Flächendeckender Mindestlohn

Hallo C-Punkt,

Es ist aber höchst selten, daß höhere Preise zu mehr Nachfrage
führen. Auf dem Arbeitsmarkt ist das jedenfalls bisher noch
nie vorgekommen.

Die Konsumenten und die Produzenten erhalten am meisten für Ihr Geld, wenn die Angebotsqualität und die Geldwertstabilität stimmen. Das veranlasst zu marktstrategischen Kaufentscheidungen. Alles andere ist Taktiererei.

Ich halte daher für das eigentliche Problem der ausbleibenden Nachfrage auf dem Konsummarkt und dem Arbeitsmarkt die unzureichende Angebotsqualität aber auch die Geldwertstabilität.

Das Geschacher um den Preis („Waaaaaas so vieeeeel?“) ist Theater.

Schöne Grüße mki

Hallo,

daß zwar ein niedriges Gehalt von 6,50 Euro auf 8,50 Euro
steigt, die Kosten für den Arbeitgeber aber von 8,13 Euro auf
12,63 Euro ansteigen.

Nur der Korrektheit halber auf 10,63€. da sieht das Ganze dann
nicht mehr so radikal aus.

ups, ja danke für die Korrektur. War ein reiner Schreibfehler.

Gruß
C.

Hallo,

Die Konsumenten und die Produzenten erhalten am meisten für
Ihr Geld, wenn die Angebotsqualität und die Geldwertstabilität
stimmen. Das veranlasst zu marktstrategischen
Kaufentscheidungen. Alles andere ist Taktiererei.

Ich halte daher für das eigentliche Problem der ausbleibenden
Nachfrage auf dem Konsummarkt

und wie willst Du die Nachfrage steigern, wenn Du am einen Ende den Preis für tendenziell billige Dienstleistungen und Produkte erhöhst, um auf der anderen Seite etwas höhere Löhne zahlen zu können?

Daß Geld einfach nur rumliegt und darauf wartet, ausgegeben zu werden, ist eine Mär. Wenn man es dem einen gibt, nimmt man es dem anderen. Es mag unkritisch sein, die Einkommensteuer für Einkommensmillionäre erhöht, weil davon primär Bootsbauer, Juweliere und Konsorten betroffen sind, aber im unteren Lohnsegment umzuverteilen muß sich nicht zwangsläufig eine gute Idee erweisen.

und dem Arbeitsmarkt die
unzureichende Angebotsqualität aber auch die
Geldwertstabilität.

Ich fürchte, ich kann Dir nicht folgen. Anbieter auf dem Arbeitsmarkt sind die Arbeitnehmer. Natürlich hilft eine bessere Ausbildung, wenn man ein höheres Einkommen haben will, aber in dem Bereich kann die Politik noch viel weniger tun. Inwiefern die stabilste Währung, die Deutschland je hatte, instabil sein soll und damit (wo auch immer der Zusammenhang bestehen soll) zu Problemen am Arbeitsmarkt beiträgt, entzieht sich völlig meinem Verständnis.

Gruß
C.

Hallo C.,

bedeutsame Markteffekte (Qualität und Stabilität) wirken sich automatisch auf alle andere Märkte aus. Zwar nicht mit zeitlich gleicher Geschwindigkeit.

Mindestlöhne dürften eigentlich kaum marktverwertbare Effekte haben, aber auf Jahre gesehen schon. Sie sind unabdingbar, weil sie ein Regulativ sind, zur Absicherung des sozialen Marktmodells.

Der Grundsatz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, sollte nicht nur für den Staat sondern sollte, nein, muss genau so auch für die Wirtschaft gelten.

Marktgesetze sind kein Selbstweck. Die Märkte dienen sowohl zur Bildung von Mehrwert aber auch der Grundversorgung (…) und Bildung des Selbstwertes. Das heißt, dass es den Menschen jederzeit möglich sein muss , die Märkte tatsächlich zu erreichen.

und wie willst Du die Nachfrage steigern, wenn Du am einen
Ende den Preis für tendenziell billige Dienstleistungen und
Produkte erhöhst, um auf der anderen Seite etwas höhere Löhne
zahlen zu können?

Tendenziell billige Dienstleistungen unterliegen sowieso dem Verdrängungswettbewerb.

Daß Geld einfach nur rumliegt und darauf wartet, ausgegeben zu
werden, ist eine Mär. Wenn man es dem einen gibt, nimmt man es
dem anderen. Es mag unkritisch sein, die Einkommensteuer für
Einkommensmillionäre erhöht, weil davon primär Bootsbauer,
Juweliere und Konsorten betroffen sind, aber im unteren
Lohnsegment umzuverteilen muß sich nicht zwangsläufig eine
gute Idee erweisen.

Es geht, wie gesagt nicht um den marktbelebenden Effekt, sondern die Sicherung der Würde aller Marktteilnehmer.

Ich fürchte, ich kann Dir nicht folgen. Anbieter auf dem
Arbeitsmarkt sind die Arbeitnehmer. Natürlich hilft eine
bessere Ausbildung, wenn man ein höheres Einkommen haben will,
aber in dem Bereich kann die Politik noch viel weniger tun.
Inwiefern die stabilste Währung, die Deutschland je hatte,
instabil sein soll…

… habe ich nicht gesagt…

und damit (wo auch immer der Zusammenhang
bestehen soll) zu Problemen am Arbeitsmarkt beiträgt, entzieht
sich völlig meinem Verständnis.

