Hallo Dirk,
Das meine ich nicht, da bin ich souverän genug, um über einen
guten Gag auf meine Kosten lachen zu können. Ich möchte Dir
stattdessen ein anderes Beispiel nennen: Vor einigen Monaten
lief hier in Berlin eine Plakatkampagne für mißhandelte
Frauen. "Gestern schlug er sie nur mit Worten … " Dazu ein
mitleidheischendes Portrait. Tenor: Alle Männer sind so.
Ist das der Tenor oder ist das deine Interpretation? Vielleicht ahben andere das ganz anders gelesen…nur mal so…( ich kenn das Plakat nicht…)
Und
das nervt mich: Ich habe einfach keinen Bock mehr, mich
ständig unterschwellig als Schläger, Vergewaltiger oder
sonstwas bezeichnen zu lassen.
Wer tut das denn? Weil du ja auch des öfteren aufgrund deiner persönlichen Erfahrungen in deinem Bekanntenkreis allgemeine Aussagen machst: Ich kenne keinen Mann und keine Frau persönlich, die das denkt. Ich sehe diesen Tenor auch nicht in den Medieen, aber villeicht schauen wir verschiedene Programme und lesen verschiedene Zeitschriften:wink:…
Mir fiel übrigens beim Schreiben gerade auf, daß es keine
geschlechtsneutrale Form von Mißhandelte gibt, aber das nur am
Rande.
„der“ Mißhandelte und „die“ Mißhandelte, ist doch schon geschlechtsneutral, wie auch der/die Studierende.
Woher weißt Du das? Hast Du das damals schon bewußt erlebt?
Oder ziehst Du diese Info aus den Medien, also genau aus dem
von mir wegen seiner Fragwürdigkeit kritisiertem Objekt?
Definiere "gut oder schlecht abschneiden? In Bezug auf was?
…da fällt mir schon das ein oder andere ein…
Auch so etwas, was uns immer wieder erzählt wird. Wo ist denn
die Frau, die in der Politik Karriere machen will und Mann
läßt sie nicht? Ich kenne keine. Du etwa? Irgendjemand hier?
Na, allerdings gibt es davon nicht wenige. Auf höchster Ebene wurde gerade Frau Merkel gekickt, auch und gerade weil sie eine Frau ist, Frau Simonis wird nicht mal als Konkurrenz diskutiert- und die find ich persönlich wirklich klasse. Ich würde auch nicht behaupten, dass ein Mann als Person eine Frau an irgendwas hindert, es sind die Strukturen. ( die im übrigen natürlich nicht nur den Frauen schädlich sein können, logo)
Und im Bereich Wirtschaft kenne ich persönlich eine Menge Frauen, die aus verschiedenen Gründen daran gehindert werden, die gleiche Karriere zu machen wie Männer. Interessanterweise sagen durch die Bank alle Frauen, die ich kenne, dass sie schonmal benachteiligt wurden: bei gleicher Arbeit verdienen die meisten weniger als Männer ( liegt auch daran, dass sie sich schlechter verkaufen - fällt für mich auch unter „Strukturen“: sich verkaufen müssen, gut darstellen müssen, wenn man/frau was erreichen will). Und die Geschichten, die sie so erzählen spiegelen sich deutlich in den Statistiken wieder…es ist keineswegs mangelnder Wille, dass es keine einzige Frau in den Vorstand eines DAX-Unternehmens geschafft hat und weniger als 10 Prozent der Führungspositionen in D. von Frauen besetzt sind.
Die Ursachen sind vielfältig: Unvereinbarkeit von Familie und Karriere - aber auch alte „Seilschaften“- Wichtige Infos werden oft auf informellen Wege weitergeleitet - nur mal als Beispiel, in der Kneipe, abends beim Bierchen…entweder sind das die Frauen gewollt nicht dabei ( kommt auch vor) oder sie können/wollen nicht dabei sein…
…wie gesagt, das muss nichtmal ein einzelner Mann sein, schon gar nicht der Partner!
(…)
Wie gesagt: Meine persönlichen Erfahrungen und ich habe
bestimmt keinen Scheuklappenblick.
Jou, jedeR hat andere Erfahrungen und die können wir hier ja trefflich austauschen…
Was ich kenne, sind einige Freundinnen und Bekannte, die sich gegen das Kinderkriegen entschieden haben, weil sie ein erfülltes und spannendes Berufsleben haben wollen und glauben, dass heute beides: Kinder und Beruf nicht geht.
Traurige Sache.
beste Grüße,
barbara