Euro:Wie sollten es die Deutschen 'richtig' machen

Hallo und Guten Tag,

immer wieder sieht man bei Demonstrationen in Griechenland wütende antideutsche Proteste, bei denen die natürlich mittlerweile ermüdenden Nazi-Vergleiche auch nicht fehlen.

Mir ist dabei immer noch nicht klar, was die Griechen eigentlich genau wollen: Was erwarten Griechen denn, wie sollen die Deutschen sich aus griechischer Sicht „richtig“ verhalten?

Bedingungslos zahlen, zahlen, zahlen, und zwar noch mehrere Generationen in die Zukunft - und wegen der Nazi-Vergangenheit immer schön das Maul halten?

„Entweder ihr gebt uns Geld, oder wir beschimpfen euch als Nazis. Wenn ihr Deutschen gemocht werden wollt, dann zahlt gefälligst.“ kann doch, auch aus griechischer Sicht nicht wirklich die Basis einer europäischen „Solidarität“ sein, oder?

Wozu ist denn Griechenland in die europäische Währungsunion eingetreten? Damit Deutschland bedingungslos für Griechenland zahlt?

Also: Wie sollen aus griechischer (eventuell auch: italienischer) Sicht es Deutschland und die Deutschen „richtig“ machen?

Vielen Dank im Voraus für Antworten nud Meinungsäußerungen,

Jasper.

Hallo,
Ich möchte mal zur Ehrenrettung der Griechen einwerfen, dass das nicht die Mehrheitsmeinung der Griechen ist. Aber die deutschen Medien stürzen sich, wie so oft, auf irgendwelche lautstarken Minoritäten.
Es lohnt sich also gar nicht, sich diese Gedanken zu machen.

Grüße

Fakt ist, dass die deutschen Forderungen die Krise eher verstärken als beheben. Das es nicht gelingen wird, die Wirtschaft in Griechenland wieder in Gang zu bringen und damit die Steuereinnahmen wieder zu erhöhen, wenn man gleichzeitig zu so massiven Sparmaßnahmen gezwungen wird, ist vermutlich auch jedem klar.

Insofern ist der Protest der Griechen erstmal gerechtfertigt.

Die Frage, die im Raum steht ist also: Was machen wir stattdessen?

Viele fordern eine Art großangelegten Marshall-Plan für Europa. Im Grunde funktioniert Europa ein wenig wie Deutschland. In Deutschland müssen länder wie Bayern und BaWü strukturschwache Länder wie Berlin oder MeckPomm mitfinanzieren. In der EU wird das auf einer größeren Ebene ähnlich sein. Will sagen: Ja, entweder wir sorgen dafür, dass Griechenland wieder auf ei Beine kommt, oder wir zahlen weiterhin fröhlich. Die Forderungen der Bundesregierung einfach nur unsinnig und werden das Problem nicht lösen.

Aber machen wir uns nichts vor: Deutschland ist Exportmeister WEGEN des Euros und nicht trotz des Euros. Wenn Griechenland fällt, dann fallen Portugal und Spanien, vermutlich auch Italien, hinterher und das wäre dann das Ende der EU.

Hallo,

sollen die Griechen von mir aus von den Deutschen doch alles haben dürfen. Sofern sie einen Gegenwert erbringen.

Erklär mir doch mal einer, wie die Griechen zum wirtschaftlichen Erfolg der Deutschen bereits beigetragen haben sollen.

Was soll Deutschland dem Euro zu verdanken haben?

Gruß mki

Guten Morgen!

Aber machen wir uns nichts vor: Deutschland ist Exportmeister
WEGEN des Euros und nicht trotz des Euros. Wenn Griechenland
fällt, dann fallen Portugal und Spanien, vermutlich auch
Italien, hinterher und das wäre dann das Ende der EU.

Weder „wegen“ noch „trotz“ … Deutschland war vor dem Euro sog. „Exportweltmeister“. Deutschland war/ist es zu Euro-Zeiten. Und Deutschland wird/würde es auch in potentiellen Nach-Euro-Zeiten sein.

