'Extrawurst' für die Zeugen Jehovas?

Wollte eigentlich nur auf die Toleranz von Christen (welche
absolut zu befürworten ist!!) hinweisen und die absolute
Intoleranz, die die meisten anderen Religionen an den Tag
legen als Problem aufwerfen.

MIt dieser Aussage habe ich ein kleines Problem: Viel Toleranz meinem Glauben gegenüber oder auch anderen Glaubensrichtungen gegenüber kann ich bei Christen nicht beobachten, zumindest nicht in meinem persönlichen Umfeld. Offiziell herrscht in diesem Land Religionsfreiheit, klar, aber wenn ich versuche mit Christen über andere Religionen als die ihre zu diskutieren bzw. mich ihren Bekehrungsversuchen widersetze, stoße ich selten auf Toleranz. Ganz im Gegenteil. Zum Teil lassen die Leute mich fallen wie eine heiße Kartoffel, wenn ich ihnen sage, dass ich ihren christlichen Glauben nicht teile, und vermeiden jeden weiteren Kontakt mit mir. Oder ich muss mir so Sprüche anhören wie: Dann hast du ja gar kein Unrechtsbewusstsein andere ähnlich blödsinnige Dinge.
Inzwischen vermeide ich es, zuzugeben, dass ich keine Christin bin, wenn ich die Leute nicht wirklich gut kenne, und umgehe solche Fragen, wenn möglich.

MIt dieser Aussage habe ich ein kleines Problem: Viel Toleranz
meinem Glauben gegenüber oder auch anderen Glaubensrichtungen
gegenüber kann ich bei Christen nicht beobachten, zumindest
nicht in meinem persönlichen Umfeld. Offiziell herrscht in
diesem Land Religionsfreiheit, klar, aber wenn ich versuche
mit Christen über andere Religionen als die ihre zu
diskutieren bzw. mich ihren Bekehrungsversuchen widersetze,
stoße ich selten auf Toleranz. Ganz im Gegenteil. Zum Teil
lassen die Leute mich fallen wie eine heiße Kartoffel, wenn
ich ihnen sage, dass ich ihren christlichen Glauben nicht
teile, und vermeiden jeden weiteren Kontakt mit mir. Oder ich
muss mir so Sprüche anhören wie: Dann hast du ja gar kein
Unrechtsbewusstsein andere ähnlich blödsinnige Dinge.
Inzwischen vermeide ich es, zuzugeben, dass ich keine Christin
bin, wenn ich die Leute nicht wirklich gut kenne, und umgehe
solche Fragen, wenn möglich.

Das tut mir sehr leid für dich und ich möchte mich im Namen aller dafür entschuldigen. In meinem Umfeld gäbe es so etwas nicht, deswegen bin ich immer aufgebracht, wenn Andersgläubige uns nicht akzeptieren. Allerdings bin ich auch sehr bestürzt wenn ich deine Erzählungen hören muss.
Trotzdem alles gute.
LIONKING

Hallo Lionking,

Hallo! Wie der Artikel unter mir korrekt beschreibt ist ZJ
KEINE!! Religion (zumindest keine anerkannte). Wir haben schon
mehr als genug Probleme andere Religionen zu integrieren,
warum sollen wir jetzt Sektenmiglieder besonders behandeln.
Theoretische Frage: Was macht man, wenn ein Muslime zwei
ZJ-Anhängerer, ein paar röm-kath. und vielleicht ein Buddhist
(gibts immer mehr) in einer Klasse sitzen???

aus genau diesem Grunde haben bekentnisspezifische Inhalte ja auch nichts, aber auch wirklich gar nichts im Curriculum einer aus Steuermitteln finanzierten staatlichen Schule verloren.

Denn die Mittel stammen von Angehörigen aller im Staate präsenter Religionen, Glaubensgemeinschaften und Sekten. Nicht nur von den Vertretern der „religiösen Leitkultur“.

In einer bekenntnisorientierten Privatschule wäre das was anderes. Kein Thema. Das sind ergänzende und freiwillige Angebote. Und nicht Einrichtungen zur Sicherstellung einer Grundversorgung an Bildung für alle Schulpflichtigen.

Ich weiss dass es schwer ist Lehrpläne zu bereinigen. Dass die Amtskirche in Deutschland ein tradiertes Privileg besitzt, was den Zugang zu staatlichen Schulen und die Bezahlung ihrer Katecheten aus Steuermitteln angeht. Das mit dem Argument der „Glaubenserziehung“ (???) so manches unnötige „Jobberl“ in den Bildungsbürokratien mit durchgefüttert wird.

