ja, ist dann doch immerhin schon mal Anfang
(selbstverständlich zuzüglich Miete usw., die in der
Grundsicherung ja auch enthalten ist, Kosten für die
Unterbringung der Kinder usw. plus einem kleinen Zuschlag,
weil „Arbeit muss sich wieder lohnen“ so die FDP)
Ich warte immer noch auf einen Betrag.
Würde er das nicht tun müssen, dann wäre auch das
Arbeitsangebot im Billiglohnsektor gar nicht erst so hoch,
weil eine Arbeit, die nicht zum Überleben reicht, nicht
angeboten würde.
Derjenige, der einen Arbeitsplatz anbietet (genauer gesagt:
Arbeit nachfragt)
ich sprach vom Arbeitsangebot, nicht von der
Arbeitsnachfrage!
Dummerweise ist Arbeitsangebot das falsche Wort für das, was Du meinst. Arbeit wird von Arbeitgebern nachgefragt und nicht angeboten.
Derjenige, der einen Arbeitsplatz anbietet (genauer gesagt:
Arbeit nachfragt), interessiert sich nicht dafür, ob es sich
bei dem Arbeitnehmer um jemanden handelt, der der einzige
Arbeitnehmer eines Haushalts ist, der einen Zweit- oder
Drittarbeitsplatz hat oder der sich nur aus purer Langeweile
beschäftigen will.
Das ist richtig, tut hier aber überhaupts nichts zu Sache.
Es ging darum, dass Arbeit überhaupt nur zu solchen geringen
Arbeitslöhnen in dieser Masse angeboten wird, weil der
Arbeitslohn durch staatliche Transferleistungen aufgestockt
wird.
Nein, Arbeit wird so billig nachgefragt, weil putzen und rumstehen/-sitzen (=Wachpersonal) auch die dümmsten und unausgebildetsten können, was auch oft genug unter Beweis gestellt wird, und es dementsprechend viele Menschen gibt, die diese Arbeit anbieten. Dadurch geht der Preis (=Stundenlohn) runter.
Außerdem: Du tust ja gerade so, als hätten alle Putzfrauen Anspruch auf Grundsicherung, was mitnichten der Fall ist. Vielmehr ist das der klassische Dazuverdienjob, der außerhalb der Arbeitszeit des Mannes wahrgenommen wird (während der die Kinder hütet).
Damit sind die nächsten beiden Absätze gegenstandslos,
wenn du nicht auf ein totales Nebengleis abgebogen wärst
(warum eigentlich?), wären sie keineswegs gegenstandslos
geworden.
Nein, ich bin nicht abgebogen und sie sind gegenstandslos geworden, weil Deine Theorie, daß bestimmte Tätigkeiten so billig ausgeführt werden, falsch ist. Der Stundenlohn ist so niedrig, weil man dafür keine Qualifikation braucht, es massenweise Bewerber gibt und der Preiswettbewerb so hoch ist. Wir haben hier bei wer-weiss-was eine (leider derzeit inaktive) Mitgliederin, die in der Reinigungsbranche als Unternehmerin tätig ist. Eigentlich sollte die Dir mal erklären, wie die Branche tickt.
Gerade in diesen Branchen findet sich immer
jemand, der noch günstiger anbietet
mit einem Mindestlohn kann er das aber nicht auf
legalem Weg.
Doch, kann er. Indem er weniger Personal einsetzt, weniger Stunden kalkuliert und alles andere (Reinigungsmittel, Ausstattung usw.) zusammenstreicht. Anschließend siehts zwar aus wie Sau, aber bis sich das herumgesprochen hat, dauert das erstmal. Dann wird wieder neu ausgeschrieben und der nächste Billigheimer ausgewählt (hinter dem u.U. der gleiche Unternehmer steckt). Das Spielchen läßt sich erfahrungsgemäß über Jahre fortsetzen.
Um im Beispiel-Modell (also simplifiziert) zu bleiben:
die durch den Mindestlohn mehr verdienende Putzfrau trägt nun
etwas mehr Geld zum Aldi als vorher, der Aldi macht eine neue
Filiale auf und fragt dort was nach - ja, Reinigungsfachkräfte
Mir ist nicht ganz klar, wieso frische Arbeitslose ein höheres
Einkommen haben sollen als vorher.
ooch, was für eine billige Polemik.
Wieso Polemik? Du antwortest auf meinen Absatz, daß Arbeitskräfte nicht mehr benötigt werden, damit, daß Du mir erzählst, wie viel mehr Geld die Leute in der Tasche haben. Das ist offensichtlich Käse.
das ist doch bei jeder Lohnerhöhung so.
Was ist daran so furchtbar?
Wie oben gesagt: aus volkswirtschaftlicher Sicht enspricht die
Preiserhöhung den Lohnerhöhungen durch den Mindestlohn und
bleibt somit als Kaufkraft im Kreislauf voll enthalten.
Der neue Bruttoverdienst bleibt aus folgenden Gründen nicht in
voller Höhe „im Kreislauf“: Sozialabgaben, Einkommensteuer,
Umsatzsteuer sowie diverse andere direkte Steuern.
Ach, und der Staat, in dessen Taschen diese Steuern landen,
der gehört nicht zum volkswirtschaftlichen Kreislauf?
Wenn Du der Ansicht bist, daß es egal ist, ob das Geld beim Staat oder bei den Bürgern landet, sollte man vielleicht erwägen, einen Einkommensteuersatz von 100% einzuführen. Der Staat kann ja dann anschließend wieder verteilen.
Siehe oben: das was oben reingeht, kommt unten nicht an.
Natürlich passiert das so 1:1 nicht, aber theoretisch führt
das neue Bruttoeinkommen nicht zu einem höheren verfügbaren
Einkommen bzw. höherem möglichen Konsum.
Du glaubst doch selbst nicht, dass die durch Mindestlohn dann
mehr verdiendene Putzfrau nachher so sehr mit Steuerlast
belegt würde, dass ihr vom Mehreinkommen nichts oder fast
nichts mehr bleibt - und sie so wieder auf Transferleistungen
angewiesen ist …?
Ich habe geschrieben, was ich meine. Lies doch einfach mal richtig.
C.