Facebook Blitzeraktion

Hallo Zusamnen,

Eine deutsche Stadt veranstaltet einen „Blitzmarathon“ und kündigt die wechselnden Standorte direkt, via Facebook an. Das ganze soll auf Unfallschwerpunkte aufmerksam machen. Soweit, sogut - aber:

Wie kann es denn sein, dass Facebookkunden gewarnt werden, während Nicht-Facebookkunden in ihr verderben rasen? Oder ist es neuerdings Pflicht Facebookkunde zu sein?

Ganz aktuell aus den Nachrichten.

Gruß Herr_Schulz

Niemand muss ins Verderben rasen
Hallo Herr Schulz

während Nicht-Facebookkunden in ihr verderben rasen?

wer sich an die Verkehrsregeln hält, wird sicher nicht ins Verderben rasen.

Gruß michael

Hallo

gleiches gab es und gibt es in diversen Radiosendern.

Wie kann es denn sein, dass Facebookkunden gewarnt werden,
während Nicht-Facebookkunden in ihr verderben rasen? Oder ist
es neuerdings Pflicht Facebookkunde zu sein?

Wie kann es sein, dass Radiohörer gewarnt werden und Nicht-Radiohörer in ihr Verderben rasen?
Oder ist es neuerdings Pflicht Radio zu hören?

Ganz aktuell aus den Nachrichten.

Ganz aktuell selbst ausgedacht :wink:
SCNR

Gruß
!/!A!/!I

Moin,

hab’ ich auch bei Hallo Niedersachsen gesehen und etwas ähnliches gedacht wie du.

Ich halte mich ja an die Verkehrsregeln. Würde ich aber dort geblitzt werden, würde ich Einspruch einlegen. Zur Begründung würde ich auf einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz („Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“) hinweisen. Denn wenn die F#######-Nutzer Informationen über die Blitzmaßnahme bekommen, sehe ich insofern eine Ungleichbehandlung.

Als Gegenargument wird jetzt sicherlich der Grundsatz kommen, es gebe keine Gleichheit im Unrecht. Wir hatten vor Jahren eine sehr kontroverse Diskussion darüber.

Gruß
Ultra

wer sich an die Verkehrsregeln hält, wird sicher nicht ins
Verderben rasen.

Hallo,

den Glauben habe ich schon längst verloren.

Wenn Du mal mit offenen Augen durch die Welt gehst, findest Du in diesem irrsinnigen Schilderwald genug Stellen wo derjenige, der sich an die Regeln hält schnell unter die Räder kommt.

Ich kenne eine Stelle wo der Verkehr aus drei Richtungen kommt, und alle drei Richtungen haben aus unterschiedlichen Regeln heraus, gleichzeitig Vorfahrt.
Zeichen 301, rechts vor links, Linksabbieger Gegenverkehr + Zeichen 205.

Gestern habe ich innerhalb 1 Minute 11 Rotlichtverstöße von Radfahrern gesehen a 100€ + 1Punkt. Die haben sich an die eigentlich richtigen Regeln gehalten, und sind trotzdem nach der falschen Aufstellung der Verkehrseinrichtung Rotlichtsünder.

Da fehlt mir der Glaube wenn ich sowas sehe das Regeln einhalten vor Schaden schützt.

Gruß

Nostra

Moin,

sehr kluge Idee. (/ironie aus)

Bei uns werden die Blitzer auch angekündigt. Auf der HP der Stadt und in der Zeitung.

Tja, wenn ich beides nicht hab: Pech gehabt. Oder Glück.

Erstens: weil ich besser aufpasse.
Zweitens: es werden nicht alle Blitzer angekündigt. Da kann der zweite auch 200m hinter dem ersten stehen.

Also: Geschwindigkeiten halten und du kannst deinen FB-Account kündigen.

Haelge

Hi

Das diverse Veranstalter und diverse Behörden glauben das ein Artikel bei Facebook alle Menschen erreicht , erlebe ich hier in meiner Wohngegend regelmässig .

Da gibt eine Disco Ihr Wochenprogramm NUR per Facebook bekannt , da schreibt ein Modellbahnverein den Termin der Jahreshauptversammlung in Facebook rein ( und wundert sich dann über die geringe Teilnahme ) .
Am 01. Mai standen viele Veranstaltungen , z.b. das Feuerwehrfest unseres Dorfes nur bei Facebook und ein Opel - Youngtimer - Treffen das ich seit Jahren als feste Grösse in meinem Terminplan habe , wird dieses Jahr auch nur in Facebook publiziert.

Irgendwie glauben die echt , wenn der Vorstand in Facebook ist , das alle Leute in Facebook sind .
Mich bekommen keine Tausend Pferde zu Facebook , solange die da nicht wissen wie man Datenschutz schreibt .

