Ergänzung zu 'Menschenopfer für den Staatshaushalt
den wir vor einem Jahr diskutierten, was vorherzusehen nichts besonderes ist, aber doch von etlichen bezweifelt wurde:
"…„Ich traue mich nicht mehr, meine Kinder alleine zur Schule zu schicken. Durch unseren Ort donnern derart viele Lkw, dass der Schulweg gefährlich ist.“ Seit Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen am 1. Jänner 2004 hat der Lkw-Verkehr auf der B140 bei Sierning (OÖ) um 52 Prozent zugenommen. So wie diese Mutter leiden in Österreich tausende Menschen entlang der Ausweichrouten unter dem gestiegenen Lkw-Verkehr. Das Unfallrisiko steigt vor allem für die Schwächsten – Kinder, ältere Menschen und Radfahrende.
Höhere Kosten für Gemeinden und Länder!
Auch die Fahrbahnschäden werden zunehmen. Während für Autobahnen der Bund zuständig ist, tragen die Kosten für die Sanierung der Straßen im Freiland und im Ortsgebiet die Länder und Gemeinden. Zudem nimmt die Abgas- und Lärmbelastung mit der Nähe zur Straße zu. Während vergleichsweise wenige direkt an der Autobahn wohnen, leben entlang der Ausweichrouten zigtausende Menschen. Der VCÖ fordert die rasche Ausdehnung der Lkw-Maut auf die Ausweichrouten.
Lkw-Mautflüchtlinge richten enormen Schaden an!
Der Lkw-Verkehr in Österreich ist in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Allein zwischen den Jahren 1994 und 2003 hat der Transport auf der Straße um 34 Prozent zugenommen. Auf manchen Straßen kam es zu einer regelrechten Lkw-Flut. So hat sich der Lkw-Verkehr auf der Innkreisautobahn A8 bei Suben von rund 500.000 Lkw im Jahr 1989 auf 2,9 Millionen im Jahr 2003 fast versechsfacht. Hauptursache für das ungebremste Wachstum des Lkw-Verkehrs ist die fehlende Kostenwahrheit. Die erfolgreiche Einführung der Lkw-Maut im Jänner 2004 war daher ein richtiger Schritt. Doch wurden nötige Begleitmaßnahmen gegen den zu erwartenden Ausweichverkehr verabsäumt. Die Folge: Viele Frächter versuchen die Maut zu umgehen.
Bis zu Verdreifachung des Lkw-Verkehrs!
Die Daten der amtlichen Zählstellen bestätigen das subjektive Gefühl der Anrainerinnen und Anrainer, dass deutlich mehr Laster unterwegs sind. Das Land Oberösterreich hat auf der B141 bei Kirchheim eine Zunahme von 73 Prozent festgestellt. Das Land Steiermark hat am Schoberpass sogar eine unvorstellbare Steigerung des Lkw-Verkehrs um 268 Prozent erhoben! Auf der B17 bei Wiener Neudorf haben die Zählstellen im Vergleich zum Vorjahr plus 690 Lkw pro Tag registriert und auf der Packer Straße B70 in der Nähe von Klagenfurt von täglich 470 Lkw. Das Land Salzburg hat den Lkw-Verkehr auf sieben Freilandstraßen untersucht. Insgesamt wurden täglich 35.440 Kfz gezählt, jedes 7. Fahrzeug war ein Lkw. 533 Laster wurden als „Mautflüchtige“ identifiziert. Durch die Mautflucht stieg der Lkw-Verkehr auf diesen Straßen um 12 Prozent.
VCÖ: Mehr als 110 Millionen zusätzliche Lkw-Kilometer auf Gemeinde- und Landesstraßen!
Selbstverständlich ist nicht jeder zusätzliche Lkw ein Mautflüchtling. So können auch Baustellen dazu führen, dass Lkw auf die Freilandstraße ausweichen. Dennoch: In einer im Jahr 2002 vom Verkehrsministerium beauftragten Studie wurde prognostiziert, dass sich 2 bis 4 Prozent des Lkw-Verkehrs in Österreich von der Autobahn auf Freilandstraßen verlagert. Tatsächlich dürfte die Verlagerung höher sein. Aber selbst eine Verlagerung von nur 4 Prozent bedeutet, dass auf den Gemeinde- und Landesstraßen zusätzlich 110 Millionen Lkw-Kilometer pro Jahr zurückgelegt werden. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 25 Liter pro 100 km werden dabei die Schadstoffe von 27,5 Millionen Liter Dieseltreibstoff in die Luft geblasen. Mehr als 50 Tonnen Dieselruß und 1.100 Tonnen Stickoxide gelangen dadurch in die Luft und belasten direkt die Gesundheit der Menschen, die entlang der Ausweichrouten leben! …"
Quelle:
http://www.vcoe.at/publikationen/factsheets/detail_f…
was auch zur Beantwortung der bei dem einen oder anderen noch offenen Fragen aus:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
„Maut erhöht Unfallzahlen“
und
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
„Maut was für die Kleinen“
dienen sollte.
Gruß Torsten
PS
(Warum das alles? Maut ist was aus der „Büchse der Pandora“ wo es schnellstens wieder reingehört und welche nie wieder aufgemacht werden sollte! Was statt dessen? Ich sag mal, wenn der Staatshaushalt dieses kalkulierte Geld benötigt, kann er es nur als Eintritt an der Grenze verlangen unabhängig wo ein LKW entlangfährt. Nur muß man das dann jedem Land zugestehen, und dann haben wir Verhältnisse, die durch Bismarck vor 5 Generationen abgeschafft wurden, weil sie (Kleinstaaterei, etliche Wegezölle) als nachweislich entwicklungshemmend und wohlstandsminimierend identifiziert wurden.
Wollen wir Bismarck immer noch danken, aber seine Ideen umkehren?