Ewig Single?

Guten Tag!

Eigentlich hab ich ein ganz tolles Leben: Eine guten Beruf, mit dem ich genug Geld verdiene und der mir Spaß macht. Viele Begabungen, sodass ich in meiner Freizeit schöne Dinge tun kann. Ich hab Freunde, die mich mögen und die ich mag. Und ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden.

Es fehlt nur eines: Endlich mal wieder eine Beziehung zu einem Mann, der mich liebt und dem meine Liebe zu ihm auch etwas bedeutet.

Ich bin seit 12 Jahren in der Stadt, in der ich jetzt wohne, und habe seitdem keine richtige Beziehung mehr gehabt. Die letzte Beziehung bis dahin war eine sehr schöne, ist aber auseinander gegangen, weil wir an sehr unterschiedlichen Punkten im Leben standen und unsere Probleme nicht mehr miteinander lösen konnten. Wir sind im Guten auseinander gegangen.

Danach hatte ich eine einjährige Beziehung mit einem Kollegen, in der ich immer spürte, dass der Mann nicht wirklich liebte - und das sagte er dann bei der Trennung auch.

Seitdem habe ich keinen Mann mehr kennengelernt, der Interesse an einer längerfristigen Beziehung gehabt hätte.

Vor allem: Ich lerne zwar immer mal jemanden kennen - nicht nur, aber auch über Kennenlernportale im Internet - aber es geht dann letztlich immer nur um Sex. Vielleicht kann man bei Onlineportalen auch nichts anderes erwarten - selbst, wenn diese Männer in ihren Profilen von Ehrlichkeit, Werten usw. sprechen und ich auch Paare kenne, die sich so kennengelernt haben.

Es ist auch nicht so, dass ich nur zuhause hocke: Ich mache Sport im Verein, ich mache Musik und trete immer mal wieder mit anderen Musikern auf, ich gehe zu einem Stammtisch. Allerdings gehe ich nicht in Clubs oder jedes Wochenende abends raus, dafür bin ich einfach nicht mehr der Typ - und ein Mann, dem das wichtig ist, wäre auch gar nicht der Richtige für mich.

Ich kann auf den ersten Blick für jemanden schwärmen, aber ich brauche etwas länger, um mich in jemanden zu verlieben. Das finde ich aber auch richtig so.
Wenn ich aber jemanden kennenlerne, muss es immer auch gleich im Bett landen.
Das Dilemma für mich: Ich mag ja auch Sex, aber eben nicht nur. Und in diesen Kennenlernphasen ist es entweder so, dass ich mich spätestens beim 3.Date auf Sex einlasse (was an sich dann auch Spaß macht) - oder dass ich das permanent abwehren muss, obwohl mich derjenige interessiert.

Ich will ja auch keinen Mann haben, der keinen Sex mag. Aber keiner nimmt sich die Zeit und das Interesse, mich kennenlernen zu wollen.

Mir kommt das manchmal schon wie ein Fluch vor!
Wobei ich sehe, dass nicht nur ich von diesem „Fluch“ betroffen bin: In dieser Stadt kenne ich unglaublich viele Leute, die sagen, seit sie hier leben, haben sie niemanden mehr kennengelernt und nur sehr schwer Freunde gefunden…

Was kann das sein?

Ist das mit Ü40 einfach so schwierig jemanden zu finden, der auch eine verbindliche Beziehung mag?
Bin ich zu anspruchsvoll und sollte einfach akzeptieren, dass ich Sex kriege, aber keine innige Beziehung?
Soll ich glauben, dass diese Stadt so kalt ist, dass man als Zugezogene einfach keinen Fuß an die Erde bekommt?
Und auch wenn es sich blöd anhört: Soll ich glauben, dass ich „zu sexy“ bin, als dass ein Mann auch noch etwas anderes in mir sehen kann? Wenn ich nur noch in Sack und Asche gehen würde, wäre ich doch aber auch nicht mehr ich!

Ich kann gut allein sein, aber manchmal macht mich das einfach sehr traurig. Ich möchte einfach auch das Gefühl von Liebe zu jemandem entwickeln, das finde ich genauso wichtig wie das Gefühl, geliebt zu werden.

Any ideas?

Danke für’s Lesen meines langen Textes und für eure Meinungen!

LG bonbien

Hi,

irgendwie widerspricht sich das mir alles etwas.

Du schreibst daß du viele Hobbys hast, also wohl auch Freunde und Spaß am Leben.

