Fachwerk Holzbalken

Hallo,

im Zuge einer Renovierung wollen wir in unserem 100 Jahre alten Backsteinhaus ein neues Bad schaffen. jetzt haben wir ein kleines Problem mit einem Balken, der uns sozusagen mit den Wasserrohren in die Quere kommt. Um die Rohre für das Waschbecken in den Putz zu verlegen, müssten wir einen von 5 senkrechten Balken an dieser Wand 4cm einschneiden (keine Außenwand). Die Balken haben einen Durchmesser von ca. 16cm. Nun meine Frage: Ist es zu verantworten dieses zu tun, oder würde das die struktur der Wand so immens schwächen, dass es zu Problemen kommen könnte?

ohhh ha, da würde ich lieber keine Ferndiagnose geben… ruf mal beim Dachdecker an - meiner ist damals kostenlos vorbei gekommen und hat mir erklärt wie ich meinen Dachbalken raus nehmen kann ohne dass was passiert.

ohhh ha, da würde ich lieber keine Ferndiagnose geben… ruf
mal beim Dachdecker an - meiner ist damals kostenlos vorbei
gekommen und hat mir erklärt wie ich meinen Dachbalken raus
nehmen kann ohne dass was passiert.

Wir müssen ih ja nicht ganz entfernen, sondern nur 4cm einsägen.

Hallo kyle,

wie schon geschrieben wurde, ist eine Ferndiagnose nicht möglich.
Ein Schreiner oder Zimmermann sollte sich das vor Ort anschauen.
Als ich einen Holzbalken, der als Fenstersturz dient, in ähnlichen Dimensionen einschneiden wollte, hat mein Schreiner dringend abgeraten.
Bedenke, daß das Gebälk ein komplexes System ist, das schnell Schaden nehmen kann.

Gandalf

Wir müssen ih ja nicht ganz entfernen, sondern nur 4cm
einsägen.

Hallo, Kylie,
… und den Balken dadurch ziemlich destabilisieren.

Auch ich rate Dir: Hol Dir fachmännischen Rat bei einem Zimmermeister oder Dachdecker, ehe Du etwas tust, was Du u.U. bereust. Weggesägt und ausgestemmt ist schnell, nur hat es bisher noch keiner geschafft etwas dranzusägen. Weg ist weg.

Gruß
Eckard

Ich hatte eigentlich auf so etwas, wie eine Faustformel gehofft, wie z.b. „1/4 des Balken einsägen beeinträchtigt nicht die Stabilität.“ Wurde es damals nicht auch schon wie heute so gemacht, dass solche Dinge „überproportioniert“ wurden, um auf Nummer sicher zu gehen?

Hi Kyle,

Wurde es damals nicht auch schon wie
heute so gemacht, dass solche Dinge „überproportioniert“
wurden, um auf Nummer sicher zu gehen?

Vielleicht!
(Vielleicht aber auch nicht, Pfusch gabs auch schon früher)

Ich habe ein mittlerweile gut hundert Jahre altes Haus aus Ziegeln. Die Bausubstanz ist soweit OK, und man kann sehr schön sehen, daß belastete Stellen sehr solide gebaut wurden, z.B. direkte Kraftlinien, die die Lasten ableiten.
Dazwischen gibt es aber Stellen wo kein Nagel oder Dübel hält, weil die Wand eher einen symbolischen Wert hat.

Gandalf

Hallo kyle,

bei verfachtem Fachwerk spielt es normalerweise keine Rolle, wenn ein Balken angesägt wird, da er keine stützende Funktion mehr hat.

In unserem ca. 400 Jahre alten Fachwerkhaus sind die unter Putz liegenden Balken großteils so morsch, dass man sie mit bloßen Händen zerreiben könnte; auf die Statik hat das aber keinerlei Auswirkungen.

Sofern es sich nicht um ein Schmuckfachwerk handelte, dienten die Balken nur als Aufstellhilfe und billiger Baustoff. Nach dem Ausmauern könnte man den Großteil der Balken entfernen.

Gruß

Johnny

Halo Kyle;
Wuerde da wo Du den Balken anschneiden willst mal 4 cm tief Bohren und mir die Bohrschnipsel ansehen. Sind die Bohrschnipsel morsch dann spielt es warscheinlich sowiso keine rolle was Du machst. Sind die Bohrschnipsel fest und gesund dann wuerde ich die Rohre wie geplant verlegen und dann mit einem kraeftigen Flacheisen villeicht 5mm dick*100mm breit*60cm lang ueberbruecken und wenigstens 4 starke und 10cm lange Holzschrauben auf jede seite der Bruecke. Hoffe das hilft und viele gruesse Karl.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

bei verfachtem Fachwerk spielt es normalerweise keine Rolle,
wenn ein Balken angesägt wird, da er keine stützende Funktion
mehr hat.

