Flächendeckender Mindestlohn

Da lässt man dann die Alten einfach hungern?

Man beschäftigt dann schlichtweg wenige Aushilfen. Das Budget das die Küche zur Verfügung hat, erhöht sich durch den Mindestlohn nicht.

Hallo

Süden wachsen diese jobs nicht auf den Bäumen.
Sonst würde es nicht so viele unterbezahlte Leiharbeiter geben.
Ein nicht geringer Prozentsatz dieser Leiharbeiter hat eine qualifizierte Ausbildung, nur kommt die bei vielen nicht zum tragen da es keine freien arbeitsplätze gibt, die Leute mit 50 zu alt sind oder es für die Firmen lukrativer ist eine Zeitarbeitsfirma in Anspruch zu nehmen als jemand einzustellen.

Es nach Süden oder Osten zu trennen zeigt auch nicht den Kern des Problems.
Der Kern ist, daß es nicht sein kann daß jemand den ganzen Monat Vollzeit arbeiten geht, und davon nur leben kann wenn er noch unterstützung vom Staat (das sind wir alle, auch du und ich ) bekommt.

gruß

Süden wachsen diese jobs nicht auf den Bäumen.
Sonst würde es nicht so viele unterbezahlte Leiharbeiter
geben.

Wie viele gibt es im Süden? Mit Ausnahme der eher gut bezahlten von Ferchau oder Tempton trifft man die am Bodensee oder in München eher sehr selten. Wenn dass oft freiwillig weil die Firma ein Equal-Pay Agreement unterschrieben hat.

Ein nicht geringer Prozentsatz dieser Leiharbeiter hat eine
qualifizierte Ausbildung

Ja, als Bäckereifachverkäuferin, Einzelhandelskaufmann oder Mediendesigner. Das mag offiziell ja eine qualifizierte Ausbildung sein, qualifiziert aber nicht für den Arbeitsmarkt.

nur kommt die bei vielen nicht zum
tragen da es keine freien arbeitsplätze gibt

Ich muss hier nur in einen X-beliebigen Aldi oder Lidl rein laufen, die suchen recht verzweifel nach Leuten. Arbeitslosigkeit ist ja quasi nicht existent.

die Leute mit 50
zu alt

Das stimmt. Da wird es dann zunehmend schwerer.

sind oder es für die Firmen lukrativer ist eine

Zeitarbeitsfirma in Anspruch zu nehmen als jemand
einzustellen.

In der Regel kommen Leiharbeiter doch deutlich teurer… ?

Der Kern ist, daß es nicht sein kann daß jemand den ganzen
Monat Vollzeit arbeiten geht, und davon nur leben kann wenn er
noch unterstützung vom Staat (das sind wir alle, auch du und
ich ) bekommt.

Die Alternative wäre dass er zu 100% von Staat unterstützt wird. Warum das besser sein soll erschließt sich mir nicht.

Hallo

werden Leiharbeiter so niedrig bezahlt.
In Holland, Frankreich und Österreich bekommt ein Leiharbeiter zwischen 105 - bis 112 %
des Lohnes eines festangestellten Mitarbeiters.

Das macht Leiharbeit für Arbeitnehmer interessant. Und sie brauchen keine unterstützung vom Staat

Natürlich haben wir hier einen besseren Kündigungsschutz, aber das eine muss das andere nicht immer ausschliessen.

als Bäckereifachverkäuferin, Einzelhandelskaufmann oder Mediendesigner. Das mag offiziell ja eine qualifizierte Ausbildung sein, qualifiziert aber nicht für den Arbeitsmarkt. .

Nun ich glaube daß man niemandem der vor was weiss ich wie viel Jahren diese Ausbildung gemacht hat, vorwerfen kann dass sich der Arbeitsmarkt im Laufe der Jahre gewandelt hat.

In der Regel kommen Leiharbeiter doch deutlich teurer…

Leiharbeiter kosten nichts wenn sie krank werden, bei Urlaub kommt Ersatz und ich kann sie jederzeit wieder abbestellen.