Hast du auch schonmal mit deinen Freunden über dein Problem gesprochen ?

Ich denke daß die Erwartungen vieler Frauen gerade wenn sie älter sind recht hoch gesteckt sind. Denn Verliebtheit kann man nicht planen, Sex und Beziehung schon.

Es gibt zum Beispiel x Menschen die sich garnicht oder nur schwer verlieben können.

Dennoch muß das nicht heißen daß diese Menschen keine Beziehung mit einem anderen führen können den man dennoch „lieben“ kann.

Du sagst daß die Männer nur an Sex interessiert seien.
Das glaub ich dir nicht. Ich denke du pickst dir wahrscheinlich nur Schönlinge heraus die natürlich eine entsprechend hohe Auswahl an Frauen haben und falls du nicht deren „Attraktivitätsstufe“ hast
sie für die evt. nur das „Betthaserl“ bist.

Wie wär es denn wenn DU mal nach der zweiten Reihe von Männern Ausschau halten würdest die halt eben nicht soviel Auswahl an Frauen haben und sich freuen würden überhaupt mal eine Frau zu treffen:wink:?

Ich hab vor einiger Zeit nun mal damit angefangen als ich mich mit Häßlichkeit und Frauen auseinandersetzte die eigentlich garnicht mein Typ waren. Und siehe da: Von der menschlichen Seite her und von Freundschaften her ist es vollkommen egal wie der andere aussieht:wink:

Hast du denn Männer auch als Freunde?

Grüßle,

Ralf

Hallo,

den Text hätte ich schreiben können. Ich glaube manchmal, diese Einsamkeit und Trauer ist der Preis, den selbstbewußte, eigenständige, kluge, nur in Grenzen kompromiss- und leidenswillige, nicht mehr ganz junge Frauen zahlen für die Ziele, die sie alleine und aus eigender Kraft erreicht haben. Es ist einfacher, einen Mann für’s Bett zu finden als einen, den man in dieses Leben einbinden kann, ohne das er diese geschaffene Welt stört oder gar zerstört.

Früher habe ich immer gedacht, so enden nur Hartcore-Feministinnen. Das ist ein Vorurteil, wie ich inzwischen am eigenen Leib erlebe.

Eine Lösung habe ich nicht.

LG Barbara

Liebe Barbara,

super Text! *******

Ich schließe mich an!

Viele Grüße

Kathleen

Hi,

schließe mich der Problemerkennung an aber nicht daß es keine Lösung gäbe.

Da könnten wir bis zur Genderforschung gehen :wink:

Fakt ist daß dieses System „Arbeit und Leistung“ belohnt, den Menschen aber keine wahre Emotionalität geben kann.

Wieviele Gespräche unter Kollegen sind denn nicht künstlich und geheuchelt, wem kann man noch trauen etc.

Ich denke das verändert die Menschen, erst recht Frauen, die sich zu tief in dieses System miteinlassen. Aber meist hat man ja keine Wahl insofern man Geld verdienen möchte:wink:

Hier übrigens mal ein Link:

http://www.welt.de/wissenschaft/article2248631/Karri…

Grüßle

Liebe Kathleen,

denk auch an bonbien. Sie hat die Situation verdammt gut skizziert.

LG Barbara

Hallo,

schließe mich der Problemerkennung an aber nicht daß es keine
Lösung gäbe.

Ich habe nicht geschrieben, dass es keine Lösung gibt. Ich habe geschrieben, dass ICH keine Lösung habe.

Im übrigen habe ich das Gefühl, du verstehst nicht, worum es geht. Es ist, zumindest nicht für mich, kein allgemeines Gesellschaftsproblem sondern eine persönliche Rollenfrage. Für mein Leben fehlen mir Rollenbeispiele.

An meiner Mutter, die sich trotz Hochschulabschluß und Berufstätigkeit immer wieder meinem Vater gebeugt hat und bis heute nicht in der Lage ist, sich auch nur einen neuen Wasserkocher zu kaufen und den alten mit Wackelkontakt auf den Müll zu schmeißen, weil dann mein Vater dann Terror macht, kann und will ich ich mich ums Verrecken nicht orientieren. Da sterbe ich lieber einsam.

In den ich nenne sie mal Radikalfeministinnen, die mit Schwanz-ab-Manier durch Leben stapfen und in Männern nur den Erzfeind sehen finde ich auch keine Orientierung (außer das ich diese Weltbilder für mich ablehne).

Den Weg dazwischen sehe ich in meiner Generation selten. Viele Frauen in meinem Bekanntenkreis sind entweder getrennt, weil sie’s nicht ausgehalten haben, oder mehr oder minder unglücklich (noch) in der Beziehung.

Ich frage mich, welche Probleme Männer in meiner Generation haben. Aufgewachsen in teilweise noch vom Vater geprägten autoritären Strukturen, heute konfrontiert mit Frauen, die zwar nicht wissen, was sie wollen, aber eine ziemlich genaue Vorstellung von dem haben, was sie NICHT wollen. Die haben doch auch ein Rollenproblem, oder nicht?

LG Barbara

1 Like

Danke erstmal für eure Beiträge!

An meiner Mutter, die sich trotz Hochschulabschluß und
Berufstätigkeit immer wieder meinem Vater gebeugt hat und bis
heute nicht in der Lage ist, sich auch nur einen neuen
Wasserkocher zu kaufen und den alten mit Wackelkontakt auf den
Müll zu schmeißen, weil dann mein Vater dann Terror macht,
kann und will ich ich mich ums Verrecken nicht orientieren. Da
sterbe ich lieber einsam.

Mir geht es ähnlich.
Der Kern ist für mich, dass es in unserer Familie keine Liebe gab, was sicher aus den Lebensläufen meiner Eltern erklärbar ist. Besser fühlt es sich trotzdem nicht an.
Ich war einige Jahre in Therapie wg. Depressionen, die sicher aus dieser Kindheit resultieren, und heute bin ich ein rundum zufriedener Mensch, dem eben einzig eine schöne Partnerschaft fehlt.

Interessanterweise führt meine Zwillingsschwester das gegenteilige Leben: Verheiratet, zwei Kinder, Haus mit großem Garten, zwei Autos. Sie geht nicht arbeiten, hat auch nie richtig gearbeitet. Eigentlich lebt sie genau das Leben meiner Mutter, nur dass sie sich von ihrem Mann nicht so unterdrücken lässt.

Und interessanterweise kommt es mir so vor, als hätten meine Schwester und ich uns ein Leben geteilt: Sie hat die Familie und die Kinder, ich hab den Job und die Freiheit.
Sie und ihr Mann gehen allerdings oft sehr respektlos miteinander um, wo ich dann immer denke: Dann bleib ich lieber Single.

In den ich nenne sie mal Radikalfeministinnen, die mit
Schwanz-ab-Manier durch Leben stapfen und in Männern nur den
Erzfeind sehen finde ich auch keine Orientierung (außer das
ich diese Weltbilder für mich ablehne).

So bin ich ja überhaupt nicht gestrickt. Für mich ist das okay, wenn ich koche und der Mann dafür den Wasserhahn repariert.
Ich bin emanzipiert, aber muss dafür Männer nicht unterdrücken.

Den Weg dazwischen sehe ich in meiner Generation selten. Viele
Frauen in meinem Bekanntenkreis sind entweder getrennt, weil
sie’s nicht ausgehalten haben, oder mehr oder minder
unglücklich (noch) in der Beziehung.

Ja, und das sehe ich häufig: Schlechte Beziehungen, weil man nicht allein sein will.
Das will ich aber auf gar keinen Fall, und dafür brauch ich auch niemanden, weil ich durchaus auch allein sein kann.

LG bonbien

Hallo bonbien,

ein Zusammenfinden von Partnern ist sehr stark Typabhängig. Beobachtungen, die ich life bei meiner Ex-Frau gesehen und miterlebt hatte, war, dass sie (wie Döring es kurz angeschnitten hatte) sehr vorher selektiert hatte und nur vielleicht 5% der interressierten ERs nicht an der kalten, glitschigen Schulter abtropfen ließ.
Sie tat es unbewußt und auf Grund von Stellung, Intelligenz und Auftreten haben sich diese verschähten Kerle erst gar keine Mühe gegeben und sind wieder abgetaucht, ohne dass sie etwas über oder von ihnen erfahren konnten.
Nun wieder zum Ralf: die paar Typen, die Du nun interessant fandest, müssen dann weiter einen Draht zu Dir finden - leider gibt es in dem Teich weitaus „brauchbarere“ Frauen: solche, die sich in Abhängigkeit begeben möchten (was ich bei Dir irgendwie ausschließe). Aber lohnt sich der Kampf für die Männer? (da ist es wieder Typ-Abhängig… meine Ex hat indirekt damit angegeben, dass sie in leitender Position eben nicht mal Abends regelmässig verfügbar sein kann).

