'Extrawurst' für die Zeugen Jehovas?

Hallo, hallo,

mein Kind erzählte und ich fragte beim Lehrer nach - es stimmte:

Stand doch vor wenigen Tagen eine Mutti vor der Tür zum Klassenzimmer und fragte nach dem Klassenlehrer (Ich mein, wir melden uns da zB vorher erst an, der Mensch hat ja nun wahrlich genug um die Ohren in den paar Minuten PAuse).
Na jedenfalls sagte diese Mutti, sie seien Zeugen Jehovas und ihre Kinder möchten bitte keine Weihnachts-und Osterbasteleien anfertigen, in Deutsch keine Weihnachtsgeschichten lesen, in Englisch kein Weihnachtsgedicht lesen, in Hauswirtschaft keine Eier färben usw usw.
Die Lehrer mögen für diese Zeit doch bitte gesonderte Aufgaben für ihre Kinder bereit halten - möglichst separat von der übrigen Klasse.

Nun frage ich mal in die Runde, ob es in dieser Hinsicht schon Erfahrungen gibt.
Kann es denn solche Forderungen ernsthaft geben und muss die Schule dem wirklich nachkommen???

Einige Eltern machen sich da so ihre Gedanken und wir würden im Zweifelsfall auch die Lehrer in irgend einer Art unterstützen.

Wir sind jedenfalls der Meinung, dass man es auch irgendwie übertreiben kann. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder nach seinem Befinden eine „Extrawurst“ gebraten bekommt???
Wo fängt man an, wo hört man auf, Kompromisse einzugehen?

Bin auf Eure Meinungen und vor allem konkrete Erfahrungen gespannt.

André

Hallo,

also ich kann dazu nur eine Story von mir geben. wir haben einen Angehörigen dieser Glaubensgemeinschaft im Geschäft.

Aufgrund der Unkenntnis dessen hat eine als Weihnachstmann verkleidete Azubine den Kerl durch die halbe Schalterhalle gejagt, bis sie von einer Kollegin aufgeklärt wurde.

Der Geburtstag ist da auch kein Fest, drum stand er auch nicht auf der Geburtstagsliste die mein chef angefordert hatte. So jemandem bitte nie zum Geburtstag gratulieren.

Ob eine Schule auf die Wünsche der Eltern eingehen MUSS, werde ich mal versuchen in Erfahrung zu bringen. Vielleicht hatte mein Vater ja schon so einen Fall an seiner Schule.

Ich finde es allerdings durchaus verständlich, da Ihnen das vom Glauben - im Gegensatz zum Kopftuch bei den Moslems - wirklich vorgeschrieben ist.

Gruß Ivo

‚Extrawurst‘ für Religionsgemeinschaften
Hallöchen,

nach Möglichkeit soll auf Gebräuche von Religionsgemeinschaften Rücksicht genommen werden. Moslems haben auf Wunsch an ihren Feiertagen frei. Sieben-Tage-Adventisten brauchen samstags nicht zur Schule - haben aber die Nachteile zu tragen, wenn sie dadurch Wesentliches im Unterricht verpassen.

Ich hatte mal einen Schüler, dessen Eltern einer Sekte angehörten, die ärztliche Behandlung ablehnt. „Wenn Gott beschlossen hat, jemanden zu sich zu nehmen, haben wir nicht das Recht, das zu verhindern“, erklärte mir die Mutter.

Auf einer Klassenfahrt passierte es dann: Der Junge stürzte und verletzte sich am Bein. Ich habe nicht gezögert, ihn zum Arzt zu bringen, er (13 Jahre) legte keinerlei Widerspruch ein. Er wurde genäht und bekam eine Tetanus-Spritze. Krankenkassenunterlagen hatte ich nicht, die Mutter hatte mir gesagt, nicht versichert zu sein. Der Arzt behandelte den Jungen trotzdem und erklärte sich bereit, sich selbst mit den Eltern in Verbindung zu setzen, sollten sie nicht zahlen, wollte er sich bei mir melden.

Ich gab dem Jungen eine Notiz über die Art der Behandlung mit nach Hause und rechnete nun mit einem Donnerwetter oder zumindest Vorwürfen der Eltern - aber nichts geschah. Die Rechnung muss wohl auch beglichen worden sein, der Arzt hat sich nicht bei mir gemeldet. Ich habe das Gefühl, die waren froh, dass ich ihnen die Entscheidung abgenommen hatte.

