Feiertage nachholen

Hallo,

was ist denn davon zu halten? Ich halte das für platten Populismus und die Darstellung, dass den Arbeitgebern ein Feiertag geschenkt würde, für schlicht schräg.

Nur weil ehedem die Geselllschaft überwiegend aus gläubigen Christen bestand, gibt es die Mehrheit der Feiertage überhaupt. Eine verschwindende Minderheit feiert diese Tage mit wirklich religiösem Bezug. Und am 1.Mai interessiert sich nur eine absolute Minderheit für Arbeitnehmerrechte. Dabei gibt es mittlerweile so viele Arbeitnehmerrechte und -vertretungen wie noch nie in der Geschichte der Republik.

Gruß
vdmaster

P.S.: Die Zahlung von KSt ist kein Beleg für Gläubigkeit. Schon gar nicht für eine, die die Kirchen füllen würde. :wink:

Servus,

ach, schon: In den 1980er Jahren bei KSt-Sätzen von 56 Prozent musste man schon fest an die ‚Deutschland AG‘ glauben, wenn man sowas mitmachte und nicht alles, was irgendwie ging, z.B. in die Schweiz verlagerte.

Wie auch immer: Volkswirtschaftlich sind die ‚gesetzlichen Feiertage‘ ein Riesenblödsinn (bis hin zu Autobahnabschnitten, die ohne Ostern, Pfingsten und Weihnachten mit zwei Spuren weniger auskämen).

Die Streichung aller ‚gesetzlichen Feiertage‘, verbunden mit der entsprechenden Zahl von Urlaubstagen mehr mit dem Recht für Leute, die bestimmte Tage aus religiösen Gründen frei haben wollen, das dann bevorzugt zu kriegen (solange nicht einer im gleichen Jahr Epiphanias, das Laubhüttenfest und den Aid al Fitr feierlich begehen möchte), könnte leicht einen Effizienzschub bewirken, der sich schon im Bereich der angeblichen Genauigkeit der jährlichen Wachstumsprognosen bewegt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

gibt es Staaten, in denen diese Regelung praktiziert wird? Welche Erfahrungen hat man da gemacht? Sind diese Erfahrungen auf uns übertragbar?

Gruß
Jörg Zabel

PS: um wie viele und welche Feiertage soll es sich denn handeln?

Also bei uns sieht die Situation hinsichtlich freier Tage wie folgt aus (Grundlage ist natürlich eine 5-Tage-Woche):

  • 30 Tage regulärer Urlaub (auch für jüngere, was wohl jemand erklagt hat)
  • Bis zu 18 Tage Gleitzeitabbau, mit Zustimmung sogar 24
  • 11 Feiertage im Bundesland, wobei bekanntlich einige immer ein Werktag sind
  • Dann bekommt man noch 1 Tag Rosenmontag frei

Die daraus resultierenden Abwesenheiten (hinzu kommt ja noch Krankheit, Fortbildung, sonst. Freistellungen) können die Arbeitsprozesse der Organisationseinheiten teilweise extrem verlängern und die Fehlerwahrscheinlichkeit, da oftmals Vertreter einspringen müssen) deutlich erhöhen.

Ich halte diese Freizeitorientierung für gefährlich. Sie verstärkt die Tendenz, die schon längst zur Verfügung stehenden technischen Mittel zur Erreichbarkeit immer mehr auszunutzen. Das heißt, die Mitarbeiter arbeiten eben vom Smartphone aus, egal, wo sie sind. Jedenfalls wird das bei Unternehmen, in denen der Druck hoch ist, häufiger vorkommen. Dann lieber weniger frei (zB 25 Tage Urlaub im Jahr, maximal 10 Gleittage), dafür aber richtig.

Der Vorschlag, Feiertage nachzuholen, geht vollkommen in die falsche Richtung. Als ob es nicht genug Freizeit gebe. Das ist übrigens auch ein erheblicher Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Staaten.

KiSt, Du Experte, Du :stuck_out_tongue:!

1 Like

Hallo,

der Ostersonntag wird am Ostermontag nachgeholt. :grin:

Nun im Ernst: Ich habe keine Angabe über die Gesamtanzahl gefunden. Für mich klingt das auch wie eine billig-populäre Forderung und Satire auf allen Krempel an Frohlockungen, die im Rahmen des Bundestagswahlkampfs noch auf uns einprasseln werden.

Jeder 7. fällt i.d.R. auf einen Sonntag.