Ich kann Dir nur sagen, wie sie aus dem Dilemma herausgekommen ist: Als sie mal wieder ihr Leid bei mir geklagt hatte, dass da eine halbwegs brauchbare Aussicht besteht, gab ich ihr den Rat, erst mal selbst die Augen zu zu machen und ihn zu Bemuttern und zum anderen ihr bei der Autosuche (er ist „nur“ angestellter KFZ-Meister) behilflich zu sein… Will sagen: gebt den Kerlen eine Aufgabe, die sie bewerkstelligen können (dann wollen sie auch) und nicht nach dem Motto verfahren: Das ist mein Nest, Du darfst reinkommen, aber nix verändern.
nach 4 Monaten sind sie grad glücklich aus dem 1. Urlaub zurückgekehrt…

LG
Ce

Hallo,

Es ist einfacher, einen Mann für’s Bett zu finden als einen, den man in dieses Leben einbinden kann, ohne das er diese geschaffene Welt stört oder gar zerstört.

Vortreffliche Antwort auf das UP.

Daher bleibt mangels ausreichendem Angebot selbstverständlich wenig übrig außer Einsamkeit, Frust und der Selbstrechtfertigung, dass die Männer schuld sind, denn sie wollen eh nur Sex haben.

Mit zunehmendem Alter wird die Persönlichkeit mehr und mehr zementiert, Erfahrungen haben ihre Spuren eingegraben. Es wird schwieriger, Veränderungen an sich selbst vorzunehmen und zuzulassen. Es ist aber der einzig denkbare Lösungsweg. Dies gilt nicht nur für Frauen…

Franz

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Fakt ist daß dieses System „Arbeit und Leistung“ belohnt, den
Menschen aber keine wahre Emotionalität geben kann.

Wieviele Gespräche unter Kollegen sind denn nicht künstlich
und geheuchelt, wem kann man noch trauen etc.

Ich denke das verändert die Menschen, erst recht Frauen, die
sich zu tief in dieses System miteinlassen. Aber meist hat man
ja keine Wahl insofern man Geld verdienen möchte:wink:

Obwohl mich ein Kollege (von 180) neulich anonym beim Chef denunzieren wollte: Ich habe sehr nette Kollegen und gehe gern zur Arbeit. Da wir Beamte sind gibt es wenig Hauen und Stechen.
Ich habe dort in 12 Jahren meinen Platz gefunden, bin beliebt, habe Spaß, kann Konflikte besser lösen, seit ich in der Therapie war. Ich fühle mich wohl dort!

Hier übrigens mal ein Link:

http://www.welt.de/wissenschaft/article2248631/Karri…

Daran mag Wahres sein, allerdings finde ich mich darin nicht wieder:
MIr ist es egal, ob ein Mann mehr Geld verdient oder nicht. Ich verdiene genug, dass ich mir alles selbst leisten kann. Was will ich mit einem reichen Ar****** ?

Die meisten meiner Freund verdienen deutlich weniger. Ich hab kein Problem, dann auch öfter die Rechnung im Cafe zu bezahlen. Mein bester Freund hatte vor 20 Jahren sehr viel Geld verdient und immer bezahlt wenn wir aus waren. Das fand ich toll! Das geb ich nun auf meine Weise weiter.

Auch bin ich keine Karrierefrau, in meinem Beamtenjob hab ich keine Karriereziele, ich mache meinen Job gut und erfolgreich, aber das ist eben nichts besonderes, wohinter sich ein Mann verstecken könnte.

Hallo,

Es ist einfacher, einen Mann für’s Bett zu finden als einen, den man in dieses Leben einbinden kann, ohne das er diese geschaffene Welt stört oder gar zerstört.

Vortreffliche Antwort auf das UP.

Nun, ich möchte es nicht so sehen, dass jemand meine „eingerichtete Welt“ stört.
Ich sehe das eher so, dass man sich kennenlernt und schaut, wo die Gemeinsamkeiten sind.
Wenn man sich liebt ist auch Raum, dass man Dinge aus seinem Singleleben ersetzt durch andere Dinge, die man eben gemeinsam macht.

Daher bleibt mangels ausreichendem Angebot selbstverständlich
wenig übrig außer Einsamkeit, Frust und der
Selbstrechtfertigung, dass die Männer schuld sind, denn sie
wollen eh nur Sex haben.

