Fleichig und saftig?

Hallo!

Meine Frage dreht sich um das Aussprechen von „sch“ als „ch“ (wie im Titel aus einer Hundewerbung). Woher kommt das? Dialektbedingt? Habe das Gefühl als ob mir das in den letzten Jahren immer häufiger auffällt, merken die Leute nicht selber wie sich das anhört? Mir dreht sich jedesmal der Magen um… :smile:

Chönen Gruß und danke für Antworten :smile:
Andre

Hallo Andre,

das ist eine Überkompensierung (Überkompensation?) vieler Leute, die im Gebiet
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland (so ungefähr) wohnen, wo bestimmte ch-Laute
(die in der Hochsprache wie in „ich“ gesprochen werden, nicht wie in „ach“) im
Dialekt (in der Mundart?) als „sch“ daherkommen. Wenn die besonders schön „nach
der Schreibe“ reden wollen, wandeln sie auch manches echte sch in ein ch um (ein
Freund redet immer von Tichtennis, und ein Schüler, der aus Düsseldorf in unsere
Klasse kam, war begeistert von griechich-römichem Ringen).
Gruß
Bolo2L

Hallo, Andre,

isch hielt das anfangs für einen Schpraschfehler, an dem bisweilen auch ein gewesener Bundeskanzler litt.

Dann hab ich misch belehren lassen, dass es eine Region in Deutschland gibt, irgendwo linksrheinich, der Eifel zu - ich hab genaue Angaben vergessen -, wo in der Tat das sch wie ch gesproschen wird.

Da kommt sischer freitags Fich auf den Tich!

Ich finde das auch nischt besonders chön, aber so starke pchyosomatiche Reaktionen - Magen umdrehen, Zehennägel kräuseln etc. - auf Dialektbesonderheiten hab ich mir längst abgewöhnt.

Vielleischt weiß jemand anderes Genaueres.

Gruß Fritz

Lischpeleien
Ist doch toll, dasch man in Hamburg das englische s lernen kann!
Obs ein Sprachfehler ist, oder eine Spracheigentümlischkeit/Dialekt, oder beides zugleich, merkwürdigerweise: sprechen die Kinesen nicht trotz zu „kurzer“ Zunge ehel genelell das l?
Versuchma einer, mit zu großer Zunge das r zu sprechen!
Komisches Volk, die Tommies: Lispeln alle.
Man fragt sich allerdings auch manchmal ernsthaft, ob der polnische und auch der französische nasale Ton ein Zeichen von Arroganz ist.
Was machen die Tommies einglich aus „Hans´ hand“?
And ße Americans of „our Americans´ eagle-orl“?

moinmoin, euer nischtlischpelnder Manni

Hallo, Fritz,
das läßt sich vor allem im südlichen Rheinland bestens beobachten.

Ob der Fragesteller, der vor kurzem im Religionsbrett nach der Kirschensteuer (sic!) fragte, sisch dort an den Tich des Herrn begab und ob mit ihm gut Kirchen essen ist, ist eine andere Gechichte.

Bei dem bereits angesprochenen selbsternannten Sohn des ersten Bundeskanzlers war die Ursache dessen Aussprache von sch vermutlich nur ein schlechtsitzendes Gebiß.

Grüße
Eckard.

Hi Fritz,

Dann hab ich misch belehren lassen, dass es eine Region in
Deutschland gibt, irgendwo linksrheinich, der Eifel zu, wo in der :Tat das sch wie ch
gesproschen wird.

wenn Du auf das Rheinland anspielst, dann ist es ganz im Gegentum so, daß ein ‚ch‘ meist wie ein ‚sch‘ ausgesprochen wird

misch
disch
isch (Extremform einfach nur sch statt ich)

da kann aus einem ‚ich heiße‘ schnell ein ‚scheiße‘ werden :wink:

Gandalf

Vom Mantel der Gechichte…
wurde unser aller Kanzler Kohl gestriffen, woraus sich zwanglos schließen lässt, dass hier eine Mundart einen Sprachfehler zumindest fördert, wenn nicht sogar erzeugt. Das Pfälzische scheint auch eine Verschiebung von harten zu weichen Konsonanten und umgekehrt zu begünstigen („Froilein, darf ich ßie bekleiden?“).

Gruß Ralf

Die Armen…
…versuchen es besonders gut zu machen und machen’s dadurch noch schlimmer (durch Überkompensation, wie Bolo2L schrieb…). Man versucht seinem Dialekt zu entkommen und achtet so sehr darauf dass aus einem „sch“ ein „ch“ wird. Was würde wohl rauskommen wenn man sich im nächsten Schritt noch darauf konzentriert? :smile:

Danke für eure Antworten,
Schönen Gruß
Andre :smile: