Hallo Barbara,
Ich habe es nicht persönlich genommen…sollte es so
rübergekommen sein, habe ich mich falsch ausgedrückt :o)
du klangst ziemlich verletzt…
War ich nicht, wirklich nicht !
Ich habe mich vielleicht ein wenig in Rage geschrieben, mag sein…aber verletzt hast du mich keineswegs.
…bin natürlich froh, dass das nicht der Fall war. Ich
streite mich gerne mit dir, will das aber keinesfalls auf
einer persönlichen Eben tun, sondern Sachthemen diskutieren.
Ich will dir auf keinen Fall zu nahe treten.
Das bist du nicht…ich hätte mich dann schon gemeldet :o)
Ok Babs, du bist jetzt zwar auf mein Thema nicht eingegangen, aber auch gut…vielleicht kommen wir auf die Schuldgefühle später noch zurück.
Ich stelle mich nicht gegen Frauen, die zu Hause bleiben
wollen, weil sie das so wollen für ihre Knder. Ich stelle mich
gegen Menschen, die anderen Leuten ein unnötig
schlechtes Gewissen machen wollen und ihre Lebenseinstellung
und Erziehungsideen als die einzig wahren ansehen.
Moment…wenn ich meine Erziehungsideen als die einzig wahren ansehen würde, solltest du dich nicht dagegen stellen. Warum auch, es wären ja meine und nicht deine Kinder…also hättest du nicht einmal das Recht. Du könntest anmerken, aber das war es dann auch. Ich würde niemals andere Eltern überzeugen, von ihren Erziehungidealen abzugehen, es sei denn, das Kind würde augenscheinlich sehr stark leiden.
Deshalb sollten wir hier auch nicht über Erziehungsideale sprechen, sondern doch vielleicht besser bei unserem eigentlichen Thema bleiben.
Ich denke, wir alle haben das Recht, unsere Meinungen mitzuteilen und zu vertreten.
Ich persönlich bekomme nach wie vor Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass eine Frau Mutter wird, obwohl sie ganz genau weiß, dass sie ihr Kind nur Abends und am Wochenende sehen wird.
Aber das ist meine Einstellung und heißt noch lange nicht, dass ich diese Mutter als Menschen im allgemeinen ablehne.
Und ich erwarte , dass meine Einstellung respektiert wird, genauso wie ich es respektiere, dass eine Mutter einen Fulltimejob hat. Es ist eben nicht mein Ideal.
Ich habe einige Zeit in Frankreich gelebt und dort
fantastische Mütter kennengelernt, die alle gearbeitet
haben und es war einfach keine Dikussion , ob das
schädlich sein könnte oder die Kinder unglücklich sein
könnten.
Arbeit ist ja auch nicht gleich Arbeit…einen Halbtagsjob sehe ich da nicht als Problem. Für mich wird es dann zu einem Problem, wenn die Mutter ganztags arbeitet, abend müde, gestreßt und genervt nach Hause kommt und sich eben nicht mehr so intensiv mit dem Kind beschäftigen kann, wie sie es vielleicht gerne würde.
Wie unten schon geschrieben: Französinnen verstehen das Wort
Rabenmutter auch wenn man es versucht zu übersetzen einfach
nicht!
Das glaube ich sofort…nur, um das zu erreichen, müßte sich zu allererst in der Politik etwas bewegen, und zwar ganz stark.
Man könnte ganz ernsthaft mal in den Raum stellen, ob es denn
unbedingt gesund ist für ein Kind, wenn die Mutter ständig um
es herum schwarwenzelt.
Nein, das wäre es ganz sicher nicht !
Aber das muß auch nicht zwangsläufig so sein, wenn die Mutter nicht arbeitet…sie hat ja trotzdem noch eigene Interressen und verbringt sicher nicht 24 Stunden am Tag mit dem Kind, da würden ja beide irre werden.
Ich denke, diese Mütter, die zu gerne immerzu um ihr Kind herum sein wollen, gehen eh nicht arbeiten.
Vielleicht hat es durchaus einen
erzieherischen Nutzen zusagen, ja, wir reden darüber, aber
heute Abend.
Richtig !
Nur, eine berufstätige Mutter muss es sagen, ob sie das erzieherisch wertvoll findet oder nicht.
Eine Mutter, die nicht oder nur wenige Stunden arbeitet, kann das sagen, eben gerade so, wie sie den erzieherischen Nutzen in diesem Moment für sich sieht.