Ich weiß nicht, warum da so einen Vorwurf reinlegen musst und wiederum mich beschuldigst, ich sei selbst schuld. Schuldzuweisungen haben noch nie ein Problem gelöst.
Ich habe festgestellt, dass darauf eben meistens der Schwerpunkt war und möchte das gern verstehen.

Mit zunehmendem Alter wird die Persönlichkeit mehr und mehr
zementiert, Erfahrungen haben ihre Spuren eingegraben. Es wird
schwieriger, Veränderungen an sich selbst vorzunehmen und
zuzulassen. Es ist aber der einzig denkbare Lösungsweg. Dies
gilt nicht nur für Frauen…

Für mich kann ich sagen, dass ich im Zuge meiner Therapie ein ausgeglichenerer Mensch geworden bin, in Diskussionen weniger offensiv meine Meinung vertrete und viele Konflikte viel besser verlaufen. Das sagen mir auch meine Freunde und Kollegen so.

Weißt du: Es kommt in solchen Bekanntschaften ja selten soweit, dass die Beziehung an einen Punkt kommt, wo man Konflikte hat. Es gibt ein paar Dates, meistens läuft es auf Sex hinaus und das „Teilen des Lebens“ ist davon so weit entfernt wie nur was.

Ich frage mich, wie ich dieses Muster durchbrechen kann.

Mahlzeit,

so wie Peluche hätte ich ebenfalls bis vor einigen Jahren Deinen Text für mich mit genau der gleichen Fragestellung übernehmen können.

Irgendwann habe ich damit Frieden gemacht und mich wohlgefühlt mit meinem Singledasein inkl. Lover. Oft war ich auch die Geliebte…

Dieses Friedenmachen mit der Situation hat mich wohl ziemlich entspannt. Und siehe da, meine Geduld (die ja auch ein wenig dazu gehört, auch wenn sich ihrer gar nicht so bewusst ist, weil man ja die Situation wie ist angenommen hat) hat sich gelohnt: Plötzlich war ich Nr. 1, wurde geliebt und konnte nach kurzer Überlegung dies sogar ohne Einschränkung akzeptieren und leben (ist ja auch nicht so ganz einfach, dann plötlich in einer Beziehung zu stecken, wo frau sich doch grad so hübsch mit dem Geliebten- und Singledasein arrangiert hat :wink:.

Nun bin ich schon ein paar Jahre verheiratet.

Will damit sagen: manchmal nützt es, sich zu entspannen, zu genießen, was einem geboten wird und nicht gleich feste Pläne zu schmieden. Manchmal wird einfach aus dem, was man hat, plötzlich etwas ganz Unerwartetes!

Verstehen kann ich Deine Fragen trotzdem sehr sehr gut.

Es gibt in der Tat auch Männer Ü40, die sich die gleichen Fragen stellen (vielleicht ein wenig anders gelagert, was wohl auch normal ist) wie wir Frauen.

Alles Gute
Aquilegia A.

wut
was hast du eigentlich für ein Feminismusbild?

Bist du da irgendwie in den 70ern und bei Alice Schwarzer hängen geblieben?
oO

lg
Kate

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Ich versteh deine Äußerung nicht.

und nein, Alice Schwarzer ist NIEMALS ein Vorbild für mich gewesen. In den 70ern war ich noch Kind, und später war sie mir zu radikal.

Verwirrt
Barbara

Ich habe nicht geschrieben, dass es keine Lösung gibt. Ich
habe geschrieben, dass ICH keine Lösung habe.

Wie wäre es es damit aufzuhören seine Eltern verantwortlich zu machen, egal was da als Päckchen mitgenommen wurde, und seinen eigenen Weg eigenverantwortlich zu suchen?

Gruss HighQ

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Hi

Ich wüsste nicht, was an meinem Beitrag schwer zu verstehen ist.

Ich bezog mich auf diesen deinen Absatz:

In den ich nenne sie mal Radikalfeministinnen, die mit Schwanz-ab-Manier durch Leben stapfen und in Männern nur den Erzfeind sehen finde ich auch keine Orientierung (außer das ich diese Weltbilder für mich ablehne)

ich habe selten so ein vorurteilsbeladenes und altbackenes Bild von Feminismus gesehen, wenn du in den 70ern Kind warst, weiß ich beim besten Willen nicht, wo du das herhast, es sei denn du wurdest von extrem verängstigten und konservativen Menschen indoktriniert.