Der Euro hat fraglos der deutschen Wirtschaft und ihren Hauptprofiteuren gut getan. Ob deshalb der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer/Steuerzahler nun mit Transferzahlungen a) an quasi ganz Südeuropa b) auf unabsehbare Zeit den Euro retten wollen soll, das wage ich zu verneinen. Ich denke, dass z.B. der Rückzug auf den „Nord-Euro“ (wie z.B. vom Hans-Olaf Henkel propagiert) bei weitem die günstigere Lösung sein würde für ihn.

E.T.

Hallo,

Fakt ist, dass die deutschen Forderungen die Krise eher verstärken als beheben.

Fakt ist, dass Griechenland, die Chancen, die sich durch den Euro ergeben haben, nicht genutzt und diese Krise selbst verschuldet hat.

Das es nicht gelingen wird, die Wirtschaft in Griechenland wieder in Gang zu bringen und damit die Steuereinnahmen wieder zu erhöhen, wenn man gleichzeitig zu so massiven Sparmaßnahmen gezwungen wird, ist vermutlich auch jedem klar.

Klar ist auch, dass die Steuererhebung erstmal überhaupt funktionieren muss. Und klar ist vielleicht auch, dass Griechenland nie auf ein industrielles Niveau kommt wie Deutschland. Die müssen sich eben aufgrund ihrer Geografie und Einstellung auf andere Dinge konzentrieren und sich mit etwas weniger genügen. Dafür haben die doch meist schönes Wetter ;o)

Insofern ist der Protest der Griechen erstmal gerechtfertigt.

Na sollten die sich dann nicht erstmal an die eigene Nase fassen? Die Situation, in der sie jetzt sind, haben sie bzw. die von ihnen gewählten Regierungen doch selbst herbeigeführt. Und dass es so nicht weitergehen kann, haben sie ja nun schon gesehen.
Ein bißchen erinnert mich das an Leute, die die Feuerwehr verklagen, nachdem sie von dieser aus einem verunfallten Auto herausgeschnitten wurden. Oder noch plastischer: Die Bude brennt, die Feuerwehr steht vor dem Haus und der Besitzer schimpft, dass die Bude nass gemacht werden soll. Er hätte es lieber ohne irgendwelche Schäden gelöscht und möchte auch später wieder in seinem Haus voller leichtentzündlicher Materialen im Bett rauchen dürfen.

Die Frage, die im Raum steht ist also: Was machen wir stattdessen?

Wir helfen denen bei der Überwindung der Krise und dabei, dass es nicht wieder so schnell dazu kommt. Kennen wir doch auch von der Feuerwehr: Die Feuerwehr hilft, vorbeugen musst Du!

Viele fordern eine Art großangelegten Marshall-Plan für Europa.

Diesen Vergleich halte ich für etwas weit hergeholt. Wir haben es hier nicht mit einem Land zu tun, in dem die Industrie, Wohnungen und Infrastruktur in erheblichen Ausmaß beschädigt oder zerstört sind. Aber wenn wir bei dem Vergleich bleiben wollen, dann meine ich doch, dass etwa gerade Deutschland nicht nur einfach Geld bekommen hat. Das war dann auch noch von weiteren Maßnahmen begleitet bzw. auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet.

Im Grunde funktioniert Europa ein wenig wie Deutschland. In Deutschland müssen länder wie Bayern und BaWü strukturschwache Länder wie Berlin oder MeckPomm mitfinanzieren.

Ja, das ist wohl das Problem. Je größer und anonymer das abläuft, desto ungünstiger läuft das. Welches Interesse hat denn MeckPomm seine Ausgaben zu reduzieren oder Einnahmen zu erhöhen? Welches Interesse hat Bayern seine Einahmen zu erhöhen oder AUsgaben zu reduzieren? Das ist wie beim ALG-II-Empfänger, der sich einem gefühlten Einnahmeentzug von 80% ausgesetzt sieht und dafür auch noch regelmäßig aufstehen, zu Arbeit fahren und dort etwas tun soll. Die Motivation etwas zu änder ist sehr gering. Da muss schon etwas nachgeholfen werden, wenn man schon die Fehlanreize nicht abbaut.

In der EU wird das auf einer größeren Ebene ähnlich sein. Will sagen: Ja, entweder wir sorgen dafür, dass Griechenland wieder auf ei Beine kommt,

Das zumindest versuchen wir doch, indem wir ihnen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Das bedeutet eben auch Veränderungen an den bisherigen Strukturen, die ganz offenkundig in die Krise geführt haben.

oder wir zahlen weiterhin fröhlich. Die Forderungen der Bundesregierung einfach nur unsinnig und werden das Problem nicht lösen.

