Finanzierung von Familie

Hallo,

habe mir die Beiträge zum Thema Rabenmütter durchgelesen. Oft kam das Argument, daß die Politik keine Kindergartenplätze etc. möchte, weil die zu teuer sind. Ich finde das ein wenig kurz gedacht, von den Politikern.

Es gibt ja nicht wenige Frauen in Deutschland, die aufgrund mangelnder Betreuungsmöglichkeiten erst gar keine Kinder bekommen. Mir selbst geht es auch so, daß ich als Freiberuflerin (habe die 30ig inzwischen überschritten :smile:) schwer überlege, ob ich mir Kinder überhaupt leisten kann. Schliesslich wäre es eine riesige finanzielle Einbuße, wenn mein Freund oder ich den Job ganz oder teilweise aufgeben müssten. Und das bei einer zusätzlichen Mehrbelastung durch die Kinder.

Da wird also von der Politik fleißig beklagt, daß zuwenige Kinder geboren werden. Also Grund dafür identifiziert man allgemein die miese finanzielle Lage von Familien mit Kindern (berechtigt!). Anschließend brüstet man sich dann damit, daß man das Kindergeld mal wieder um ein paar DM erhöht.

Andererseits legt man den Familien aber Steine in den Weg, wenns ums Geld verdienen geht! Also ich glaube kaum, daß ein paar DM mehr Kindergeld den Wegfall eines Einkommens aufwiegen können. Daher halte ich zusätzliche Betreuungseinrichtungen für einen wesentlich besseren Beitrag zur Finanzierung von Familie (zumindest wenn man beide Partner mindestens durchschnittlich verdienen) als alle sonstigen Zuschüsse.

Wie sehr ihr das?

Viele Grüsse,
Lisa

Wie sehr ihr das?

genau wie du, lisa :smile:

die tendenz, daß wir langsam „vergreisen“ (mit allen konsequenzen auf renten und soziale gefüge) ist doch schon seit langem abzusehen. um so mehr wunderte es mich immer, daß die politik dem nie rechnung getragen hat. statt dessen hat man sich größtenteil nur über ungeborenes leben gedanken gemacht (sorry, aber das kostet ja auch nix, schreit nicht und muß auch nicht ernährt oder betreut werden).

liebe grüße
ann

Hallo Lisa,

ich möchte dir voll und ganz zustimmen. Ich bin mittlerweile froh in den neuen Bundesländern geboren zu sein und meine Tochter mit 19 bekommen zu haben. Kindergartenplatz war da und hat 30,-DM gekostet. Man war auch als alleinerziehende Mutter immer berufstätig und hatte bzw. hat daduch ein anderes Selbstbewuststein. Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich gehöre nicht zu den „Mauerwiederaufbauern“, aber die Kinderbetreuung war besser geregelt.
Mittlerweile bin ich 36, meine Tochter fast volljährig und „bastle“ an meiner Karriere.

… und ganz ehrlich ich würde es mir heute auch schwer überlegen ein Kind zu bekommen.
Gruss Phyllis

Genau!
Hallo Lisa,

Das sehe ich genauso und würde mich zu den Frauen dazuzählen, die aufgrunde schlechter oder nicht vorhandener Kinderbetreuung bisher kinderlos geblieben sind.

So langsam fangen die berufstätigen Frauen an, Forderungen nach Kinderbetreuung aufzustellen, aber es gaht halt leider sehr langsam. Auf dem Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik letztes Wochenende in Wien wurde dazu eine Resolution verabschiedet, siehe unter:
http://fluminut.at/aktuell/res_kinder.html
ebenso letzten November auf der Physikerinnentagung in Wien:
http://www.dpg-fachgremien.de/akc/resolution.html

(Bei beiden war ich beteiligt.)