Die Erhöhung der Nachfrage im Bereich der Grundversorgung führt zur Verteuerung, aber nur in einem Warenabschnitt der sowieso billige, also immer noch erschwingliche, Dienstleistungen vertreibt. Es ist daher unwahrscheinlich, dass die Nachfrage gänzlich ausbleibt.

Im Gegenteil. Alle rechtschaffenden Marktteilnehmer, einschließlich der Pessimisten, richten sich nach der Geldwertstabilität aus. Die Wirtschaft brummt, weil die maßgeblichen Wechselkurse ein sicherer Hafen sind, um auf die Zukunft, vor allem die Erwartung auf Angebotsqualität, zu setzen.

Wäre es um die Zukunft des Euros nicht so bestellt wie es ist (dennoch nicht unproplematisch), würden alle Marktteilnehmer nur in Sachwerte (selbst- oder fremdfinanziert) flüchten. Investoren hielten sich jedenfalls zurück. DIe Konsumenten würden raffen was es zu raffen gibt. Die angeblichen Marktgesetze, dass der Preis das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt, wären aus den Angeln gehoben. Somit sind nicht der Preis sondern die Angebotsqualität und die Geldwertstabilität ausschlaggebend.

Gruß mki

Gegen die prekären Arbeitsverhältnisse hilft nur ein Mittel:
Dass die betroffenen Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt ein
besseres Angebot finden.

Versteht sich so, dass die betroffenen AN´s sich an den
eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen (sollen).

Nein. Entscheidend für den Preis für Arbeit (Lohn) ist, wie das Verhältnis zwischen den arbeitssuchenden Personen und den dargebotenen Arbeitsplätzen ist. Wenn also genügend gut bezahlte Arbeitsplätze zur solch ein der Arbeitgeber doch unbedingt jemanden braucht, muss er eben mehr Lohn zahlen.

Das ist doch eine recht einfache Systematik. Entscheidend ist also, möglichst viele Arbeitsplätze entstehen zu lassen. Ein künstlicher Eingriff in diesen Marktprozess in Form eines Mindestlohn bringt nichts. Das ist ungefähr so, als würde man ein Gesetz erlassen, dass am Geburtstag jedes Menschen die Sonne scheinen müsse.

12,83 EUR/h
vielleicht auch 11,14 EUR/h oder 13,44 EUR/h.

Hallo,

welche Mindestlohnhöhe haltet Ihr für gerechtfertig?

Wie geschrieben.

Nach was wäre der Mindestlohn auszurichten?

Nach dem Einkommen und Vermögen innerhalb der BRD. Würde aber bedeuten, dass Umverteilung selbiger und Reduzierung/Umverteilung von Sozialleistungen notwendig wären. Und das scheut man wie der Teufel das Weihwasser.

Die Problematik „höhere Arbeitslosigkeit“ ist m.E. ein Scheinargument.

a) „Niedrige Arbeitslosigkeit“ wird erkauft durch Billiglöhne.
b) Ein großer Anteil des Niedriglohnsektors ist ortsgebunden. Die wenigsten neuen größeren Gebäude werden im Ausland gefertigt und hierher transportiert. Kunden fahren meist ungerne ins Ausland zum Haareschneiden. Einkaufen im Ausland ist auch nur für einige möglich und lukrativ. Pflege, und da kommen wir in einen Randbereich *, wird auch schon aus anderen Ländern bedient. Ebenso wie Landwirtschaft und vorgenannte und …

Alles ortsgebundene Leistungen.

Wenn man nicht willens ist, grundsätzliche Dinge anzusprechen, wird man bestehende Probleme nur verdrängen und zusätzliche sich einholen.

Gruß
nasziv

* Deutschland denkt ein wenig begrenzt lokal
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspol…

Es gibt keinen Fachkräftemangel.

Es gibt einen Mangel an Lohnsklaven. Und das weiss man in der Wirtschaft auch ganz genau.

Hallo,

Aber wie kann den Menschen geholfen werden, die bereits jetzt ihren Kampf um´s Dasein führen?

Jedenfalls nicht mit einem Mindestlohn, der sie in die Arbeitslosigkeit führt. Man könnte beispielsweise die Belastung mit Sozialabgaben ähnlich wie bei der Steuer gestalten. Die ersten x Euro sind frei und dann steigt sie allmählich an.

Demnach befürwortest Du den flächendeckenden Mindestlohn durch versicherungs- oder steuerrechtlich flankierte Maßnahmen, richtig?

