Hallo Evelyn,
vorweg möchte ich sagen, dass ich meine, Deutschland macht diesbezüglich eine ganz schlechte Figur !
Schröder appeliert an die Eltern, ihre Kinder besser zu erziehen, seine Göttergattin bringt es fertig und erzählt in aller Öffentlichkeit, Frauen sollen sich gefälligst um Kinder und Haushalt kümmern…auf der anderen Seite ist es eben praktisch nicht möglich, dass Eltern sowohl alleine für die Kindererziehung da sind und auf der anderen Seite genug Geld verdienen, um ein einigermaßen gutes Leben zu führen.
Bei Alleinerziehenden versagt der Statt meines Erachtens dann völlig.
Ich habe selber zwei Kinder (13 u. 9 Jahre), sie leben bei ihren Großeltern väterlicherseits, aber das nur am Rande.
Durch die Trennung von meinem Ex-Mann war ich auch alleinerziehend…das war eine wirklich harte Zeit.
Sicherlich kann man mit verdammt wenig Geld auskommen, das ist es nicht unbedingt, aber kein Geld, keinen Job und und vor allem auch keine Perspektive…das ist verdammt bitter !!
Und da, denke ich, werden die Frauen allein gelassen.
Welche alleinerziehende Frau kann sich denn von ihrem Gehalt als Halbtagskraft denn auch noch die teuren Kindergartenplätze leisten ? Mal ganz abgesehen davon, dass viele Kindergärten während der Ferien geschlossen haben, ein Arbeitnehmer bekommt aber nur 28 Urlaubstage im Jahr.
Vergleiche doch bitte mal Sozialhilfeempfäner mit Alleinerziehenden…die Soziealhilfeempfängerin braucht keinen teuren KiGa-Platz, denn sie ist ja eh zuhause…ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, das ist nochmal ein anderes Thema.
Nur warum hat eine alleinerziehende Mutter, die arbeitet, nur genausowenig Geld wie eine alleinerziehende Mutter, die von der Sozialhilfe lebt ?
Hier kann etwas nicht stimmen in unserem System !
Ich habe nichts gegen Sozialhilfeempfänger, nur, seien wir doch ehrlich…es wird viel zu oft nur schamlos ausgenutzt.
Ich würde heute keine Kinder mehr bekommen wollen.
Und das aus vielerlei Gründen.
Warum soll eine Frau denn auf der Strecke bleiben?
Warum bleibt sie denn auf der Strecke ?
Vielleicht möchten ja mehr Frauen, als du dir vorstellen kannst, gerne zuhause bleiben ?!
Mein Sohn ist schon erwachsen. Wir sind immer beide arbeiten
gegangen. Er war im Hort und dort sehr gut aufgehoben. Er hat
Kontakte und Umgangsformen mit anderen Kindern gelernt. Am
frühen Abend und am WE haben wir immer viele Dinge gemeinsam
unternommen. Oftmals sind noch Kinder aus seiner Hortgruppe
mitgekommen. Es war immer Leben und Treiben bei uns. Er hat
eine gute Entwicklung gemacht.
Das ist schön und es freut mich für euch.
Allerdings kann das auch ganz anders aussehen, nämlich dann, wenn die Kids in den KiGa’S Kontakte haben, die ihn nicht guttuen, die nicht mehr mit deiner Lebenseinstellung konform gehen. Du kannst dein Kind ja nicht alle 3 Monate in einem anderen KiG unterbringen, weil vielleicht gerade wieder Kinder dazugekommen sind, die nicht deinem Ideal entsprechen. Nun möchte dein Kind aber gerade zu diesen Kindern Kontakt…was tun ?
Und der Satz: „Wir setzen keine
Kinder in die Welt um sie dann wegzugeben“ ist eine
Schutzbehauptung.
Diese Aussage von dir finde ich sehr überzogen und beinah anmaßend.
Ich hätte meine Kids damals auch lieber nur für halbe Tage in den KiGa gegeben und nicht auch noch in den Hort nach der Schule…es ging aber nicht, weil ich arbeiten mußte.
Generell finde ich es wichtig, dass die Kids Kontakte mit anderen Kinder haben, der KiGa ist sicher sehr förderlich, soziales Verhalten usw. zu lernen…aber muß das gleich den ganzen Tag sein ?
Abgesehen davon weiß ich noch sehr gut, wie oft ich mit den Erziehungsmaßnahmen der Kindergärtnerinnen nicht konform ging…du gibst schon einen großen Teil der Erziehung ab.
Auch ich würde heute nur noch Kinder haben wollen, wenn ich nicht arbeiten würde…ich möchte meine Kinder so erziehen, wie der Vater und ich uns das vorstellen und nicht wie eine Kindergärtnerin meint, es sei das Beste.
Und auch u.a. deshalb habe ich mich inzwischen dagegen entschieden, noch mehr Kinder zu bekommen.
In dieser Beziehung bin ich sicher altmodisch, aber ich stehe dazu…ich denke, eine Mutter sollte bei ihrem Kind sein, und zwar so viel wie möglich, jedenfalls sollte sie immer die Möglichkeit haben. Wenn die Kids älter werden ist das natürlich etwas anderes.
Ich erlebe es so häufig, wie die Schulkameraden meiner Nichte nach der Schule mit zu ihr gehen…und sie sind nicht glücklich darüber, einen Schlüssel zu haben, das Essen in der Mikrowelle aufwärmen zu müssen und bis spät Nachmittags auf die Eltern zu warten.
Eines dieser Kinder leidet ganz besonders stark darunter…aber die Eltern wollen es nicht sehen.
Im Gespräch mit meinem Schwager sagten sie ganz klar, sie müßten ja schließlich das Haus (300qm!!!) noch abzahlen…und dann stehen da diese beiden Autos vor der Tür, sie fahren zwei Benz, eine Limousine und ein Cabrio…da frage ich mich, muß das alles auf Kosten der Kinder sein ?
Die Mutter arbeitet nur Nachmittags…vormittags tümmelt sie sich auf dem Tennisplatz und was weiß ich wo…da kriege ich sofort zuviel.
Nun gut, letzteres etwas off topic…sorry.
Lieben Gruß,
Vanessa