Gruß
vdmaster

Ist es nicht süß, mit welchen Themen sich manche in die Öffentlichkeit drücken wollen? Bei solchen schwerwiegenden, weitreichenden politischen Themen die gleich 3 Parteien in Anspruch nehmen frage ich mich schon ab und an in welchem Universum leben eigentlich unsere Anhänger der SPD, Grünen und Linken.

Man muss sich mal vorstellen mit welchem Blödsinn sich die Parteien beschäftigen und was noch schlimmer ist, wir Steuerzahler, die täglich arbeiten gehen, bezahlen diesen Schwachsinn. Klar, dies ist im Vergleich zum Flughafen BER ein klacks … :confounded:

Ich sehe das eh nur als Vorbereitung auf die kommenden Wahlen …… einfangen kopfloser Wähler …… der eine macht auf Rente, der andere auf Feiertage ……. Wir werden sicher bis 2017 noch viele leere Worte hören.

Ich glaube daran, dass CDU, SPD und die Grünen die 10% Marke nicht mehr weit überschreiten wenden bei den kommenden Wahlen.

:joy: ……Wir schaffen das schon …… :joy:

Bleiben wir fair. Es handelt sich jeweils um die marktpolitischen Sprecherinnen der Parteien. Ich bezweifele (zur Zeit noch) sehr stark, dass die im Auftrag ihrer Parteien gehandelt haben. Wahrscheinlich hat ihnen ein Journalist bei irgendeiner Gelegenheit ein Mikro vor die Gesichtsöffnung gehalten, „wie wäre es denn?“ gefragt, und dann haben die Sprecherinnen einen Schnellschuß abgeliefert.

Die Grünen evtl. nicht, die SPD auf jeden Fall und die CDU sowieso (30+). Aber die Hoffnung will ich Dir nicht rauben, den es herrscht ja Gedanken- und damit auch Wunschgedankenfreiheit.

Gruß
vdmaster

Servus,

wenn ich mich recht entsinne, war auf SWR 2 von UK, Belgien und einem dritten die Rede, den ich mir nicht gemerkt habe. Im Fall UK hab ich mal nachgeschaut, da heißen diese Tage „Substitute Days“. Ist HM Untertanen aber auch zu gönnen, bei den dreieinhalb Feiertagen, die sie haben.

MM

Ich halt das sicher nicht für Populismus, die Darstellung, dass quasi der Kalender den Arbeitgebern einen Tag schenkt auch nicht für sonderlich schräg, die Frage, ob nun Feiertage nachgeholt werden oder nicht, jedoch für einen vom Umfallen bedrohten Sack Reis in Dujiangyan.
Weder vom einen noch von seinem Gegenteil geht die deutsche Arbeitswelt unter.
So what.
Von mir aus könnten sie diese alles entscheidende Schicksalsfrage des deutschen Volkes beim Aufsetzen des künftigen Koalitionsvertrags durch Schnischnaschnuck entscheiden.

Gruß
F.

Das haben die anglikanisch-royalistischen Häretiker sich selbst eingebrockt. :joy:

Gruß
vdmaster

Der ist so schräg wie die Ansicht, dass ein gesetzl. Feiertag außerhalb des Wochenendes liegen solle.

Es ist nun einmal schon immer so gewesen, dass die Tage, die ein feststehendes Datum haben, jedes Jahr an einem wechselnden Wochentag gefeiert werden. Mit Ausnahme des Jahres, das einem Schaltjahr folgt.

Populistisch ist die Forderung deswegen, weil es auf eine billige Lohnerhöhung zu Lasten der AG hinausläuft. Panem et circensis.

Gruß
vdmaster

Na, basst scho.
Diese Frage lohnt keine große Kontroverse, aber was soll „schräg“ an der Sichtweise sein, dass Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, aus Arbeitnehmersicht ‚verschenkte‘ Feiertage sind? Das sieht man ja auch „immer schon“ so.

Gruß
F.

Servus,

es gäbe ja genügend profane Anlässe - einen gscheiten Nationalfeiertag haben sie irgendwie auch nicht. Ich glaube, ich muss mir mal die Verwertungsrechte sichern, bevor die entsprechenden Initiativen losgehen für

Trafalgar Day
Gravelines Day
Order of the Garter Day
Mary Stuart Beheading Day
Louis Blériot Bankruptcy Day
Sir Nigel Gresley Day
Non Possumus Opossum’s Day
Cadbury Bitter Day
Wembley Goal Day
D-Day Day

etc. etc.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo,

die Feiertage sind ja (gesellschaftliche) Geschenke für die Arbeitnehmer. Nur einen minimalen Teil bekommen sie eben („jedes“ Jahr) nicht ausgezahlt. Damit wird aber die Summe dessen, was sie schon stets bekommen haben nicht geringer. Sich nun hinzustellen und so zu tun, als würden die Arbeitnehmer ihrerseits eine Leistung erbringen und sie den Arbeitgebern schenken, ist daran schräg.

