FI fliegt raus

Hallo, ich habe ein komisches Phänomen: Seit einigen Wochen fliegt der FI raus. Erstmals eines Nachts. Es hatte in der Nacht stark geregnet und erst am nächsten Morgen liess er sich wieder einschalten. Der Fehler schien eine defekte Aussenleuchte gewesen zu sein, die ich mittlerweile abgeklemmt habe. Konnte gut reproduziert werden: Alle Leuchtmittel raus - Lampe einschalten - FI fliegt. Lampe abgeklemmt - alles gut.

Kurze Zeit später flog der FI jedoch erneut. Diesesmal beim Betätigen der Kaffeemaschine: Maschine aktiviert - FI fliegt. Etwas später jedoch nicht mehr. Es war ein paar mal reproduzierbar. Dann hörte es auf. Unter der Maschine fand ich jedoch Wasser. Trotz des Wassers funktionierte diese (kleine Undichtigkeit offensichtlich).

Dafür hat sich der Miele Wäschetrockner gemeldet: Nach erneutem Einschalten (neuer Trockengang), flog der FI. Sicherung rein - Trockner an - FI raus. War an dem Tag reproduzierbar - am nächsten Tag nicht mehr. Eine Woche später das gleiche Spiel.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass zwei Geräte zeitgleich einen temporären Erdschluss haben. Die Gartenbeleuchtung habe ich bereits vorher abgeklemmt. Es liegt lediglich ein Stück Erdkabel vom Haus zu einer Anschlussdose - leider hängt das im gleichen Stromkreis. Das wäre meine letzte Idee.

Wenn ich jedoch im gleichen Stromkreis einen Staubsauger anmache ist alles gut. Es ist daher wohl kaum ein Lastproblem, oder?

Ich bekomme den Fehler nicht reproduziert und ausreichend eingegrenzt.

Jetzt meine Theorie: Kann es sein, dass ich von aussen (also von den letzten Metern des aktiven Kabels) einen Fehlerstrom bekomme, der jedoch unter den 30 mA des FI liegt und dass dann die kleinen Schwankungen von einer Kaffeemaschine oder eines Trockners das Fass zum Überlaufen bringen?

Einen Elektriker habe ich bereits eingeladen - ich befürchte nur, dass der auch nichts findet.

Danke für eure Tipps!

Hallo es ist immer schwierig einen FI Fehler zu finden wenn er nicht voll anliegt . Die Theorie ist richtig denn mehrere kleine Fehler können eine FI Auslösung verursachen . Auch ein Fachmann wird eine gewisse Zeit benötigen um den Fehler zu finden .
Viele Grüße noro

Dann hetze ich den Elektriker mal zuerst auf die letzten Meter Aussenkabel. Kaffeevollautomat und Trockner sind ja nicht gerade die neusten (>10 Jahre).

Als Alternative zu einer ggf. sehr aufwändigen Fehlersuche: Auch ein FI kann mal Schaden nehmen. Den auszutauschen und zu beobachten, ob ein neuer FI dann keine Probleme mehr verursacht, ist schnell gemacht.

Hallo,

der Fachmann wird zuerst alle abgehenden Leiter bis auf die Schutzleiter abtrennen (die Außenleiter durch abschalten der Sicherungen, die Neutralleiter durch Abklemmen).
Dann wird er bei allen Stromkreisen Isolationswiderstände messen und mit hoher Wahrscheinlichkeit Mängel erkennen.

Sag mal, du sagst was von „abklemmen“ - hast du alle aktiven Leiter abgeklemmt oder nur den Außenleiter? Letzteres wäre natürlich ein Fehler!

Zudem könnte man darüber nachdenken, diesen Altbau mal mit einem zweiten FI auszurüsten.
(Weil du geschrieben hast „Der FI“, gerade so, als ob es da nur einen gibt. Das sollte man ändern lassen.)

Hallo Wiz,

grundlos auslösende FI hatte ich bislang noch nicht.
Wohl mal ab und zu mechanisch defekte, die nach einer (berechtigten) Auslösung sich überhaupt nicht mehr einschalten ließen - auch im abgeklemmten Zustand.
Na, und öfters mal das Gegenteil, nämlich nicht mehr auslösende FI.
Und erst diese Woche: Einen brandneuen FI/LS, der nicht auslöst.

Bevor man einen FI wechselt, würde man ja erstmal messen.

Im Prinzip ist das möglich. Was aber immer gerne vergessen wird: Auch Fehlerströme sind verktorielle Größen, müssen vektoriell addiert werden, 20mA Fehlerstrom eines Stromkreises auf L1 und 20mA eines Stromkreises auf L2 addieren sich zu insgesamt 20mA Differenzstrom am FI.

FI mit 1 Aussenleiter, oder 3 Aussenleiter?

