Euro usw

Hallo,

je mehr Meinungen man zum momentanen Sommerthema „Euro-Rettungsschirme“ hört, desto verwirrter bleibt man zurück.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht scheint es kein Problem zu sein, Griechenland einfach eine Zeit lang mit zu schleifen. Mit ein bisschen Druck und gutem Willen bekommt „man“ (die EU) das Land wieder hin (EU-tauglich), heißt Investitionen.

Italien ist grundsätzich nicht schlecht aufgestellt. Spanien kann sich vermutlich auch selbst aus der Krise bringen. Portugal als vermeintlicher Kandidat hat hoffentlich die Schüsse in der Ferne gehört und handelt. Irland hat sich seinerzeit völlig verzockt mit den Banken und badet das jetzt aus, kommt hoffentlich auf den Boden zurück.

Der Euro hat für Deutschland, auch die EU, als eigene Währung ggü den anderen Global Playern immer noch immense Vorteile, weil es einen riesigen Euro-Binnenmarkt gibt, keine Währungsrisiken.

Ein starker Euro, eine zusammenstehende EU, hilft allen EU-Mitgliedern, sich sicherer auf dem Weltmarkt zu präsentieren.

Was jedoch Angst macht sind die Zocker. Die haben sich von den Staaten Bürgern, Steuerzahlern) sanieren lassen, verdienen jetzt schon wieder genau auf der selbe Masche, niemandem verdingt, lediglich zum eigenen Wohl.

Ehe es zu weit führt, wie steht ihr zum Euro?

grüße
a~a

Hallo,

je mehr Meinungen man zum momentanen Sommerthema
„Euro-Rettungsschirme“ hört, desto verwirrter bleibt man
zurück.

Den Überblick zu behalten ist nicht leicht, da hast du recht :smile:

Aus volkswirtschaftlicher Sicht scheint es kein Problem zu
sein, Griechenland einfach eine Zeit lang mit zu schleifen.
Mit ein bisschen Druck und gutem Willen bekommt „man“ (die EU)
das Land wieder hin (EU-tauglich), heißt Investitionen.

Volkswirtschaftlich gesehen hat es im Moment noch keine Auswirkungen, allerdings könnte es bald so sein das priv. Haushalte und Unternehmen leiden müssen, wenn noch mehr Länder gerettet werden müssen.

Der Euro hat für Deutschland, auch die EU, als eigene Währung
ggü den anderen Global Playern immer noch immense Vorteile,
weil es einen riesigen Euro-Binnenmarkt gibt, keine
Währungsrisiken.

sehe ich genau so, die Transaktionskosten durch Währungsverluste sind durch den Euro nicht mehr vorhanden und ermöglicht reges treiben auf dem europäischen Binnenmarkt.

Was jedoch Angst macht sind die Zocker. Die haben sich von den
Staaten Bürgern, Steuerzahlern) sanieren lassen, verdienen
jetzt schon wieder genau auf der selbe Masche, niemandem
verdingt, lediglich zum eigenen Wohl.

Und hier haben wir das Problem, dadurch das Kapital fast uneingeschränkt quer durch die Welt transferiert werden kann, können die „Zocker“ zocken. Die laschen Rahmenbedingungen der Staaten müssen gefestigt werden um weitere Katastrophen zu verhindern!

Ehe es zu weit führt, wie steht ihr zum Euro?

grüße
a~a

Gruß
Jendrik

Hallo,

Aus volkswirtschaftlicher Sicht scheint es kein Problem zu
sein, Griechenland einfach eine Zeit lang mit zu schleifen.
Mit ein bisschen Druck und gutem Willen bekommt „man“ (die EU)
das Land wieder hin (EU-tauglich), heißt Investitionen.

Griechenland hat es bis heute nicht geschafft, konkurrenzfähig zu werden. Nun reduziert der Staat seine Ausgaben, erhöht die Steuern und die Bevölkerung steht alle Naslang auf der Straße und streikt. Mir ist nicht klar, wie das dazu führen soll, daß das Land gesundet.

Das Defizit ist im ersten Halbjahr übrigens um 29% größer ausgefallen als im ersten Halbjahr 2010. Wir sind also mitnichten auf dem Weg der Besserung.

Italien ist grundsätzich nicht schlecht aufgestellt.

