Familienstudie

Hallo Anja.

Ein Leben, das einen zwingt, 45 Jahre lang, Tag für Tag,
streng nach Uhr, 10 Stunden lang an einem Ort zu sein an dem
man nicht sein möchte und 8 Stunden lang zu machen, was man
nicht machen möchte, ist an sich nichts erstrebenswertes.

also 1. gibt es Menschen, denen das Spaß macht

Natürlich. Aber du gestattest mir, nur so als Denkanstoß folgende Fragen:

Menschen, die nichts anderes können? Dumme Menschen? Eingleisig denkende? Arbeiten, Essen, Fernsehen, Schlafen?

Und wäre es nicht auch mit einem Sechs- Stunden-Tag getan?

und 2. Kann man sich ja jederzeit einen „untergeordneten“ Job
suchen

Das ist ein untergeordneter Job.

Und Frauen, die, nach dem alten Muster, hauptsächlich Hausfrau
und Mutter waren, hatten es besser und deren Kinder auch.

Besser? Hausfrauen&Mütter arbeiten mindestens 12 Std. am Tag
und sind die restlichen 12 Stunden im Bereitschaftsdienst.

Wieder mal ein Beweis dafür, wie von Männern der Job als
Hausfrau und Mutter unterschätzt wird.

Haben sie es heute, wo sie einen Job haben und die Hausarbeit nebenbei machen müssen, etwa besser?

Den Widerspruch in deiner Antwort solltest du selbst merken.
Aber um schon darauf einzugehen. Meine Oma hatte, solange sie kleine Kinder hatte, weder Waschmaschine, noch Kühlschrank, keinen Elektroherd, keinen Staubsauger und keine Heizung. Sie hat es trotzdem geschafft.
Irgendetwas läuft da doch falsch.

Gruß, Nemo.

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Hallo Nemo,
die Anführungszeichen vor dem „männlichen Weg“ suche ich bei Dir vergebens.
Und ich glaube nicht, dass ich mit meiner Meinung so alleine stehe.
Es gab auch schon Zeiten, da waren über 90 % der Frauen in einem Teil Deutschlands berufstätig. Aber da müssen halt auch entsprechende Rahmenbedingungen vorhanden sein.
Grüße
Almut

die Anführungszeichen vor dem „männlichen Weg“ suche ich bei
Dir vergebens.

Stehen vor Positionen oder so ähnlich. Gilt für alles.

Und ich glaube nicht, dass ich mit meiner Meinung so alleine
stehe.
Es gab auch schon Zeiten, da waren über 90 % der Frauen in
einem Teil Deutschlands berufstätig. Aber da müssen halt auch
entsprechende Rahmenbedingungen vorhanden sein.

Ja klar, prima!
Mitsamt der höchsten Selbstmordquote und, (was ich nicht so schlimm finde), der höchsten Scheidungsquote. Und einem Staat, der in die Binsen ging.

Das wirklich Schlimme (ich meine es nicht persönlich) ist, dass Menschen, die gerne arbeiten und gerne viel arbeiten, immer noch als Vorbild hingestellt werden. Und nicht etwa als pervers oder psychisch krank. :wink:
Freut natürlich die Arbeitgeber!

Gruß, Nemo.

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Hallo Nemo,
warum sind bitte Leute, die gerne arbeiten, pervers oder psychisch krank?
Kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Grüße
Almut

Hallo,
Du hast schon sehr schön ausgedrückt, was mir so sinngemäß durch den Kopf ging…