Die Alternative wäre dass er zu 100% von Staat unterstützt wird. Warum das besser sein soll erschließt sich mir nicht. …

Absolut falsch

Die richtige Alternative wäre Menschen die für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen wollen und arbeiten gehen ( von den anderen gibt es schon genug ) so zu entlohnen, daß sie auch davon leben können.

gruß

verdrängung und Fachkräftemangel
Hallo,

ich habe keine Angst, dass ein Mindeslohn Arbeitsplätze vernichtet. Die Lohndifferenz wird der Staat früher oder später mit dem gesparten Aufstockgeld irgendwie ausgleichen.

Ich fürchte nur, dass Niedriglohnjobs dann auch für gut ausgebildete interessant werden, die als Hausfrau sonst garnicht arbeiten oder kein interesse mehr an ihrem Fach haben.

Also Fachkräftemangel und noch weniger Jobs für „Andersqualifizierte“.

Gruß
achim

Im Ausland bekommen Leiharbeiter mehr Geld, weil sie weniger berufliche Sicherheit haben. Hier wird das auch noch auf die Leihgurken abgewälzt und dann noch mit schlechterer Bezahlung.

werden Leiharbeiter so niedrig bezahlt.
In Holland, Frankreich und Österreich bekommt ein Leiharbeiter
zwischen 105 - bis 112 %
des Lohnes eines festangestellten Mitarbeiters.

Weil sie kein Urlaubs und Weihnahchtsgeld bekommen. Trifft auch bei uns zu in Firmen die ein Equal-Pay Agreement unterschrieben haben. Dann verdient der Leiharbeiter pro Monat mehr.

Nun ich glaube daß man niemandem der vor was weiss ich wie
viel Jahren diese Ausbildung gemacht hat, vorwerfen kann dass
sich der Arbeitsmarkt im Laufe der Jahre gewandelt hat.

Eine Ausbildung zum Verkäufer, zur Bäckereifachverkäuferin, oder ein Studium in Mediendesign war noch nie in irgendeiner Weise sinnvoll. Die ersten sind Anlerntätigkeiten von max. 3 Wochen, der letztere Beruf ist schon seit 10 Jahren gnadenlos überlaufen.

Leiharbeiter kosten nichts wenn sie krank werden, bei Urlaub
kommt Ersatz und ich kann sie jederzeit wieder abbestellen.

Ja, pro Stunde sind sie aber teurer.
Unser absurder Kündigungsschutz (der Entlassungen in großen Unternehmen ja quasi unmöglich macht ohne absurde Abfindungssummen) macht Leiharbeit dringend nötig.

Die richtige Alternative wäre Menschen die für ihren
Lebensunterhalt selbst aufkommen wollen und arbeiten gehen (
von den anderen gibt es schon genug ) so zu entlohnen, daß sie
auch davon leben können.

Das bedingt dass diese Menschen diesen Betrag auch erwirtschaften. Und das tun viele AN nicht.

Man beschäftigt dann schlichtweg wenige Aushilfen. Das Budget
das die Küche zur Verfügung hat, erhöht sich durch den
Mindestlohn nicht.

Was sind denn 400€-Jobber. Du tust so, als könne man die gleiche Arbeit auf einmal mit zwei Drittel des Personals schaffen. Das ist doch Unsinn.

Hallo,

Jo, aber das klingt so, als gäbe es in Deutschland keine
Regulierung im Arbeitsmarkt. Da wird oft vergessen, dass wir
zum Beispiel einen sehr ausgedehnten Kündigungsschutz

Das sind auch nicht die Jobs mit sehr mickrigen Löhnen. Die Mehrheit der Arbeitsplätze garantiert ein Auskommen mit dem Einkommen. Es gibt aber eben auch ein unteres Lohnsegment, welches dem Kündigungsschutz nicht unterliegt (Zeitarbeitsvertragsfirmen, die als Subunternehmer tätig werden). Und da stinkt es mittlerweile zum Himmel, weil es sich aus Gründen des Profits eingebürgert hat, einen Zeitvertrag an den nächsten zu knüpfen. So wird aus einem normalen Arbeitsplatz ein Billig(erer)lohnplatz gedreichselt. Dies war nie der Ursprungsgedanke der Idee von Zeitverträgen. Diese sollten Produktionsspitzen auffangen helfen. Das ist doch mittlerweile soweit, dass sogar die CDU (der wird man ja kaum Wirtschaftsfeindlichkeit nachsagen können) die Zeitarbeitsverträge zukünftig gesetzlich restriktiver regeln will.

oder ein
immer noch nicht reformiertes Betriebsverfassungsrecht haben.