Naja, nur dass dann eben kein Mindestlohn wäre, sondern eine Form, wie Leute, die keine so hohe Wertschöpfungsbeitrag erreichen nicht durch solche Dinge vom Erwerbsleben ausgeschlossen werden. Wenn wir so wollen befürworte ich da Maßnahmen, die dazu beitragen, dass Leute die Chance auf ein angemessenes Einkommen haben, welches sie durch Arbeit erwerben können. Das nicht nur wegen dem geld ansich, sondern schon deswegen, weil es vielen einfach auch persönlich eine hihe Befriedigung gibt, Arbeiten gehen zu können.
Der Mindestlohn setzt auf der Angebotseite an. Dort haben wir aber gar keinen Mangel, den wir jetzt noch durch einen Mindestpreis bekämpfen müssten. „Meine“ Vorschläge setzen eher auf der Nachfrageseite an. Letztlich wäre es freilich nur eine Symptombekämpfung. Ich mache keinen Hehl daraus, dass eine Ursachenbekämpfung wesentlich wünschenwerter wäre.
Das ist wie bei einer Krankeheit. Man kann trefflich über Behandlungsmaßnahmen bei Cholera nachdenken und immer wirksamere Medikamente/Behandlungen entwickeln. Viel wirksamer wäre es aber, den Ausbruch der Krankheit gleich zu vermeiden. Das sind dann keine kostenlos verteilten Medikamente usw. sondern die Einhaltung hygienischer Standards und die Bereitstellung sauberen Trinkwassers.
Der Mindestlohn oder auch negative Einkommensteuer usw. sind nun Behandlungen von Krankheitssymptomen. Sie werden aber nie deren Ausbruch verhindern. Möglicherweise geht es hier Politikern wie Ärzten, die gerne behandeln wollen.

Dann noch eine Frage zu:

Da kommen noch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub und an Feiertagen hinzu. Das können also nochmal 25% sein.

Das sind, meine ich, gefühlte, keine realen 25%. Zu undifferenziert.

Ja. Ich habe noch die Verwaltungskosten vergessen, ebenso die Beiträge zur Berufsgenossenschaft und sicher noch weitere Dinge. Man wird dann sicher auch in jedem Betrieb zu abweichenden Zahlen kommen. Aber so ganz grob stimmt die Richtung schon.

Wenn Du Feiertage zählst, müsstest Du WEs noch dazu zählen.

Nö, dafür muss der AG ja eben keine Lohnfortzahlung leisten.
Beim Mindestlohn von 8,50€ geht es ja sicher nicht nur um den Lohn für die tatsächlich geleistete Arbeitstunde?
Für Feier-, Urlaubs- und Krankheitstage bekommt der AN jedenfalls seinen vollen Lohn. Gehen wir mal von 12 Feier-, 24 Urlaubs- und 10 Krankheitstagen aus, dann sind das eben 36 Tage von ca. 260 Arbeitstagen. Bei mehr. Gelegentlich führt dann die Mehrarbeit der anderen MA auch zu Überstundenzuschlägen usw.

Ausfallzeiten werden in der Regel durch die Mitarbeit der anderen ANs aufgefangen.

Aber der AN bekommt dieses ausgefallene Zeit vom AG bezahlt oder tritt der kranke oder urlaubende AN seinen Lohn für diese Zeit an die für ihn Mitarbeitenden ab? Das ist der springende Punkt in der Kalkulation.

Die Produktion leidet darunter nur in seltesten Fällen.

Es wird zur Kalkulation des AG gehören, eben solche Ausfälle mit einzukalkulieren, damit es zu keiner Beeinträchtigung der laufenden leistungserstellung kommt. Das kann bedeuten, dass er für 1000 Betriebsstunden 1250 Arbeitstunden einplant. Eben weil er weiß, dass an 250h jemand fehlt. Daneben mal nicht nur an Produktion, sondern auch an Dienstleistungen denken. Produktion ist ohnehin in großen Teilen deutlich weniger personalintensiv. Ein Friseur kann aber zur gleichen Zeit meist nur einem Kunden auf dem Kopf rumwurschteln. Wenn der Kollege nicht da ist, müssen Kunden warten oder gehen.

Mit weiteren Dingen kommt man da locker auf 13€ Kosten je Stunde Arbeit, die der AN erstmal erbringen muss.

Zusätzliche 2,80€, gewisser weise einfach draufgeschlagen.

Von 8,50€ ausgegangen, komme ich hier auf 5,50€.

Wenn dann noch Leistungen für Endkunden erbracht werden, dann muss das dem Konsumenten schonmal 15,47€ wert sein.

Zusätzliche 2,40€. Sind die in diesen Sonder-Fällen (!) nicht immer fällig?

Also wenn der Endverbraucher 19% Umsatzsteuer bezahlen soll, dann bezahlt er die auch auf die Lohnkosten nebst Sozialabgaben etc. Das ergibt also den Preis, den der Endkunde allein für die Arbeitsleistung mindestens bereits sein muss zu zahlen, damit der AN 8,50€ brutto hat. Bei der Bäckereifachverkäuferin sind es dann nur 7%, bei der Friseurin, dem Wachschützer usw. eben 19%.

Mir geht es vor allem darum, dass man nicht so tun kann, als wäre das ganze statisch und es hätte keine Auswirkungen, wenn man einfach alle Löhne unterhalb 8,50 eben auf 8,50€ anhebt. Das wird je nach Region und Branche mehr oder weniger starke Auswirkungen haben.
Davon abgesehen wäre noch zu prüfen, wofür Mindestlöhner ihr Geld ausgeben und wieviel sie dann ihrerseits vom netto mehr zur Verfügung stehenden Einkommen wiederum für Leistungen ausgeben, für die sie nun 15,47€ Lohnkosten plus SV-Beiträge und Ust./h aufwenden sollen.