Wir leben dann in einer wirklichen
Gleichberechtigung, wenn jeder und jede genau das machen kann,
was er/sie will und wofür er/sie geeignet ist. Wenn es bsp.
möglich ist, als Mann Vater von drei Kindern zu sein,
Kranführer von Beruf und als Hobbies Motorradfahren,
Fußballspielen und eine Polly-Pocket-Sammlung zu haben, ohne,
dass das als sehr merkwürdig empfunden wird. Es gibt
ausgesprochen wenig, was tatsächlich männlich oder weiblich
ist. Wenn eine Frau ein Männerhemd trägt, wächst ihr davon ja
kein Penis und einem Mann fällt derselbe nicht ab wenn er z.B.
ein rosa T-Shirt mit Schmetterlingen drauf trägt.
Wäre es nicht schön, wenn wir in einer Gesellschaft leben
könnten, in der jeder und jede einfach so sein kann wie er/sie
ist, mit allen Facetten? Ein kleiner Junge hat mir mal
erzählt: „Wenn ich groß bin werde ich Papa und
Lokomotivführer“ Ich fands gut und nachvollziehbar. Und dann
haben ihn viele ausgelacht wegen liebevoller Umsorgung einer
Puppe - tja, ein paar Jahre später und der Knabe hat kapiert,
dass Jungs so etwas nicht tun. Ist doch Scheiße, oder? Hätte
seine Schwester den gleichen Wunsch geäußert, wäre es für alle
komplett gebongt gewesen.

Ich will keine männliche und keine weibliche Gesellschaft
sondern eine menschliche. Das ist meine Gleichberechtigung.

LG Beatrix, in einem „Männerberuf“ arbeitend und sich Hausarbeit und Kindererziehung mit dem Mann teilend

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Hallo Nemo,
warum sind bitte Leute, die gerne arbeiten, pervers oder
psychisch krank?

Habe ich auch erst gedacht, aber es bezieht sich wohl eher auf die Kombination mit „viel“…

Beatrix

Hallo Nemo,

Und Frauen, die, nach dem alten Muster, hauptsächlich Hausfrau
und Mutter waren, hatten es besser und deren Kinder auch.

und was ist mit den Frauen, die nicht gerne Hausfrau und Mutter waren? Die das Zeug dazu gehabt hätten, hervorragende Ärztinnen, Ingenieurinnen oder KFZ-Mechanikerinnen zu sein?

Gruß

=^…^=

Hossa :smile:

Und was soll mir diese Zahl sagen? Kann man daraus vielleicht schließen, dass in 15% aller Haushalte allein erziehende Frauen ohne Partner leben? 15% scheint mir nämlich sehr viel, das ist ja in etwa 1 von 7 Haushalten. In meinem ganzen Bekanntenkreis gibt es keine einzige Frau, die mehr Geld verdient als ihr Partner, außer bei zwei Frauen, die keinen Partner haben.

Viele Grüße

Hasenfuß

Mahlzeit,

was hat das mit Emanzipation zu tun?

Nur mal so nachgefragt…

Beste Grüße
A. A., die sich auch gleichberechtigt fühlen würde, wenn sie endlich mal nicht die Kohle ranschaffen müsste und sich vielleicht einfach mal mit Enkelbetreuung, Häkeln und Kochen selbst verwirklichen könnte.

Hallo Beatrix,
und was ist an „viel arbeiten“ pervers oder psychisch krank? Ich kenne so einige, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, und sich damit selbständig gemacht haben und da sind Wochenarbeitszeiten bis zu 70 Stunden keine Seltenheit. Ist sicher nicht die Regel, aber weder pervers noch krank.
Grüße
Almut

Wir sind in dieser Hinsicht in den letzten Jahren weit gekommen. In meinem Haushalt verdient die Frau fast dreimal so viel wie ich und ich bin als promovierter Ingenieur angestellt.

Unterm Strich wird es vermutlich immer etwas mehr Männer geben, welche berufstätig sind. Denn, auch wenn Männer und Frauen gleichberechtigt sein sollten, im dem Sinne, dass sie gleiche Rechte haben sollten, so SIND doch Männer und Frauen schlicht und ergreifend nicht gleich.

Was mich hingegen stört sind die Tendenzen zu einer rückwärtsgewandten Ungleichberechtigung des Mannes. Frauenquote zum Beispiel sind diskriminierend. Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass es in jedem Beruf 50% Frauen und 50% Männer gibt! Wenn ich also in einer Stellenausschreibung, beispielweise an Hochschulen, lesen muss dass Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt werden sollen, so ist das nicht in Ordnung.