Da habe ich Null Ahnung.

Beim Mindestlohn braucht man die Sache nicht komplizierter zu
machen, als sie ist. Über den Mindestlohn freuen sich die
Friseure in Polen

Das ist im grenznahen Bereich bereits so. Aber niemand fährt wegen 10 € eine größere Strecke. Es fährt ja auch nicht jeder aus einer Großstadt ins flache Umland, um ein paar Teuros beim Friseur einzusparen.

Und siehe da, in vielen südeuropäischen Ländern ist die Jugendarbeitslosigkeit :exorbitant hoch.

Was aber nicht an Mindestlöhnen liegt, sondern an zuviel Personen für zuwenig Arbeitsplätze. Oder einer extrem hohen Rate Schattenwirtschaft.

Gruß
vdmaster

Hallo ElBuffo,

In der freien Wirtschaft am Wertschöpfungsbeitrag, den der
jweilige Arbeitnehmer zu erbringen in der Lage ist. Alles
andere führt langfristig zu Arbeitslosigkeit bzw.
Ausweichreaktionen.

Verständlich. Von nichts kommt nichts.

Beim Mindestlohn wäre nun die Frage, wer
zwangsweise Arbeiter zum Mindestlohn einstellen sollte, wenn
deren Arbeitsleistung unter diesem Wert liegt. Das wird es
nicht geben. Also wird die Arbeitslosigkeit steigen.

Arbeitsplätze mit Arbeitsleistungen unterhalb der Wertschöpfung? Wo?

Der Mindestlohn ist nur ein Versuch ein Symptom eines Problems
zu beherrschen, ohne jedoch das (strukturelle) Problem selbst in Angriff zu
nehmen. (… ) Viel besser wäre es doch, die Leute in die Lage zu versetzen
die Leistungen für einen Mindestlohn von X auch wirklich
erbringen zu können.
Das fängt irgendwo bei der Bildung an und hört bei der
Belastung des Faktors Arbeit mit allen möglichen
sozialstaatlichen Leistungen ab dem esretn Euro noch nicht
auf.

Aber wie kann den Menschen geholfen werden, die bereits jetzt ihren Kampf um´s Dasein führen?

Gruß mki

Hallo achim,

Die Lohndifferenz wird der Staat früher oder
später mit dem gesparten Aufstockgeld irgendwie ausgleichen.

Staatlich gesicherter Mindestlohn?

Ich fürchte nur, dass Niedriglohnjobs dann auch für gut
ausgebildete interessant werden, die als Hausfrau sonst
garnicht arbeiten oder kein interesse mehr an ihrem Fach
haben.

Wie realistisch hältst Du das Problem?

Also Fachkräftemangel und noch weniger Jobs für
„Andersqualifizierte“.

Gruß mki

Hallo Ultra,

In der Tat stehen die Zeichen auf Mindestlohn. Dass im Prinzip
schon erwiesen ist, dass Mindestlöhne Gift sind und in erster
Linie für steigende Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit sorgen,
lässt man nonchalant beiseite.

Ist das eine neue Seite an Dir, so wie Du denkst? Gefahren und Risiken schienen doch Dein Interesse erst so richtig zu locken, so ist jedenfalls mein Bild von Dir.

Für Gifte gibt es Gegengifte. Vielleicht sind Mindestlöhne nur nicht das richtige Rezept?