Naja, vielleicht kommt die Art ungünstig rüber aber der Vergleich Griechenland Deutschland, zeigt doch zumindest, wo es schlechter läuft. Wenn sie weiter machen wollen, wie bisher, dann wissen sie ja wohin das führt.

Aber machen wir uns nichts vor: Deutschland ist Exportmeister WEGEN des Euros und nicht trotz des Euros.

Naja, das war es ja auch schon vorher, aber es hat sicher unserem Status in dieser Beziehungen nicht geschadet. So wie auch Griechenland vom Euro hätte profitieren können. Der Vorteil hätte darin bestanden, weniger Zinsen für die Schulden bezahlen müssen und dafür nicht noch mehr Schulden aufzunehmen. Stattdessen hat man die Schulden noch erhöht und sich ein leichtes Leben gegönnt. Das Problem ist der Widerspruch zwischen Einnahmen und Ausgaben. Das ist so simpel, dass es wohl gar nicht mehr wahrgenommen wird.

Wenn Griechenland fällt, dann fallen Portugal und Spanien, vermutlich auch Italien, hinterher und das wäre dann das Ende der EU.

Wenn ich dem ersten etwas schenke ohne ihn aufzufordern und dabei zu unterstützen sich aus seiner Lage zu befreien, die ihn immer wieder in die gleiche Krise führen wird, dann werden das auch die nächsten wollen. Das ist dann das Gleiche wie mit den Banken, die darauf hoffen können, dass sie einer raushaut, wenn sie (wieder) mal Mist gebaut haben. Das führt doch dann zu keiner Verhaltensänderung.
Dann geht die EU so oder so zu Grunde. Und Deutschand ist dann weiter der europäische Exportmeister.

Grüße

Das es nicht gelingen wird, die
Wirtschaft in Griechenland wieder in Gang zu bringen

Tatsächlich ist es unmöglich die griechische Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Denn was nie in Gang war, kann man auch nicht „wieder“ in Gang bringen.

Sondern höchstens überhaupt mal in Gang bringen. Und das geht langsam, sehr langsam. Langsamer als die Griechen (oder auch sonst wer) sich das im Euro-Raum leisten können.

Gruß

Anwar

Hallo,

Fakt ist, dass die deutschen Forderungen die Krise eher
verstärken als beheben. Das es nicht gelingen wird, die
Wirtschaft in Griechenland wieder in Gang zu bringen und damit
die Steuereinnahmen wieder zu erhöhen, wenn man gleichzeitig
zu so massiven Sparmaßnahmen gezwungen wird, ist vermutlich
auch jedem klar.

Offensichtlich ist nicht jedem klar, dass dauerhaftes kreditfinanziertes Wachstum in die Krise führt.

Die Forderungen der Bundesregierung
einfach nur unsinnig und werden das Problem nicht lösen.

Doch. Die Lösung ist aber vielleicht nicht in deinem Sinn.

Aber machen wir uns nichts vor: Deutschland ist Exportmeister
WEGEN des Euros und nicht trotz des Euros. Wenn Griechenland
fällt, dann fallen Portugal und Spanien, vermutlich auch
Italien, hinterher und das wäre dann das Ende der EU.

D ist Exportweltmeister (wenn man China weglässt) weil seit fast 20
Jahren die Löhne nicht gestiegen sind (real).
Natürlich gibt es weitere Gründe.

Ob weitere Länder „fallen“ hat nichts mit Griechenland zu tun.
Es geht hier nicht um Domino, Infektionskrankheiten oder lodernde Feuer. Das ist alles Politikergequatsche.

Gruß
tycoon

Fakt ist, dass die deutschen Forderungen die Krise eher
verstärken als beheben.

Welche Krise? Meinst Du die wirtschaftlichen Probleme in Griechenland? Das stimmt auf kurze Sicht unzweifelhaft. Meinst Du die Verschuldungsprobleme? Das stimmt ganz sicherlich nicht.