Sorry, das ist in dieser Pauschalität einfach nur grober Unfug. Und gefährlich dazu.
Gruß
loderunner

Hallo Jonny,

bei verfachtem Fachwerk spielt es normalerweise keine Rolle,
wenn ein Balken angesägt wird, da er keine stützende Funktion
mehr hat.

Das ist, mit Verlaub gesagt, Blödsinn!

In unserem ca. 400 Jahre alten Fachwerkhaus sind die unter
Putz liegenden Balken großteils so morsch, dass man sie mit
bloßen Händen zerreiben könnte; auf die Statik hat das aber
keinerlei Auswirkungen.

Das auch!

Sofern es sich nicht um ein Schmuckfachwerk handelte, dienten
die Balken nur als Aufstellhilfe und billiger Baustoff. Nach
dem Ausmauern könnte man den Großteil der Balken entfernen.

Genau umgekehrt ist es.
Ein Fachwerkhaus wird ausschließlich durch das Gebälk stabilisiert, die Ausfachung ist platt gesagt nur dazu da, daß es nicht zieht.

Solche Tips sind eines - gefährlich

Gandalf

1 Like

Hi,

Sofern es sich nicht um ein Schmuckfachwerk handelte, dienten
die Balken nur als Aufstellhilfe und billiger Baustoff. Nach
dem Ausmauern könnte man den Großteil der Balken entfernen.

???
bleibt zu hoffen das durch solche „Experten-Tips“ mal bloss keiner zu Schaden kommt!

Gruß
mΔx

Hallo,

jetzt lasst aber mal die Kirche beim Dorf …

Lt. Beschreibung handelt es sich um einen senkrechten Balken in einer ausgemauerten Wandfläche, der lediglich um ein Viertel eingeschnitten werden soll.
Es ist keine Hausecke, kein freistehender Balken u. nicht im Dachstuhl.

Selbst wenn auf dem Balken Druckbelastung wäre, was nach der Beschreibung aber nicht der Fall zu sein scheint, würde der Materialabtrag von 4 cm auch keine wesentliche Rolle spielen.

Gruß

Johnny

P.S.: Mich selbst brachten vor Jahren die zahlreichen Bedenkenträger bezüglich tragender Balken in unserem Fachwerk an den Rand der Verzweiflung. Schließlich zog ich dann einen alten Mauerermeister, der seit über 50 Jahren ausschließlich Fachwerkhaussanierung betreibt, zu Rate - und schlafe seither wieder äußerst beruhigt.
Ca. 50% der Balken meines ausgemauerten Fachwerks sind nur noch Holzmehl, etliche Balken wurden bei Umbauarbeiten im Laufe von ca. 400 Jahren durchtrennt, entfernt oder geschwächt.

Vor ca. 20 Jahren kam das Fachwerk bei Renovierungsmaßnahmen ans Licht. Nachdem das stückweise Ersetzen der Balken bzw. Ausmauern der Balkenlücken ins Uferlose geriet, fragte ich besagten Fachmann um Rat. Nachdem er das Ganze untersucht hatte, stellten wir sämtliche „Stützmaßnahmen“ ein, spannten Casanet vor die Fassade und verputzten das Haus. Jetzt, nach 20 Jahren, haben wir trotz einiger Orkane und hoher Schneelagen nicht mal Putzrisse. Den Prophezeiungen nach wären wir obdachlos :wink:

Hallo,

Lt. Beschreibung handelt es sich um einen senkrechten Balken
in einer ausgemauerten Wandfläche, der lediglich um ein
Viertel eingeschnitten werden soll.
Es ist keine Hausecke, kein freistehender Balken u. nicht im
Dachstuhl.

Woher weißt Du, dass da nicht eine Fette draufliegt? Warst Du vor Ort? Hast Du gesehen, ob da noch weitere Balken liegen und wie gut die erhalten sind? Hast Du überprüft, ob die ausgemauerte Wand tragfähig ist?