Das es, beispielsweise, in den Geowissenschaften so wenig weibliche Professoren gibt, liegt schlicht daran, dass es vor 20 Jahren wenige weibliche Doktoranden gab, und das liegt daran, dass es vor 30 Jahren so wenige weibliche Stundenten gab. Inzwischen hat sich das deutlich gewandelt und der Anteil an Frauen sowohl unter den Studenten als auch unter den Doktoranden hat längst 50% erreicht. Über kurz oder lang wird sich dies auch in den Professoren widerspiegeln.

und was ist mit den Frauen, die nicht gerne Hausfrau und
Mutter waren? Die das Zeug dazu gehabt hätten, hervorragende
Ärztinnen, Ingenieurinnen oder KFZ-Mechanikerinnen zu sein?

Hallo Kami.

Ich sage ja nicht, oder zumindest meine ich es nicht, dass Frauen nun unbedingt Hausfrau und Mutter sein müssten.
Jede® soll das machen können, was ihr/ihm Spaß macht.
Ich denke nur, dass Frauen sich als Hausfrau und Mutter eventuell besser selbst verwirklichen konnten, als in täglich acht Stunden am Fließband.

Es ist natürlich auch ein Problem der Perspektive. Wer hauptsächlich akademische Berufe im Auge hat, vergisst dabei, dass in unserer Arbeitswelt der Platz für Akademiker begrenzt ist.

Um es deutlich zu sagen:

Das Heer der Arbeitenden besteht nicht aus Führungskräften, sondern aus Malochern und Malocherinnen. Männer und Frauen, die täglich acht Stunden lang primitive Arbeiten verrichten, die man einen Affen nicht machen ließe, weil da das Tierschutzgesetz eingreift.

Die sollte man gelegentlich mal fragen, wie sie darüber denken.

Gruß, Nemo.

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Die Antwort ist einfach:

Wir müssen arbeiten, damit wir leben können.
Wer lebt um zu arbeiten ist psychisch krank.

Gruß, Nemo.

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Hallo!

Mitsamt der höchsten Selbstmordquote und, (was ich nicht so
schlimm finde), der höchsten Scheidungsquote. Und einem Staat,
der in die Binsen ging.

Diesen Zusammenhang musst du jetzt aber mal näher erklären.

Ja, in der DDR gab es eine höhere Suizidrate als in der BRD. Das hat verschiedene Gründe, aber die Frauenerwerbstätigkeit zählt sicher nicht dazu.

Die Scheidungsrate ist nach wie vor auf einem extrem hohen Stand. Sie wäre das sicher nicht, wenn alle Frauen „Hausfrau und Mutter“ im Sinne von ABHÄNGIG von ihrem Mann wären - keine Frage. Aber ich sehe das als Fortschritt an, auch als Frau sagen zu können: „Danke für nichts - wir gehen ab heute getrennte Wege und ich kann mir das auch leisten.“

Und dieser Staat ging sicher nicht deshalb „in die Binsen“, weil die Frauen gearbeitet haben.

Grüße!

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Hallo Nemo,

zwischen Fließband und akademischen Berufen liegt aber noch eine ganze Menge - warum sollte eine Frau nicht gerne als Verkäuferin, Kosmetikerin oder KFZ-Mechanikerin arbeiten? Und warum sollte sie nicht auch gleichzeitig Mutter sein wollen?

Grüße

=^…^=

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Frauen sind an allem Schuld
Hallo!

Interessant wäre zu erfahren, was „Hauptverdiener“ heißt, also um wieviel höher das Nettoeinkommen bei einem höher liegt, der Hauptverdiener ist. Ich verdiene ca. 15% mehr als Männlein, insgesamt ist aber keiner auf das Geld des anderen angewiesen - bin ich jetzt Hauptverdiener?!

Ich habe letztes Jahr in einem Bericht gelesen (im Zeit-Magazin: http://www.zeit.de/2009/42/Sie-verdient-mehr-42?page=1), dass Ehen häufiger geschieden werden, wenn die Frau mehr verdient. Ich finde das logisch, aber nicht falsch. Schlimmer ist eine Abhängigkeit der Frau vom Mann, so dass sie quasi „gefangen“ ist. Diese Entwicklung ist durchaus positiv.