Mit vielen Grüßen, Stefanie
http://www.diskussionen-im-netz.de

Hi Lisa :smile:

Meine Frau und ich, wir haben 3 Kinder. Meine Frau geht nicht arbeiten und möchte es auch gar nicht. Denn wir haben die Kinder nicht in die Welt gesetzt, damit sie von anderen großgezogen werden. Mein ältester Sohn ist 7 und in der Schule. Meine Tochter ist 4 und im Kindergarten, der mich übrigens DM 225 mtl. kostet, also fast ein komplettes Kindergeld. Mein jüngster Sohn ist gerade mal 16 Monate.

Nunja, ich muss also von meinem Gehalt eine 5-köpfige Familie ernähren. Das geht zum Glück. Neben Kindergeld ist die einzige Erleichterung, die wir haben, das Ehegattensplitting, so dass ich 2-mal die Hälfte meines Einkommens versteuern muss und dadurch weniger Prozente abdrücken muss. Eine wirkliche Hilfe wäre für uns das Familiensplitting. Dann müsste ich 5-mal ein Fünftel meines Einkommens versteuern und würde somit gar keine Steuern mehr zahlen.

Die Einführung eines Familiensplittings wäre für uns und viele andere Familien viel mehr Wert als eine Kindergelderhöhung oder zusätzliche Betreuungsplätze …

Viele Grüße

Stefan.

Hi Stephan,
ich schließe mich da mehr der Lisa an…
Warum soll eine Frau denn auf der Strecke bleiben? Deine Frau hat bestimmt einen Beruf gelernt, den sie nach den vielen Jahren dann nicht mehr ausüben kann, weil die Qualifizierung u.v.a.m. fehlt. Wenn sie partou nicht arbeiten will, ok…
Mein Sohn ist schon erwachsen. Wir sind immer beide arbeiten gegangen. Er war im Hort und dort sehr gut aufgehoben. Er hat Kontakte und Umgangsformen mit anderen Kindern gelernt. Am frühen Abend und am WE haben wir immer viele Dinge gemeinsam unternommen. Oftmals sind noch Kinder aus seiner Hortgruppe mitgekommen. Es war immer Leben und Treiben bei uns. Er hat eine gute Entwicklung gemacht. Und der Satz: „Wir setzen keine Kinder in die Welt um sie dann wegzugeben“ ist eine Schutzbehauptung.
Aber in der heutigen Zeit möchte ich auch keine kleinen Kinder mehr haben. Es ist viel schwerer - aber gemeinsam sicher lösbar.
Viele Grüße
Eve aus Berlin

Hallo Evelyn,

Und der Satz: „Wir setzen keine
Kinder in die Welt um sie dann wegzugeben“ ist eine
Schutzbehauptung.

Wieso das denn? Wir sehen es genau so. Als bei uns das erste Kind anstand, war für uns klar, daß einer zu hause bei den Kindern bleibt. Da meine Karrierechancen besser waren, ist meine Frau das gewesen.
Sie hat es nicht bereut und ist mit der Rollenteilung zufrieden. Wieso das eine Schutzbehauptung sein soll, leuchtet mir nicht ein, und ich wäre Dir dankbar, wenn Du das mal erklären würdest.

Gruß Kubi

HAllo Evelyn

ich bin ganz deiner Meinung. Wichtig ist doch die qualitative Zeit, die man mit den Kindern verbringt. Und wichtig ist, dass die Kinder zufriedene und glückliche Eltern haben.

Beste Grüße,

barbara

Und der Satz: "Wir setzen keine

Kinder in die Welt um sie dann wegzugeben" ist eine
Schutzbehauptung.

Das behaupten zumindest diejenigen, denen die Karriere wichtiger ist als die Erziehung der eigenen Kinder!

Jeder solls machen wie ers möchte und für richtig hält (solange die Kinder net vernachlässigt werden), aber die Arroganz deiner Aussage ist fehl am Platze und zudem beleidigend gegenüber denjeingen, die es anders handhaben!

Bernd

Hi Evelyn,
ich sehe das genauso wie du, und ich finde es darüberhinaus echt witzig, dass dieses ‚wie setzten keine Kinder in die Welt um sie dann wegzugeben‘-Argument meistens von Männern kommt, die dann auch den ganzen Tag in der Arbeit sind (und als Alleinverdiener für eine ganze Familie oft spät und müde heimkommen !)

