Eva Herman (once again) und das Kerner-Tribunal

Hi,

Man muss EHs Thesen ja nicht gut finden, aber Kerner war alles
andere als ein guter (neutraler?) Moderator. Plasberg ist da
anders, oder auch - wer kann sich noch erinnern? - Frank
Elstner, als in „Wetten, dass…“ mal Demonstranten die Bühne
stürmten. Er fand das nicht gut, aber hat vermittelt. DAS sind
souveräne „Showmaster“.

Er hat sogar verhindert, dass die Störer von der Bühne gezerrt
wurden. Und zwar mit den Worten: „Aus meiner Show fliegt
keiner raus!“

ich erinnere mich, dass Gottschalk mal 2 greenpeace-aktivisten zu wort hat kommen lassen, die sich von der decke abgeseilt hatten.
War, glaub ich, in seiner comeback-show…

LG Alex:smile:

Hallo Elke,

Die Frage ist: Soll die Moderation einer solchen Sendung
überhaupt neutral sein.

kommt drauf an. Wenn man die Sendung mit den Worten einleitet, daß man das Thema „Stellung der Frau in Gesellschaft und Familie“ diskutieren wolle und anschließend ununterbrochen auf Frau Herman herumhackt, ohne ihre Bemerkungen überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, macht man sich zumindest meiner Meinung nach unglaubwürdig.

Du kannst Dir die Sendung ja mal anschauen; Sine hat weiter unten den Link genannt.

Grüße
Christian

Nonsense
Hallo

Autobahnen
gleichgeschaltet

Du hast Autobahnen und gleichgeschaltet gesagt! Und letzteres sogar in fetter Schreibweise!

Das sind äußerst problematische Außerungen, und du solltest deine Weltanschauung überprüfen, ob du nicht die NS-Zeit verherrlichst.

Gibst du jetzt zu, dass du was Falsches gesagt hast?

Simsy

Hallo,

Du kannst Dir die Sendung ja mal anschauen; Sine hat weiter
unten den Link genannt.

Nö, danke.
Mir ging es nur um das Lobhudeln eines „neutralen“ Moderators. Wie gesagt, völlig unabhängig von Kerner.

Gruß
Elke

kleiner mann ganz groß

Nö, danke.

mach mal. zu sehen ist ein wunderbares beispiel, wie ein kuschelknecht
zum inquisitor mutiert, wenn er nur das vorgegebene medienkonzept
befolgt und sich einer rückendeckung gewiß sein darf.

Wie gesagt, völlig unabhängig von Kerner.

diese plumpheit muß erstmal übertroffen werden. aber:
sehenswert ist das prinzip; die figuren sind austauschbar.

e.c.

nachtrag
wie mit suggestiver fragetechnik umzugehen ist, hätte frau herman ja
auch mal lernen können.

http://www.youtube.com/watch?v=PdZz9hU_Pr4

e.c.

cooler, schlichter JBK
Hi Masch,

Meiner Ansicht nach hat Kerner seinen Job sehr gut gemacht.

Ernsthaft ??? Er lädt einen Gast ein, kennt dessen Sichtweise,
akzeptiert diese nicht, hinterfragt auch nicht wirklich
(sondern verlangt ein Abschwören, wie die Inquisition) und
„entscheidet sich für die anderen Gäste“… häh ?

wer guckt schon Kerner, wenn man an gesellschaftspolitischen Themen interessiert ist. Darum ist es mir gar nicht gegangen, als ich zappenter Weise zufällig in die Sendung gelangte und dort blieb. Ich war fasziniert über die Zusammensetzung der Gäste, und sah schon Gewitterwolken über die 5-6 Leutchen, bevor auch nur einer Piep sagte.
Ich meinte, dass er auf bewundernswerter Weise geduldig und ruhig blieb (von wegen guten Job gemacht), denn ich habe schon anderes im Fernsehen gesehen. Er ist Sportmoderator, mehr geht nicht. Oder hast Du von ihm mehr erwartet? Ich nicht.
Mit Grüßen
Reni

Frau Bergers Wunsch zu gehen (doch Verschwörung)
Hallo

Unterm Strich entsteht der Eindruck einer gewollten
Inszenierung.