Das eigentliche Gift scheint mir jedoch die grassierende Ausbeutung in Deutschland zu sein. Gemeint ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, noch vor der Selbstausbeutung. Die individuelle Situation der Besitzlosen (Familien, Kranke, Junge, Alte, Frauen, Behinderte etc.) wird vielfach und schamlos ausgenutzt. Qualifizierte werden gekündigt und durch weniger Qualifizierte ersetzt. Beschäftigte werden durch Kurzzeitverträge am Gängelband gehalten.

Die Ursachen reichen zeitlich viel zu weit zurück und sind strukturell aber auch persönlich viel zu tiefgreifend, als dass es wahrscheinlich ist, dass sich die beruflichen Chancen allein durch Fortbildung verbessern lassen. Das zu denken, halte ich für naiv. Wer in der Ratsche steckt, ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Diesen Betroffenen sollte doch eigentlich (flankierend) geholfen werden. Nicht zuletzt aus dem Grund, weil deren Gesicherter sich in nicht unbeachtlicher Weise in den Gesichtern der anderen, denen es womöglich besser gehen mag, tag täglich wiederspiegeln.

Mindestlöhne halte ich dabei für eine unbedingte Notwendigkeit. Mindestens 10 € die Stunde. Gesichert zur Not durch gesetzliche abgesicherte und steurlich finanzierte Vorgaben, wenn sich keine auf Dialog basierende Sozialparterschaft realisieren lässt.

Gruß mki

Hallo,

In der freien Wirtschaft am Wertschöpfungsbeitrag, den der jeweilige Arbeitnehmer zu erbringen in der Lage ist. Alles andere führt langfristig zu Arbeitslosigkeit bzw. Ausweichreaktionen.

Verständlich. Von nichts kommt nichts.

Das scheinen manche Politiker anders zu sehen. Aber woher sollte sowas ein Berufspolitiker auch wissen.

Beim Mindestlohn wäre nun die Frage, wer zwangsweise Arbeiter zum Mindestlohn einstellen sollte, wenn deren Arbeitsleistung unter diesem Wert liegt. Das wird es nicht geben. Also wird die Arbeitslosigkeit steigen.

Arbeitsplätze mit Arbeitsleistungen unterhalb der Wertschöpfung? Wo?

Weil es die in der freien Wirtschaft dauerhaft nicht gibt, gibt es die eben nicht, es sei denn die Differenz wird irgendwie ausgeglichen.

Der Mindestlohn ist nur ein Versuch ein Symptom eines Problems zu beherrschen, ohne jedoch das (strukturelle) Problem selbst in Angriff zu nehmen. (… ) Viel besser wäre es doch, die Leute in die Lage zu versetzen die Leistungen für einen Mindestlohn von X auch wirklich erbringen zu können.
Das fängt irgendwo bei der Bildung an und hört bei der Belastung des Faktors Arbeit mit allen möglichen sozialstaatlichen Leistungen ab dem esretn Euro noch nicht auf.

Aber wie kann den Menschen geholfen werden, die bereits jetzt ihren Kampf um´s Dasein führen?

Jedenfalls nicht mit einem Mindestlohn, der sie in die Arbeitslosigkeit führt.
Man könnte beispielsweise die Belastung mit Sozialabgaben ähnlich wie bei der Steuer gestalten. Die ersten x Euro sind frei und dann steigt sie allmählich an.
Denn wenn man 8,50€ fordert muss man fairerweise sagen, dass das für den AG schon 10,20€. Da kommen noch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub und an Feiertagen hinzu. Das können also nochmal 25% sein. Mit weiteren Dingen kommt man da locker auf 13€ Kosten je Stunde Arbeit, die der AN erstmal erbringen muss. Wenn dann noch Leistungen für Endkunden erbracht werden, dann muss das dem Konsumenten schonmal 15,47€ wert sein. Und der AN bekommt dann dafür 6,80€ die Stunde raus.
Kurzfristig wird man also solchen Arbeitnehmern einen Ausgleich anbieten müssen, wenn er diesen Wert nicht erwirtschaften kann. Da gibt es nun die verschiedensten Modelle, wovon die eben skizzierte Ausgestaltung der SV-Ausgaben eines wäre. Denkbar wären auch direkte Aufstockungen, etwa in Form einer negativen Einkommensteuer.
Das Ganze dann noch so ausgestaltet, dass es keine Fehlanreize gibt, wie das etwa beim ALG-II bekannt ist. Also alles gar nicht so banal.

