Erzeihungsideale
Hallo Barbara,
Schuldgefühle waren dein Thema, nicht meins:smile:)
Du hast deinen vorletzten Post mit dem schlechten Gewissen der Mütter beendet…darauf wollte ich eingehen, mehr nicht.
Zur Entstehung von Schuldgefühlen und wieviel „Schuld“ dann da
wirklich dahinter steckt, fragen wir am besten Freud:wink:)…
Viel wird gemacht, viel erzeugen wir in uns selbst…hat aber
nicht unbedingt was mit „echter“ Schuld zu tun:smile:…
Habe ich auch nie behauptet.
Viellicht ist dieser Ausdruck auch von dir noch mißverstanden…ich meinte eher das schlechte Gewissen und woher dieses eben kommt.
…hehehe…ich persönlich finde ja, dass Mütter es extrem
gut verstehen, einem ein schlechtes Gewissen zu machen als
„Kind“)…wäre mal ein eigener Thread, ist ja ein anderes
Thema:smile:
Geanu…ein anderes Thema
Moment…wenn ich meine Erziehungsideen als die einzig wahren
ansehen würde, solltest du dich nicht dagegen stellen.
Doch. Weil du damit andere diskriminierst.
Nein Barbara…ich lehne ja die Erziehungideale anderer nicht generell ab, sondern nur für mich.
Im Überigen erreicht man meistens eh nicht viel, wenn man sich gegen etwas auflehnt, es boykotiert…besser wäre es in dem Moment, andere durch kluge Argumente dazu zu bringen, ihre eigene Sichtweise zu überdenken.
Mittlerweile erscheint es mir hier in dieser Diskussion, als würden einige doch etwas kämpferisch werden…das finde ich sehr schade.
Wenn du sie als die
für dich richtigen ansiehst ist das in Ordnung, wenn du
sie als die einzig wahren ansiehst, ist das intolerant
gegenüber anderen. Dagegen stelle ich mich. Gegen die
Intoleranz.
Ich bin nun wirklich nicht intolerant, Barbara, da verkennst du mich gewaltig.
Und genau deshalb kann ich sagen, ich sehe meine Erziehungsideale als die einzig Wahren…denn ich respektiere selbstverständlich andere Erziehungsideale…aber nicht für mich.
Es sei denn, man versucht mich in einer sachlich und gelassenen Argumentation zu überzeugen, meinen Maßstab einmal anders anzusetzen…sorry, ich wiederhole mich
es dann auch. Ich würde niemals andere Eltern überzeugen, von
ihren Erziehungidealen abzugehen, es sei denn, das Kind würde
augenscheinlich sehr stark leiden.
Dann ist es ja gut.
Das denke ich auch :o)
Ich denke, wir alle haben das Recht, unsere Meinungen
mitzuteilen und zu vertreten.
Ich persönlich bekomme nach wie vor Bauchschmerzen bei dem
Gedanken, dass eine Frau Mutter wird, obwohl sie ganz genau
weiß, dass sie ihr Kind nur Abends und am Wochenende sehen
wird.
Aber das ist meine Einstellung und heißt noch lange nicht,
dass ich diese Mutter als Menschen im allgemeinen ablehne.
Nein, aber als „gute“ Mutter lehnst du sie ab. Zumindest
impliziert das deine Aussage.
Nein ! Ich lehne sie deshalb nicht als gute Mutter ab !
Warum unterstellst du mir das eigentlich permanent ?
Frag mich doch lieber, anstatt mich in eine Ecke zu stellen, in der ich auch falsch wäre.
Aber den Begriff „gute Mutter“, den lehne ich wirklich ab !
Was ist denn eine gute oder schlechte Mutter ?
Und ich erwarte , dass meine Einstellung respektiert wird,
genauso wie ich es respektiere, dass eine Mutter einen
Fulltimejob hat. Es ist eben nicht mein Ideal.
Deine Lebensweise kann ich respektieren. Wenn deine
Einstellung aber bedeutet, andere Mütter seien weniger gute
Mütter, dann kann ich das durchaus kritisieren. Und alle deine
Aussagen implizieren das nunmal immer wieder (von wegen
Bauchweh und so).
Du, ich bekomme auch Bauchschmerzen, wenn ich gutes Essen gegessen habe !
Also nochmal : Ich lehne Mütter, die arbeiten und dadurch evtl. weniger Zeit für ihre Kinder haben, nicht ab !!
Es nur nicht mein mein Ideal, das ich für mich persönlich leben möchte.
Einige meiner guten Freundinnen sind Mütter und arbeiten…ich mag sie sehr, ich kann gut mit ihnen reden, habe viel Spaß mit ihnen…und trotzdem können wir in einigen Punkten verschiedener Meinung sein.
Wieso reden wir hier eigentlich immer von Müttern, können
nicht beide Teilzeit arbeiten? (muss ja nicht halbtags
sein…) Wieso gilt das nicht für die Väter?
Also, wieso du nur von Müttern sprichst, weiß ich nicht…ich tue es, weil es der bisherige Verlauf dieser Diskussion war
Das gilt auch alles für Väter…es gilt, solange die Menschen das, was sie tun, freiwillig und gerne tun.
Ich möchte zum Beispiel nicht, dass mein Partner zuhause bleibt und ich arbeiten gehe.
Aber bitte unterstelle mir jetzt nichts…denn das ist nur für mich gültig und ich lehne niemanden ab, der es anders macht oder möchte.
Das heißt es nicht.