Hi Lisa,
ich bin ganz deine Meinung !
Gerade Ehepaare bei denen beide Partner eine gute Ausbildung haben lassen sich sicher nicht durch rein finanzielle Zuwendungen zum Kinderkriegen ‚überreden‘.
Betreuungsmöglichkeiten, die es Eltern erlauben guten Gewissens und ohne Sorgen tagsüber zu arbeiten wären ein Segen für viele Familien !
Zudem bin ich sehr skeptisch, ob es heutzutage wirklich wünschenswert ist, die Familien zu fördern, bei denen die Entscheidung für oder gegen ein Kind an ein paar Mark mehr oder weniger hängt.
Die Kinder sollen ja schließlich nicht nur zur Welt kommen, sie sollen (so der Hintergedanke unserer Politiker) auch und vor allem Beitragszahler für die Sozialversicherungen werden. Dazu gehört meiner Meinung nach auch eine gute Ausbildung und ein befriedigender, qualifizierter Beruf. Der Wunsch danach entsteht aber doch sicher am ehesten durch das Vorbild der (gerne !) arbeitenden Eltern !
So hart es klingt :
Politisch gesehen muss man das Nachwuchsproblem heute nicht mehr nur quantitativ (wir brauchen weder ‚Kanonenfutter‘ noch massenhaft einfache Arbeiter, da können wir sowieso nicht mehr mit dem Ausland konkurrieren) sondern auch qualitativ beurteilen. Je mehr Geld einkommensunabhängig für Kinder bezahlt wird, desto verlockender wird die ‚Kinderproduktion‘ für Leute, die sowieso nicht arbeiten. Auf diese Weise werden es wohl kaum mehr Beitragszahler sondern eher noch mehr Arbeitslose.

Hallo Stefan,

Meine Frau und ich, wir haben 3 Kinder. Meine Frau geht nicht
arbeiten und möchte es auch gar nicht.

Das ist eine persönliche Entscheidung. Wenn sie es nicht möchte ist es ja o.k… Wenn frau allerdings aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten vor der Wahl steht, entweder den Beruf aufzugeben oder ganz auf Kinder zu verzichten (obwohl sie lieber beides möchte - was für Männer ja meist kein Problem ist!) finde ich das schon problematisch.

Ich habe mir meine jetzige Postion hart erarbeitet und mir macht mein Beruf auch sehr viel Spaß. Als Freiberuflerin bin ich aber ganz schnell ganz weg vom Fenster, wenn ich für ein paar Jahre aussteige. Dann müsste ich wieder ganz von vorne anfangen!

Bei uns ist es außerdem so, daß eigentlich mein Freund seinen Job aufgeben müsste. Er verdient schlechter als ich und ist im öffentlichen Dienst (kann also im Gegensatz zu mir als Freiberuflerin tatsächlich Erziehungsurlaub nehmen). Ganz aussteigen will er aber verständlicherweise auch nicht.

Außerdem wohnen wir in der Großstadt. Schon allein ein Kinderzimmer kostet hier mindestens 500 DM im Monat zusätzliche Miete. Dazu kommt Ausbildungsvorsorge, eigene Altersvorsorge etc… Trotz Steuerersparnis und Kindergeld - auch mit meinem Gehalt alleine (verdiene auch nur durchschnittlich), würde das eng.

Denn wir haben die

Kinder nicht in die Welt gesetzt, damit sie von anderen
großgezogen werden.

Tschuldigung, aber die Bemerkung kaufe ich so nicht! Nur weil mein Kind tagsüber in den Kindergarten geht, wird es doch nicht gleich von anderen großgezogen. Der Tag hat schließlich 24 h :smile:). Ich bin ja als Mutter nicht aus der Welt, nur weil ich arbeiten gehe.