Grüße

Hallo,

bedeutsame Markteffekte (Qualität und Stabilität) wirken sich
automatisch auf alle andere Märkte aus. Zwar nicht mit
zeitlich gleicher Geschwindigkeit.

ich habe keine Ahnung, was Du mir damit sagen willst. Würde es Dir zu viel Mühe bereiten, mit den üblichen Begriffen zu arbeiten?

Mindestlöhne dürften eigentlich kaum marktverwertbare Effekte
haben, aber auf Jahre gesehen schon.

Auch wenn es genug Träumer gibt, die das anders sehen: der Arbeitsmarkt ist ei nmarkt wie jeder andere. Das gehandelte Gut „Arbeit“ bzw. „Arbeitsleistung“ ist natürlich deutlich intransparenter als ein Kilo Mehl, aber dennoch findet die Preisfindung über Angebot und Nachfrage statt.

Genauso, wie man es mit Höchstpreisen und anderen Eingriffen geschafft hat, den Wohnungsmarkt so weit zu ruinieren, daß man nun vielerorts schon von Wohnungsnot spricht, wird es ganz genauso gelingen, durch einen flächendeckenden Mindestlohn Arbeitsplätze zu vernichten bzw. diese in die Schwarzarbeit zu verlagern.

Wenn Arbeit teurer wird, verringert sich die Nachfrage. Gleichzeitig erhöhen sich die Preise für die - nun mit höheren Kosten - produzierten/erbrachten Waren und Dienstleistungen. Dies führt dazu, daß auch dort die Nachfrage sinkt, wenn es sich nicht um unverzichtbare Waren und Dienstleistungen (d.h mit starrer oder weitgehend unelastischer Nachfrage) handelt.

Sie sind unabdingbar,
weil sie ein Regulativ sind, zur Absicherung des sozialen
Marktmodells
.

Das mag Deine Meinung sein, ist aber kein Naturgesetz. Wenn der Staat der Ansicht ist, daß Menschen über ein Einkommen von umgerechnet 8,50 Euro verfügen müssen, dann soll er die Einkommensdifferenz über Steuergelder ausgleichen, was zwar auch Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt nach sich zöge, aber das wäre allemal besser als die Mindestlöhne.

Der gut 80 Jahre alte Ausspruch von Hugenberg, den die CDU seinerzeit als Wahlkampslogan in der abgewandelten Form „Sozial ist, was Arbeit schafft“ im Wahlkampf verwandte, trifft es schon sehr gut. Es geht darum, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Wenn es um die Einkommensverteilung geht, kann der Staat weiterhin den Gleichmacher spielen, nur sollte er sich vom Arbeitsmarkt fernhalten, weil er dort nur Sachschäden anrichtet.

Ein Schlachter, eine Blumenverkäuferin oder ein Friseur, der/die bisher weniger als 8,50 erhielt, wird durch einen Mindestlohn nicht zu einer besseren oder schnelleren Arbeitskraft, sondern nur zu einer teureren. Es ist ja auch nicht so, daß wir hier auf einer Insel der Glückseligen wohnten. Nicht zuletzt durch die Nähe zu Osteuropa und die immer noch schwache wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland, sehen dort Lohngefüge und Preisniveau anders als im Westen. Hat man dort nicht bereits Erfahrungen darin gesammelt, was passiert, wenn man schlagartig die Preise erhöhen muß, weil sich die Kosten (bei gleichzeitig schwacher Kaufkraft im Absatzgebiet) ebenso schlagartig erhöht haben?

Wie sozial so ein Mindeslohn ist, kann man übrigens hübsch in Frankreich sehen, wo die ganzen sozial glücklichen arbeitslosen Jugendlichen mit Migrationshintergrund gelegentlich auch mal ein paar Autos anzünden.

und wie willst Du die Nachfrage steigern, wenn Du am einen
Ende den Preis für tendenziell billige Dienstleistungen und
Produkte erhöhst, um auf der anderen Seite etwas höhere Löhne
zahlen zu können?

Tendenziell billige Dienstleistungen unterliegen sowieso dem
Verdrängungswettbewerb.

Durch wen oder was werden denn billige Dienstleistungen verdrängt?

Daß Geld einfach nur rumliegt und darauf wartet, ausgegeben zu
werden, ist eine Mär. Wenn man es dem einen gibt, nimmt man es
dem anderen. Es mag unkritisch sein, die Einkommensteuer für
Einkommensmillionäre erhöht, weil davon primär Bootsbauer,
Juweliere und Konsorten betroffen sind, aber im unteren
Lohnsegment umzuverteilen muß sich nicht zwangsläufig eine
gute Idee erweisen.

Es geht, wie gesagt nicht um den marktbelebenden Effekt,
sondern die Sicherung der Würde aller Marktteilnehmer.

Ja, die Würde. Seit neulich scheint die genau 8,50 pro Stunde wert zu sein.

und damit (wo auch immer der Zusammenhang
bestehen soll) zu Problemen am Arbeitsmarkt beiträgt, entzieht
sich völlig meinem Verständnis.

Die Erhöhung der Nachfrage im Bereich der Grundversorgung
führt zur Verteuerung, aber nur in einem Warenabschnitt der
sowieso billige, also immer noch erschwingliche,
Dienstleistungen vertreibt. Es ist daher unwahrscheinlich,
dass die Nachfrage gänzlich ausbleibt.