Deine persönlichen Erfahrungen sind ja gut und schön, aber als Nichtfachmann diese Erfahrung für allgemeingültig zu erklären ist schon etwas gewagt, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Gruß
[EDIT: Name auf Wunsch entfernt]

Zusammenfassung
Hallo,

es gibt neben klassischen Fachwerk auch sogenannte Bundwände. Diese Bundwände als Innenwände [aufgebaut wie eine Fachwerkwand] haben eben Stiele, welche auschliesslich tragend sind. Das Mauerwerk ist quasi Dekoration und dient einzig allein als Raumsbschluss.

Das Bearbeiten der Stiele an einer Bundwand bedarf schon sehr genauer Kenntnisse über dieses Wand. Da solche Wände oft tragend und aussteifend sind, sollte man mit aussersten Fingerspitzengefühl herangehen, um diese Wände zu verändern.

Wenn man als Laie hier Veränderungen vornimmt, kann dies erhebliche Wirkungen nach sich ziehen, bis zu einer Auflage des Bauamtes, wegen Veränderung von wesentlichen tragenden Bauteilen ohne Genehmigung.

Ein örtlicher Bauingeneiur kann dies innerhalb von 1-2 Stunden vor Ort verbindlich abklären und genaue Hinweise zum Umgang mit geben.

Online- und Telefonstatik sind halt zur Zeit noch etwas kompliziert.

Finger weg von Experimenten!

Christian

Hallo [EDIT: Name auf Wunsch entfernt],

ich verstehe die Aufregung nicht ganz - es geht doch gar nicht um die Entfernung eines Balkens, sondern lediglich um einen Einschnitt.

Es handelt sich lt. Beschreibung um einen von fünf senkrecht stehenden Balken innerhalb einer Wand mit ca. 16 cm Durchmesser. Meist sind die Balken in etwa quadratisch, d.h. durch den Einschnitt ändert sich der Querschnitt eines Balkens von 16cm x 16cm auf 12cm x 16cm. Für die Druckstabilität längs zur Faser hat das keine wesentliche Auswirkung.

Gruß

Johnny

Hallo,

ich verstehe die Aufregung nicht ganz - es geht doch gar nicht
um die Entfernung eines Balkens, sondern lediglich um einen
Einschnitt.

Hast Du Statik studiert? Bist Du Bauingenieur? Vielleicht Hellseher?

Du hast ganz offensichtlich keinerlei Ahnung von der Materie, also halt Dich doch endlich zurück mit Deinen tollen Tips. Ich gebe doch auch keine Ratschläge über Tiermedikamente, nur weil beim Hund meiner Eltern mal irgendwas geholfen hat.

Gruß
[EDIT: Name auf Wunsch entfernt]

2 Like

Woher weißt Du, dass da nicht eine Fette draufliegt?

Wo soll eine Fette draufliegen?

Das was Du meinst wird Pfette genannt !

Gruß,Jak

Zitat von Dieter Nuhr

„Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten.“

Hallo Johnny,

bei verfachtem Fachwerk spielt es normalerweise keine Rolle,
wenn ein Balken angesägt wird, da er keine stützende Funktion
mehr hat.

Gerade wenn ein Balken geschwächt ist, kann ihm eine solche Kerbe den Rest geben !!
Wichtig ist auch noch ob ein Balken auf Biegung beansprucht wird. Auf der Seite welche auf Zug beansprucht wird, kann eine Kerbe fatale folgen haben. Beim selben Balken auf der gegenüberliegenden Seite ist es meist etwas weniger kritisch.
Meine Erfahrungen beziehen sich zwar auf Chalets, aber das sind ja auch Fachwerke, welche nur nicht werden.

In unserem ca. 400 Jahre alten Fachwerkhaus sind die unter
Putz liegenden Balken großteils so morsch, dass man sie mit
bloßen Händen zerreiben könnte; auf die Statik hat das aber
keinerlei Auswirkungen.

Das Problem hier ist, dass wen man die Konstruktion sieht und Ahnung über die Materie hat, sofort sagen kann ob es geht oder nicht.
Je nach Konstruktion kann es sein, dass ich von 5 Balken 4 herausnehmen kann ohne die Statik zu überlasten. Wenn ich bei der selben Konstruktion aber nur einen Balken entferne und das genau der Falsche ist, kann die Statik dadurch stark geschwächt werden.

Keiner kann verbindliche Aussagen, auf Grund der obigen Beschreibung machen !

Zudem sind auch nicht alle Balken unbedingt auf Druck belastet, es gibt auch Konstruktionen bei denen Balken auf Zug beansprucht werden. Wenn man die Konstruktion sieht ist das meist sofort erkennbar. Aber ohne Pläne ist eine Ferndiagnose nicht möglich!

MfG Peter(TOO)