Du weißt aber schon, dass die Flugzeuge eine Druckkabine
haben? Und dass im inneren eines Flugzeuges ein viel höherer
Druck herrscht als in der Luft in 10 km Höhe?
Ja sicher. Mir ist nur nicht klar, inwieweit dieser Umstand
speziell auf eine Rakete als absturzursächlich schließen
lassen soll.
Es geht um den erhöhten Innendruck im Flugzeug. Du hast
behauptet, den gäbe es nur bei Explosivgeschossen, die im
inneren Explodieren würden. Dass das Blödsinn ist, hast du ja
mittlerweile selbst eingesehen.
Ich habe überhaupt noch nichts einzusehen gehabt. Es geht um einen erhöhten Innendruck, der in der Lage ist, den Flugzeugrumpf aufplatzen zu lassen. Dass dies wegen den paar zehntelbar planmäßigem Druckunterschied nicht passieren wird, kann (muss aber nicht) einem jeder Luftfahrtingenieur erklären.
Schwerlich durch Dekompression. Erstens weil im Moment des
Einschlags dort eher ein Kompression stattfindet, zweitens,
weil der Druckunterschied i-a ohnehin nur einige zehntel Bar
beträgt.
Wer behauptet denn, dass das sofort nach dem Einschlag
passiert ist?
Es wird aufgrund des geringfügigen planmäßigen Druckunterschieds sich auch bei einem schlagartigen Druckausgleich infolge eines Loches sich an Lochrändern aus Aluminiumblech rein garnix plastisch verformen. Wenn Explosionsgase austreten, allerdings schon.
Außerdem geht es darum, dass das eben mitnichten
Austrittsöffnungen sind. Jede einzelne Öffnung auf dem Bild
zeigt nach innen. Nur die äußere Schicht ist nach außen
gebogen.
Und nur die innere ist nach innen gebogen. Die äußere also nach außen und die innere nach innen. In welcher Richtung muss noch gleich ein Körper die Flugzeughülle durchschlagen, um dir zufolge so ein Schadensbild zu verursachen? Wie, das ist dann wohl in beiden Richtungen möglich? Na sowas.
Und das der Unterschied nur einige Zehntel beträgt stimmt
schon, nur machen diese Zehntel einiges aus. In 10km Höhe
herrscht nur noch ein Drittel des Druckes. Aber das ist ja
nicht alles, denn das Flugzeug bewegt sich mit fast 900 km/h,
wodurch bei einer Öffnung ein Vakuum ensteht.
Ich muss dich da leider enttäuschen, aber meinen Bernoulli beherrsche ich schon noch. Ein Vakuum ist nichts als die Abwesenheit von Luftdruck. Mehr als ein bar Druckdifferenz bekommst du selbst dann nicht zusammen, wenn innen voller Atmosphärendruck herrscht.
Erstens habe ich ja nie bestritten, dass es auch
Austrittsöffnungen gibt, und zwar von Splittern der
Explosivgeschosse, und die können freilich kleiner als 30 mm
sein.
Ich rede nur von den Eintrittsöffnungen. Du hast Augen im Kopf
und wirst selber sehen können, dass es Eintrittsöffnungen in
den verschiedensten Größen gibt.
Nein, es sind Öffnungen zu sehen, bei denen der äußere Rand nach außen verformt ist und der innere nach innen. Sagst du selbst. Nun frage ich mich, weshalb du nach deinem ganzen Vortrag meinst, solche Löcher würden nur auf dem Weg von außen nach innen entstehen können und nicht auch andersrum, indem Splitter detonierender Explosivgeschosse von innen nach außen fliegen.
Das ist mit dem Beschuss
einer Maschinenkanone nicht zu erklären. Und nochmals: ich
sehe auf dem Foto keine einzige Austrittsöffnung…
Ich halt schon.
Übrigens: So sieht es aus, wenn eine 30 mm Maschinenkanone am
Werk ist:
Kommen dir da die Eintrittslöcher bei MH17 nicht ein wenig
klein vor??
Ich denke, ich habe den Unterschied in der Interaktion zwischen Geschoss und Ziel bei einer Stahlpanzerung einerseits und einem Aluminiumblech andererseits bereits erläutert. Du kannst ja mal versuchen, eine Glasscheibe mit der einen Hand in die Luft zu halten und mit der anderen einen Dolch hindurchzurammen (daurch das Glas, nicht durch die Hand). Und dann wiederholst du das mit einem Karton und sagst mir anschließend, ob es der Glasscheibe besser geht als dem Karton oder schlechter. Aber bitte Lederhandschuhe anziehen.
Zweitens muss man sich von der Vorstellung freimachen,
dass die Eintrittsöffnung im gleichen Maße eine definiert
elliptische Form annimmt, in dem der Auftreffwinkel flacher
wird:
https://www.youtube.com/watch?v=LZLe-tObCeQ
Das ist jetzt ein Scherz, oder? Du behauptest also, ein
Projektil macht bei einem 90° Eintrittswinkel genau das
gleiche Loch wie bei 45° oder 20°? Sonst gehts dir aber schon
noch gut?
Das behaupte ich nicht, ich sage nur, dass es nicht mit dem Geodreieck am Lochrand abzumessen ist, in welchem Winkel ein Geschoss das Blech durchschlagen hat.
Und was bitte soll das Video belegen??
Dass ein Loch nahezu kreisrund sein kann, obwohl der Durchschusskanal schräg verläuft. Übrigens innen wie außen.
Und drittens können durchaus mehrere Anflüge stattgefunden
haben - auch wenn m. E. einer genügte.
Also fassen wir zusammen:
- MH17 wurde von der Ukraine mit einem Flugzeug angegriffen,
welches eigentlich auf Bodenangriffe spezalisiert ist (warum
eigentlich?).
Warum eigentlich nicht? Für eine Boeing 777 genügt ein Erdkampfflugzeug allemal, wenn es eh grade vor Ort ist und nicht auffällig verlegt werden muss.
- Es war aber nicht nur ein Flugzeug sondern mindestens 2.
Oder eines mit eventuell mehreren Anflügen.
- Diese Flugzeuge feuerten aus irgendwelchen Gründen mit ihrer
Bordkanone und nicht mir Raketen (warum eigentlich?)
Weil sie üblicherweise keine Luft-Luft-Raketensysteme im Einsatz haben bei einem Erdkampfflugzeug und eine extra Umrüstung dafür wohl etwas auffällig gewesen wäre - ganz abgesehen davon eben, dass sie für den Einsatz überflüssig war.
- 2 der Flugzeuge griffen das Flugzeug mehr oder weniger
gleichzeitig von schräg hinten an und zersiebten das Cockpit
Mindestens ein Flugzeug tat das.
- auf wundersame Weise genügte das nicht und eines der
angreifenden Flugzeuge machte kehrt und schoss dann nochmals
von vorne auf das Cockpit,
Das habe ich wo behauptet?
während sich beide Flieger mit ca.
2000 km/h aufeinander zu bewegten
Das wäre Kampfpilotenalltag. Willst du diesbezüglich mal ein paar Aufnahmen deutscher Bordkameras schon aus dem 2. WK sehen?
Habe ich das richtig zusammengefasst?
Nein.
s.