Aber gerade vor dem Hintergrund von zuviel „Bildungsmüll“ in den Lehrplänen, vor PISA, TIMMS & Co, vor Staatsversagen im Schulbereich und dem Bestreben das 12-Jahres-Abitur bei „schlankeren“ und zugleich sinnvoller zusammengesetzten Curricula zu realisieren sehe ich die Möglichkeit hier endlich Reformen herzubekommen.

Dann ist’s auch kein Thema mehr was im Musikunterricht gesungen oder im Kunstunterricht gemalt wird.

Viele Grüße,

Guido Strunck

2 Like

Hi!

Wohl war, da gibt es dann noch den Religionsunterricht…Dort wäre ein Trennung sinnvoll. Warum nicht auch dort die passenden Lieder singen. Und wer will kann sich dazu setzen und was dazu lernen.
Der allgem. Musik-Unterricht ist natürlich schwerer zu managen. Aber genau an solchen Punkten setzt ja mein Gedanke mit der „Selbstaufgabe“ an. Was ist denn schlimm daran, wenn man sich mit Bach oder Händel befasst. Nur weil diese Stücke mit religösem Hintergrund komponiert wurden und eben gerade in Kirchen aufgeführt werden wird man doch nicht gleich blasphemisch und entsagt seinem Glauben. Ich fand es eine gute Idee, den Jenigen mitlesen zu lassen.
Sie gehören zur Kultur. Niemand hat etwas davon gesagt, das ein ein normales Schulkind nicht auch einen jüdischen Text singen darf oder eine Moschee betreten darf.
Es gibt vielleicht eine gewisse Grenze, da es sich ja um Religiöse Orte handelt. Und man muß sie nicht betreten, wenn man in Konflikt mit seinem Glauben kommt.
Aber deshalb die Augen zu verschließen und sagen:„Nein, es gibt nichts anderes, es kann nicht sein, es ist alles Böse, Schlecht und gemein!“ Das ist finde ich eine Geisteshaltung die nicht mehr in unsere heutige Zeit paßt.

Ok.Theaterunterricht ist finde iche twas sehr spezielles. Ich meine wenn ich daran teilnehme, erwarte ich eigentlich eine gewisse Offenheit gegenüber anderen Welten und Geisteshaltungen.

Die Bekehrung habe ich schon hinter mir. Ich fand es einfach nur schade um das was vorraus ging und um die ganzen Sachen drum herum. Ich kam mir vor wie nach einen Verkaufsgespräch.
Und das war nun nicht der günstigste Weg.
Ich bin da sehr skeptisch und hinterfrage viel zu gerne. Bedeutet allerdings nicht, daß generell dagegen bin, oder diese Ansichten nicht respektiere.

Ich sage immer wenn jemand mit dem Satz kommt,„Ich einzigen wahren Weg gefunden!“, „dann ist das auch in Ordnung aber meinen Weg muß ich für mich finden! Es ist interessant und zeigt viele Ansätze, aber es ist vielleicht nicht mein Weg!“

Und wer die Persönlichkeit des anderen nicht respektier und akzeptiert, der hat meiner Meinung nach ein Fehler im System.

Eines würde mich interessieren (auch wenns OFF-Topic ist)…
Was wäre wenn auf einmal Außerirdische kommen würden und sagen würden wir haben alles erforscht, wir sind über die Grenzen der Physik, Materie und Religion hinaus. Einen Gott haben wir nicht gefunden…
Ist zwar extrem Blasphemisch, aber nur mal als Gedankenspiel.

Gruß
Frank

1 Like

Ich stimme dir voll und ganz zu!!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Super geschrieben - Kompliment (mG & owT)
.

CU Chris

Hallo Lionking,

da fällt mir eine meine Israelreisen ein, Aufenthalt 2 Wochen in Jerusalem:

wenn katholische Messe — bimmelten die Glocken der evangelischen Kirche und rief der Muezzin
wenn evangelischer Gottesdienst – bimmelten die Glocken der katholichen Kirche und rief der Muezzin
Wurde vom Muezzin zum Gebet gerufen— bimmelten die christlichen Kirchen gegenan…

nur einige wenige Beispiele

mein Eindruck; jede Glaubensrichtung gegen jede andere Glaubensrichtung mit aller Kraft der Erde… es war eine grausame Erkenntnis

darum wäre mir lieb, jegliche Glaubensbezeugung aus staatlichen Schulen verbannen – oder alle gleichwertig akzeptieren

Cu Chris

Hallo!
Mal abgesehen davon, ob die Zeugen Jehovas eine Religionsgemeinschaft sind oder nicht, finde ich, diese Oster- oder Weihnachtsbasteleien sollte man vielleicht auf einer etwas anderen Ebene abhandeln. Wir leben nun einmal in einem Land mit überwiegend evangelischer/katholischer Bevölkerung und genauso, wie es in einigen Gegenden Tradition ist, dass die Sternsinger umgehen, oder es die Globes-Abende gibt, wird halt zur Weihnachtszeit gebastelt. (und zur Osterzeit) Es macht den Kindern auch Spass und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dabei über ihre Religionszugehörigkeit nachdenken. Meine Tochter besuchte eine ein Schule, an der Kinder vieler Nationalitäten vertreten waren und auch ebenso vieler Religionen. Hab aber noch nie davon gehört, dass muslimische Eltern ihren Kindern verboten haben an den Basteleien teilzunehmen. Was bitte ist schlimmes daran, Hasen oder Gestecke mit Kerzen darauf zu basteln? Wenn die ZJ´s ihre Kinder so ausgrenzen wollen, hab ich kein Verständnis für, aber ebensowenig sehe ich nicht ein, dass alle sich danach richten sollen. Andere Länder haben trotz multikultureller Bevölkerung keine Probleme, ihre Traditionen aufrecht zu erhalten. Warum wird bei uns alles in Frage gestellt?
Liebe Grüße
Usch

Hi,

Hab aber noch nie davon gehört, dass
muslimische Eltern ihren Kindern verboten haben an den
Basteleien teilzunehmen. Was bitte ist schlimmes daran, Hasen
oder Gestecke mit Kerzen darauf zu basteln? So vie ich das mitgekriegt habe, ist es bei den ZJ ein Teil des Glaubens, wenn sie einige Dinge nicht mitmachen - und zwar ein zentraler. Deswegen kann man das m.E. nicht unbedingt mit anderen Religionen vergleichen, die toleranter in dieser Hinsicht sind.

Die ZJs lehnen ja auch symbolische Handlungen gegenüber Staatssymbolen. In Argentinien gibt es für sie auch hier eine Extrawurst: sie müssen kein Militärdienst ableisten. Der Hintergrund ist der Fall eines jungen Rekruten, der sich so standhaft geweigert hat, die Fahne zu grüßen, daß er schlußendlich totschikaniert wurde. Mal abgesehen vom ganzen Kontext, diese Standhaftigkeit habe ich (als Quasikriegsdienstverweigerer mit ärztlichem Attest) bewundert.

Gruß

J.

Aber gerade vor dem Hintergrund von zuviel „Bildungsmüll“ in
den Lehrplänen, vor PISA, TIMMS & Co, vor Staatsversagen im
Schulbereich und dem Bestreben das 12-Jahres-Abitur bei
„schlankeren“ und zugleich sinnvoller zusammengesetzten
Curricula zu realisieren sehe ich die Möglichkeit hier endlich
Reformen herzubekommen.

Dann ist’s auch kein Thema mehr was im Musikunterricht
gesungen oder im Kunstunterricht gemalt wird.

Hallo!
Im Lehrplan wird zwar vorgegeben, DASS im Musikunterricht gesungen wird, aber mit Sicherheit nicht WAS.
Die Liedauswahl wird immer dem Lehrer überlassen sein (und das ist auch gut so…), daran dürfte auch eine Reform nichts ändern. Oder willst du gar den Musikunterricht wegreformieren?

fragt zweifelnd
Dorli

Wirklich umgekehrt?
Hallo Sven,

Dieses Beispiel … macht deutlich, wie selbstverständlich uns christliche Elemente im täglichen Leben sind.

Stimmt! Weil sie in unserer Region eine Jahrhunderte, in einigen Gebieten sogar mehr als tausend Jahre alte Tradition sind. Dass unsere Feste mit vorchristlichen Riten verwoben sind, zeigt, dass sie sogar noch älter sind.

Jedes Land hat seine Traditionen, ohne sie wäre keine Kultur denkbar. Der christliche oder sonstige Hintergrund verschwimmt bei uns allerdings mehr und mehr. Auch Menschen, die sich nicht als Christen betrachten (ich gehöre dazu) feiern Weihnachten und Ostern, stellen Tannenbäume auf und malen Ostereier an, zumindest, wenn sie Kinder haben. Selbst wenn es in ferner Zukunft einmal gar keine Christen bei uns mehr geben sollte, werden sie es mit Sicherheit immer noch tun.

Für ein friedliches Miteinander ist es notwendig (!), sich gegenseitig zu akzeptieren und zu achten. … Deshalb wurde Religionsfreiheit ins Grundgesetz aufgenommen.

Stimmt auch! Dass die christliche Religion, und diese wiederum in der seit Jahrhunderten anerkannten Version (also nicht Splitterguppen oder Sekten) mehr im Vordergrund stehen, ist aber trotzdem logisch.

In Wirklichkeit ist es also in der BRD sogar umgekehrt: Das Christentum bekommt ?Extrawürste?, nicht die Zeugen Jehovas oder Mitglieder sonst welcher Religionen.

Hier aber ziehst du den falschen Schluss. Die „Extrawurst“ ist immer die Ausnahme von der Regel, und die Regel ist bei uns die im Christlichen begründete Kultur.

Mit deiner Kritk am Kopftuch-Erlass und Ähnlichem verkennst du aber, dass die Toleranz bei uns Schon erheblich fortgeschritten ist. Was in Afghanisten mit vier Deutschen geschehen sollte, die christliche Lehrern verbreitet haben sollten, ist bekannt. Das ist aber keine Ausnahme: Du wird kaum ein islamisches Land finden, in dem man Rücksicht auf Gebräuche christlicher Minderheiten nimmt. Erst recht keins, wo in den Schulen christlicher Religionsunterreicht erteilt würde, so wie bei uns jetzt der islamische anläuft. Das dies so spät geschieht, liegt übrigens daran, das es keine einheitlich organisierte islamische Gemeinschaft gibt.

Das soll jetzt keine Lobudelei für uns sein, es gibt immer noch viel zu tun. Das Kreuz ist, ebenso wie das Kopftuch, auch schon gerichtlich verboten worden: In Bayern dürfen keine Kruzifixe mehr in Schulzimmern hängen. Aber kaum jemand kümmert sich drum: Die meisten Leute dort wollen sie haben, Traditionen sind eben zählebig.

Umgekehrt müsste man eigentlich fordern, z.B. im Musikunterricht endlich auch mal arabische oder indische religiöse Musik zu singen!

Lehrer, die sich damit auskennen, tun das durchaus, aber es muss ja nicht unbedingt relgiöse sein.

Ideen, dem Wunsch zu entsprechen und z. B. Winterbilder malen zu lassen. Prima!

Natürlich geschieht das, auch wenn keine Zeugen Jehovas in der Klasse sind. Weihnachtsbilder sind nur ein Thema unter vielen jahreszeitlich bedingten Beschäftigungen.

Dass du dich bemühst, die Mehrheit zur Rücksicht auf Minderheiten zu bewegen, ist lobenswert Mir scheint aber, dass du dabei übersieht, dass die Minderheit auch die Mehrheit akzeptieren sollte. Was tun Eltern ihren Kindern an, wenn sie ihnen zumuten, etwas ganz anderes zu tun als alle anderen? Gerade Sekten sehen Dinge oft ungeheuer eng.

Ich habe unter der Überschrift „Extrawurst für Religionsgemeinschaften“ zwei Beispiele erwähnt, wie Rücksicht genommen wird. Aber auch eins, wo ich ein persönliches Risiko eingegangen bin, weil ich nicht bereit war, Rücksicht zu nehmen. Ich würde das immer wieder so tun.

Liebe Grüße
Peggy

PS Noch einmal sicherheitshalber: Ich bin keine Christin, auch keine Traditionalistin. Aber Traditionen sind nun mal da, man kann sie nicht husch hinwegfegen. Und die Toleranz muss von b e i d e n Seiten kommen!

5 Like

Hallo Peggy,

Das Kreuz ist, ebenso wie das Kopftuch, auch
schon gerichtlich verboten worden: In Bayern dürfen keine
Kruzifixe mehr in Schulzimmern hängen.

Fehler: Sie dürfen ausdrücklich hängen, es sei denn, es beschwert sich jemand drüber.

Gruß, Karin

1 Like

Hallo Dorli,

Im Lehrplan wird zwar vorgegeben, DASS im Musikunterricht
gesungen wird, aber mit Sicherheit nicht WAS.
Die Liedauswahl wird immer dem Lehrer überlassen sein…

na ja, zumindest in Deutschland ist der Lehrer wohl eher ein „Soldat in Zivil“ (Staatsdiener) der das macht was ihm befohlen wird. Und wenn in Bayern das KuMi sozialkritische Liedertexte der Gruppe Biermöslblosn aus den Textbüchern entfernen lässt (wie vor einiger Zeit geschehen) dann hat der Rekrut mit Lehrbefugnis diese auch nicht zu verwenden.

Sind in seinem Auswahlfundus ja dann ohnehin nicht mehr enthalten.

(Ausnahmen von der politischen Korrektheit bestätigen die Regel)

Von Liedertexten die so gar nicht mehr in unser Weltbild passen wollen wie z.B. die sozialistische Internationale oder das Horst-Wessel-Lied will ich mal gar nicht reden… Und da schließt sich dann der Kreis zur ursprünglichen Frage.

Jede weltanschauliche Gruppe - egal ob es nun um religiöse, ideologische oder sonstige Anschauungen geht - hat ihre eigenen Vorstellungen von Liedgut und Musik. Das alles unter einen Hut zu bekommen ohne dabei einer Fraktion auf dem Schlips zu treten ist eine Kunst für sich…

… bei der dann oft zum Schluß nur das politisch korrekte „Hänschen klein“ übrig bleibt.

Oder willst du gar den Musikunterricht wegreformieren?

Nein. Ich halte jede Form von Unterricht, der die Kreativität und Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmer fördert für sehr wichtig. Egal ob das nun Kunst, Musik, Literatur oder sonst was ist.

Wobei ich die Förderung von Methodenwissen und Kompetenzen stets als vorrangig vor Aufbau von Wortwissen und Faktenwissen ansehe. Und da hapert es im deutschen Schulsystem schon gewaltig.

Kann sein, dass das bei euch in Österreich anders ist - über das österreichische Schulsystem weiss ich zu wenig.

Viele Grüße,

Guido Strunck

Faulheit siegt!
Traditionen sind häufig auch Ausdruck kollektiver menschlicher Schwäche.

Sie entstehen wenn der Grund für eine Verhaltensweise oder Gewohnheit vergessen wurde.

Irgendwann machen „es“ dann alle so aber niemand weiss mehr warum. Und weil es niemand mehr weiss kommt auch niemand auf die Idee die eingefahrene Gewohnheit auf ihren Realitätsbezug zu prüfen. Oder gar zu verändern.

Ist halt bequemer so. (Denk-)Faulheit siegt.

Viele Grüße,

Guido Strunck

Hallo!

Traditionen sind häufig auch Ausdruck kollektiver menschlicher
Schwäche.

Weisst du was das Problem ist? Tradition ist etwas, dass uns von allen anderen Lebewesen unterscheidet. Dies ist keine Faulheit, sondern durch Evolution entstanden!

Irgendwann machen „es“ dann alle so aber niemand weiss mehr
warum. Und weil es niemand mehr weiss kommt auch niemand auf
die Idee die eingefahrene Gewohnheit auf ihren Realitätsbezug
zu prüfen. Oder gar zu verändern.

Veränderung ist immer mit Risiko verbunden und wenn das Risiko nicht nur eine Person, sondern grosse Regionen betrifft, dann gehöre ich auch zu den Personen, die lieber bei den alten Tugenden bleibt.

Ist halt bequemer so. (Denk-)Faulheit siegt.

Das hat nix mit Faulheit, sondern mit reinem Sicherheitsdenken zu tun und dies ist, so glaube ich, nicht verachtenswert!!

Viele Grüße,

Guido Strunck

Adios, Lionking:smile:

Gruppenzwang
Hi LK,
das Problem ist, daß „Traditionen“ oft nur sehr schwer wieder abgelegt werden können. Zum Beispiel hat bei der Formel 1 irgendwann einmal jemand Spaß daran gehabt, seine „Überlegenheit“ dadurch zu zeigen, daß er bei der Siegerehrung die Verlierer mit Sekt eingesaut hat. Inzwischen würde jeder Gewinner, der dieses Ritual nicht nachvollzieht, als verklemmt und arrogant gelten.

Oder der schreckliche Krawattenzwang. Jeder fühlt sich unwohl darin, das Gehirn wird nicht 100%ig mit Sauerstoff versorgt, aber unlängst haben diverse Banken wieder einmal darauf hingewiesen, daß ihre Mitarbeiter doch welche zu tragen haben.

Unser Alltag wimmelt von überflüssigen bis gefährlichen „Traditionen“.

Ciao

Uwe

Hi LK,
das Problem ist, daß „Traditionen“ oft nur sehr schwer wieder
abgelegt werden können. Zum Beispiel hat bei der Formel 1
irgendwann einmal jemand Spaß daran gehabt, seine
„Überlegenheit“ dadurch zu zeigen, daß er bei der Siegerehrung
die Verlierer mit Sekt eingesaut hat. Inzwischen würde jeder
Gewinner, der dieses Ritual nicht nachvollzieht, als verklemmt
und arrogant gelten.

Oder der schreckliche Krawattenzwang. Jeder fühlt sich unwohl
darin, das Gehirn wird nicht 100%ig mit Sauerstoff versorgt,
aber unlängst haben diverse Banken wieder einmal darauf
hingewiesen, daß ihre Mitarbeiter doch welche zu tragen haben.

Unser Alltag wimmelt von überflüssigen bis gefährlichen
„Traditionen“.

sollten wir sofort alle christlichen Traditionen ablegen und die Akzeptanz anderer Traditionen soweit treiben, daß auch bei uns wieder aus traditionellen und religiösen Gründen Frauen beschnitten werden!

Was bleibt denn von euch, wenn ihr alle Traditionen ablegt, wenn ihr eure kulturelle Vergangenheit ablegt, wenn ihr alles gut findet, nur nicht das, was euch erzogen hat?

Dann seid ihr Puppen von denen, die euch eure Werte rauben, die eure Vorväter geschaffen haben.

gruss
winkel

2 Like

Aufhören zu Atmen :wink:
Hi Winkel!

Was bleibt denn von euch, wenn ihr alle Traditionen ablegt,
wenn ihr eure kulturelle Vergangenheit ablegt, wenn ihr alles
gut findet, nur nicht das, was euch erzogen hat?

Dann seid ihr Puppen von denen, die euch eure Werte rauben,
die eure Vorväter geschaffen haben.

Es geht nicht darum, sinnvolle Traditionen (eher „Erfahrungen“ bzw. „Verhaltensweisen“) abzulegen, sondern - wie ich ja schrieb - die „überflüssigen bis gefährlichen“. Jede Kultur hat vernünftige Angewohnheiten und eben eher seltsame.

sollten wir sofort alle christlichen Traditionen ablegen und die Akzeptanz anderer Traditionen
soweit treiben, daß auch bei uns wieder aus traditionellen und religiösen Gründen Frauen
beschnitten werden!

Das Beschneiden ist ja auch gerade eine Tradition. Wenn Du damit argumentierst, widersprichst Du Dir selbst. Wenn Du stattsessen grundsätzlich einfach nur alles gut findest, was christlich ist, hat das nichts mit Vernunft zu tun, sondern mit Fundamentalismus (und der ist in JEDER Religion schädlich). Übrigens lernt selbst die katholische Kirche ab und zu dazu und korrigiert alte Dogmen.

Ist es nicht viel besser, aus möglichst vielen Kulturen und Erfahrungen das Beste herauszupicken?

Ciao

Uwe

Es geht nicht darum, sinnvolle Traditionen (eher „Erfahrungen“
bzw. „Verhaltensweisen“) abzulegen, sondern - wie ich ja
schrieb - die „überflüssigen bis gefährlichen“. Jede Kultur
hat vernünftige Angewohnheiten und eben eher seltsame.

So und jetzt sag mir bitte, wer oder was definiert „überflüssig bis gefährlich“ Es wird immer Leute geben, die sogar harmlose Tradition verbieten möchten und es wird welche geben, die gefährliche weiterhin Verteidigen. Es gibt niemanden, der „normal“ urteilen kann, ich nicht die Politiker sowieso nicht und auch du nicht!!!

Servus, Lionking *derjetztmalUrlaubmachtundsichleidernichtmehranderinteressantenDiskussionbeteiligenkann*