Feminsmus hat überhaupt nichts von Schwanz-Ab oder Männern als Erzfeind, es hat überhaupt nichts damit zu tun. Es gibt zwar vereinzelt solche Extremisten, die habe ich auch schon kennengelernt - das hat aber mit dem feministischen Weltbild rein gar nichts zu tun, und heutzutage schon einmal überhaupt nicht.

lg
Kate

2 Like

Hallo,

interessanterweise geht es vielen meiner Freunden, die Single sind, ebenso, und zwar Männer wie Frauen. Sex findet man immer, kurze Affairen auch, aber die wahre Liebe will sich nicht einstellen.

Die meisten geben ganz offen zu, das sie selbst einfach auch mittlerweile eigen sind, bestimmte Vorstellungen, Wünsche, Eigenarten haben, die sie nicht aufgeben wollen, und der andere ja auch nicht.

Wenn man jung ist, ist einem doch vieles egal. Man probiert mehr aus, und hat ausser dem Anspruch der Attraktivität keine weiteren an die ersten Partner.

Je älter man wird, umso mehr negatives hat man auch erlebt und siebt sicher unterbewusst viele potentielle Partner aus.

Einige Freunde haben ihre neue Beziehung per Partneragentur gefunden, oder ernsthafter Kontaktanzeige. So sind die Wünsche, die eigene persönlichkeit festgesteckt , und es ist klar, das man einen Partner sucht, und zwar einen festen. Und trifft da auf Menschen, die denselben Wunsch halt einfach auch haben. Die Wahrscheinlichkeit, da etwas passendes zu finden, ist doch höher als bei Rewe an der kasse, :smile:.

Lg

Brenna

Guten Tag,

bei all meinen Ehe-Krisen habe ich immer wieder etwas dazugelernt, nämlich, dass Krisen sich nicht immer durch Dialoge lösen lassen, dass ich mich manchmal zu wichtig genommen habe, oder dass in mancher Krise auch etwas Ulkiges steckt (manchmal ist Humor der Schlüssel gegen die eigene Verbissenheit). Ich habe Geduld haben gelernt, und kenne Durststrecken von Unzufriedenheit und Lustlosigkeit im ewig öden Alltag.
Es ist relativ einfach jemanden kennenzulernen und einige Zeit zusammenzuleben, aber beisammen zu bleiben, das ist eine Kunst.
Möglicherweise gibt es Paare, die von Anfang an ganz toll miteinander harmonieren, ich kenne solche Paare. Aber wir gehören nicht dazu, dazu sind wir viel zu eigensinnig. Unsere Ehe ist so eine Art Tauziehen, bei dem keiner loslassen will.
Was uns verbindet? Wir können immer noch über den selben Unsinn lachen, ich könnte das mit keinem anderen. Ich habe gelernt, dass zu mir nur eigensinnige Männer passen, und ich mit der Kehrseite dieses Eigensinns leben muss. Und das hat 25 Jahre Eheleben gedauert.
Ich weiß im Nachhinein nicht mehr, was ich vor 25 Jahren besser gefunden hätte: ein Singleleben ohne Blessuren oder ein Paarleben mit seelischen Schürfwunden.
Du fragst nach Ideen das Singleleben zu beenden? Ich habe keine, weil ich glaube, dass es den Mister Right nicht gibt. Vielmehr gilt es Lebenserfahrungen zu sammeln. Und das hängt von der jeweiligen Leidensbereitschaft ab.
o.T.

Hallo!

Es ist relativ einfach jemanden kennenzulernen und einige Zeit
zusammenzuleben,

???
Ich finde es ziemlich schwierig, jemanden kennenzulernen, der sich für mehr als eine Affäre interessiert.
Zusammenleben ist da noch so weit weg wie nur irgendwas.

aber beisammen zu bleiben, das ist eine
Kunst.

Ja, aber solange muss man dann ja erstmal zusammen sein.

Es freut mich für dich, dass du so einen Partnerschaft gefunden hast.
Und ich verstehe sehr gut, was du meinst.
Ich habe für mich nämlich festgestellt, dass ich durchaus eher auf kauzige Typen stehe, die ruhig ihre Ecken und Kanten haben.
Ich bin auch eher ein „streitlustiger“ Mensch, d.h. ich kläre gerne Dinge und bin z.B. überhaupt nicht nachtragend. Mir gefällt, wenn man in einer Beziehung oder auch in einer Freundschaft offen ist und sich mal streiten kann und dann wieder zum Konsens findet.

In meinen Freundschaften läuft es auch so, nicht oft, aber wenn, dann eben nach diesem Muster.