Hallo Allerseits,
ich wollte hier auch noch mal einige Aspekte dazu beitragen.
1.) Sind Z.J. eine Religion?
Wenn man die Definition von Religion aus einem beliebigen Lexikon nimmt, wird man zugeben müssen, dass Z.J. eine Religion sind. (Auszug aus Encarta)
Religion (lateinisch relegere: dicht; religio: Gottesfurcht), Oberbegriff für verschiedene Arten transzendentaler Systeme, die sich durch ein philosophisch-mythologisches Denkgebäude (meist in so genannten heiligen Schriften niedergelegt), dessen institutionalisierte Vermittler (Priester, Religionsgründer etc.) und eine Schar von Anhängern (Gläubige) auszeichnen…
Der Knackpunkt ist das „Anerkannte Religion“. Wer definiert, was eine anerkannte Religion ist? Die Amtskirchen.
Dies ist so, als ob Microsoft definiert, was ein Betriebssystem ist und was keines.
In vielen Ländern sind Z.J. eine staatlich anerkannte Religion. Und derzeit läuft eine Klage der Z.J. beim Bundesverwaltungsgericht auf die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts. (Und im Moment sieht es für die Z.J. gut aus.)
2.) Der Umgang mit Traditionen
Für den überwiegenden Teil der deutschen Bevölkerung sind die sogenannten christlichen Feste einfach schöne Traditionen. Der religiöse Anteil dieser Feste ist ihnen mehr oder weniger bekannt, berührt sie aber nicht sonderlich, da Religion in ihrem alltäglichen Leben keine Rolle spielt
Bei Z.J. spielt der Glaube eine fundamentale Rolle . Somit werden auch Traditionen auf ihre religiöse Bedeutung hin bewertet.
Ein aufrichtiger Pazifist wird vermeiden, dass seine Kinder Kriegsspielzeug haben oder kriegsverherrlichende Filme sieht.
Ein Veganer lässt seine Kinder keine Hamburger bei Mac Donalds essen. Und ein antirassistisch eingestellter Mensch, wird es nicht Ignorieren, wenn seine Kinder den dunkelhäutigen Nachbarn „Nigger“ oder „Bimbo“ rufen.
Genauso werden Z.J. ihre Kinder nicht an religiösen Traditionen teilhaben lassen.
3.) Der Umgang mit Schülern
Man kann nun in den Schulen versuchen Druck auf die Schüler auszuüben, damit sie brav das machen, was die anderen auch machen. Bei jüngeren Schülern kann das vielleicht noch funktionieren. Bei älteren Schülern läuft es auf eine Konfrontation hinaus.
Die Z.J. betrachten den Druck, den die Gesellschaft auf sie in religiösen Fragen ausübt als eine Form von Verfolgung (Johannes 15:20). Auf diesen Druck werden sie vorbereitet.
Eine junge Z.J. erzählte mir kürzlich folgendes aus ihrer Schulzeit. Sie war mit der Klasse unterwegs und sie besichtigten auch eine Kirche. Der Lehrer wies die Schüler an sich zu setzen und die Kirche füllte sich. Die Z.J fragte, ob nun gleiche eine Messe beginnen sollte. Der Lehrer bejahte dies und wies sie an sitzenzubleiben. Sie tat es nicht, sondern ging raus.
Der Lehrer ärgerte sich blieb aber machtlos.
Die Ausgrenzung geht solchen Fällen von den Lehrern aus. Den Schülern hilft man damit allenfalls, in dem man ihren Glauben erprobt und damit härtet.
4.) Der Umgang mit den Eltern
Z.J. sind im allgemeinen kooperationsbereit und legen Wert auf eine gute Erziehung ihrer Kinder. Bzw. sollten sie das sein, denn genau das wird ihnen reglmäßig vermittelt.
In religiösen Fragen sind Z.J. aber kompromisslos, bzw. sollten es sein (Lukas 16:10).
Wenn man wirklich das Wohl der Kinder im Auge hat, kann man sehr viel erreichen, wenn man in religiösen Fragen keine Konfrontation sucht.
Gruß
Carlos