Italien hat mehr Industrie als Griechenland und exportiert etwas mehr als Oliven und Ziegenkäse. Dennoch ist es dem Land in den vergangenen 50 Jahren gelungen, einen gewaltigen Schuldenberg aufzutürmen. Die Bevölkerung ist beim Ausnehmen des Staates den Griechen ebenbürtig und die Korruption blüht prächtig.

Das Sparpaket reduziert die Neuverschuldung um rd. 10 Mrd. pro Jahr, was nichts anderes heißt, daß trotzdem jährlich mehr Schulden gemacht werden und Verschuldung weiterhin schneller wächst als die Wirtschaft.

Spanien
kann sich vermutlich auch selbst aus der Krise bringen.

Der Bauboom hat sehr viele Kommunen an den Rand des Ruins geführt; die Städte sitzen nun auf fertig erschlossenen Siedlungen, die Käufer bleiben aus aber die Kredite sind zu bedienen. Die Kredite an Städte und an Privatpersonen drücken die Sparkassen, die dadurch wiederum den Städten auf der Tasche liegen. Die Sparkassen werden inzwischen teilweise zwangsfusioniert, allerdings beziffert man den kurzfristigen Kapitalbedarf der Sparkassen auf rd. 20 Mrd. Euro.

Die Neuverschuldung liegt 2011 (so die Zahlen stimmen) bei gut 6% des Bruttoinlandsprodukt, d.h. die Schulden wachsen dieses Jahr achtmal so schnell wie die Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 20% (so die Zahl stimmt).

Ein starker Euro, eine zusammenstehende EU, hilft allen
EU-Mitgliedern, sich sicherer auf dem Weltmarkt zu
präsentieren.

Das entspricht dem Gerede der Politik.

Rollen wir es doch mal auf:
Eine gemeinsame Kasse sollte man nur führen, wenn sich alle, die in die Kasse greifen, gewissen Spielregeln unterwerfen. Daher wurde der Euro schon von Beginn an von der Wissenschaft kritisiert, weil es keine gemeinsame Haushaltspolitik gibt.

Um diese Stimmen zu übertönen und den Bundesgerichtshof zu befriedigen, hat man eine Klausel in den EU-Vertrag geschrieben, nach der die Staaten sich nicht gegenseitig helfen müssen. Dummerweise steht da nicht, daß sie sich nicht helfen dürfen.

Wenn nun ein Schuldner für seine Schulden geradestehen müßte, wären wir da, wo wir im realen Leben auch sind. Kann ein Schuldner nicht bezahlen, kommt die Insolvenz mit der Verwertung der Einkünfte und des Vermögens.

Bei Griechenland wollte man das nicht. Das ist für jeden Anleger eine wunderbare Sache: er kann hohe Renditen erzielen, ohne daß er die dafür normalerweise eigentlich üblichen Risiken tragen müßte.

Das ist genau das Problem, das uns die Bankenkrise beschert hat: die implizite Staatsgarantie. Die Marktteilnehmer profitierten davon, daß sie zu recht davon ausgingen, der Staat würde die großen Institute auch retten, was er dann ja auch Tat. Deswegen löste die Insolvenz der Lehman Brothers auch so große Erschütterungen aus. Nicht, weil so viel Geld verbrannt worden war, sondern weil auf einmal Unsicherheit herrschte.

Mit den Staatsgarantien, Rettungsprogrammen usw. hat man den alten Zustand wiederhergestellt, der da lautet: Banken gehen nicht pleite.

Diese Regel galt auch für die westlichen Industriestaaten. Wie es um die Finanzen Griechenlands bestellt war, war bekannt. Aber die Märkte gingen davon aus, daß die Sache schon irgendwie gut ausgehen würde. Turbulenzen an den Märkten gab es Ende 2009/Anfang 2010, weil man sich in Brüssel nicht einigen konnte und auf einmal eine echte Zahlungsunfähigkeit im Raume stand.

Aber es kam, wie es kommen mußte: die EU und der WIF sprangen ein und seitdem bekommt man für griechische Anleihen weiterhin herzerfrischende Rendite. Zwischendurch bekommt man immer wieder einen Schreck, wenn ein Dödel anfängt von Schuldenschnitt zu reden, aber das Thema ist ja immer wieder schnell vom Tisch.