Grüße

Hi

Weil sie kein Urlaubs und Weihnahchtsgeld bekommen. .Dann verdient der Leiharbeiter pro Monat mehr.

Also ich kenne keinen Fall ,und habe auch noch nie von einem gehört bei dem ein Leiharbeiter mehr verdient als ein Festangestellter.
Wenn du Beispiele hast darfst du diese gerne darstellen.
Ausserdem wäre das mehr als gerechtfertigt, denn ein Leiharbeiter muss flexibler sein, sich schnell im neuen Betrieb mit anderen Arbeitsabläufen zurechtfinden.

Eine Ausbildung zum Verkäufer, zur Bäckereifachverkäuferin, oder ein Studium in Mediendesign war noch nie in irgendeiner Weise sinnvoll. Die ersten sind Anlerntätigkeiten von max. 3 Wochen .Ja, pro Stunde sind sie aber teurer.

Da auch du vermutlich die Dienste einer Lebensmittelverkäuferin ab und zu in Anspruch nehmen musst, hoffe ich daß du ihrer Arbeit nicht so geringschätzig entgegentrittst wie du es hier darstellst.
Hast du schon in dem Beruf gearbeitet ?
Glaubst du dass eine Lehrzeit von 2,5 bis 3 Jahren notwendig wäre, wenn man die Materie in 3 Wochen lernen könnte.

Ich selbst bin gelernter Bäcker und habe diesen Beruf über 20 Jahre mit Hingabe und Leidenschaft ausgeübt.
Da man davon aber kaum noch seinen Lebensunterhalt finanzieren kann habe ich schweren Herzens aufgehört.
Aber wahrscheinlich liegt das auch an der Unterqualifikation des Berufes.

a, pro Stunde sind sie aber teurer.
Unser absurder Kündigungsschutz (der Entlassungen in großen Unternehmen ja quasi unmöglich macht ohne absurde Abfindungssummen) macht Leiharbeit dringend nötig.

Ich arbeite jetzt seit knapp 15 Jahren bei einer Tochtergesellschaft eines amerikanischen Weltkonzerns mit mehreren Niederlassungen in Deutschland (ca. 10000 MA) und war 8 Jahre Betriebsrat. Glaub mir jede Firma bekommt jeden MA trotz deutschem Arbeitsrecht
Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen gekündigt.
Nichts gegen Leiharbeit wenn sie anständig bezahlt wird.
Bei Personalknappheit hat unser BR Leiharbeit immer zugestimmt, unter der vorraussetzung daß der Leiharbeiter selbst den selben Stundenlohn bekommt wie unsere eigenen MA.

Das bedingt dass diese Menschen diesen Betrag auch erwirtschaften. Und das tun viele AN nicht.

Dann könnten sie ja gleich zu Hause bleiben,und wir bezahlen für sie.
Auch viele höherbezahlte erbringen oft die Arbeitsleistung nicht für die sie bezahlt werden.

gruss

Ist das eine neue Seite an Dir, so wie Du denkst? Gefahren und
Risiken schienen doch Dein Interesse erst so richtig zu
locken, so ist jedenfalls mein Bild von Dir.

Ich verstehe nicht genau, was du meinst. Gefahren und Risiken werden in unserer Gesellschaft aktuell gerne aus Bequemlichkeit übersehen. Man will ja nicht sein vorurteilsbehaftetes Weltbild auf den Kopf stellen und gegen die Mainstream-Meinung ankämpfen.

Doch beim Thema Mindestlohn ist es genau dies. Ein Mindestlohn ist bequem. Man glaubt, die durch prekäre Arbeitsverhältnisse entstandenen Probleme damit mit einem Wisch vom Tisch zu bekommen. Schafft man aber nicht.

Für Gifte gibt es Gegengifte. Vielleicht sind Mindestlöhne nur
nicht das richtige Rezept?

So ist es.

Das eigentliche Gift scheint mir jedoch die grassierende
Ausbeutung in Deutschland zu sein. Gemeint ist die Ausbeutung
des Menschen durch den Menschen, noch vor der
Selbstausbeutung. Die individuelle Situation der Besitzlosen
(Familien, Kranke, Junge, Alte, Frauen, Behinderte etc.) wird
vielfach und schamlos ausgenutzt. Qualifizierte werden
gekündigt und durch weniger Qualifizierte ersetzt.
Beschäftigte werden durch Kurzzeitverträge am Gängelband
gehalten.

Der Arbeitsmarkt ist ein Markt. Wird von AN-Seite zu viel Arbeitskraft angeboten und ist gleichzeitig die Nachfrage von AG-Seite nicht groß genug, dann sinkt der Preis (Lohn). Daher kommt es auch, dass es in einigen Branchen/Regionen so hohe Löhne gibt (Luxusgehälter für einfach qualifizierte Arbeiter in der Automobilindustrie zum Beispiel), in anderen Bereichen jedoch eine Ausbeutung stattfindet. Diese findet statt, weil sie möglich ist, nicht, weil es keinen Mindestlohn gibt.

Ein Mindestlohn ist allein schon deswegen unnütz, weil man ihn umgehen kann. Zudem sorgt er nicht unbedingt dafür, dass in allen schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen plötzlich mehr bezahlt wird. Einige dieser Arbeitsverhältnisse fallen dann weg. Wenn ein Unternehmen seine Preise erhöht, wird es auch nicht einfach mehr Umsatz machen. Einige Kunden werden das Produkt nicht mehr kaufen, sodass der Umsatz im schlimmsten Fall sogar sinkt.

Gegen die prekären Arbeitsverhältnisse hilft nur ein Mittel: Dass die betroffenen Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt ein besseres Angebot finden.

Hallo Ultra,

Gegen die prekären Arbeitsverhältnisse hilft nur ein Mittel:
Dass die betroffenen Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt ein
besseres Angebot finden.

Versteht sich so, dass die betroffenen AN´s sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen (sollen).

Meinst Du das tatsächlich?

Gruß mki

Hallo ElBuffo,

Aber wie kann den Menschen geholfen werden, die bereits jetzt ihren Kampf um´s Dasein führen?

Jedenfalls nicht mit einem Mindestlohn, der sie in die
Arbeitslosigkeit führt.
Man könnte beispielsweise die Belastung mit Sozialabgaben
ähnlich wie bei der Steuer gestalten. Die ersten x Euro sind
frei und dann steigt sie allmählich an.

Demnach befürwortest Du den flächendeckenden Mindestlohn durch versicherungs- oder steuerrechtlich flankierte Maßnahmen, richtig?

Dann noch eine Frage zu:

Da kommen noch Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall, Urlaub und an Feiertagen hinzu. Das können
also nochmal 25% sein.

Das sind, meine ich, gefühlte, keine realen 25%. Zu undifferenziert. Wenn Du Feiertage zählst, müsstest Du WEs noch dazu zählen. Ausfallzeiten werden in der Regel durch die Mitarbeit der anderen ANs aufgefangen. Die Produktion leidet darunter nur in seltesten Fällen.

Mit weiteren Dingen kommt man da locker
auf 13€ Kosten je Stunde Arbeit, die der AN erstmal erbringen
muss.

Zusätzliche 2,80€, gewisser weise einfach draufgeschlagen.

Wenn dann noch Leistungen für Endkunden erbracht werden,
dann muss das dem Konsumenten schonmal 15,47€ wert sein.

Zusätzliche 2,40€. Sind die in diesen Sonder-Fällen (!) nicht immer fällig?

Gruß mki

Da kommen noch Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall, Urlaub und an Feiertagen hinzu. Das können
also nochmal 25% sein.

Das sind, meine ich, gefühlte, keine realen 25%. Zu
undifferenziert. Wenn Du Feiertage zählst, müsstest Du WEs
noch dazu zählen. Ausfallzeiten werden in der Regel durch die
Mitarbeit der anderen ANs aufgefangen. Die Produktion leidet
darunter nur in seltesten Fällen.