Nunja, ich muss also von meinem Gehalt eine 5-köpfige Familie
ernähren. Das geht zum Glück. Neben Kindergeld ist die einzige
Erleichterung, die wir haben, das Ehegattensplitting, so dass
ich 2-mal die Hälfte meines Einkommens versteuern muss und
dadurch weniger Prozente abdrücken muss. Eine wirkliche Hilfe
wäre für uns das Familiensplitting. Dann müsste ich 5-mal ein
Fünftel meines Einkommens versteuern und würde somit gar keine
Steuern mehr zahlen.

Die Einführung eines Familiensplittings wäre für uns und viele
andere Familien viel mehr Wert als eine Kindergelderhöhung
oder zusätzliche Betreuungsplätze …

Steuererleichterungen nutzen aber in der Regel nur denjenigen, die wirklich gut genug verdienen, daß unter dem Strich tatsächlich was bei rauskommt. Verdient man nicht so gut, wäre schon eher wieder das Kindergeld die bessere Alternative.

Ein ganzes Jahresgehalt können aber beide Maßnahmen kaum auffangen (um soviel Steuern zu sparen, muß man schon irre viel verdienen!). Und wohl gemerkt, ich bin nicht geldgierig. Aber in der Großstadt wird es mit einem Gehalt tatsächlich eng. Und ich glaube nicht, daß es überzogene Ansprüche sind, wenn man mit Kind und Kegel auch mal hin und wieder einen schönen Urlaub machen möchte.

Viele Grüsse,
Lisa

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Mir selbst geht es auch so, daß ich als

Freiberuflerin (habe die 30ig inzwischen überschritten :smile:)
schwer überlege, ob ich mir Kinder überhaupt leisten kann.

Ich habe meinen Sohn mit 19 (1986) bekommen und hätte gern noch
ein zweites gehabt. Aber wir konnten es uns absolut nicht
leisten, dass mein (zugegeben) mickriges Gehalt als
Teilzeitfriseurin auch noch wegfiel.

Andererseits legt man den Familien aber Steine in den Weg,
wenns ums Geld verdienen geht!

Genauso ging es mir dann, als mein Sohn ins Kindergartenalter
kam. Ich hatte ihn bei 5!!! verschiedenen KiGa angemeldet und
keinen Platz bekommen. Mittlerweile war ich alleinerziehend und
suchte mir dann einen Job am Wochenende, denn dann konnte meine
berufstätige Mutter einspringen.
Nur so konnte ich dem Sozialamt „entfliehen“. Für Freitags und
Montags habe ich mir dann eine Tagesmutter gesucht, die genauso
teuer war wie ein KiGa-Platz.

Ich habe es nicht bereut, denn so konnte ich trotzdem viel Zeit
mit meinem Sohn verbringen. Wir haben halt unser Wochenende auf
Di bis Do gelegt. Aber schwer war es trotzdem.

Heute ist er fast 15, macht seinen Weg und ich kann nach einer
Umschulung wieder voll arbeiten und bastel jetzt an meiner Karriere.

Wenn ich aber die Eltern heute so sehe, muss ich sie echt
bewundern. Ich würde heute kein Kind mehr in die Welt setzen. Man
mag mich dafür verurteilen, aber selbst in den letzten 15 Jahren
hat sich in Sachen „Rabenmutter“ und Kinderbetreuung nichts getan!

