenfalle möchte.
Stimmt nicht, hab ich versucht. Die halten 10-20% länger,
kosten aber 4-5 mal so viel. Das ist zu unwirtschaftlich.
Versuche es mal mit LLoyd-Schuhen. Kosten 100 - 140 Euro und
meine ältesten sind 7 Jahre alt.
Wenn auf einem Kontoauszug mal wieder ‚Guthaben‘ stehen sollte, denke ich darüber nach.
…dann gehe barfuß. Ist immer noch gesünder als in billigen
Schuhen.
Das ist aber beim Auto-fahren unpraktisch, das Gaspedal ist immer so kalt.
Im Ernst: auch ich weiß wie es ist, wenn es eng wird. Während
der Unternehmensgründung aktuell lebe ich weitgehend von der
Substanz.
Anscheinend nicht. Du jonglierst mit Zahlen, die meine Finanzprobleme komplett lösen würden, als würdest Du über das Taschengeld meiner Söhne reden. Dabei finde ich noch, daß es mir recht gut geht. Ich höre die Diskussion über Mindestlöhne, Niedriglöhne … mein Stundenlohn liegt doch noch über dem doppelten von den Zahlen, die ich da so hören kann … Wie sollte das mit €5,-/h gehen? Doch nur mit 100 Stunden die Woche.
OK, ich könnte auch noch auf Schuhe verzichten.
Klar. Ist doch jetzt warm.
Dann bleibe ich aber zu Hause, wenn ich mir 2007 in Deutschland für meine Arbeit noch nicht mal ein paar Schuhe kaufen kann und baue in der Zeit im Garten Gemüse an.
Ich gehe meistens mit meinen 10 Euro-Sneakers vom Italomarkt
(Made in Rumänien) ins Büro. Sind irgendwie am bequemsten…
OK, meine sind aus dem Aldi oder Lidl … Nur ist es mein einziges Paar.
Das würde ich ändern. Kleidung aus Fernost ist wirklich oft
mit Kinderarbeit hergestellt.
Ich weiß, das geht aber z.Z. nicht anders.
*gg* Nein, das genügt mir nicht, weil da ja nicht ein Schalter
umgelegt wird. Die ersten Ausläufer sind die galoppierenden
Spritpreise, ich benötige schon jetzt über 20% meines
Einkommens, um überhaupt zur Firma und nach Hause zu kommen.
Wenn das so weiter geht, kann sich in 20 Jahren kein Arbeiter
mehr einen Arbeitsweg von 30km und mehr leisten, weil die
Kosten für Sprit und Auto (Kredit oder ‚Abschreibung‘) das
Einkommen übersteigen.
Es wird Alternativen geben. Wasserstoff z.B. Der muss zwar
auch unter hohem Energieeinsatz hergestellt werden, aber die
Emissionen daraus kann man deutlich besser lenken und
beeinflussen, als diejenigen aus Benzinmotoren, die ja überall
hingeblasen werden.
Das ist so richtig, aber der Weg ist so ineffizient, daß dieser kleine Vorteil nichts bringt. Meine Prognose: Irgendwann werden wir Rapsöl aus der Ukraine statt Erdöl aus dem Iran importieren. Weck einer die Ukrainer und die Russen und wir können mit Rapsöl fahren, unter dem Preis des jetzigen Diesels. Die haben das nur noch nicht als Exportschlager entdeckt.
Wenn Du welche hast, oder sie wahrscheinlich sind … doch,
werden sie. Man wird ihnen zumuten, sich einen Job im Umkreis
von 150km zu suchen und da hin zu fahren wird nicht bezahlbar
sein. Umziehen für einen drei monatigen Zeitvertrag? Nur ohne
Besitz. Das wird ein Nomadenleben ohne Familie.
Das glaube ich nicht. Man muss eben ab und dem Job
hinterherziehen. Habe ich auch gemacht. Grundbesitz wird in
Deutschland immer schwerer zu bekommen, da die Staatsquote
immer mehr steigt und somit vielen nicht genug neto bleibt, um
zu bauen. Also mietet man eben weiter und zieht bei Bedarf um.
Habe ich jahrelang so gemacht.