Darum geht es doch nicht. Es geht darum, daß die 8,50 Euro der Betrag ist, den der Mitarbeiter bekommt, der aber nur wenig mit dem zu tun hat, was ein Mitarbeiter tatsächlich kostet. Alleine 20% entfallen schon einmal auf den (gehaltsabhängigen) Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungsbeiträgen. Hinzu kommen andere ggfs. gehaltsabhängige Leistungen wie z.B. VL, 12,5., 13., 13,5. oder 14. Gehalt usw. Der Faktor 1,25 ist insofern gar nicht so unrealistisch. In der Praxis heißt das, daß zwar ein niedriges Gehalt von 6,50 Euro auf 8,50 Euro steigt, die Kosten für den Arbeitgeber aber von 8,13 Euro auf 12,63 Euro ansteigen.

Bei einer Dienstleistung wie Pflege, bei der man nur wenig Wahl hat sie in Anspruch nehmen zu müssen, ist das eine Sache. Bei Kneipen, Friseuren, Supermärkten usw. sieht das schon wieder anders aus. Wenn der Preis für das Bier steigt, bleiben Gäste zu Hause und wenn es ewig dauert, bis es kommt, ebenfalls. Oder sie trinken ein Bier weniger oder statt einem großen Bier nur ein kleines. Usw. Es ist blauäugig davon auszugehen, daß es nicht zum Verlust von Arbeitsplätzen kommt. Es wird aber auch nicht sein, daß man einen großen Trend wird erkennen können, weil zu viele Aspekte auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle spielen und es deswegen schwer ist, die Auswirkung der einzelnen Faktoren auseinanderzuklamüsern.

Es ist aber höchst selten, daß höhere Preise zu mehr Nachfrage führen. Auf dem Arbeitsmarkt ist das jedenfalls bisher noch nie vorgekommen.

Hallo

Das Thema wird häufig sehr emotional diskutiert. Ich versuche mich mal eher an einem pragmatischen Ansatz.

Bei einem definiertem Mindestlohn gibt es immer einen Teil der darüber liegt und den das (scheinbar) nicht berührt [Gruppe A].
Außerdem gibt es einen Teil der bislang weniger erhalten hat und nach Einführung entweder mehr erhält [Gruppe B], oder gar nichts mehr [Gruppe C]. Die Gruppe die nichts mehr erhält dürfte problemlos für Harz IV anspruchsberechtigt sein.

Es sind also drei Gruppen zu betrachten.
Gruppe C dürfte auch schon vorher aufstockend Harz IV erhalten haben. Zumindest finanziell ändert sich also nicht viel.
Gruppe B erscheint als Gewinner des Mindestlohnes.
Allerdings müssen alle Gruppen für einige Waren/Dienstleistungen etwas tiefer in die Tasche greifen. Das wiederum könnte Gruppe B und den unteren Rand von Gruppe A zusätzlich belasten.

Vater Staat muß für Gruppe C tiefer in die Tasche greifen. Dafür dürfte Gruppe B für Einnahmensteigerungen sorgen. Je nachdem wo man die Schwelle zieht, könnte es für den Staat kostenneutral sein.

Zieht man die Linie zu niedrig, bleibt ein Teil von Gruppe B Sozialaufstocker. Die Gruppe C bleibt recht klein. Zieht man die Linie zu weit oben, ist das schlecht für die Arbeitslosenstatistik. Gruppe C wir dann recht groß. Gruppe B und der untere Rand von A werden stark belastet und stehen finanziell deutlich schlechter als vorher.

Fazit: Ein Mindestlohn wird immer Arbeitsplätze vernichten. Das muß man aber nicht zwangsläufig bedauern.

MfG Frank

Moin,

In der Praxis heißt das,
daß zwar ein niedriges Gehalt von 6,50 Euro auf 8,50 Euro
steigt, die Kosten für den Arbeitgeber aber von 8,13 Euro auf
12,63 Euro ansteigen.

Nur der Korrektheit halber auf 10,63€. da sieht das Ganze dann nicht mehr so radikal aus.

Gruß