Gruß
kyra

es gibt verschiedene Lebensformen
Hallo Evelyn,

es ist an der Zeit, dass wir anfangen sollten gegenseitig unsere Lebensformen zu respektieren. Was für einen Nutzen hat es, einem
anderen die eigene Lebensform mit all seinen Vorteilen vorzuhalten und diesen zur Nachahmung aufzufordern, wenn er davon nicht
viel hält.
Es gibt einige Eheleute, die für sich beschlossen haben, dass er arbeiten geht, und sie als Hausfrau und Mutter Zuhause bleibt. Ihre
Einigkeit ist doch o.k., wenn auch nicht für jeden nachvollziehbar (spielt das eine Rolle?)
Bei meiner Schwägerin ist das auch so. Ihr Mann ist Chirurg, und sie eine leidenschaftliche Hausfrau, die nie richtig berufstätig war
und es nie wieder sein will. (wir haben keinerlei Berührungspunkte. Aber das ist ein anderes Problem).
Mit Sicherheit wird Stefan mit seiner Überzeugung sich nicht für mehr Betreuungsmöglichkeiten in Deutschland einsetzen, und ist
deshalb der verkehrte Diskussionspartner für berufstätige Ehefrauen.
Um es nochmals auf einen Punkt zu bringen.
Tatsache ist, dass egal wie Kinder betreut werden (Zuhause von der Mutter oder von dem Vater, von einer Tagesmutter, im Hort…),
die Betreuung muß für die Kinder gut sein. Tatsache ist, dass sich die Gesellschaft verändert hat, sprich immer mehr Frauen arbeiten
wollen, es aber nicht können, weil es zu wenig Betreuungsmöglichkeiten der Kinder in Deutschland gibt.
Für Stefan stellt sich das Problem nicht, weil seine Frau Zuhause sein will. Er wünscht sich eine gerechtere Besteuerung für Familien.
Diesen Wunsch kann ich nachvollziehen.
Ich persönlich würde meine Kinder sofort fremdbetreuen lassen, wenn ich überhaupt einen Hortplatz bekäme, wenn er bezahlbar
wäre, und wenn ich die Kinder gut aufgehoben wüßte. Glücklicherweise teilt mein Mann nicht die Meinung von Stefan, denn dann hing
bei uns der Haussegen ständig schief. :wink:))

viele Grüße
Claudia

Hallo Evelyn,

vorweg möchte ich sagen, dass ich meine, Deutschland macht diesbezüglich eine ganz schlechte Figur !
Schröder appeliert an die Eltern, ihre Kinder besser zu erziehen, seine Göttergattin bringt es fertig und erzählt in aller Öffentlichkeit, Frauen sollen sich gefälligst um Kinder und Haushalt kümmern…auf der anderen Seite ist es eben praktisch nicht möglich, dass Eltern sowohl alleine für die Kindererziehung da sind und auf der anderen Seite genug Geld verdienen, um ein einigermaßen gutes Leben zu führen.
Bei Alleinerziehenden versagt der Statt meines Erachtens dann völlig.

Ich habe selber zwei Kinder (13 u. 9 Jahre), sie leben bei ihren Großeltern väterlicherseits, aber das nur am Rande.
Durch die Trennung von meinem Ex-Mann war ich auch alleinerziehend…das war eine wirklich harte Zeit.
Sicherlich kann man mit verdammt wenig Geld auskommen, das ist es nicht unbedingt, aber kein Geld, keinen Job und und vor allem auch keine Perspektive…das ist verdammt bitter !!
Und da, denke ich, werden die Frauen allein gelassen.
Welche alleinerziehende Frau kann sich denn von ihrem Gehalt als Halbtagskraft denn auch noch die teuren Kindergartenplätze leisten ? Mal ganz abgesehen davon, dass viele Kindergärten während der Ferien geschlossen haben, ein Arbeitnehmer bekommt aber nur 28 Urlaubstage im Jahr.
Vergleiche doch bitte mal Sozialhilfeempfäner mit Alleinerziehenden…die Soziealhilfeempfängerin braucht keinen teuren KiGa-Platz, denn sie ist ja eh zuhause…ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, das ist nochmal ein anderes Thema.
Nur warum hat eine alleinerziehende Mutter, die arbeitet, nur genausowenig Geld wie eine alleinerziehende Mutter, die von der Sozialhilfe lebt ?
Hier kann etwas nicht stimmen in unserem System !
Ich habe nichts gegen Sozialhilfeempfänger, nur, seien wir doch ehrlich…es wird viel zu oft nur schamlos ausgenutzt.

Ich würde heute keine Kinder mehr bekommen wollen.
Und das aus vielerlei Gründen.