Und trotzdem kann ein Kind nicht mal eben spontan nach seiner
Mutter „verlangen“…aber gerade das ist im Kleinkindalter
m.E. nach sehr wichtig.
Und auch später kann das Kind natürlich mit den Eltern
sprechen, aber mir kann niemand erzählen, dass eine
berufstätige Mutter, vorausgesetzt, sie bringt genauso viel
Liebe und erzieherische Fähigkeiten mit wie eine nicht
berufstätige Mutter, genauso viel Zeit hat für ihr Kind und
die gleiche Ruhe.
Ich kenne das doch von mir selber…nach einem
acht-Stunden-Tag in der Firma ist man eben auch durchaus mal
gestreßt und kaputt…gerade kleinere Kinder müssen dann
verzichten.
und wo bleiben die Väter??
Wie, wo sie bleiben ?
Also mal ehrlich…wenn ich als Frau dieses Ideal leben möchte, dann muß ich, bevor ich das Kind bekomme, gewisse Dinge klären…soviel Verantwortung sollte eine werdene Mutter schon mitbringen.
Wenn nun dieser Mann seinen Job nicht aufgeben will, auch nicht vorrübergehend und die Frau auch nicht…dann sollte man sich überlegen, wie die Kinderbetreung gestaltet wird.
Ich meine, ein Kind kommt ja nicht von jetzt auf gleich zur Welt.
Im Überigen hören wir doch auch alle immer wieder, dass
soviele Väter sagen, sie würden so wenig mitbekommen vom
Aufwachsen ihrer Kinder. Und warum ?
Eben. Bei meiner Freundin tritt er im Job etwas kürzer, weil
sie wegen ihrem Referendariat extrem viel tun muss.
Das ist schön, wenn die beiden es so leben wollen.
Ich würde es nicht wollen…entweder ich will arbeiten bzw. studieren, an meiner Karriere basteln oder-wie-auch-immer…dann bekomme ich kein Kind.
Ich möchte ein Kind dann, wenn ich die Zeit habe, für das Kind da zu sein.
Aber ich nehme ganz klar für mich in Anspruch, meine Meinung
zu diesem Thema zu haben, auch wenn sie altmodisch ist.
Darfst du, Vanessa:smile:)
Danke, zu und zu gütig, liebe Barbara
Wenn ich sehe, wie Stefan hier angegriffen wird, nur weil er
eben seine Meinung vertritt, sein Ideal lebt, muß ich mich
sehr wundern !
Sehe ich nicht so, er wurde nicht angegriffen. Nicht für sein
Ideal. Es geht ja nur darum, dass ihr implizit
eben doch den anderen vorwerft, wieder und wieder und immer
wieder, dass sie sich nicht entsprechend um ihre Kinder
kümmern.
Das sehe ich aber nun ganz anders.
Wir werfen niemandem etwas vor, ich jedenfalls auf gar keinen Fall und in Stefans Zeilen kann ich das auch nicht sehen.
Wir vertreten lediglich unsere Meinung…und ich kann auch nicht erkennen, das Stefan oder ich versuchen, euch davon zu überzeugen, dass unsere die bessere ist. Wir müssen uns ja schon beinah rechtfertigen für diese unseren Erziehungsideale.
Ich persönlich denke: Es ist vielleicht für die Eltern schade,
wenn sie viel verpassen von der Zeit mit den Kindern, nur das
Argument, es sei schädlich für die Kinder teile ich nicht.
Hier gibt es für mich keinen kausalen Zusammenhang.
Wer spricht denn von schädlich ??? *wunder*
Ich habe keine Kinder, sollte ich mal welche haben, will ich
vielleicht für mich eine gewisse Zeit am Tage das
Muttersein genießen - und es schadet dem Kind sicher nicht:smile:)-
vielleicht stelle ich ja sogar fest, dass mir das Muttersein
dann wichtiger ist als der Job (wobei ich Glück habe, ich
könnte theoretisch auch fast komplett von zu Hause aus
arbeiten)…wenn dem nicht so ist, schadet es dem Kind aber
auch nicht. Und ich bin deshalb keine schlechtere Mutter.
Nein, wärest du auch nicht…es geht hier aber auch gar nicht um gute und schlechte Mütter, jedenfalls nicht für mich, nicht mit diesen Begriffen.
Geht es den Kindern denn von ihm nun schlechter, weil seine
Frau zuhause ist ? Ich glaube kaum.
Es kann nicht sein, das wir die Meinung der anderen
diesbezüglich derart umkrempeln wollen bzw. anstößig finden.
Fragt sich doch, wer hier wen umkrempeln will in der
Gesellschaft. Mütter, die arbeiten wollen, kriegen doch so
viele Steine in den Weg gelegt…die Machtverhältnisse sind
doch auf deiner Seite, Vanessa!
Ich glaube, du schmeißt manchmal ein wenig durcheinander.
Hast du gelesen, dass ich selber in der Situation der berufstätigen Mutter war ???
Ich möchte diesen Frauen ganz sicher keine Steine in den Weg legen. Warum auch ?
Ich kann nur für mich ganz persönlich sprechen.
Ich war selber Kind einer berufstätigen Mutter und war berufstätige Mutter zweier Kinder…meine Schlußvolgerung aus diesen Erlebnissen ist für mich eben, dass ich nur nochmal ein Kind bekommen würde, wenn ich zuhause bleiben wollte/könnte.
Lieben Pfingstgruß,
Vanessa