George Orwell’s 1984 lässt grüssen , und das war in den 80 Jahre ein Horrorszenario , heute machen es die Leute ganz freiwillig

gruss

Toni

Zur Begründung
würde ich auf einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz
(„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“) hinweisen

Im Recht sind alle gleich - aber nicht im Unrecht.
Und zu schnell zu fahren ist nunmal kein Recht sondern Unrecht.

Krümelchen
die diese Warnungen sowieso furchtbar findet.
An die Geschwindigkeit halten oder eben zu schnell und die Folgen tragen aber eben nicht wegen einer Warnung ausnahmsweise für eine angesagte Strecke mal den Fuß vom Gas nehmen.

Was hat diese Antwort mit der Tatsache zu tun, das hier einer Personengruppe im Straßenverkehr ein krasser Vorteil gewährt wird?

Radiohören (wie oben erwähnt) ist eine unverfängliche Sache. Facebook hat definitiv ein Datenschutzproblem. Und klar ist auch, dass die Polizei natürlich gerne hätte, das alle, alles auf Facebook offen legen, da sich so ja wunderbar schnüffeln läßt.

Es gibt eine (wahrscheinlich ziemlich große) Personengruppe, deren Abneigung zu Facebook, proportional mit dem vermitteltem Gefühl sich dort anmelden zu müssen, immer mehr steigt (sog. Facebookverweigerer).

Gruß Herr_Schulz

Hallo,

Da fehlt mir der Glaube wenn ich sowas sehe das Regeln
einhalten vor Schaden schützt.

unterstellend, daß die Schilderung stimmt: was spricht dagegen, die Stadt anzurufen und dem zuständigen Mitarbeiter den Mißstand mitzuteilen? Das dauert keine fünf Minute und damit weniger lang als hier Artikel zu verfassen und Radfahrer zu zählen.

Gruß
C.

Hallo,

Was hat diese Antwort mit der Tatsache zu tun, das hier einer Personengruppe im Straßenverkehr ein krasser Vorteil gewährt wird?

Welcher Vorteil ist das genau?
Vielleicht braucht diese Gruppe nochmal einen extra Hinweis auf Unfallschwerpunkte, während es andere auch so raffen?

Es gibt eine (wahrscheinlich ziemlich große) Personengruppe, deren Abneigung zu Facebook, proportional mit dem vermitteltem Gefühl sich dort anmelden zu müssen, immer mehr steigt (sog. Facebookverweigerer).

Ab das hält die nicht davon ab, sich an die Regeln zu halten?

Grüße

1 Like

Ich kenne eine Stelle wo der Verkehr aus drei Richtungen
kommt, und alle drei Richtungen haben aus unterschiedlichen
Regeln heraus, gleichzeitig Vorfahrt.
Zeichen 301, rechts vor links, Linksabbieger Gegenverkehr +
Zeichen 205.

Wie muss man sich denn das vorstellen?

Zeichen 205 sagt klar aus: Vorfahrt gewähren!

Zeichen 301 sagt aus: an der nächsten Kreuzung oder Einmündung besteht Vorfahrt - somit scheidet Rechts vor Links aus.

Linksabbieger ist klar

Wie also sollte es dann eine Situation geben der allen 3 Richtungen Vorfahrt einräumt?

Die haben sich an die
eigentlich richtigen Regeln gehalten, und sind trotzdem nach
der falschen Aufstellung der Verkehrseinrichtung
Rotlichtsünder.

Wenn das so ist dann ist die Ampel nicht Regelkonform aufgestellt.

Gruß Crack

Was hat diese Antwort mit der Tatsache zu tun, das hier einer
Personengruppe im Straßenverkehr ein krasser Vorteil gewährt
wird?

Was denn für ein Vorteil? Sich an den betreffenden Stellen an die Verkehrsregeln halten zu können?

2 Like

Person A und B fahren jeden Tag eine Strecke mit einer limitierten Höchstgeschwindigkeit von 50km/h. Beide fahren normalerweise IMMER 95km/h.

An einem Tag kündigt die (neue i-)Polizei einen Blitzer auf dieser Strecke, via Facebook an.

Person A ist Facebookkunde, weiß von dem Blitzer und bremst TEMPORÄR (für ca. 50 Meter), an DIESEM TAG, auf 55 km/h ab.

Person B verliert den Führerschein.

Person A und B sind beides Verkehrsünder von gleicher Sortierung, glaube ich…

Person A hat KEINEN Vorteil? - Warum?

Gruß Herr_Schulz

Wenn das so ist dann ist die Ampel nicht Regelkonform
aufgestellt.