Warum soll eine Frau denn auf der Strecke bleiben?

Warum bleibt sie denn auf der Strecke ?
Vielleicht möchten ja mehr Frauen, als du dir vorstellen kannst, gerne zuhause bleiben ?!

Mein Sohn ist schon erwachsen. Wir sind immer beide arbeiten
gegangen. Er war im Hort und dort sehr gut aufgehoben. Er hat
Kontakte und Umgangsformen mit anderen Kindern gelernt. Am
frühen Abend und am WE haben wir immer viele Dinge gemeinsam
unternommen. Oftmals sind noch Kinder aus seiner Hortgruppe
mitgekommen. Es war immer Leben und Treiben bei uns. Er hat
eine gute Entwicklung gemacht.

Das ist schön und es freut mich für euch.
Allerdings kann das auch ganz anders aussehen, nämlich dann, wenn die Kids in den KiGa’S Kontakte haben, die ihn nicht guttuen, die nicht mehr mit deiner Lebenseinstellung konform gehen. Du kannst dein Kind ja nicht alle 3 Monate in einem anderen KiG unterbringen, weil vielleicht gerade wieder Kinder dazugekommen sind, die nicht deinem Ideal entsprechen. Nun möchte dein Kind aber gerade zu diesen Kindern Kontakt…was tun ?

Und der Satz: „Wir setzen keine
Kinder in die Welt um sie dann wegzugeben“ ist eine
Schutzbehauptung.

Diese Aussage von dir finde ich sehr überzogen und beinah anmaßend.
Ich hätte meine Kids damals auch lieber nur für halbe Tage in den KiGa gegeben und nicht auch noch in den Hort nach der Schule…es ging aber nicht, weil ich arbeiten mußte.
Generell finde ich es wichtig, dass die Kids Kontakte mit anderen Kinder haben, der KiGa ist sicher sehr förderlich, soziales Verhalten usw. zu lernen…aber muß das gleich den ganzen Tag sein ?

Abgesehen davon weiß ich noch sehr gut, wie oft ich mit den Erziehungsmaßnahmen der Kindergärtnerinnen nicht konform ging…du gibst schon einen großen Teil der Erziehung ab.
Auch ich würde heute nur noch Kinder haben wollen, wenn ich nicht arbeiten würde…ich möchte meine Kinder so erziehen, wie der Vater und ich uns das vorstellen und nicht wie eine Kindergärtnerin meint, es sei das Beste.

Und auch u.a. deshalb habe ich mich inzwischen dagegen entschieden, noch mehr Kinder zu bekommen.

In dieser Beziehung bin ich sicher altmodisch, aber ich stehe dazu…ich denke, eine Mutter sollte bei ihrem Kind sein, und zwar so viel wie möglich, jedenfalls sollte sie immer die Möglichkeit haben. Wenn die Kids älter werden ist das natürlich etwas anderes.
Ich erlebe es so häufig, wie die Schulkameraden meiner Nichte nach der Schule mit zu ihr gehen…und sie sind nicht glücklich darüber, einen Schlüssel zu haben, das Essen in der Mikrowelle aufwärmen zu müssen und bis spät Nachmittags auf die Eltern zu warten.

Eines dieser Kinder leidet ganz besonders stark darunter…aber die Eltern wollen es nicht sehen.
Im Gespräch mit meinem Schwager sagten sie ganz klar, sie müßten ja schließlich das Haus (300qm!!!) noch abzahlen…und dann stehen da diese beiden Autos vor der Tür, sie fahren zwei Benz, eine Limousine und ein Cabrio…da frage ich mich, muß das alles auf Kosten der Kinder sein ?
Die Mutter arbeitet nur Nachmittags…vormittags tümmelt sie sich auf dem Tennisplatz und was weiß ich wo…da kriege ich sofort zuviel.

Nun gut, letzteres etwas off topic…sorry.

Lieben Gruß,
Vanessa

Hallo Vanessa,

gehe teilweise konform mit dem was du schreibst.

