Hallo, ihr Lieben,
ich brauche dringenden Rat.
Ich weiß nicht mehr weiter.
Folgende Situation:
Meine beste Freundin, drei Kinder, davon 2 erwachsene Töchter (22 und 20 Jahre alt), hat eine Beziehung, die, sagen wir mal seit 10 Jahren ihre Höhen und Tiefen hat.
Der Mann ist nicht Vater der Kinder.
Die Kinder stehen natürlich nicht gut zum Verhältnis der Mutter mit diesem Mann.
Nicht weil er so unmöglich ist, sondern weil sie die Trennung der Eltern vor 10 Jahren nicht gut heißen.
Vor einigen Wochen trennte sich meine Freundin von ihrem Wieder-Ehemann (sie sind nun zum zweiten Mal verheiratet) und teilte dies auch so ihren Kindern mit.
Letzte Woche entschied sie sich aber, doch zu ihm zurückzukehren.
Das teilte sie ihren Kindern nicht mit.
Mich hat sie darüber informiert. Ich habe es auch nicht gut geheißen, dass sie sich immer wieder trennen und wieder zusammen kommen. Aber das ist und bleibt schließlich ihre Sache.
Die Kinder haben, wie auch immer, herausgefunden, dass sie wieder mit ihrem Wieder-Ehemann zusammen ist.
Die 20-jährige Tochter rief ihn an und bedrohte ihn, er würde schon sehen, was er davon hat, usw.
Gestern rief die 22-jährige Tochter ihre Mutter an und bat sie zu ihr zu kommen.
Sie weinte am Telefon und sagte, dass es wichtig wäre.
Dann der Schock: Der Wiederehemann ihrer Mutter hätte sie sexuell missbraucht und vergewaltigt!!
Das alles hat mir gestern um 22:00 Uhr der Ehemann meiner Freundin selbst am Telefon erzählt.
Die Schilderung der Mädchen steht aus, d.h., ich weiß nicht, was ihre Version ist.
Der Mann bat mich, mit seiner Frau zu reden.
Er wolle nur, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Ich bin geneigt ihm zu glauben, dass er nichts getan hat.
Mit den beiden Töchtern habe ich ein sehr gutes Vertrauensverhältnis.
Ich könnte sie sicherlich zur Rede stellen, aber das würde, wenn die Geschichte nicht bloß eine falsche Anschuldigung ist, für das Mädchen sicherlich nicht förderlich sein…
Mich einfach raushalten kann ich nicht mehr.
Denn, wenn die Geschichte nicht stimmt, ist das Verhalten der Mädels einfach ein Schlag ins Gesicht all derer, die einen Missbrauch erlebt und überlebt haben.
Stimmt die Geschichte, ist das ein schreckliches Erlebnis und der Mann muss bestraft werden, wobei ich meine Freundin unterstützen wollen würde.
Für das Mädchen will ich auch gerne da sein!
Ich weiß einfach nicht mehr weiter…
Es ist verzwickt.
Der Mann sagte, dass er mit dem Stempel eines Vergewaltigers nur schlecht leben könne, was ich auch gut nachvollziehen kann. Wer will das schon?
Was soll ich jetzt machen?
So tun, als ob die Geschichte wahr ist und das Mädchen fragen und vorsichtig versuchen herauszufinden, was wirklich passiert ist?
So tun, als ob die Geschichte unwahr ist und dem Mädchen klar machen, was sie mit solch einer ungeheuerlichen Anschuldigung angestellt hat?
Wie bekomme ich beides hin?
Ich weiß, es wird kein Patentrezept geben.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Einfach raushalten ist keine Option mehr für mich.
Vielen Dank schonmal für eure Mühen.
Verzweifelte Grüße
Ayse