Während also Griechenland den Zombie macht und Irland mit europäischem Geld seinen Staatshaushalt und damit die Banken saniert, erhöhen sich die Schuldenberge der Geberländer, die auch schon ein beachtliches Ausmaß angenommen haben. Jede Rettung eines Euro-Landes, jedes Aufstocken des Rettungsschirmes bedeutet, daß die Last der europäischen Verschuldung auf immer weniger Schultern verteilt wird.

Das kann auf Dauer nicht ohne Konsequenz bleiben. Das witzige ist, daß der Rettungsschirm genau das Gegenteil von dem erreicht, was das Ziel war: die Rettung des Euros. Der Euro wäre im Falle der Zahlungsunfähigkeit Griechenlands nie in Gefahr gewesen. Lädt man nun die Schulden Griechenlands, Irlands, Portugals, Italiens und Spaniens den wirtschaftlich potenteren Staaten auf, schwächt man diese und das wird auch den Außenwert des Euro schwächen - und wenn die EZB weiterhin der Politik in die Hände spielt irgendwann auch den Innenwert, d.h. es wird zu Inflation kommen, weil die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden und die EZB die Verschuldung der Staaten finanziert (was schon jetzt in erheblichem Maße der Fall ist).

Was jedoch Angst macht sind die Zocker. Die haben sich von den
Staaten Bürgern, Steuerzahlern) sanieren lassen, verdienen
jetzt schon wieder genau auf der selbe Masche, niemandem
verdingt, lediglich zum eigenen Wohl.

Vor den Zockern habe ich keine Angst, sondern vor den Politikern, die aus Unverständnis oder aus politischem Kalkül Lunten an die Staatshaushalte legen, die schon vor der Krise nicht Sinnbilder für finanzielle Stabilität und umsichtige Fiskalpolitik waren.

Die Marktteilnehmer arbeiten nur mit den Möglichkeiten, die ihnen die Politik bietet und die jeder von uns gerne nutzen würde: Renditen erzielen, die nicht von gleich hohen Risiken begleitet werden.

Ehe es zu weit führt, wie steht ihr zum Euro?

Der Euro war in der Form, wie er ausgestaltet war, in dem politischen Umfeld eine Totgeburt. Ich habe schon Mitte der 90er zu denen gehört, die fehlende gemeinschaftliche Fiskalpolitik kritisiert haben. Die Maastricht-Kriterien schienen allerdings ein probates Mittel zu sein, um die Defizite einigermaßen in Grenzen zu halten; dazu gab es noch die „no bail out“-Klausel (also keine Pflicht zur gegenseitigen Hilfe).

Dabei habe ich allerdings unterschätzt, mit welcher Dreistigkeit und Leichtfertigkeit die Politiker den Grundgedanken des Euro mit Füßen getreten haben und auch heute noch treten.

Die einzige Möglichkeit, den Euro zu retten, ist eine Grenze zu ziehen, d.h. den Schuldnern aufzuzeigen, daß sie allein es sind, die für ihre Schulden verantwortlich sind. Das führt dazu, daß Kreditgeber auch den Risiken entsprechende Zinsen verlangen bzw. ihre Kreditvergabe nicht mit Blick auf die deutsche Wirtschaftsleistung vergeben, sondern allein auf den Schuldner abstellen.

Nur knappes und/oder teures Geld führt dazu, daß die Staaten ihre Ausgaben einschränken und ihre Haushalte endlich in den Griff bekommen. Dummerweise ist das nicht zu erwarten: Geld steht weiterhin unbegrenzt und zu Spottpreisen zur Verfügung und die Party geht weiter.

Bis zum großen Knall.

Gruß
Christian

Hallo,

Hallo,

je mehr Meinungen man zum momentanen Sommerthema
„Euro-Rettungsschirme“ hört, desto verwirrter bleibt man
zurück.

Das Problem ist, dass die PR Strategen der politischen Parteien es geschafft haben, bei den Zuhörern den Verstand auszuschalten!

Beispiele?

  • Würde D aus dem Euro austreten würde die D-Mark sofort um 30% aufgewertet; deshalb muß der Euro bleiben!

eigentlich beschreibt dies aber den Grund für die Probleme; die Schlussfolgerung müsste heissen: deshalb wird der Euro scheitern oder es gibt eine Transferunion!

  • D hat massenhaft Autos nach GR (in die EU) verkauft; wir profitieren also!

kein privater Autoverkäufer würde auf die Idee kommen zu sagen: Der Käufer zahlt zwar nicht, aber ich hatte den Vorteil verkaufen zu können.

  • die Banken und Versicherungen müssen beteiligt werden!

Es ist erstaunlich, dass die Inhaber der „Schuldscheine“ -beteiligt- werden sollen. Eigentlich wäre die Frage inwieweit der Steuerzahler beteiligt wird!

Gruß
tycoon

Hallo,

danke für diese Analyse!

Wie könnte der Knall vonstatten gehen, was passiert dann und wie geht es danach möglicherweise weiter? Spekulationen, klar, aber welche Szenarien sind denkbar?

Gruß,

MecFleih

  • die Banken und Versicherungen müssen beteiligt werden!

Es ist erstaunlich, dass die Inhaber der „Schuldscheine“
-beteiligt- werden sollen. Eigentlich wäre die Frage inwieweit
der Steuerzahler beteiligt wird!

Danke! Ich dachte schon, ich wäre der einzige, der diese Frage bei der Lektüre/dem Sehen der Nachrichten ständig vor sich hinmurmelt.

Gruß
C.

Ich frag mich eher… wie stehts wirklich um die EZB.

Private Gläubiger kaufen die Dinger doch schon lange nicht mehr…

Hallo,

Griechenland hat es bis heute nicht geschafft, konkurrenzfähig
zu werden. […]

Natürlich lassen sich „ahrhunderte alte Traditionen“(:wink:) nicht von heute auf morgen verändern. Das griechische Problem besteht u.a. aus Vorteils- und Vetternwirtschaft während gleichzeitig eine riesige Steuerflucht möglich ist.
Harter Schnitt?

Italien ist grundsätzich nicht schlecht aufgestellt.

Italien hat mehr Industrie als Griechenland[…] trotzdem jährlich mehr
Schulden gemacht werden und Verschuldung weiterhin schneller
wächst als die Wirtschaft.

Gut, in D ist es auch nicht soo viel anders. Und Berlusconis Ast wird ja auch immer dünner, upps.

Spanien kann sich vermutlich auch selbst aus der Krise bringen.

Der Bauboom hat sehr viele Kommunen an den Rand des Ruins
geführt; […]

Das habe ich auch leider selbst in den abgelegensten cantrabrischen Küstenregionen sehen müssen… (z.T. wunderschöne Häuser,… am Arsch der Welt, für 320 000 Euro, *kopfschüttel*

Man fragt sich jedoch, welche Bank gibt Geld für so einen Irrsinn!
Das kann nicht realistisch gegengerechnet sein. Cui bono?

Ein starker Euro, eine zusammenstehende EU, hilft allen
EU-Mitgliedern, sich sicherer auf dem Weltmarkt zu
präsentieren.

Das entspricht dem Gerede der Politik.[…]
Daher wurde der Euro schon von Beginn an von der Wissenschaft
kritisiert, weil es keine gemeinsame Haushaltspolitik gibt.

Oder besser, es hat sich die EU nicht darum geschert, wer wo wie irgendwelche Kredite unter welchen Bedingungen bekommen hat.

Um diese Stimmen zu übertönen und den Bundesgerichtshof zu
befriedigen, hat man eine Klausel in den EU-Vertrag
geschrieben, nach der die Staaten sich nicht gegenseitig
helfen müssen. Dummerweise steht da nicht, daß sie sich nicht
helfen dürfen.

Das war sicher ein Fehler.

Wenn nun ein Schuldner für seine Schulden geradestehen müßte,
wären wir da, wo wir im realen Leben auch sind. Kann ein
Schuldner nicht bezahlen, kommt die Insolvenz mit der
Verwertung der Einkünfte und des Vermögens.

Das Problem bei der ganzen Kiste ist dann aber wieder, dass dargestellt wird, dass nicht die Bank sich verzockt hat, an einen nicht kreditwürdigen „Kunden“ Geld gegeben zu haben, sondern die Schuld bei denen gesucht wird, die sich einen immer weiteren Kredit haben „aufschwätzen“ lassen.

Wenn die EU Griechenland Geld zuschießt, schießt sie es auf direktem Wege dem Gläubiger zu, den Banken.
Also eine zweite Bankenrettung.