Nur, warum wetterst du gegen Frauen, die ganztags arbeiten und ihre Kinder in der Zeit von jemand anders betreuen lassen, wenn du deine eigenen Kinder doch auch nicht bei dir hast? Sicher hat das seinen guten Grund, aber ich würde dann doch etwas vorsichtig sein, andere Frauen zu be- oder gar verurteilen, die es ebenso halten.

In dieser Beziehung bin ich sicher altmodisch, aber ich stehe
dazu…ich denke, eine Mutter sollte bei ihrem Kind sein, und
zwar so viel wie möglich, jedenfalls sollte sie immer die
Möglichkeit haben. Wenn die Kids älter werden ist das
natürlich etwas anderes.

Beste Grüße,

barbara

Hi Eve :smile:

Warum soll eine Frau denn auf der Strecke bleiben?

Soll sie ja nicht. Für meine Frau z.B. ist es die Erfüllung Kinder zu haben und sich um diese auch den ganzen Tag kümmern zu können. Sie will gar keine beruflich Karriere starten. Sie ist so viel glücklicher.

Deine Frau hat bestimmt einen Beruf gelernt,
den sie nach den vielen Jahren dann nicht mehr ausüben kann,

Schreibkraft bei der Staatsanwaltschaft, Justizangestellte. Da kommt man eigentlich immer wieder rein. Nein, die Qualifikation ist nicht der Grund, sie will nicht arbeiten.

Mein Sohn ist schon erwachsen. Wir sind immer beide arbeiten
gegangen. Er war im Hort und dort sehr gut aufgehoben.

Das ist subjektiv. Wir halten unsere Kinder in der Familie für besser aufgehoben. Feierabend-Erziehung lässt das Kind mit vielen Ängsten und Sorgen alleine. Mir kann niemand erzählen, dass zwei arbeitende Elternteile, die abdens gestresst nach Hause kommen, sich so intensiv um ihre Kinder kümmern können, wie eine Mutter, die den ganzen Tag nichts anderes macht.

Und der Satz: „Wir setzen keine Kinder in die Welt um sie dann
wegzugeben“ ist eine Schutzbehauptung.

Nein, gar nicht. Es ist eher eine Lebenseinstellung. Ich kaufe mir ja auch kein Auto, um andere damit fahren zu lassen!

Aber in der heutigen Zeit möchte ich auch keine kleinen Kinder
mehr haben. Es ist viel schwerer - aber gemeinsam sicher
lösbar.

Wir trainieren für’s nächste Kind :smile: Und es wird alles so bleiben wie jetzt, ich gehe alleine arbeiten, und meine Frau kümmert sich um die Kinder …

Viele Grüße

Stefan.

Barbara, du vergleichst Äpfel mit Birnen…
Hallo Barbara,

Nur, warum wetterst du gegen Frauen, die ganztags arbeiten und
ihre Kinder in der Zeit von jemand anders betreuen lassen,
wenn du deine eigenen Kinder doch auch nicht bei dir hast?

Wo, meinst du, hätte ich gewettert ?

Ich finde nicht, dass ich gewettert habe…ich habe nur meine Meinung zum Ausdruck gebracht.
Ich habe nichts gegen diese Frauen, es sei denn, ich sehe, es geht den Kids schlecht. Ansonsten muß jeder das tun, was er für richtig hält.
Und du, Barbara, weißt auch ganz genau, dass ich mich sehr direkt ausdrücke…umsoweniger verstehe ich dich gerade.

Sicher hat das seinen guten Grund, aber ich würde dann doch
etwas vorsichtig sein, andere Frauen zu be- oder gar
verurteilen, die es ebenso halten.