Das es nicht gelingen wird, die
Wirtschaft in Griechenland wieder in Gang zu bringen und damit
die Steuereinnahmen wieder zu erhöhen, wenn man gleichzeitig
zu so massiven Sparmaßnahmen gezwungen wird, ist vermutlich
auch jedem klar.

Auf kurze Sicht stimmt das sicherlich.

Insofern ist der Protest der Griechen erstmal gerechtfertigt.

Wenn man nur die Folgen betrachtet und nicht die Ursachen, stimmt das sicherlich auch. Ob es sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich waren hunderttausende von Griechen nicht allzu bös darum, vom Staat ganz ordentlich bezahlt zu werden oder vom Finanzamt nicht behelligt zu werden. Aus meiner Sicht ist das Problem, daß nun nicht da gespart wird, wo in den vergangenen Jahrzehnten geaast wurde.

Die Frage, die im Raum steht ist also: Was machen wir
stattdessen?

Die Frage ist vor allem, warum alle Welt von Hilfe spricht, wenn eigentlich von Umschuldung die Rede ist. Europa springt für die Gläubiger ein, die Griechenland kein Geld mehr leihen wollen. Davon hat aber Griechenland keinen Euro weniger Schulden.

Besser noch: die „Hilfspakete“ hat Griechenland genutzt, um die Verschuldung weiter nach oben zu schrauben bzw. schrauben zu können.

Und das sollen wir jetzt gut finden und so ad absurduminfinitum fortsetzen?

Wenn Griechenland
fällt, dann fallen Portugal und Spanien, vermutlich auch
Italien, hinterher und das wäre dann das Ende der EU.

Ja, das sagt Frau Merkel auch schon seit zwei Jahren, hat mir aber auf zwei Anfragen hin nicht erklären wollen, warum es zwischen dem einer Pleite Griechenlands und dem Fortbestand des Euro bzw. Europas einen Zusammenhang gibt.

Bei der zweiten Anfrage über ihr Kontaktformular habe ich sogar geschrieben, daß sie nicht davor zurückschrecken soll, komplizierte volkswirtschaftliche Termini zu verwenden - aber auch da: Fehlanzeige.

Man muß sich schon fragen, wie die Rettung Griechenlands so wichtig sein kann, wenn man den Grund dafür nicht erklären kann. Und man muß sich fragen, warum eigentlich keiner der anderen Politiker mal fragt, woher sie diese „Axiome“ hat.

Hallo,

Erklär mir doch mal einer, wie die Griechen zum
wirtschaftlichen Erfolg der Deutschen bereits beigetragen
haben sollen.

Schau dich doch mal in Griechenland um:
Wieviele VW, BMW, Mercedes laufen dort, wieviel MAN Trucks, Kaesbohrer Busse ?
Welche Firmenlabels wohl auf den Telefonvermittlungsstellen kleben… Siemens vieleicht?
Mit welchen Waffen schiessen die griechischen Soldaten? H&K, Mauser
uswusf.

Nimmt man noch einige andere Gebiete mit dazu (Abwasser, Energieversorgung…) da kommt schon ein beachtlicher Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Deutschen zusammen. Das alles muss finanziert werden und die Gelder fliesen aus dem Land ab und nichts kommt wieder zurueck.

Tschau
Peter

Hallo Peter,

Sollten dann die genannten Firmen nicht auch langsam mal was zur Unterstützung Griechenlands tun? Aber wie kann ich nur sowas fordern – immerhin fahren ja die Großkonzerne mit der Devise „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ bestens

Bye
Leo

Hallo,

Sollten dann die genannten Firmen nicht auch langsam mal was
zur Unterstützung Griechenlands tun?

Warum sollten sie das? Das Versagen liegt doch nicht bei diesen Unternehmen, sondern bei den Griechen selbst, den Hirnlosen bei der EU (die alle Warnungen von Eurostat geflissentlich ignoriert haben) und den Anlegern.

Die Lieferanten trifft doch nun wirklich keine Schuld.

Gruß

Anwar

Aber wie kann ich nur
sowas fordern – immerhin fahren ja die Großkonzerne mit der
Devise „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ bestens

Wer hat denn in den vergangenen Jahre Verluste sozialisiert, wenn man mal von den staatseigenen Landesbanken und der IKB absieht? Und komm mir nicht mit der Legende Holzmann; die zugesagten Hilfen waren erstens im Verhältnis zum Schuldenberg winzig und sind zweitens nie abgerufen worden.