[…]Das ist genau das Problem, das uns die Bankenkrise beschert
hat: die implizite Staatsgarantie.[…]

Vielen Dank für diese und die weiteren Ausführungen.

[…]
Die Marktteilnehmer arbeiten nur mit den Möglichkeiten, die
ihnen die Politik bietet

wer wem was diktiktiert, na, da bin ich mir nicht so sicher…
Die einzige Möglichkeit, den Euro zu retten, ist eine Grenze
zu ziehen, d.h. den Schuldnern aufzuzeigen, daß sie allein es
sind, die für ihre Schulden verantwortlich sind.
Für mich heißt das aber ungekehrt, dass sich Kreditgeber auch überlegen sollten, wem sie ihr Kapital überlassen. Wenn es denn im Sinne einer EU ist, sollte eine evtl. Deckung festgeschrieben werden.

Nur knappes und/oder teures Geld …
Dummerweise ist das nicht zu erwarten: Geld
steht weiterhin unbegrenzt und zu Spottpreisen zur Verfügung
und die Party geht weiter.

In USA geht es noch doller her

Bis zum großen Knall.

Trennung von Spekulationsgeld und Krediten für realen Investionen (nach den Kriterien, wie es jeder Häuslebauer erfährt)

Herzlichen Dank für die Erhellung
a~a

Sorry,
verstehe ich nicht.

Ich, ich habe den Griechen kein Keld geliehen, keine Schuldscheine ausgestellt, keinerlei Investments bewusst in diese Richtung betätigt.
Entweder hat mich mit links meine Bank da mit beteiligt oder mit rechts der Staat.

Dann erkläre es mir, an welcher Stelle mein Verstand ausgeschaltet zu sein versuchte.

Und dann kannst du mir btw auch erklären, warum alle Staaten der Welt (allen voran das am wenigsten regulierte) immense Finanzprobleme haben, während die Kreditgeber derselben nach nicht mal 3 Jahren eines vermeindliches Super-Gaus, durch den eben die selbigen Staaten an ihre finaziellen Grenzen gekommen sind, super Überschüsse einfahren.

Herzliche Grüße
a~a

Hallo,

Und dann kannst du mir btw auch erklären, warum alle Staaten
der Welt (allen voran das am wenigsten regulierte) immense
Finanzprobleme haben,

weil die Schulden schon vor der letzten Wirtschaftskrise viel zu hoch waren, wäre ein Punkt. Wenn man dann noch zig Milliarden zur Rettung der Banken (Irland) bzw. des Finanzsektors (USA) raushaut, der Immobilienmarkt zusammenrbicht (Spanien), (fast) die ganze Wahrheit auf den Tisch kommt (Griechenland), die Wirtschaft am Boden liegt (Portugal), die politischen Kräfte die Partei vor den Staat stellen (USA) usw. ist es wenig überraschend, daß die Gläubiger endlich das Nachdenken anfangen.

während die Kreditgeber derselben nach
nicht mal 3 Jahren eines vermeindliches Super-Gaus, durch den
eben die selbigen Staaten an ihre finaziellen Grenzen gekommen
sind, super Überschüsse einfahren.

In Deutschland haben nicht einmal zehn (von rd. 2500) Kreditinstitute staatliche Hilfen bekommen; warum sollten alle anderen heute nicht Gewinne machen? Von den knapp zehn Instituten hat in etwa die Hälfte die Hilfen ganz oder teilweise wieder zurückgezahlt (und zwischenzeitlich gut verzinst). Warum sollten diese Institute keine Gewinne machen? Das heißt doch gerade, daß die Entscheidung, den Instituten zu helfen, gar nicht mal so blöde war, sondern daß die Institute im Grunde gesund waren und nur kurzfristig Hilfe brauchten.

Gruß
C.

Guten morgen,

Ich frag mich eher… wie stehts wirklich um die EZB.

ist doch wurscht. Die EZB ist ja nicht onsolvenzfähig. Falls das EK erhöht werden muß, werden sich die Mitgliedsländer schon was einfallen lassen. Das Geld liegt ja auf der Straße.