Ja eben. D.h. die Leute, die sich eh nur das billigste leisten können, haben anschließend wieder weniger Geld in der Tasche, weil sie die höheren Löhne für andere Geringverdiener bezahlen müssen.

Im Gegenteil. Alle rechtschaffenden Marktteilnehmer,
einschließlich der Pessimisten, richten sich nach der
Geldwertstabilität aus. Die Wirtschaft brummt, weil die
maßgeblichen Wechselkurse ein sicherer Hafen sind, um auf die
Zukunft, vor allem die Erwartung auf Angebotsqualität, zu
setzen.

Verstehe ich nicht.

Wäre es um die Zukunft des Euros nicht so bestellt wie es ist
(dennoch nicht unproplematisch), würden alle Marktteilnehmer
nur in Sachwerte (selbst- oder fremdfinanziert) flüchten.
Investoren hielten sich jedenfalls zurück. DIe Konsumenten
würden raffen was es zu raffen gibt. Die angeblichen
Marktgesetze, dass der Preis das Wechselspiel von Angebot und
Nachfrage bestimmt, wären aus den Angeln gehoben. Somit sind
nicht der Preis sondern die Angebotsqualität und die
Geldwertstabilität ausschlaggebend.

Verstehe ich auch nicht. Wie gesagt: es schadet nicht, wenn man sich in der normalen Begriffswelt bewegt. Mich beschleicht allerdings der Verdacht, daß Du Dir Deine „Kenntnisse“ bzw. Erkenntnisse freihändig zugelegt hast.

C.

Mit weiteren Dingen kommt man da locker auf 13€ Kosten je Stunde Arbeit, die der AN erstmal erbringen muss.

Zusätzliche 2,80€, gewisser weise einfach draufgeschlagen.

Von 8,50€ ausgegangen, komme ich hier auf 5,50€.

Von 8,50 aus sind es natürlich nur 4,50.

nun 15,47€ Lohnkosten plus SV-Beiträge und Ust./h aufwenden sollen.

Hier soll es inklusive und nicht plus heißen.
Wer die restlichen Rechtschreib- und Tippfehler findet, darf sie behalten und bei Gelegenheit selber einsetzen.

Grüße

Hallo,

welche Mindestlohnhöhe haltet Ihr für gerechtfertig?

Wie geschrieben.

Nach was wäre der Mindestlohn auszurichten?

Nach dem Einkommen und Vermögen innerhalb der BRD. Würde aber bedeuten, dass Umverteilung selbiger und Reduzierung/Umverteilung von Sozialleistungen notwendig wären.
Und das scheut man wie der Teufel das Weihwasser.

Die Problematik „höhere Arbeitslosigkeit“ ist m.E. ein Scheinargument.

Das sieht man in anderen europäischen Ländern etwas anderes. Dort ist es mehr Sein als Schein.

a) „Niedrige Arbeitslosigkeit“ wird erkauft durch Billiglöhne.

Wobei man durchaus die Fragen stellen darf, warum manche nur Billiglöhne erzielen können.

b) Ein großer Anteil des Niedriglohnsektors ist ortsgebunden.
Die wenigsten neuen größeren Gebäude werden im Ausland gefertigt und hierher transportiert.

Es soll aber schon vorgekommen sein, dass Bauarbeiter aus dem Ausland herkommen oder Leute als Selbstständige tätig werden. Gerne auch kombiniert.

Kunden fahren meist ungerne ins Ausland zum Haareschneiden. Einkaufen im Ausland ist auch nur für einige möglich und lukrativ.

Es würde aber eben für noch mehr lukrativ. Du machst Dir wahrscheinlich keine Vorstellungen was so in den Gebieten zur polnischen und tscheschichen Grenze jeden Tag und insbesondere an Wochenden los ist. Da sieht man längst nicht nur Nummernschilder aus der unmittelbaren Umgebung. Der Frisörbesuch ist da nicht das allein ausschlaggebende, wird aber eben mitgenommen.
Auch Schwarzarbeit würde dann eben noch lukrativer.

Pflege, und da kommen wir in einen Randbereich *, wird auch schon aus anderen Ländern bedient.

Du weißt sicher, was ein Pflegeplatz mit optimalen Betreuungsschlüssel und qualifiziertem Personal kostet. Für den Satz der Pflegekassen wird es da schwierig. Also müssten die Beiträge deutlich steigen, womit von 8,50 brutte netto noch etwas weniger bliebe.

Ebenso wie Landwirtschaft

Liegt aber sicher nicht alleine am Lohn. Die deutschen Landwirte sehen sich hier gezwungen von sich aus höhere Löhne anzubieten, weil die guten fleissigen polnischen Erntehelfer einfach noch ein bißchen weiterfahren.
Außerdem ist dem deutschen Arbeitslosen wohl kaum geholfen, wenn er nach 2-3 Monaten Saisaonarbeit wieder 9-10 Monate keine 8,50€/h bekommt.

Alles ortsgebundene Leistungen.

Die aber eben auch von Ausländern erledigt werden. Das hilft jetzt dem deutschen Arbeitslosen inwiefern?

Wenn man nicht willens ist, grundsätzliche Dinge anzusprechen,
wird man bestehende Probleme nur verdrängen und zusätzliche
sich einholen.

