Ahoi!
Mit einfließen müsste in einer Bilanz ja auch, woher Fleisch und Sojabohnen stammen (ja, ich weiß, dass unsere Fleischproduzenten ebenfalls mit Soja gefüttert werden).
Naja, dann machst du aber eine Einzelfall-Unterscheidung für ein ganz genau spezifiziertes Produkt. Ich bin davon ausgegangen, das es hier eher um einen allgemeineren Ansatz geht.
Und ob ob das Rinderschnitzel nun aus Argentinien oder die Sojabohne aus Malaysia kommt… wird letztlich nicht so den großen Unterschied machen.
die Bearbeitung der Sojabohne zum reinen Eiweiß
Nö. Das ist ja der eigentliche Witz an der Sache:
Das ist ein Abfallprodukt. Bleibt der Gewinnung von Sojaöl übrig. Normalerweise isses Schweinfutter.
Okay, das muss natürlich noch gereinigt werden.
und die Weiterverarabeitung zum fleischfaserähnlichen Produkt braucht doch auch Energie und Ressourcen?
Sicherlich.
Aber ist doch bei jedem anderen mehr oder weniger hochverarbeitetem Produkt nicht wirklich anders. Marmelade muss auch gekocht werden. Richtiges Fleisch muss die ganze Zeit energieaufwändig gekühlt oder gar tiefgefroren werden.
Wie sehr fallen die ins Gewicht?
Nur aus’m Bauch raus: Relativ zu den Nährwert-Verlusten bei der Tiermast verschwindend.
Was sagt die Zutatenliste auf der Packung, würde mich an der Stelle interessieren?
Was haben irgendwelche Zutaten mit dem grundsätzlichen Produkt zu tun?
Hm. Also es liegt mir fern, immer gleich die ganze Welt retten zu wollen. ABer ich möchte mal in die Diskussion einfließen lassen, dass es immer ökologisch sinnvoller ist, möglichst unverarbeitete Produkte zu kaufen und zu konsumieren.
Da kann man aber lang und breit drüber diskutieren!
Die Industrie arbeitet mit hochoptimierten Prozessen.
Schlicht und ergreifend deswegen, weil jede Kilowatt-Stunde und jeder Liter Wasser Geld kostet.
Die Hausfrau dagegen kocht im Zweifelsfall was länger drauf rum, und wäscht den Salat auch schon mal unter fließendem Wasser, die Verluste sind hier im Einzelfall kaum messbar - in der Summe über Millionen Haushalte aber extrem.
Da dürfte jede Pauschal-Aussage nicht annähernd aussagekräftig sein - zumindest nicht, solange nicht auch das Schnitzel und die Soja-Bohne aus dem eigenen Garten stammt… und selbst dann…
Am Rande noch eine Anmerkung: Im Prinzip ist das doch eine Frechheit, aus Gemüse etwas herzustellen, dass die Anmutung von Fleisch hat. Man stelle sich vor, was das für einen Aufschrei gäbe, wenn man aus Fleisch etwas herstellen würde, dass wie Gemüse aussähe… Eine Rinderhack-Gurke z.B. oder ein Salatkopf aus grün eingefärbten dünnen Fleischlappen…
Jo mei, wenn der Verbraucher das wünscht.
Genauso gut kannst du sagen, es sein eine Frechheit, das es Autos wie Porsche oder Ferrari gibt.
Das ist einfach nur ein Markt. Und es gibt Millionen Produkte, die bei nüchterner Betrachtung einfach nur überflüssig sind. Mit drastisch schlechterer Ökobilanz las bei allen Arten von Lebensmitteln. Wenn ich höre, das heutzutage ein sechs Jahre altes Auto nur noch eine olle Karre ist, nur noch für den Export nach Afrika oder in die Ukraine zu gebrauchen… ganz ehrlich, dann ist in meinen Augen jegliche Diskussion über eine Ökobilanz von Lebensmitteln einfach nur verlogen.
lg, mabuse