Gruß
Christian

Überlegungen Teil 1
Hallo,

Wie könnte der Knall vonstatten gehen, was passiert dann und
wie geht es danach möglicherweise weiter? Spekulationen, klar,
aber welche Szenarien sind denkbar?

das ist schwierig, weil die Schritte der Politik teilweise so irrational und damit auch nicht vorhersehbar ist, so daß es in der Tat Spekulation ist. Aber warum nicht mal spekulieren…

Zum Begriff des Knalls: wirtschaftliche und politische Spannungen entladen sich in der Regel genauso schlagartig wie seismische durch ein Erdbeben.

Insbesondere die Politik neigt dazu, lineare Entwicklungen zu bevorzugen: Steuersätze werden geändert, Freibeträge erhöht, Laufzeiten verlängert, Rettungsschirme ausgedehnt. Neue Steuern sind selten, abgeschafft werden sie noch seltener und alle Jubeljahre kommt ein Rettungsschirm hinzu. Es werden also die vorhandenen Instrumentarien gedehnt, bis es nicht mehr geht.

In der Wirtschaft und insbesondere auf den Kapitalmärkten ist es genauso. Auch wenn alle schon von einer Blase sprechen, wird die Kohle weiter für Internetaktien, Tulpenzwiebeln und Maple Leafs rausgehauen. Die Spannung löst sich schlagartig - nicht selten sogar aufgrund eines nichtigen oder vorhersehbaren Ereignisses.

Gedehnt wird im Moment an zwei Stellen, die m.E. reißen können: an der Staatsverschuldung der westlichen Welt und am Rettungspaket. Letztlich läuft es darauf hinaus, daß ein Land nach dem anderen den Bogen überspannt, d.h. am Kapitalmarkt kein Geld mehr bekommt oder zu Konditionen, die das Land (a) entweder nicht bereit ist zu tragen oder (b) nicht tragen kann.

Fortsetzung folgt.

Gruß
Christian

Na ja, Du kennst dich ja gut aus, scheinbar. Italien gut aufgestellt.

Ich frage mich immer, woher die gewöhnlichen aber auch ungewöhnlichen Leute diese Weisheit nehmen, Griechenland sei hoffnungslos verloren, während Italien es problemlos alleine schafft.

Zu der These, dass die, welche vom Steuerzahler gerettet wurden, jetzt wieder die einzigen Spekulanten sind und sich die Taschen voll machen, sage ich mal nix. Ich frage mich immer nur, warum die ganzen Exportunternehmen ihre vielen vielen Waren zum Selbstkostenpreis nach Griechenland geschickt haben…

Wie ich zum Euro stehe ?

Durch die Art und Weise der Einführung war er ein Fehler.

Aber nur, weil ich irgendwann feststelle, dass ich auf dem falschen Weg bin, muss sofortiges Umdrehen nicht unbedingt immer die beste Lösung sein…

Grüßle

Eric

Moin,

Ich frage mich immer, woher die gewöhnlichen aber auch
ungewöhnlichen Leute diese Weisheit nehmen, Griechenland sei
hoffnungslos verloren, während Italien es problemlos alleine
schafft.

Naja, vielleicht daher, dass die „gewöhnliche oder auch ungewöhnliche Person“ mehr italienische Industrieprodukte aus Italien bei sich rumstehen hat, als aus Griechenland. Ob das nun das ultimative Maß für ökonomische Stabilität ist, kann ich auch nicht sagen - aber zumindest etwas sagt es schon über die beiden Länder aus.

Gruß

Anwar

Hallo

Wie könnte der Knall vonstatten gehen, …

… und vor allen Dingen wann ungefähr?

Muss man dann damit rechnen, dass der Euro dann eventuell nichts mehr wert ist?