Dass der gierige kleine Egoist (also alle) beim Blick auf den Kalender sagt „Menno, dieses Jahr liegen die Feiertage aber blöd“ steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Und diese Vorstellung „aber das will ich auch noch“ ist schon infantil wie das kleine Kind, dass jetzt auch noch den letzten Keks aus der Schachtel haben will, obwohl es schon mehr oder ebenso viel wie die Kinder in der Nachbarschaft/Gruppe hat. :wink:

Gruß
vdmaster

Wie kommst du denn zu dieser schrägen Sichtweise?

Eher sind die Arbeitstage Geschenke der Arbeitenden an die von Arbeit Profitierenden.
Leider kann man das in einer Gesellschaft, welche die, die arbeiten ArbeitNEHMER nennt, und die, die von der Arbeit andere profitieren, ArbeitGEBER nennt, kaum ohne :wink: schreiben.

Gruß
F.

Aus welchem Sozi-Blog hast Du das denn aufgeschnappt? Die Homepage der „Verbandes der Arbeitskraftgeber“?

Sowohl AG als auch AN sind freie Vertragspartner. Leistung gegen Löhnung. Löhnung gegen Leistung. Alles andere (-geber oder -nehmer) sind nur Bezeichnungen. Bitte verschone mich mit Tiefenpsycho-SozWi-Sprachmetadingsbums. Rauch nicht soviel Ganja :grin:!

Die Feiertage sind gesellschaftliche Geschenke (da gesetzlich). Man kann auch gar nicht arbeiten und 365 Tage feiern. Leider hat nicht jeder die finanziellen Grundlagen. Oder den Willen/die Möglichkeit zur völligen Autarkie ohne Konsum/Nutzung fremderzeugter Produkte.

Und die Gesellschaft kennt auch Unternehmer und Arbeiter. Weil aber der Arbeiter keiner mehr sein wollte und ihm der Begriff zu dreckig erschien, mutierte er durch rituelle Waschung - tlw. Selbststrangulation - zu etwas Besserem, dem Arbeitnehmer. Hät er sich mal nicht so angestellt, wäre er vielleicht sogar Beamter geworden. :stuck_out_tongue:

Gruß
vdmaster

P.S.: Deine Revolution kommt noch. Alle Unternehmen werden verstaatlicht und wer nach Feiertagen fragt, wird wg. konterrevolutionärer Umtriebe (oder Verletzung eines safe space) an die Wand gestellt. :joy:

Was daran schräg sein soll ?

es gibt eine feststehende Anzahl an Feiertagen. Mit dieser Anzahl rechnen die Arbeitgeber und auch die Arbeitnehmer.

Fällt nun zufällig mal ein solcher Tag auf ein Wochenende, dann haben doch nur die AG etwas davon.

Dass man den Tag am folgenden Werktag nachholt ist doch nun wirklich nicht abwegig zumal es in der näheren Umgebung so gehandhabt wird.
Ohne Murren wie ich meine.

MfG
duck313

Frei innerhalb eines beiden vorgegebenen Rahmens …
Aber das müssen wir hier nicht ausdiskutieren.

„Die Gesellschaft“ ist doch keine alte Oma, die irgendjemandem etwas „schenken“ könnte …
Du solltest über deine Sprachbilder schon mal nachdenken, auch wenn das psychosozimetadingsbums ist :wink:

165 Tage feiern wäre schon mal ganz vernünftig.

Die Verstaatlichung von irgendwas ist ganz sicher nicht MEINE Revolution.
Pfui!

Gruß
F.

Hallo,

ein wirklich mehr als schwaches Argument. Von denen kennt keiner den Kalender und ist dann völlig überrumpelt? Und so ein Tag fällt eben nicht zufällig, sondern kalendarischen Regeln gemäß auf ein Wochenende. Von einem auf Mo-Fr fallenden Feiertag haben nur die AN etwas.

Die haben auch gesetzl. Rentenbeginn 60 und ähnliche Witze. Die Wirtschaftsdaten sprechen für sich.

vdmaster