Gruß
nasziv

* Deutschland denkt ein wenig begrenzt lokal
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspol…

Was belegt dieser Artikel nun? Dass Mindestlöhne zu Verlagerungen ins Ausland führen können?

Grüße

Hi,

laut meiner Quelle wird hier von einer 40h Woche ausgegangen.
Eine Teilzeitkraft wird somit keine Grundsicherung erreichen.

Gruß,

Hanzo

Hallo,

laut meiner Quelle wird hier von einer 40h Woche ausgegangen.
Eine Teilzeitkraft wird somit keine Grundsicherung erreichen.

naja, eben. Ist es also nur bei Vollzeitkräften wichtig, daß sie eine vernünftige Rente bekommen? Anders formuliert: wieso willst Du nur die die Gehälter der Vollzeitkräfte von den Realitäten des Marktes entkoppeln und nicht auch die der Teilzeitkräfte? Wenn Du eine „menschenwürdige“ Rente willst, damit man im Alter nicht in die Grundsicherung absinkt, mußt Du die Stundenlöhne bei allen Arbeitskräften anpassen - auch bei den Teilzeitbeschäftigten (und bei denen entsprechend drastisch). Andernfalls ist das ganze nur nicht durchdachte Sozialträumerei. Oder hat die Menschenwürde bei Teilzeitkräften einen anderen Wert?

Gruß
C.

Hallo

ich habe keine Ahnung, was Du mir damit sagen willst. Würde es
Dir zu viel Mühe bereiten, mit den üblichen Begriffen zu
arbeiten?

Wenn es Dir gelingt nicht all zu persönlich zu werden?

Genauso, wie man es mit Höchstpreisen und anderen Eingriffen
geschafft hat, den Wohnungsmarkt so weit zu ruinieren,

das ist das Werk von Spekulanten gewesen (Äpfel&Birnen).

Wenn Arbeit teurer wird, verringert sich die Nachfrage.

Nicht automatisch. Richtig ist, dass Bewegung auf der Nachfrageseite entsteht, aber nicht mit den von Dir als zwangsläufig dargestellten Veränderungen

Der gut 80 Jahre alte Ausspruch von Hugenberg, den die CDU
seinerzeit als Wahlkampslogan in der abgewandelten Form
„Sozial ist, was Arbeit schafft“ im Wahlkampf verwandte,
trifft es schon sehr gut. Es geht darum, Arbeitsplätze zu
schaffen und zu erhalten. Wenn es um die Einkommensverteilung
geht, kann der Staat weiterhin den Gleichmacher spielen, nur
sollte er sich vom Arbeitsmarkt fernhalten, weil er dort nur
Sachschäden anrichtet.

Vor dem heutigen Hintergrund der Lohnsklaverei ist das zynisch, bedaure.

Wie sozial so ein Mindeslohn ist, kann man übrigens hübsch in
Frankreich sehen, wo die ganzen sozial glücklichen
arbeitslosen Jugendlichen mit Migrationshintergrund
gelegentlich auch mal ein paar Autos anzünden.

Nebelkerze.

Es geht, wie gesagt nicht um den marktbelebenden Effekt,
sondern die Sicherung der Würde aller Marktteilnehmer.

Ja, die Würde. Seit neulich scheint die genau 8,50 pro Stunde
wert zu sein.

Das behauptet niemand.

Ja eben. D.h. die Leute, die sich eh nur das billigste leisten
können, haben anschließend wieder weniger Geld in der Tasche,
weil sie die höheren Löhne für andere Geringverdiener bezahlen
müssen.

Die Leute hätten das Nötigste. Und die anderen Geringverdiener haben Arbeit. Selbstverständlich wird Armut immer bestehen, weil manches aufgrund selbstverschuldeter Unmündigkeit sich auch politisch nicht abwenden lässt. Das Idal gibt es nirgendwo.

Verstehe ich auch nicht. Wie gesagt: es schadet nicht, wenn
man sich in der normalen Begriffswelt bewegt. Mich beschleicht
allerdings der Verdacht, daß Du Dir Deine „Kenntnisse“ bzw.
Erkenntnisse freihändig zugelegt hast.

Wir sollten nicht übereinander reden. Die sachliche Auseinandersetzung ist Wert bildender.

_ mki _

Hoi,

hmmm…gutes Argument. ^^
Wäre ein Brief an die „Mindestlohnfraktionen“ wert.

Warum sollte man aber 45 Jahre lang als Teilzeit arbeiten? (Ich weiss, das ist nicht mehr Zentral zur Frage, aber das frage Ich mich gerade persönlich).

Naja, mal schauen was Ich von den Parteien so als Antwort bekomme. :smile:

Gruß,

Hanzo

Hallo,

Demnach befürwortest Du den flächendeckenden Mindestlohn durch versicherungs- oder steuerrechtlich flankierte Maßnahmen, richtig?

Naja, … „Meine“ Vorschläge setzen eher
auf der Nachfrageseite an.

Negative Einkommensteuer hieße geringere Steuersätze für Investoren, richtig?

Letztlich wäre es freilich nur eine
Symptombekämpfung. Ich mache keinen Hehl daraus, dass eine
Ursachenbekämpfung wesentlich wünschenwerter wäre.