Hmmmm …

Gruß
Simsy

Der ‚Knall‘ kommt sicherlich
Der Kanll kommt bei jeder Währung irgendwann mal. Sei es nach 5 Jahren bestehen der Währung oder nach 50 Jahren oder wie es im Fall Amerikas ist nach über 100 JAhren. Die Frage ist also nie Ob, sondern immer nur Wann. Aber leider kann man das Wann nicht mal erahnen, da wie bereits an anderer Stelle erwähnt wurde, es ähnlich einem Erdbeben ist, welches nur wenige Sekunden vorher sich ankündigt.
Fakt ist aber auch, bei der Gemeinschaftswährung Euro handelt es sich um ein Projekt, welches historisch gesehen einmalig ist und keine vergleichbaren Projekte zu finden sind. Also steht man so gesehen vor einem noch viel höherem Problem. Die Auswirkungen eines Zusammenbruchs des Euro können so unterschiedlich ausgehen, wie die Menschen in der Eurozone unterschiedlich sind. Im Besten Fall reagieren die Regierungen rechtzeitig und führen eigenständige Währungen wieder ein und der Euro wird solange begraben bis das Konzept komplett überarbeitet wurde und neue Mechanismen eingebaut werden, im schlimmsten Fall kann uns, sollte man zu lange versuchen, den Euro am Leben zu halten, also weit über sein Verfallsdatum hinweg, der Himmel über dem Kopf zusammen brechen und für uns Europäer unvorstellbare Folgen haben kann. politisch und gesellschaftlich. Im Worst-Case Fall wären Hungersnöte, Zusammenbruch der Sozialsysteme und was noch viel schlimmere Auswirkungen haben würde, Bürgerkriege durchaus im Bereich des vorstellbaren. Wobei es wie gesagt eher unwahrsceinlich ist, da Europa lieber ein LAmm opfern würde als sich selbst.
Aber da man bekanntlich keiner Partei in Europa bedingungslos vertrauen kann und jeder in welcher Form auch immer, grundsätzlich in die eigene Tasche arbeitet, sollte man den Worst-Case Fall zumindest nicht vollkommen ausschließen

das ist schwierig, weil die Schritte der Politik teilweise so
irrational und damit auch nicht vorhersehbar ist, so daß es in
der Tat Spekulation ist. Aber warum nicht mal spekulieren…

Zum Begriff des Knalls: wirtschaftliche und politische
Spannungen entladen sich in der Regel genauso schlagartig wie
seismische durch ein Erdbeben.

Insbesondere die Politik neigt dazu, lineare Entwicklungen zu
bevorzugen: Steuersätze werden geändert, Freibeträge erhöht,
Laufzeiten verlängert, Rettungsschirme ausgedehnt. Neue
Steuern sind selten, abgeschafft werden sie noch seltener und
alle Jubeljahre kommt ein Rettungsschirm hinzu. Es werden also
die vorhandenen Instrumentarien gedehnt, bis es nicht mehr
geht.

In der Wirtschaft und insbesondere auf den Kapitalmärkten ist
es genauso. Auch wenn alle schon von einer Blase sprechen,
wird die Kohle weiter für Internetaktien, Tulpenzwiebeln und
Maple Leafs rausgehauen. Die Spannung löst sich schlagartig -
nicht selten sogar aufgrund eines nichtigen oder
vorhersehbaren Ereignisses.

Gedehnt wird im Moment an zwei Stellen, die m.E. reißen
können: an der Staatsverschuldung der westlichen Welt und am
Rettungspaket. Letztlich läuft es darauf hinaus, daß ein Land
nach dem anderen den Bogen überspannt, d.h. am Kapitalmarkt
kein Geld mehr bekommt oder zu Konditionen, die das Land (a)
entweder nicht bereit ist zu tragen oder (b) nicht tragen
kann.

Die Situation ist bei Griechenland, Portugal und Irland eingetreten. Eventuelle Folgen hat die EU zusammen mit dem IWF dadurch verhindert, daß man den Ländern das Geld zur Verfügung gestellt hat, das sie von den Märkten entweder nicht oder viel teurer bekommen hätten.

Die Bereitschaft, den Rettungsschirm auszuweiten, hat man schon geäußert. Der Rettungsschirm bedeutet letztlich, daß die Schulden des betroffenen Landes von anderen Ländern getragen werden, deren Verschuldung dadurch ansteigt.

Wenn noch das ein oder andere kleine Land dazukommt, das Geld aus dem Schirm benötigt, mag das nicht unbedingt dramatisch werden. Belgien wird mit 300 Mrd. Staatsverschuldung auch noch zu bewältigen sein, aber Italien (1,5 Bio.) oder Spanien (1 Bio.) eher nicht.

Hier wird es dann politisch. Wird ein Politiker die Weitsicht haben und die eigenen Interesse bzw. die seines Landes über die der Schuldnerländer stellen? Wird weiter davon geschwafelt, daß die Rettung jedes Eurolandes notwendig ist, um den Euro zu retten? Schwer zu sagen.