In diesem Falle solltest du vielleicht etwas vorsichtiger sein…ich habe meine Kids nämlich nicht ganz unfreiwillig zu den Großeltern gegeben.
Aber das ist eine sehr lange Geschicht…ich versuche, es kurz auf den Punkt zu bringen :

Ich war, wie du weißt, mit einem Türken verheiratet.
Dieser Mann war ein Türke, wie er im Buche steht *lol*…er hat seinen Glauben völlig mißverstanden, war mir gegenüber sehr sehr gewaltätig, wurde kriminell und rutschte in die Drogen ab. Das alles waren harte Jahre für mich, und für die Kids.
Ich habe um und für meinen Ex gekämpft…die Droge war stärker.
Als ich mich trennte, nachdem er mich beinah umbrachte, (Staatsanwaltschaft forderte seinerzeit Anklage wegen versuchter Tötung) stellte er trocken fest, ich könne gehen, die Kinder blieben…es sind seine Söhne , sein Stolz und es ist seine Ehre!
Ich nahm die Kinder mit…es folgte ein schrecklicher Kampf, beherrscht von Gewalt seinerseits und Ohnmacht meinerseits. Dazwischen die Kinder…
Er holte sie sich immer wieder…wir kamen nicht zur Ruhe…ich floh sogar in die damalige DDR, weil er als Türke da nicht reinkam, so dachte ich…weit gefehlt…er hat uns gefunden…im Frauenhaus, in Spanien, in der Türkei, bei einer entfernten Verwandten…einfach überall !
Ich schaltete sehr früh das Jugendamt ein, einen Kinderpsychologen und machte selber eine Gesprächstherapie.
Irgendwann konnte ich nicht mehr…die Kinder litten, Deniz, der Ältere, mußte zur Schule, er brauchte einfach eine geregelte, ruhige Situation und eine ausgeglichene Bezugsperson.
Nach langem Hin und Her, vielen Gesprächen und gründlichen Überlegungen habe ich die Kinder zu den Großeltern gegeben…es war ganz ganz furchtbar, es war, als hätte man mir mein Herz rausgerissen…aber es gab einfach keine Lösung.
Inzwischen kann ich ganz gut damit leben, ich habe kaum Kontakt, weil …ach, das würde jetzt zuweit führen.
Der Vater war lange im Knast, dann wurde er ausgewiesen…er war ja nicht mehr mit einer Deutschen verheiratet *lol*
Nun ist er in der Türkei, die Kinder leben mit den Großeltern hier, ich bekomme regelmäßig Berichte vom Jugendamt.
So, das war die Kurzfassung.

Ich kann mir im Überigen sehr wohl erlauben, etwas über eine Frau zu sagen, von der ich weiß, sie will Kinder haben und gleichzeitig Karriere machen …denn so ist sonnenklar, weshalb sie ihre Kinder zur Betreuung gibt.
Du , liebe Barbara, wußtest nicht, warum meine Kinder nicht bei mir leben…das ist Äpfel mit Birnen vergleichen.
Nun weißt du es ja…wenn du jetzt also dein Urteil fällen möchtest : Bitte !

Lieben Gruß und ein schönes Pfingstwochenende,
Vanessa

Hi Claudia :smile:

Glücklicherweise teilt mein Mann nicht die Meinung von Stefan,
denn dann hing bei uns der Haussegen ständig schief. :wink:))

Ich wollte nur noch mal betonen, dass ich nichts dagegen hätte, wenn meine Frau arbeiten gehen wollte. Allein ihr Wille fehlt :smile:
Sie sagt, dass sie die Kinder nicht von anderen großziehen lassen möchte und ich finde das auch gut so.

Viele Grüße

Stefan.

Hi Heidi :smile:

… meistens von Männern kommt,
die dann auch den ganzen Tag in der Arbeit sind (und als
Alleinverdiener für eine ganze Familie oft spät und müde
heimkommen !)

Der Vorteil bei unserer Methode ist, dass nur ich spät und müde heimkomme. Meine Frau hat den ganzen lieben langen Tag für die Kinder. Ich finde das wesentlich besser, als 2 Elternteile, die spät und müde heimkommen, und sich dann erst um ihre Kinder kümmern :smile:

Viele Grüße

Stefan.