Mir ist da noch was aufgefallen:

Interessant ist die Szene als S. Berger Ihren Abgang androht. Sie sagt dort wörtlich zu JBK gewandt:

„Also ich muss jetzt gehen - es tut mir wirklich leid. Ich kann diese Diskussion nur wirklich ernsthaft führen. Da muss ich mich vorbereiten, muss ihre Bücher kennen.“

Und jetzt kommt der entscheidende Satz:

„Oder aber wir machen was wir eigentlich auch mal vorgesehen hatten. Ich geh’ jetzt gerne, OK?“

Wie gesagt, S. Berger sagt das zu JBK und nicht zu Eva Herman.

Und unmittelbar vorher wurde über Kinderkrippen gesprochen, was ja wohl genau dem offiziellen Thema - Familienpolitik in der heutigen Zeit - entsprach.

Und noch was merkwürdiges: In der Aufzeichnung im Wortlaut dieser Sendung in der WELT ONLINE, die Denis Möhwert ganz oben verlinkt hat, habe ich diese Szene wörtlich so vor ein paar Tagen gelesen, ich kann mich genau dran erinnern. Mittlerweile sind diese letzten beiden Sätze („Oder aber wir machen was wir eigentlich auch mal vorgesehen hatten. Ich geh’ jetzt gerne, OK?“) sind da mittlerweile weggelöscht worden.

Sie wurden aber gesagt, das kann man auf dem Video-Blog auf der ZDF-Seite überprüfen. Man kann es nur ziemlich schlecht verstehen, weil Frau Berger da sehr schnell spricht.

Ich finde es sehr merkwürdig.

Viele Grüße
Simsy

PS: Interessiert es noch jemanden?
PPS: Weiß jemand, was nach Frau Hermans Abgang da noch geredet wurde? Hat Frau Berger da noch was gesagt?

Hallo Simsy

mich hat gewundert, dass Senta Berger sagt, sie „müsse“ jetzt gehen und
dann mit starrem Blick sitzen bleibt.

Gruss
Heinz

Hallo Simsy,

kann auch sein, daß Frau Berger diesen Satz in bezug auf das ursprüngliche Thema meinte. Allerdings ist dieser Satz nach einer so lange am Thema vorbeigeführten Diskussion dann recht spät gefallen…

Wie auch immer, es bleiben viele Fragen offen. Eine Stellungnahme der Redaktion wird wohl ausbleiben. Mein Eindruck ist, man wartet ab und hofft darauf, daß sich der Unmut von alleine legen wird und Gras über dieses Thema wachsen wird.

Viele Grüße
Marlene

Hallo

Es sah aber doch zeitweise (ich denke, ca. 5 Jahre lang) aus
wie ein wirtschaftlicher Erfolg. Mit ein bisschen guten Willen
ist das doch auch was ganz Schönes (in dem Sinne: Es war ja
nicht alles schlecht …).

Naja, eben nicht. „Gut“ war es m.E. nur dann, wenn es auch tatsächlich etwas Gutes war und nicht nur danach aussah. Und ein scheinbare Besserung, die tatsächlich eine, wenn auch nicht sichtbare, Verschlechterung darstellt, bzw. durch eine solche herbeigezaubert wurde, halte ich nicht für etwas Gutes. Wenn man kein Geld hat, kann man es nicht ausgeben und sollte dem Volk auch nicht suggerieren, es sei so. Denn wirtschaftlich kommt die Rechnung immer irgendwann und dann ist es noch schlimmer, wenn jeder auf das Gegenteil vertraute.

Mal eine Frage am Rande: Wenn das geklappt hätte (das mit der
Osterweiterung und Versklavung der dortigen Bevölkerung),
würdest du das dann als wirtschaftlichen Erfolg bezeichnen?