Das ist aber m.E. die entscheidende Frage. Aus der Antwort ergeben sich die beiden denkbaren Szenarien. Für Deutschland formuliert lauten die:

  1. Deutschland beteiligt sich so lange bzw. finanziell so weitgehend an der Rettung fremder Staatshaushalte bis die deutsche Kreditwürdigkeit auch erheblich gelitten hat und auch für Deutschland der Zugang zum Kapitalmarkt schwierig oder sehr teuer wird.
  2. Deutschland weigert sich, neben den Folgen der eigenen Mißwirtschaft der letzten 40 Jahre auch die bzw. einen noch größeren Teil der Folgen der Mißwirtschaft anderer Euro-Staaten zu tragen.

Fortsetzung folgt (ist gerade ein bißchen hektisch hier).

Hallo Kazaz,

eines steht fest:

Solange der Glauben an eine großartige Idee wie die EU von den meisten Leuten gelebt wird ist alles in bester Ordnung.

Sollten aber die Berufspessimisten und Hellseher die Oberhand gewinnen sind schon Turbolenzen angesagt.
Aber nur kurzzeitig , denn die Erfahrung hat uns gelehrt , dass nach ein gewissen Karenzzeit die Berufspessimisten und Hellseher die lupenreinsten Optimisten werden und schon immer an die große Idee geglaubt haben.
Die großartige Idee „Amerika“ wäre sonst nicht entstanden und die nicht minder großartige Idee „Europa“, würde nicht seit vielen Jahrzehnten blühen und gedeihen.

Refrain: Die Berufspessismisten und Hellseher…

So long

T.

hoi,

die EU- und Euro-Pessimisten waren in D, nicht nur hier, eigentlich immer in der Überzahl.

Die Nutzen für die deutsche Wirtschaft werden wenig publiziert in Kreisen der Bxxx-Leser.

Die EU wurde nicht zur Bürgersache, in den meisten Ländern, gemacht.
Frag mal irgend jemand, was die EU eigentlich macht: bestimmt den Mindestkrümmungsgrad einer Gurke…

Ich hoffe inständig, dass die Leute hinter Merkel und Sarkosy und auch Berlusconi keine Idioten sind. Bankenvertreter sind ja auch bei den momentanen Verhandlungen dabei.
Sie werden wohl an einem Seil ziehen müssen.

Und USA, das macht die ganze Sache nicht leichter, wenn es dort gleichartige Probleme gibt…

Grundsätzliche Debatte auf höchster Schiene, aber momentan wohl undenkbar.

Grüße

Hab ich behauptet Europa sei ne schlechte Idee gewesen? Glaube eher nicht. Ich spielte lediglich auf die Frage an, ob der Euro kollabieren wird. Und die Antwort ist ja. Jede Währung bricht irgendwann einmal zusammen. Jeder Staat auf dieser Welt nimmt Schulden auf. Nur irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem ein Staat seine Schulden nicht mehr begleichen kann (Siehe Griechenland). Bei manchen Staaten dauert es länger, bei anderen geht es in viel kürzerer Zeit. Folgeschließlich ist niemals die Frage Ob eine Währung zusammenbricht, sondern immer nur eine Frage des Wann. Der Euro kann noch einige Jahrzehnte überstehen oder in 5 Jahren zusammenbrechen. Beantworten kann dies niemand, denn wer Behauptet, der Euro wird nie Zusammenbrechen oder ausgetauscht werden Lügt sich selbst in die Tasche. Spätestens bei einer Weltwährung, wäre der Euro auch wieder verabschiedet.
Ich wollte hier keineswegs den Euro verdammen. Er ist genauso schlecht wie jede Andere Währung.
Einen Hacken gibt es jedoch bei unserer Währung. Viele verschiedene Staaten mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen und unterschiedlichen Staatsformen kann auf dauer keinen Euro halten. Also muss bald Schritt zwei Folgen, Gründung eines Kontinentalstaates, sonst bringt die beste Währung der Welt nichts im Hinblick auf die unterschiedlichen Interessen. Und das wird jeder Wissenschaftler, Sozialforscher und Banker bestätigen. Ohne einen Hauptsitz einer Europäischen Regierung, dem die Mitgliedsstaaten unterstellt sind, kann es nicht klappen.

Und die möglichen Szenarien sind nunmal denkbar, wenn es zu einem Zusammenbruch kommt. Nicht mehr und nicht weniger.