Dir ist aber bekannt, daß fast 50% der Deutschen in ihren eigenen Häusern leben? Die werden nicht abgerissen, sondern vererbt. Nur die Hälfte zahlt Miete.
AN werden nur noch befristet eingestellt, würdest Du ein haus verkaufen, für einen Job, von dem Du nicht weißt, wie lange Du den behalten kannst? Die Frage stellt sich für jeden Zweiten. Nein, die ziehen keinem vagen Versprechen hinterher und verkaufen das Haus für eine gefristete Anstellung.
Der Elektrokleinwagen braucht Strom und daß es bis dahin
keinen Atomstrom mehr geben wird, wissen wir ja.
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass wir in den nächsten 40
Jahren wirklich aus der Atomenergie aussteigen können und
werden.
Ich denke, wir müssen und werden. Aber ich glaube auch nicht, daß wir Elektro-Autos fahren werden, ich denke, wir werden Rapsöl aus der Ukraine und Russland importieren.
Vielleicht dann ein Jetantrieb durch Bananenschalen…?
Rapsöl. Russland ist groß, bald wächst der Raps auch in Sibirien, der Klimawandel macht es möglich.
Wir werden es erleben. Zunächst wird man auf Hybride setzen,
was bis zu einem gewissen Grad auch Sinn macht. Die
Brennstoffzelle wird sicherlich auch weiterhin Thema sein.
Jetzt kommen wir aber heftig vom Thema ab … ich halte Beides für Irrwege. Ein Wirkungsgrad von unter 10% ist einfach inakzeptabel.
An die Ökolüge vom Klimawandel durch V8-Fahren glaube ich nun
wirklich nicht.
Ich auch nicht. Die V8-Fahrer haben damit am wenigsten zu tun.
Der Klimawandel ist aber eine Tatsache, nicht weg zu
diskutieren und auch nur theoretisch aufzuhalten. Praktisch
ist er unabwendbar.
So sehe ich das auch. Neben den Umweltschäden gibt es auch
eine zyklische Erwärmung der Erde. Dumm, dass wir mit unserer
Industrialisierung genau da reingerutscht sind…
Ja, leider. Natürlich ist noch unser Einfluß nicht die wesentliche Ursache, aber doch schon deutlich feststellbar. Leider wird sich dieser Effekt verstärken, weil allein in den USA und Russland der CO2-Ausstoß jedes Jahr um mehr steigt, als Deutschland insgesamt produziert. Darauf haben wir keinen Einfluss, wir könne es nur zur Kenntnis nehmen und uns auf die Folgen vorbereiten.
Das wird auch nicht mehr so lang auf sich
warten lassen, das werden wir hier noch diskutieren, was man
im Jahre 2007 hätte tun können oder nicht … wir Beide werden
noch darüber diskutieren, werden Beide noch das Abschmelzen
der Polkappen erleben, wenn wir nicht vorher einen Unfall
haben. Für mich schätze ich noch 20 - 30 Jahre, mehr habe ich
nicht mehr zum beobachten …
Ich denke so wird es wohl sein.
Der Mensch ist eben bequem. Wenn man wirklich etwas tun
wollte, so könnten alle Menschen auf der Welt sich dafür
entscheiden, umweltfreundlich zu leben, wenngleich manche dann
auch etwas einfacher. Das will aber keiner, also wird das
irgendwann schief gehen.
GW Bush hat ja nun endlich den CO2-Ausstoss als Problem zur Kenntnis genommen. Das wird nur nicht viel nützen, weil der Einfluss des Staates auf die Industrie in den USA doch wohl noch deutlich geringer ist, als in Deutschland. Also wird der CO2-Ausstoß weiterhin steigen. Die Russen denken an das Überleben bis morgen, um an übermorgen denken zu können, fehlt denen die Luft, da wird auch nichts passieren.
Wir könne darüber reden, die Veränderungen beobachten, die Katastrophe abwenden können wir nicht.
Wir sind ja in ‚Auslandspolitik‘, wie sieht die Prognose für Holland aus? Weißt Du das zufällig? Wird Holland komplett geflutet, ausgelöscht und ein Teil des Atlantik? Dann begrüßen wir doch mal unsere zukünftigen Mitbürger.
Gruß, Rainer