Aber natürlich. Da ich den Begriff des wirtschaftlichen Erfolges wert- und moralfrei definiere als eine Maßnahme, welche die gesamtwirtschaftliche Situation des Staates im Gegensatz zu vorher verbessert, wäre es das in jedem Fall.

Die Wahl und Bewertung des Mittels ist natürlich eine ganz andere und hierüber muss man ja nicht wirklich diskutieren. Aber es wäre inkonsequent und würde nicht zusammengehörige Aspekte vermischen, einer Maßnahme keinen wirtschaftlichen Erfolg zuzusprechen, nur weil man das Mittel nicht mag.

Auch ein Banküberfall ist für den Täter (so er nicht gefasst wird) ein wirtschaftlicher Erfolg. Und kaum jemand würde den Kolonialstaaten vor 100 Jahren den wirtschaftlichen Erfolg der Ausbeutung der Kolonien absprechen.

Es ging aber eigentlich doch gar nicht darum, ob diese
Regierung Wirtschaftserfolge erzielt hat, sondern ob sie den
Bau der Autobahnen gefördert hat.

Naja, eigentlich ging es darum, ob damals alles schlecht war. Und hier wurde ein Gegenbeispiel genannt: Die Autobahnen. Und jetzt kann man natürlich darüber streiten, ob der Bau von Autobahnen ohne die notwendigen Finanzmittel etwas Gutes oder Schlechtes ist, je nach dem, ob man halt nur darauf schaut, ob da jetzt eine Autobahn ist, oder ob man die Gesamtsituation ansieht. Ich tendiere zum Letzteren und da kann ich in zB. dem Autobahnbau nichts positives erkennen, weil es letztlich ebenfalls enorm zur Staatsweiterverschuldung und letztlich zur Notwendigkeit des Krieges beigetragen hat.

Woher hatte denn der Staat das Geld, Waffen zu kaufen,
Autobahnen zu bauen und Volbeschäftigung zu schaffen?

Schulden? Vielleicht hat man ein paar Leute enteignet? Eine
Hypothek auf Polen?

Für die Ausgaben des 3. Reichs wurden sogar so einige Leute enteignet, aber das war letztlich nicht wirklich eine Finanzquelle. Nein, das Geld war einfach nicht da.

Gruß
Dea

Hallo

Ich weiß jetzt nicht (mehr), wieso hier über dieses Thema (wirtschaftliche Erfolge der Nazis) diskutiert wurde, möchte auch nicht alles noch mal nachlesen.

Ich weiß nur, dass es irgendwann um die von Eva Herman erwähnten Autobahnen gegangen sein muss.

Und insofern möchte ich zu bedenken geben, dass hier doch eigentlich in erster Linie die kollektive Erinnerung - und zwar so wie sie ist, also auch von Propaganda und Wunschdenken beeinflusst - der wichtige Faktor ist, denn sonst würde doch niemand den Begriff „Autobahn“ mit dem 3. Reich gedanklich in Verbindung bringen.

Und da ist meiner Meinung nach das hier:

Es sah aber doch zeitweise (ich denke, ca. 5 Jahre lang) aus
wie ein wirtschaftlicher Erfolg.

von entscheidender Wichtigkeit, da ich und wohl alle aus meiner Generation die Autobahnen als Maßnahme zum Abbau der Arbeitslosigkeit aus Erzählungen kennen über(anscheinend schöne, bewunderungsvolle, wehmütige und/oder rechtfertigende) Erinnerungen an die ersten Jahre nach '33 von Menschen, die das 3. Reich und den Krieg hinter sich hatten.

Naja, eigentlich ging es darum, ob damals alles schlecht war.

Ok, dann habe ich hier das Thema verfehlt.

Und hier wurde ein Gegenbeispiel genannt: Die Autobahnen.

Ok, vergessen wir die Autobahnen.

Nehmen wir das Ehegattensplitting. Na ja, Geschmackssache.

Oder das Kindergeld.
Ist das Kindergeld gut oder schlecht?

Viele Grüße
Simsy