Hallo,

es ist überhaupt nichts regelkonform, denn die Ampel steht oder musste man jetzt sagen stand in eine Fußgängerzone, die durch unsägliche Beschilderung keine mehr ist.

Zum vorstellen ist die Kreuzung ganz einfach

Unten Zeichen 301, gegenüber Zeichen 205, von rechts die jetzt falsch beschilderte Fußgängerzone, ohne vorfahrtsregelnde Zeichen, links Einbahnstraße Radfahrer frei mit Zeichen 205.

War einmal eine abknickender Vorfahrt, bevor Tempo 30 zugeschlagen hat. Und die Fußgängerzone Ende war beschildert.

Wenn Du Bilder willst kein Problem
www.tut-verkehrt.de
Dort rundes Eck anschauen.

Wir können alles, außer Verkehr.

Gruß

Nostra

unterstellend, daß die Schilderung stimmt: was spricht
dagegen, die Stadt anzurufen und dem zuständigen Mitarbeiter
den Mißstand mitzuteilen? Das dauert keine fünf Minute und
damit weniger lang als hier Artikel zu verfassen und Radfahrer
zu zählen.

Hallo,

Du kennst die Schwaben nicht.

Einen Brief an die Aufsichtsbehörde geschrieben, die Presse mobil gemacht, Termin mit der Stadt gemacht der verschoben wurde, mit der Presse einen kleinen Rundgang gemacht. Damit wurden die Fehler angesprochen und keiner kann sich aus der Verantwortung stehlen.

Nächster Schritt ist, nochmal an die Aufsichtsbehörde schreiben und fragen warum der Brief statt an die Aufsichtsbehörde, an die Stadt weiter geleitet wurde. Und dann kommt in nicht allzu weiter ferne, Klage vor dem Verwaltungsgericht.

Und zur Vorbereitung und Fakten sammeln gehören auch so Dinge wie den Verkehr beobachten, und Fehlverhalten die auf Planungsfehler beruhen zu beobachten.

Die Kreuzung ist nur ein Punkt von vielen.

Es geht also etwas länger als 5 Minuten.

Gruß

Nostra

Im Recht sind alle gleich - aber nicht im Unrecht.
Und zu schnell zu fahren ist nunmal kein Recht sondern
Unrecht.

Das hat ja auch niemand bezweifelt. Allerdings darf man die Sicht der Behörde nicht vergessen. Diese handelt bei Ordnungswidrigkeiten im Bereich des Opportunitätsprinzips. Sie hat somit „pflichtgemäßes Ermessen“ (§ 47 OWiG) walten zu lassen.

Im beschriebenen Fall gibt die Polizei Vorab-Informationen über ihre Maßnahme zur Verfolgung von Geschwindigkeitsverstößen einseitig an Personen mit Zugang zu einem (umstrittenen) privaten Netzwerk heraus. Sie wählt somit (ungewollt) Personen aus, die vorher wissen, wo geblitzt wird, während anderen diese Information verborgen bleibt.

Es könnte daher ein verstoß gegen die pflichtgemäße Anwendung des Ermessens vorliegen. Das wäre der erste Schritt zur Beurteilung der Rechtmäßigkeit. Der zweite Schritt wäre, zu prüfen, ob ein Betroffener nun gegen den seinen Bescheid vorgehen könnte. Und ich meine, der Grundsatz „keine Gleichheit im Unrecht“ hat auch irgendwo seine Grenzen. Es gibt hier aber auch viele, die es anders sehen.

Person A hat KEINEN Vorteil? - Warum?

Ich muß gestehen, dazu fällt mir nicht viel zu ein. Wie man auf den Gedanken kommen kann, daß jemand einen unrechtmäßigen/unmoralischen/unverdienten Vorteil hat, wenn er sich an einer Stelle (aus welchen Gründen auch immer) korrekt verhält, kann ich tatsächlich nicht nachvollziehen.

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Geschwindigkeitsverstößen einseitig an Personen mit Zugang zu
einem (umstrittenen) privaten Netzwerk heraus.

Es ist möglich, Inhalte so bei Facebook einzustellen, daß sie jeder sehen kann, was hier der Fall ist:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=592611760749…

Facebook ist in diesem Falle nichts anderes als bspw. die Seite einer Zeitung, auf der die geplanten Kontrollpunkte veröffentlicht werden. Von der Information ist also niemand ausgeschlossen, der einen Zugang zum Internet hat.

Den Link ermittelt man sich dann zuhause mit einem Würfel und einer Glaskugel? Einen Computer hat auch nicht jeder; ein Autoradio schon (laut GEZ zumindest)!

Gruß Herr_Schulz