Arbeitslosigkeit, Geringstverdiener sind keine Krankheit. Eher wie schwer „verwertbare“ Kost.

Beim Mindestlohn von 8,50€ geht es ja sicher nicht nur um den
Lohn für die tatsächlich geleistete Arbeitstunde?

Faktisch schon, aber jeder steht vor der Frage, ob das Gehalt zum nächsten 1. hinlangt.

Mir geht es vor allem darum, dass man nicht so tun kann, als
wäre das ganze statisch und es hätte keine Auswirkungen, wenn
man einfach alle Löhne unterhalb 8,50 eben auf 8,50€ anhebt.
Das wird je nach Region und Branche mehr oder weniger starke
Auswirkungen haben.

Ich halte es für ‚möglich‘ nicht aber für unbedingt ‚wahrscheinlich‘.

Davon abgesehen wäre noch zu prüfen, wofür Mindestlöhner ihr
Geld ausgeben und wieviel sie dann ihrerseits vom netto mehr
zur Verfügung stehenden Einkommen wiederum für Leistungen
ausgeben, für die sie nun 15,47€ Lohnkosten plus SV-Beiträge
und Ust./h aufwenden sollen.

Hm.

Grüße

dito _ mki _

Der Wein wir teurer…
… und sehr viele andere landwirtschaftliche Produkte, bei denen Erntehelfer benötigt werden, auch!

Aber macht ja Nichts, wenn die Leute mehr verdienen, können sie auch die teureren Preise bezahlen!!

Und der Staat hat die Gelddruckmaschine: Höhere Einkommen = höhere Abgaben, höhere Preise = höhere Steuereinnahmen… eine echte Win-Win Situation!

O.K., in unserer kleinen Firma werden wohl 2-3 Niedriglohnarbeitsplätze komplett verschwinden, aber es wird ja genügend im Topf sein…

Gruß

Hummel

Moin auch,

Auch wenn es genug Träumer gibt, die das anders sehen: der
Arbeitsmarkt ist ei nmarkt wie jeder andere. Das gehandelte
Gut „Arbeit“ bzw. „Arbeitsleistung“ ist natürlich deutlich
intransparenter als ein Kilo Mehl, aber dennoch findet die
Preisfindung über Angebot und Nachfrage statt.

Dem stimme ich so weit zu.

Genauso, wie man es mit Höchstpreisen und anderen Eingriffen
geschafft hat, den Wohnungsmarkt so weit zu ruinieren, daß man
nun vielerorts schon von Wohnungsnot spricht, wird es ganz
genauso gelingen, durch einen flächendeckenden Mindestlohn
Arbeitsplätze zu vernichten bzw. diese in die Schwarzarbeit zu
verlagern.

Umgekehrt kann man aber auch sagen, dass durch die Möglichkeit des Aufstockens die Preisfindung am Arbeitsmarkt unterminiert wird, was zu deutlich niedrigeren Löhnen führt als der Markt eigentlich hergeben würde.

Wenn Arbeit teurer wird, verringert sich die Nachfrage.
Gleichzeitig erhöhen sich die Preise für die - nun mit höheren
Kosten - produzierten/erbrachten Waren und Dienstleistungen.

Wenn Arbeit billiger wird, werden dann die Preise niedriger?

Das mag Deine Meinung sein, ist aber kein Naturgesetz. Wenn
der Staat der Ansicht ist, daß Menschen über ein Einkommen von
umgerechnet 8,50 Euro verfügen müssen, dann soll er die
Einkommensdifferenz über Steuergelder ausgleichen, was zwar
auch Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt nach sich zöge, aber
das wäre allemal besser als die Mindestlöhne.

Warum über Steuergelder? Warum soll die Allgemeinheit dafür aufkommen, dass ein Unternehmer nicht bereit ist, „marktkonforme“ Löhne zu bezahlen, nur weil der AN ja aufstocken kann?

Der gut 80 Jahre alte Ausspruch von Hugenberg, den die CDU
seinerzeit als Wahlkampslogan in der abgewandelten Form
„Sozial ist, was Arbeit schafft“ im Wahlkampf verwandte,
trifft es schon sehr gut. Es geht darum, Arbeitsplätze zu
schaffen und zu erhalten. Wenn es um die Einkommensverteilung
geht, kann der Staat weiterhin den Gleichmacher spielen, nur
sollte er sich vom Arbeitsmarkt fernhalten, weil er dort nur
Sachschäden anrichtet.

Das tut der Staat jetzt auch, s.o. Löhne nach unten zu öffnen ist also in Ordnung, sie nach unten zu begrenzen aber nicht? Staatlicher Eingriff ist staatlicher Eingriff.

Ein Schlachter, eine Blumenverkäuferin oder ein Friseur,
der/die bisher weniger als 8,50 erhielt, wird durch einen
Mindestlohn nicht zu einer besseren oder schnelleren
Arbeitskraft, sondern nur zu einer teureren. Es ist ja auch
nicht so, daß wir hier auf einer Insel der Glückseligen
wohnten.

Kommt jetzt wieder der internationale Wettbewerb ins Spiel, wie bei der unsäglichen FDP-Hotelsubvention? Ich kann ja dann, wenn ich zum Friseur muss, mal eben 800 km nach Polen fahren, dort ist es billiger. Und die Blumen für meine mich liebende besorge ich dann eben in Bukarest.

Ja, die Würde. Seit neulich scheint die genau 8,50 pro Stunde
wert zu sein.

Über die Höhe kann man sicherlich streiten. Andere wollen ja sogar € 10,50. Von vornherein festlegen zu wollen, welcher Mindestlohn maximal positive und minimal negative Effekte hätte ist meiner Meinung nach einem Blick in die berühmte Kristallkugel gleichzusetzen.

Ralph

ich habe keine Ahnung, was Du mir damit sagen willst. Würde es
Dir zu viel Mühe bereiten, mit den üblichen Begriffen zu
arbeiten?

Wenn es Dir gelingt nicht all zu persönlich zu werden?

Ja, so ist das hier: schon die Bitte, sich des üblichen Vokabulars zu bedienen, wird schon als persönlicher Angriff gewertet. Genauso wie der Hinweis, daß es nicht schaden kann, sich ein bißchen in eine Thematik einzulesen, wenn man Fachleuten die Welt erklären will.

Genauso, wie man es mit Höchstpreisen und anderen Eingriffen
geschafft hat, den Wohnungsmarkt so weit zu ruinieren,

das ist das Werk von Spekulanten gewesen (Äpfel&Birnen).

Der Staat reguliert seit mehreren Jahrzehnten den Wohnungsmarkt kaputt. Er legt Höchstmieten fest, schreibt eine Mindestausstattung vor, stärkt Mieterrechte, u.a. indem er es Vermietern fast unmöglich macht. säumigen oder sich anderweitig pflichtwidrig verhaltende Mieter vor die Tür zu setzen, treibt Schindluder mit dem sozialen Wohnungbau (Fehlbesetzung) usw.

Das hat dazu geführt, daß sich die Errichtung von Wohnraum immer weniger attraktiv wurde, sich immer rechnete und dementsprechend unterblieb. Die Folge ist, daß sich Neubauprojekte im wesentlichen auf die höherpreisigen Segmente und attraktiven Lagen beschränkte, was aufgrund der gleichzeitig steigenden Nachfrage zu steigenden Preisen und knappem Wohnraum insbesondere im unteren und mittleren Preisniveau führte.

Nun, 20 Jahre nachdem das selbst die blödesten Spatzen von den Dächern pfiffen, fällt dem Staat auf, daß es zu wenig Wohnraum gibt und leitet die nächste Regulierungsrunde ein (Mietpreisbremse, Sozialwohnraumsquote). Das wird die Situation zwar nur verschlimmern, verschafft aber den entsprechenden Parteien natürlich Stimmen.

Ähnlich läuft es beim Mindestlohn. Höhere Preise bedingt eine niedrigere Nachfrage, weil nur kleine Segmente des Arbeitsmarktes eine starre Nachfrage aufweisen. Da beißt die Maus nun einmal keinen Faden ab und da helfen auch nicht die abstrusen Argumente aus der linken Ecke oder der Wirtschaftsesoterik.

Wenn Arbeit teurer wird, verringert sich die Nachfrage.

Nicht automatisch. Richtig ist, dass Bewegung auf der
Nachfrageseite entsteht, aber nicht mit den von Dir als
zwangsläufig dargestellten Veränderungen

Du schreibst hier ständig irgendwelche Behauptungen in die Landschaft, die Du einerseits weder begründest oder belegst und andererseits allen Erkenntnissen der Wissenschaft widersprechen. Was soll man damit anfangen?

Der gut 80 Jahre alte Ausspruch von Hugenberg, den die CDU
seinerzeit als Wahlkampslogan in der abgewandelten Form
„Sozial ist, was Arbeit schafft“ im Wahlkampf verwandte,
trifft es schon sehr gut. Es geht darum, Arbeitsplätze zu
schaffen und zu erhalten. Wenn es um die Einkommensverteilung
geht, kann der Staat weiterhin den Gleichmacher spielen, nur
sollte er sich vom Arbeitsmarkt fernhalten, weil er dort nur
Sachschäden anrichtet.

Vor dem heutigen Hintergrund der Lohnsklaverei ist das
zynisch, bedaure.

Das Schaffen von Arbeitsplätzen dem Vernichten von Arbeitsplätzen vorzuziehen ist zynisch? Na meinetwegen.

Wie sozial so ein Mindeslohn ist, kann man übrigens hübsch in
Frankreich sehen, wo die ganzen sozial glücklichen
arbeitslosen Jugendlichen mit Migrationshintergrund
gelegentlich auch mal ein paar Autos anzünden.

Nebelkerze.

Eigentlich ist es ein anerkannter Zustand, daß der Mindestlohn in Frankreich dazu führt, daß gerade nicht und niedrig ausgebildete Menschen arbeitslos sind, was für sehr viele Migranten aus Nordafrika und dem Nahen Osten zutrifft.

Hallo,

womöglich ist der folgende Satz Dir noch sehr gut vertraut:

"Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt du sie dumm, ich halt sie arm!«

O.K., in unserer kleinen Firma werden wohl 2-3
Niedriglohnarbeitsplätze komplett verschwinden, aber es wird
ja genügend im Topf sein…

Bis Du Minister oder Bischof?

Gruß mki