Phase, Neutral und Schutzleiter sind getrennt. Altbau ist gut :smile: Das Haus ist keine 10 Jahre alt, aber der Elektriker war wohl etwas sparsam. Ich habe es auch erst später gemerkt, dass alles über einen FI läuft. Der Elektriker der jetzt kommen soll, soll auf jeden Fall den Aussenbereich gesondert auf einen zweiten FI legen.

Ich weiß zwar noch, dass die beiden (jeweils 5 adrigen Kabel) von draußen direkt auf einen Schalter im Wohnzimmer gehen. Ich weiß allerdings nicht, ob die von da separat in den Schaltschrank gehen, oder ob der Elektriker die seinerzeit irgendwie gekoppelt hat und ob die alle über den gleichen L gehen.

3 Aussenleiter

Ein gemeinsamer FI 30 mA fuer 3 Aussenleiter.
So lassen sich (wenn ohne Drehstromverbraucher) schon mal die 2 fehlerfreien Aussenleiter durch Abschalten mit der Sicherungen herausfinden.
Bleibt nur ein Aussenleiter der kritisch ist, alle seine Verbraucher.

Hallo,

in Deutschland sind Leitungsschutzschalter OHNE mitschaltenden N üblich.
Daher lässt sich eine Vielzahl von Fehlern durch Abschalten NICHT herausfinden.
Da z.B. langsam eindringende Feuchtigkeit, die L und PE verbindet, schnell verkocht wird, während sie bei Verbindung N und PE bestehen bleibt, sind Fehler mit schlechter Isolation zwischen N und PE meiner Erfahrung nach häufiger als solche mit L und PE.
Neutralleiter-Isolationsfehler lassen sich mit Hausmitteln nicht lokalisieren.
Ich hoffe natürlich trotzdem, dass der Fragesteller den Fehler ohne Fachmann eingrenzen kann.

Hallo,

auch 2007 waren die Vorschriften schon eindeutig: Ein gemeinsamer FI für alles ist schlichtweg nicht zulässig.

Lass mich raten: Haus vom Bauträger gebaut?

Ich verbaue immer zwei FI als Minimum. Mit extra wild gemischten Zuordnungen. Fliegt einer, ist z.B. NICHT die gesamte obere Etage aus, sondern alles etwa 50:50.
Bei Außenbereichen empfehle ich immer eine separate Absicherung über einen kombinierten Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter.
Für die Vorratshaltung, Kühltruhe und Gefrierschrank, empfehle ich das ebenfalls.
Auch die Heizungsanlage möchte man auch gerne betreiben, wenn ein Fehler woanders vorliegt - auch dafür empfehle ich separaten Schutz.

Dieser schaltet 4 Leitungsn. https://www.elektrofachmarkt-online.de/Media/Shop/5501016.jpg Wir wissen nicht, was in seiner Anlage verbaut wurde.

Falls das eine Antwort auf meine Aussage „in Deutschland sind Leitungsschutzschalter OHNE mitschaltenden N üblich“ war (die miese Forensoftware erlaubt ja immer noch nicht, diese Zusammenhänge zu erkennen!), so hast du mich falsch verstanden.
Das von dir gezeigte Bild zeigt einen Fehlerstromschutzschalter.
Durch diese MUSS der Neutralleiter mitgeführt werden.

Ich redete jedoch von Leitungsschutzschaltern. Auch diese gibt es in der Variante „mit Neutralleiter“, in den Untervarianten „Neutralleiter mitschaltend“ und „Neutralleiter mitüberwacht und mitschaltend“.
Die werden in D aber praktisch nicht eingesetzt.

Und das ist das Problem:
FI-Schalter lösen aus:
Bei einem Isolationsfehler zwischen L und PE, der groß genug ist.
Bei einem Isolationsfehler zwischen N und PE, wenn er groß genug ist und irgendwo ein Verbraucher einen ausreichend großem Laststrom verursacht. Ist der Isolationsfehler sehr groß, reicht ein niedriger Laststrom, ist er sehr klein, benötigt man einen hohen Laststrom.

Durch Abschalten von Leitungsschutzschaltern wird der N nicht getrennt. Man behält also den N-PE Fehler.
Man kann so keine Diagnose führen.

Gut „geraten“: Ja, Bauträger.

Tach,

ist nur ein weitere Haken auf meiner Liste, keine wirkliche Überraschung.

Bauträger sind Profis, ein Paket zu schnüren, in dem sich hinter hübschen Umschreibungen eine Ausstattung weit unter Mindeststandard befindet.

Da kann ich aushelfen…

Danke fuer dei Erlaeuterung, Wort Leitungsschutzschalter nicht beachtet

Das passt irgendwie ! :smile:

Ganze Etagen nur 1 Sicherung (Licht/Steckdosen), dafür aber eine Sicherung für den Klingeltrafo.

Und alles über nur einen 40 A FI-Schalter.

Wenigstens sind es hochwertige Bauteile.