Was in diesem Zusammenhang hier Frauen alles vorgeworfen wurde, was sie alles auslösen, weil sie arbeiten gehen und dabei auch noch Geld verdienen wollen, eventuell sogar entsprechend ihrer Qualifikation (Frauen sind immerhin durchschnittlich besser qualifiziert als Männer), ist schon haarsträubend: Anstieg der Jugendkriminalität, erhöhte Selbstmordrate, psychische Krankheiten, hohe Scheidungsrate, „Verschenken“ des eigenen Lebens und der eigenen Zufriedenheit…

Ich bin zufrieden, dass ich auch Geld verdiene. Ob es nun mehr oder weniger ist als mein Mann, ist mir so lange egal, wie ich entsprechend meiner Arbeit bezahlt werde. Wenn ich einen hochqualifizierten Job mache und darin gut bin, dann will ich auch gutes Geld verdienen. Ich will nicht „Hausfrau und Mutter“ werden - nicht, weil ich damit kein Geld verdienen würde (Doch, auch deshalb nicht. Ich will finanzielle Unabhängigkeit), sondern weil es mich nicht auslasten würde, weil ich unterfordert wäre, gelangweilt, frustriert, und vor allem: Weil ich mein Potential verschenken würde.

Ich will „Arbeiterin und Mutter“ sein und sehe nicht die Gefahr, deshalb Selbstmord zu begehen, kriminelle Kinder heranzuziehen, mich scheiden zu lassen oder mein Leben zu vergeuden.

Ich finde die Frage auch „andersherum“ sehr interessant: Sind denn Männer wirklich zufrieden mit sich und ihrem Leben, wenn die Frau sich um alles kümmert und der Mann/Vater eigentlich kaum daheim ist, seine Kinder morgens noch und abends schon schlafen und sie keine Zeit haben, wichtige Entwicklungen der eigenen Kinder mitzuverfolgen und nur als „Ernährer“ der Familie gelten? Sollte hier nicht eher eine gegenseitige Unterstützung stattfinden, indem beiden je nach Bedürfnis einer Arbeit nachgehen und sich um Kinder und Haushalt kümmern? Und am Ende kein Wettbewerb stattfindet, wer mehr verdient, sondern das Geld reicht und alle halbwegs zufrieden sind!?

Grüße!

zwischen Fließband und akademischen Berufen liegt aber noch
eine ganze Menge - warum sollte eine Frau nicht gerne als
Verkäuferin, Kosmetikerin oder KFZ-Mechanikerin arbeiten? Und
warum sollte sie nicht auch gleichzeitig Mutter sein wollen?

Wir kommen ganz schön vom Thema weg.

Warum sollte eine Frau gerne Regale einräumen, an fremden Körpern rum pulen, oder an schrottigen Autos rum schrauben?

Und warum sollte ein Mann sowas wollen?

Ist es etwa das, wozu wir auf der Welt sind?

Bebel und Zetkin
Hallo,

nur mal so aus Interesse: Würdest Du dann August Bebel mit:

„Die volle und ganze Lösung der Frauenfrage- worunter zu verstehen ist, dass die Frau dem Mann gegenüber nicht nur von Gesetzes wegen gleich steht, sondern auch ökonomisch frei und unabhängig von ihm und in geistiger Ausbildung ihm möglichst ebenbürtig sei- ist aber unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Einrichtungen ebenso unmöglich wie die Lösung der Arbeiterfrage, und so wird der Weg für die Lösung der Frauenfrage auch der Weg für die Lösung der Arbeiterfrage sein.“

und/oder Clara Zetkin mit:

„Wir erkennen gar keine besondere Frauenfrage an - wir erkennen keine besondere Arbeiterinnenfrage an! (…)Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.“

Recht geben?

Viele Grüße

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Sie lassen sich einspannen und versklaven wie die Männer und denken, wenn sie produzieren und konsumieren, sind sie emanzipiert.

Dabei sind sie hauptsächlich manipuliert. Machen dass Arbeit immer weniger wert ist.

Es ist ein Jammer.

Gruß, Nemo.

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Hallo Nemo,

Warum sollte eine Frau gerne Regale einräumen, an fremden
Körpern rum pulen, oder an schrottigen Autos rum schrauben?

Und warum sollte ein Mann sowas wollen?

weil das, was sie tun, ihnen Freude macht.

Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir aussieht, aber ich habe durchaus schon Menschen kennengelernt, für die ihre Arbeit etwas anderes als reine Maloche war.

Grüße

=^…^=
*hassthausarbeit*

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