Zu Arbeiten heißt nicht, dass Mütter nicht für ihre Kinder da
sind. Meine Eltern hatten immer ein offenes Ohr für mich. Und
haben gearbeitet. Es ist eine individuelle Sache. Die Qualität
der Erziehung und die Liebe gegenüber den Kindern bemisst sich
nicht an den Stunden der körperlichen Anwesenheit eines der
leiblichen Eltern!
Das heißt es nicht.
Und trotzdem kann ein Kind nicht mal eben spontan nach seiner Mutter „verlangen“…aber gerade das ist im Kleinkindalter m.E. nach sehr wichtig.
Und auch später kann das Kind natürlich mit den Eltern sprechen, aber mir kann niemand erzählen, dass eine berufstätige Mutter, vorausgesetzt, sie bringt genauso viel Liebe und erzieherische Fähigkeiten mit wie eine nicht berufstätige Mutter, genauso viel Zeit hat für ihr Kind und die gleiche Ruhe.
Ich kenne das doch von mir selber…nach einem acht-Stunden-Tag in der Firma ist man eben auch durchaus mal gestreßt und kaputt…gerade kleinere Kinder müssen dann verzichten.
Im Überigen hören wir doch auch alle immer wieder, dass soviele Väter sagen, sie würden so wenig mitbekommen vom Aufwachsen ihrer Kinder. Und warum ?
Weil sie einen Acht-Stunden-Tag haben und die Kids dann abends um 19 Uhr ins Bett gehen…da bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit…wenn ich mir nun vorstelle, eine Mutter ist auch den ganzen Tag weg, finde ich das unglaublich schade.
Ich möchte mir nicht von einer Tagesmutter berichten lassen, wie es war, als mein Kind seinen ersten Schritt tat, das erste Wort sprach usw.
Und auch später wäre ich dann gerne da, wenn mein Kind mich bräuchte, die erste Liebe erlebt usw.
Deine Einstellung ist eine immer noch ziemlich verbreitete in
Deutschland und ich versuche nur, da mal ein anderes Denken
entgegenzusetzen.
Ja…und es ist eben wirklich nur meine ganz ureigene Einstellung. Ich verurteile niemanden, der anders denkt und handelt.
Aber ich nehme ganz klar für mich in Anspruch, meine Meinung zu diesem Thema zu haben, auch wenn sie altmodisch ist.
Wenn ich sehe, wie Stefan hier angegriffen wird, nur weil er eben seine Meinung vertritt, sein Ideal lebt, muß ich mich sehr wundern !
Geht es den Kindern denn von ihm nun schlechter, weil seine Frau zuhause ist ? Ich glaube kaum.
Es kann nicht sein, das wir die Meinung der anderen diesbezüglich derart umkrempeln wollen bzw. anstößig finden.
Selbst wenn wir hier in Deutschland mehr Möglichkeiten der besseren Kinderbetreuung hätten, so wäre es dennoch so, dass viele Mütter einfach nicht ausreichend Zeit für ihre Kinder hätten.
Unsere Zeit ist nunmal begrenzt, also, der Tag hat nur 24 Stunden. Nun gehe ich arbeiten, will wohlmöglich noch Karriere machen, mich selbst verwirklichen, meine Hobbys und Freunde pflegen…und das Kind ?
Mir wäre das einfach zu wenig…sowohl für mich als auch für mein Kind.
Als ich damals für unseren Lebensunterhalt allein aufkommen mußte, habe ich gelernt, aus sehr wenig Geld eine Menge zu machen…ich habe dann nur vier Stunden gearbeitet, war weniger gestreßt, hatte weniger Geld …dafür aber hatte ich mehr Zeit für meine Kids, mehr Zeit für Dinge, die mir neben den Kids und der Arbeit noch wichtig waren…dadurch war ich ausgeglichener im Umgang mit den Kids.
Das ist mein Ideal…aber keinesfalls qualifiziere ich eine Frau ab, weil sie ein anderes Ideal hat. Nur wenn ich merke, dass das auf Kosten der Kinder geht, werde ich komisch. Mit guten Freundinnen spreche ich dann auch darüber und merke manchmal, dass sie es eben nicht sehen können, wie es ihren Kids geht, weil sie nicht hinschauen können ohne Schuldgefühle zu haben.
Und diese Schuldgefühle haben sie nicht, weil ich sie ihnen mache, nein, die haben sie, weil sie verdammt gut wissen, dass sie schlicht zu wenig Zeit haben, auf der anderen Seite aber eben ihren Traum haben…das ist sehr schwer, unter einen Hut zu bringen.
Greetings,
Vanessa