C.

Aber machen wir uns nichts vor: Deutschland ist Exportmeister
WEGEN des Euros und nicht trotz des Euros.

Der Begriff „Exportmeister“ ist nicht sehr aussagekräftig ( Weltmeister, Europameister, Interkontinentalmeister, …?) . Wenn du aber Exportweltmeister meinst, stimmt das schon lange nicht mehr und war D auch schon mehrmals vor dem Euro.

„Die deutschen“ brauchen gar nichts richtig machen. Es geht um bestimmte Politiker und Interessensvertreter die hier aufgeführt werden. Diese stehen in der Verantwortung und müssen dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden. Das ganze nationalistisch zu verallgemeinern ist von allen Seiten Humbug.

Hi,

und was war mit den 1,5 Mrd von Leo Kirch?

Tschau
Peter

und was war mit den 1,5 Mrd von Leo Kirch?

Was war denn mit denen? Mal abgesehen davon, daß ein Name ein bißchen schlecht zu „die Großkonzerne“ paßt. Da gibt’s doch bestimmt noch mehr, von denen Du zu berichten hast.

hallo jasper,

grundsätzlich wäre es gut, wenn wir uns entscheiden würden: bleiben wir bei dem alten nationalstaatenmodus oder wollen wir ein vereinigtes europa.
wollen wir letzteres nicht kehren wir wieder zum alten system des nationalgeldes zurück.mit allen konsequenzen.wollen wir ersteres muss griechenland aber ernsthaft geholfen werden,(auch das hat natürlich nicht nur schöne konsequenzen),ansonsten soll endlich mit dem gedöns aufgehört werden.

stiegler

Moin!

Aber wie kann ich nur
sowas fordern – immerhin fahren ja die Großkonzerne mit der
Devise „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ bestens

Wer hat denn in den vergangenen Jahre Verluste sozialisiert,
wenn man mal von den staatseigenen Landesbanken und der IKB
absieht?

  • Siemens / BenQ
  • NSN
  • Theo Müller

Und komm mir nicht mit der Legende Holzmann; die
zugesagten Hilfen waren erstens im Verhältnis zum Schuldenberg
winzig und sind zweitens nie abgerufen worden.

Keine Sorge, es reicht völlig, diejenigen größeren Unternehmen zu betrachten, die durch den verkauf von mißliebigen Sparten an ausländische Unternehmen die zuvor damit gemachten Gewinne behalten, während nach der Schließung durch den ausländischen „advocatus diaboli“ die Allgemeinheit die Sozialkosten für die Mitarbeiter tragen darf.

Interessant sind weiters Firmen, die staatliche Subventionen kassieren, durch u.a. dadurch finanzierte Zukäufe die Teilnehmerzahl des Oligopols, in dem sie sich bewegen, weiter verringern und dann mit einer extremen Marktmacht die Einkaufspreise drücken (was im Falle von Müller Milch zu höheren Subventionen für die Bauern führen muss) und die Verbraucherpreise hochziehen (oder hat jemand von Euch in den letzten 5 Jahren ein Stück Butter für unter 1 Eur gekauft…?).

Weshalb sollte man hier nicht auch die großen Banken erwähnen?
Dieses weltweit extrem eng vernetzte Konglomerat hat die gesamte Weltwirtschaft in eine massive krise gestürzt, sich auf „too big to fail“ ausgeruht und 2 Jahre später wieder dicke Gewinne gemacht, während die Bevölkerung die Schulden abtragen darf.

Dass die Politik hier so schwach agiert, ist schon beschämend genug. Dass diese Leute aber unbehelligt so weitermachen können wie bisher, ist sehr bedenklich.
Eine sehr enge, international bestens abgestimmte Regulierung des Bankwesens wäre schon in 2009 erste Pflicht der Politik der ersten Welt gewesen. Aber man gefährdet wohl lieber nciht die Aussicht auf einen Aufsichtsratsposten…

M.

Hi,

und was war mit den 1,5 Mrd von Leo Kirch?

Der wurde auch von den Banken abgezockt.

Wer glaubt an juristische Folgen für die eigentlichen Täter…?

M.