Liebe Grüße
Peggy

Hallo!

Ich kann dir von einem Praktikum in einer Grundschule berichten, in dem ein Mädchen auch zu den ZJ gehörte. Sie hat auch keine Weihnachtssachen (ich habe im November/Dezember das Praktikum gemacht) gebastelt. Alle Lehrer wusstend as und haben ihr immer etwas anders zu basteln gegeben. Dann hat sie halt kein weihnachtliches Bild gemalt, sondern ein winterliches o.ä. Oder auch beim Basteln. Sie hat immer etwas sehr ähnliches gemacht.
Am Nikolaustag hatte die Lehrerin für alle Kinder kleine Schokonikoläuse mit, sie bekam ein ?!?Twix o.ä.
Das wurde aber von allen akzeptiert, von allen Lehrern, von allen Kindern und von ihr auch.
Aber die Lehrerin erzählte mir, dass ihre Eltern sehr offen wären und mit ihrer Tochter auch schon auf dem Weihnachtsmarkt waren, um ihr zu zeigen, was andere so feiern und machen. Von daher … Ich glaube, in die Kirche durfte sie auch mit; sie hat halt nichts gesagt.

Bye, Vanessa

hallo liebe www.ler,
meine Tochter hatte 2 Klassenkameradinnen. Ich kann mich noch sehr gut an die Schwierigkeiten mit den Basteleiern zu den Feiertagen, Aufführungen u.ä. erinnern. Es gab viele Tränen bei den betroffenen Kindern, die nicht so stabil wie ihre Eltern waren. ERst auf der Realschule gab es einen Lehrkörper, der sich damit auseinandersetzte und es wurde halt was Winterliches, was Frühlingshaftes gezeichnet. Theatersketche wurden dann eben nicht nur christliche herausgesucht. Wichtig ist halt,dass die Lehrer offen sind und auch in der Klasse mit allen Kindern darüber gesprochen wird.

In keinem Fall wurden die Kinder ausgeschlossen und es wurde akzeptiert von den Schulkameradinnen u. Schulkameraden, den Eltern (die sind nämlich die Schlimmen, weil sie ihre Kinder gegen die „Andersartigen“ aufhetzen. An der Elternarbeit muss angesetzt werden mit dem gegenseitigen Verstehen und Akzeptieren. Auch wenn es „schade“ ist - hier beginnt die Toleranz einer anderen Religion. Und bedenke eines, es sind Kinder, wie deines auch.

Gruß Chris

Hallo Andrè

Ich unterrichte Musik im Gymnasium und hatte einmal in einer 5.Klasse auch ein Mädchen, deren Eltern bei den ZJ waren. Die Schülerin sollte keine Oster-, Weihnachtslieder etc mitsingen. Ich habe mich mit den Eltern dahingehend geeinigt, dass sie nicht mitsingen, aber mitlesen (bei Noten, Text) muss.
Als sie dann aber noch anfingen mir Lesematerial der ZJ zu geben, habe ich abgeblockt - das ging dann ja doch zuweit.
mfg, Ilse

Hi, André,

ich bin auch keine Christin und wäre nicht gerade erbaut davon, wenn mein Kind sich den Bräuchen und Feiertagen einer fremden Religion auseinandersetzen müsste, und das auch noch in einer Art und Weise, die diese - in diesem Fall christlichen - Bräuche als selbstverständlich hinstellt, indem sie in jedem Fach durchgenommen werden statt nur in Religion, wo sie eigentlich hingehören. Für dieses Kind würde ein Konflikt entstehen: „In der Schule ist das normal, zu Hause was anderes. Was stimmt denn nun?“ Ich hatte die Probleme selbst, da ich aus einer protestantischen Familie kam und in der Gegend alles sehr katholisch war. Im Kindergarten und in der Schule habe ich gelernt, ein Kreuzzeichen zu machen, zu Hause wurde es mir wieder verboten. Ich war zu klein, um das wirklich zu begreifen. Warum muss den jeder Unterricht, egal in welchem Fach, christlich ausgerichtet sein?

Gruß, die Elbin

Die Welt ist bunt…
Hallo Ilse,

ich bin weder Lehrerin noch Christin (OK, ich wurde katholisch erzogen, das war’s dann aber auch schon), dennoch würde ich bei einem Punkt gerne nachhaken:

Als sie dann aber noch anfingen mir Lesematerial der ZJ zu
geben, habe ich abgeblockt - das ging dann ja doch zuweit.

Verstehe es bitte nicht als Vorwurf, aber: hast Du jemals nachgefragt, warum sie das tun? Was ihre Intention ist? Ums Missionieren bzw. neue Mitgieder werben, ging es ganz bestimmt nicht.

Eine meiner besten Schulfreundinnen war ZJ; ihre Eltern - ich war häufig bei ihr Zuhause, habe auch dort übernachtet - haben mir auf meinen Wunsch Infos & Lesefutter geliefert (vermutlich, weil sie von meinen neugierigen Fragen die Nase voll hatten *g*). Meine Mom hatte nichts dagegen, daß ich meine neugierige Nase in ZJ-Literatur stecke (dasselbe gilt für das Judentum, für den Buddhismus, für den Islam und was es nicht alles gibt).

Kann es denn wirklich nicht von einem erwachsenen Menschen - insbesondere von einem Lehrer (ganz gleich, was er unterrichtet) - erwartet werden, daß er sich mit der Religion seiner Schüler auseinandersetzt, um sie besser zu verstehen?

Als meine Schwester und ich bei unserer Granny die Ferien verbrachten und Granny die von Yvonne bzw. ihren Eltern geliehenen Bücher und Heftchen der ZJ, die ich mitgeschleppt habe, entdeckte, gab es ein Familiendrama und es hätte beinahe eine Bücherverbrennung gegeben. Die Tatsache, daß ich in Deutschland (ich habe hier die 10. Klasse gemacht) den evangelischen Religionsunterricht besucht habe, treibt ihr immer noch die Schamesröte ins Gesicht. Und als ich ihr dann auch noch erzählte, daß ich mit einem Griechen (so richtig schön griechisch-orthodox) zusammen war, wurde ich beinahe aus der Familie ‚exkommuniziert‘… *fg*

Ich persönlich vertrete die Auffassung, daß es mehr als anmassend ist, andersgläubigen Menschen christliche Bräuche aufzuoktruieren. Die Zeiten der Missionare waren mit dem Untergang des fränkischen Reiches vorbei. Es wurde in diesem Thread bereits einige Male erwähnt, daß Nicht-Christen halt kein Weihnachtsbild sondern ein Winterbild gemalt haben. Kein Kind braucht vom Jul-Klapp ausgeschlossen zu werden; da gibt es eben keinen Nikolaus, da gibt es Twix und gut ist es!

Beste Grüße

Tessa

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Hallo Tessa,

Ich habe kein Problem mit Deiner Ansicht.
Der Grund, warum es mir zuweit ging, dass die Eltern Lesematerial verteilt haben war, dass dies in einer Schule (jedenfalls in Österreich) verboten ist.
Warum das so ist und ob das gut oder schlecht ist, wäre eine andere Diskussion.
Im übrigen bin ich Christin und auch über die ZJ informiert.

Verstehe es bitte nicht als Vorwurf, aber: hast Du jemals
nachgefragt, warum sie das tun? Was ihre Intention ist? Ums
Missionieren bzw. neue Mitgieder werben, ging es ganz bestimmt
nicht.

Ich habe nicht nachgefragt, das stimmt. Aber ich hab ihnen gesagt, dass ich über ZJ informiert wäre (was ich auch bin).
Ob sie wirklich nicht missionieren wollten sollten wir dahingestellt lassen. Denn wie ich von einigen ZJ selber weiß, ist das Missionieren ihre Pflicht und das wird auch streng beurteilt.

Trotzdem danke für deine Antwort - gibt mri doch wieder was zu denken!

mfg, Ilse

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Liebe Gemeinde,

ich bin zwar kein Musiklehrer, aber dazu muss ich jetzt auch was sagen! Bach, Mozart, Händel und wie sie alle heißen gehören zum Kulturerbe der Menschen! Da sie in einer Zeit lebten, in der das meiste Geld für Musik von Kirchens ausgegeben wurde, haben sie nun mal auch Musik für den Klerus geschrieben (Sicher auch aus dem christlichen Verständnis heraus), aber für Wanderleider hätte es nun mal kein Geld gegeben! Wenn jetzt ein Chor, in der Schule oder im Verein, diese Lieder singt, dann muss da nicht dringend ein Glaube dahinter stehen! Ich kenne eins zwei Dirigenten die mit Kirche rein gar nichts am Hut haben, die müssen mit ihren „weltlichen“ Chören auch ab und zu was „Christliches“ singen!
Sprich: ZJ hin, ZJ her mitsingen sollten sie, nicht aus christlicher Inbrunst sondern weil man in der Schule lernen sollte was in Europa an Musik so geschrieben wurde!

Gruß

Norbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Norbert!

Ich bin Musiklehrerin und auch ich hatte schon Erfahrungen mit Zeugen Jehovas. „Mit der Kirche nichts am Hut zu haben“ oder ZJ zu sein sind wirklich zwei paar Schuhe. Wenn Eltern eines Schülers die Kirche einfach „wurscht“ ist, dann werden sie bestimmt nichts sagen, wenn ihr Kind ein geistliches Lied singen soll. Es geht bei dieser Problematik aber nicht primär um geistliche Musik. (So oft singt man im Schülerchor ja nun auch keinen Mozart oder Bach…)
Kinder von ZJ dürfen auch keine Weihnachtslieder, und seien sie auch noch so profan (z.B. Hirtenlieder…), singen. Schließlich ist der Grund für diese Lieder ja ein Fest, das für ZJ kein Fest ist. Also dürfen die Kinder nicht mitsingen. Meistens war es bei mir aber so, dass die Kinder eigentlich gerne gesungen hätten, nur eben nicht durften (was mir die Eltern am Sprechtag auch immer sehr ans Herz legten). Da aber nicht das Singen an sich problematisch war, sondern einfach nur die Texte, habe ich mit meinen ZJ- Schülern vereinbart, dass sie die Lieder eben ohne Text, auf Lala oder nana, singen sollten. Und alle Beteiligten waren zufrieden. Die Eltern, weil ja nichts ihrem Glauben widersprach, das Kind, weil es mitsingen durfte und auch ich, weil ich es schon ziemlich hart finde, einem musikbegeisterten Kind das Singen zu verbieten.

Liebe Grüße von Dorli

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Eigentlich umgekehrt.
Hallo!

Dieses Beispiel ist eigentlich verblüffend. Es macht deutlich, wie selbstverständlich uns christliche Elemente im täglichen Leben sind. So selbstverständlich, dass sie uns nicht mehr bewußt sind und daß uns scheint:

  • es könne nicht anders sein, schlimmer noch:
  • es müsse so und nicht anders sein bzw. noch schlimmer:
  • es dürfe nicht anders sein.

Das ist allerdings der Stoff aus dem Fremdenhass und Bürgerkriege sind. Zu weit hergeholt? Wohl kaum. Innerhalb kurzer Zeit können sich Nachbarn spinnefeind werden.

Wir sollten uns bewußt sein, daß es Menschen gibt, die verschiedenen Religionen (oder auch gar keiner) angehören. Für ein friedliches Miteinander ist es notwendig (!), sich gegenseitig zu akzeptieren und zu achten. Deshalb wurde Religionsfreiheit ins Grundgesetz aufgenommen.
Wer hier ablehnend bis feindselig reagiert, entfernt sich (!) von seinem christlichen Glauben und christlicher Moral, um deren Interesse es vorgeblich geht.

  • In der Behandlung im Bildungssystem nimmt christliche Religion erheblichen Raum ein.
    Man kann anführen, dass das Christentum nun mal eine bedeutende Rolle in der Geschichte hatte. Aber zu Weihnachten ist Jesus gar nicht geboren worden. Was wir hier begehen sind eigentlich Reste germanischer Feierlichkeiten. Wie viel erfährt man über die Religion germanischer Stämme oder gar der Slawen, die ja über Jahrhunderte viele Städte gegründet haben. Und wie sieht es mit jüdischen Auffassungen zu Christus aus? Immerhin haben Juden große Beiträge zur Geschichte geleistet. Haben sie wirklich einen ihrer geschichtlichen Bedeutung angemessenen Umfang der schulischen Erwähnung?

  • Das Zeigen religiöser Symbole ist Christen eher erlaubt als Nichtchristen. Ich spiele darauf an, daß einer Lehrerin verboten wurde, ein Kopftuch zu tragen. Man sieht hier, daß christliche Lehrer privilegiert werden, zumindest ist mir nicht zu Ohren gekommen, dass jemals einem Lehrer verboten wurde, ein Kreuz zu tragen.

  • Ich kenne keine Religionsgemeinschaft, außer der christlichen Kirche, für die es der Staat übernommen hätte, Mitgliedsbeiträge einzutreiben.

Fazit:
In Wirklichkeit ist es also in der BRD sogar umgekehrt: Das Christentum bekommt ?Extrawürste?, nicht die Zeugen Jehovas oder Mitglieder sonst welcher Religionen.

Umgekehrt müsste man eigentlich fordern, z.B. im Musikunterricht endlich auch mal arabische oder indische religiöse Musik zu singen! Es würde sich grauslig anhören, ich weiß, wir haben völlig andere Hörgewohnheiten. Aber wenigstens interessant wäre es doch! Die Breite und Vielfalt der Welt kennenlernen, erfahren, daß es nicht nur unsern eigenen Nabel der Welt gibt.

Mich befremdet daher, wenn man uninteressiert und z.T. sogar mit automatischem Abscheu reagiert.

Mein Wunsch wäre, die Bitten der Eltern anderer Religionszugehörigkeit einfach als Anregung zu verstehen, auch mal was anderes zu behandeln. Zur Abwechslung. Sollte das unmöglich sein: Mir gefielen besonders die unkomplizierten Ideen, dem Wunsch zu entsprechen und z.B. Winterbilder malen zu lassen. Prima!

Tschuess, Sven

ZJ-Kritik
Hallo,

es sind hier in den Postings neben dem Christentum auch einige andere Religionen genannt worden, auch mit Beispielen, die zeigen, dass man darauf Rücksicht genommen werden kann und teilweise auch wird. Mich wundert jedoch die relative Gleichstellung der ZJ mit den anderen Religionen. Die ZJ ist grundsätzlich äusserst problematisch. Es gibt auch Tendenzen, die man teilweise nicht mehr nur mit dem moderaten Wort „problematisch“ bezeichnen kann.

Oliver

Probleme über Probleme - a little offtopic
Hallo! Wie der Artikel unter mir korrekt beschreibt ist ZJ KEINE!! Religion (zumindest keine anerkannte). Wir haben schon mehr als genug Probleme andere Religionen zu integrieren, warum sollen wir jetzt Sektenmiglieder besonders behandeln.
Theoretische Frage: Was macht man, wenn ein Muslime zwei ZJ-Anhängerer, ein paar röm-kath. und vielleicht ein Buddhist (gibts immer mehr) in einer Klasse sitzen???
Ja, man kann immer so neutral wie möglich bleiben, aber dies würde zu einer Spaltung der Klasse führen. Die, die den „normalen“ Unterricht mitmachen und die, die eine „Extrawurscht“ braten. Wir sind nun mal in einem katholischen Land, also unterrichten wir auch so. Ich weiss, ich werde einen Proteststurm der Sonderklasse erleben, aber, wenn Muslimen bei uns so leben wie zu Hause und ihre Religion praktizieren dürfen wir nichts dagegen sagen. Wir müssen Tolerant gegenüber anderen sein - von mir gibts hier KEINE Widerrede, find ich gut - ABER!! - wenn wir in „Ihren“ Ländern so leben wollen wie wir es hier gewohnt sind, dann werden wir fast gesteinigt, zumindest aber verjagt oder eingesperrt. Hier herrscht meines erachtens eine Diskrepanz der Extraklasse! Wir müssen alles und jeden tolerieren und „DIE“ dürfen tun und lassen was sie wollen und wie sie wollen.
Stehe wahrscheinlich alleine da, aber wenn schon Toleranz, dann sollten die auch andere Religionen gegenüber uns haben, nicht nur wir gegenüber ihnen.
Danke und Entschuldigung all denjenigen, die ich in irgendeinerweise zu nahe getreten bin. Wollte nur auf etwas hinweisen wofür mir noch NIEMAND eine erklärung geliefert hat.

DANKE LIONKING *deralleToleriertundmitallenPersonenjeglicherReligionauskommt-FragtmeineKollegen*

Hallo!

Es gibt auch Tendenzen, :die man teilweise nicht mehr nur mit dem moderaten Wort „problematisch“ bezeichnen kann.

Nenn doch bitte solche Tendenzen genauer. Ich kenne die Zeugen Jehovas zu wenig.

Mir erschienen sie bislang eher als gemäßigt. Ihre Antikriegsposition im zweiten Weltkrieg soll sogar sehr lobenswert gewesen sein!

Tschuess, Sven.

Hallo!

Ich stimme Dir irgendwo zu, ohne mich jetzt auf eine Religion und Lebensweise zu beziehen. Es ist wirklich so, daß wir tolerant sein müssen und Rücksicht nehmen auf andere Kulturen und Lebensweisen, weil uns sonst mal ganz schnell ein Ruf hinterher läuft, den keiner gerne hört.
Ich gebe Dir auch in soweit Recht, daß wir in anderen Ländern uns anpassen sollen und müssen, da sonst Represalien zu erwarten sind. Ich will damit nicht sagen, daß wir wieder irgendeine Kulturtrennung einführen sollen. Das halte ich für grundlegend Falsch! Die Welt wird zusammenwachsen so oder so! Selbst mit Globalisierungs Gegner.
Aber hier in dem Ganzen Threat kam eines nie zur Sprache, was Du ein wenig angesprochen hast.
Es wird von UNS erwartet, daß wir tolerant sein müssen, hat mal jemand gefragt ob es die anderen sind? Ein Konsenz finden zwischen einer gewissen „Selbstaufgabe“ und dem Bewaren der Traditionen und Lebensweisen.
Das fängt doch schon mit so Alltäglichen Sachen an wie Tageseinteilung. Ich habe eine türkische "Groß"familie unter mir wohnen. 23:15Uhr gehen die Fenster auf und dann ist „Horrido und Tralala“. Manchmal träume ich schon in türkischer Sprache! (:smile: Von meiner Freundin mal ganz abgesehen, welche eben nicht so abschalten kann und dadurch eben kaum richtig schläft.
Anderer Seits habe ich überhaupt nichts gegen diese Menschen und deren Kultur und bin bereit mich mit ihnen zu arrangieren.
Aber an manchen Stellen habe ich den Eindruck, alle anderen dürfen alles, nur wir dürfen nichts sagen!

Ich bin auch fest davon überzeugt, das wenn ich in ein anderes Land gehe, ich mich mit deren Kultur und Lebensweise auseinander zu setzen habe! Ich halte es für eine Pflicht. Weil ich deren Traditionen respektiere und Akzeptiere. Ob ich nun in eine Kirche oder eine Moschee oder sonst wohin…das ist alleine meine Sache und es wäre falsch es mir zu verbieten.
Ebenso darf ich es dann dem „Gast“ meines Landes ebenso wenig verbieten.
Ich find es ehrlichgesagt scheußlich, wie sich div. Urlauber in fremden Ländern aufführen. Die Hunnen und Barbaren waren nicht besser nur das die noch gemordet haben.

In den Schulen, halte ich es für falsch einen festgestzten Stil durch zu bringen. Wo ist das Problem, wenn 2 oder 3 Kinder eben mal eine Winterlandschaft malen, als einen Weihnachtsmann.
Und ehrlichgesagt, habe ich als Kind nie irgendwelche Engel und religiöse Bilder zu Weihnachten gemalt oder malen MÜSSEN!
Wo ist das Problem zu respektieren, daß jemand seinen Geburtstag nicht feiert. Solange der jenige mich nicht belagert und mir klar machen will, das meine Art zu leben falsch sein soll und nur seine die einzig Ware ist.
Über die Unterschiede entwas zu lernen und sie zu begreifen, darauf kommt es an! Sie zu respektieren und nicht zu verurteilen ist wichtig.
Und was ich einen guten Satz fand, in einem der Postings, daß Problem sind die Eltern und die die nicht bereit sind sich zu öffnen.

Ein bisschen mehr Flexibilität in den Köpfen, würde helfen.

Gruß
Frank

Hallo linoking!

mit einer Deiner Aussagen kriege nun ich Probleme:

Wir sind nun mal in einem katholischen
Land, also unterrichten wir auch so.

Ich war nie in meinem Leben katholisch. Es mag ja sein, dass wir in einem christlich geprägten Land leben, aber da gleich mal den evangelischen Teil der Bevölkerung unter den Tisch fallen lassen, halte ich für ziemlich heftig.

Gruß, Karin

Hallo,

Die ZJ ist

grundsätzlich äusserst problematisch. Es gibt auch Tendenzen,
die man teilweise nicht mehr nur mit dem moderaten Wort
„problematisch“ bezeichnen kann.

Da kenne ich aber einige andere - anerkannte - Religionen, die ich problematischer und wesentlich intoleranter finde; die auch mit Menschen, die ihren Glauben nicht teilen, wesentlich unfreundlicher umgehen. Ich habe da einige Erfahrungen in die Richtung gemacht und muss sagen, dass mir die ZJ eigentlich die angenehmsten waren.

Gruß, die Elbin

Hallo Karin!

Ich war nie in meinem Leben katholisch. Es mag ja sein, dass
wir in einem christlich geprägten Land leben, aber da gleich
mal den evangelischen Teil der Bevölkerung unter den Tisch
fallen lassen, halte ich für ziemlich heftig.

Sorry, ich hätte schreiben sollen, wir leben in einem christlichen Land, jetzt wo du es schreibst fällt mir ein, dass ich sehr viele evangelische Freunde und Nachbarn habe. Sorry für die Einschränkung.
Wollte eigentlich nur auf die Toleranz von Christen (welche absolut zu befürworten ist!!) hinweisen und die absolute Intoleranz, die die meisten anderen Religionen an den Tag legen als Problem aufwerfen.

Servus, LIONKING

Gruß, Karin

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Hallo!

Ich bin auch fest davon überzeugt, das wenn ich in ein anderes
Land gehe, ich mich mit deren Kultur und Lebensweise
auseinander zu setzen habe! Ich halte es für eine Pflicht.
Weil ich deren Traditionen respektiere und Akzeptiere. Ob ich
nun in eine Kirche oder eine Moschee oder sonst wohin…das
ist alleine meine Sache und es wäre falsch es mir zu
verbieten.
Ebenso darf ich es dann dem „Gast“ meines Landes ebenso wenig
verbieten.

Dem kann ich nur zu 100% zustimmen!

In den Schulen, halte ich es für falsch einen festgestzten
Stil durch zu bringen. Wo ist das Problem, wenn 2 oder 3
Kinder eben mal eine Winterlandschaft malen, als einen
Weihnachtsmann.

Im Grunde kein Problem, aber da gibt es noch den Musikunterricht, den Theaterunterricht, den Deutschunterricht,… wo fängt man an gesondert zu unterrichten, und wo hört man auf,…?
Siehst du… Probleme über Probleme…

Und ehrlichgesagt, habe ich als Kind nie irgendwelche Engel
und religiöse Bilder zu Weihnachten gemalt oder malen MÜSSEN!
Wo ist das Problem zu respektieren, daß jemand seinen
Geburtstag nicht feiert. Solange der jenige mich nicht
belagert und mir klar machen will, das meine Art zu leben
falsch sein soll und nur seine die einzig Ware ist.

Und das ist eines der größten Probleme! Die meisten Religionen sind so von sich überzeugt, dass sie alle anderen „bekehren“ wollen.

Über die Unterschiede entwas zu lernen und sie zu begreifen,
darauf kommt es an! Sie zu respektieren und nicht zu
verurteilen ist wichtig.

zu 100% korrekt!

Und was ich einen guten Satz fand, in einem der Postings, daß
Problem sind die Eltern und die die nicht bereit sind sich zu
öffnen.

Das ist wohl auf der ganzen Welt so.

Ein bisschen mehr Flexibilität in den Köpfen, würde helfen.

Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. sehr richtig.

Gruß
Frank

Servus Lionking :smile: