Hallo,
deine Überschrift passt jetzt aber nicht zur Quintessenz deines Beitrags, auch wenn Du dazwischen einen ganz schlecht gelaufenen Einzelfall beschreibst, der Dich als persönliches Schicksal getroffen hat.
Natürlich kenne ich auch solche Negativbeispiele, aber wie Du selbst schreibst, gibt es Möglichkeiten, diese bestmöglich auszuschließen. D.h. es gibt natürlich Menschen, mit denen man einfach nicht zusammen leben kann. Und da sollte der Fragesteller schon im eigenen Interesse so ehrlich zu sich selbst sein, die eigene Mutter und deren Verhalten kritisch dahingehend zu würdigen, ob diese der richtige „Mitbewohner“ für so ein Modell ist, oder nicht. Es gibt Menschen, in deren Wesen es fest verankert ist, dass sie die nötige Distanz und Zurückhaltung in so einem Modell mitbringen werden, und es gibt Menschen, die sich immer schon dadurch hervor getan haben, dass sie sich in Dinge einmischen, die sie nichts angehen, die distanz- und respektlos sind, … An der fehlenden Ehrlichkeit sich selbst gegenüber was diesen Punkt angeht, scheitern sicherlich viele solche Modelle.
Weiterhin ist natürlich die Wohnsituation selbst extrem mit dafür verantwortlich, ob so eine Sache klappen kann, oder nicht. Die von Dir beschriebenen „Durchgangszimmer-Situation“ geht natürlich gar nicht. Klar von einander abgegrenzte Wohnungen mit entweder einfach respektierten, notfalls tatsächlich (ab)geschlossenen Türen, sind sicherlich die beste Voraussetzung dafür, dass so eine Sache funktionieren kann. Auch ein noch so großes Haus mit „durchmischter“ Nutzung ist anfällig für ein Scheitern solcher Geschichten. BTW: Genau auf die Auflösung einer solchen Situation habe ich auch vor Einzug in Schwiegermutters Haus bestanden.
Zudem muss man sich auch die Alltagsplanung vornehmen: Was wird unter welchen Umständen wann gemeinsam gemacht, und was nicht. Vieles ist „praktisch“ als gemeinschaftliche Aktion, muss aber trotzdem nicht sinnvoll sein. Die gemeinsame Waschmaschine kann Geld sparen, kann aber eben auch zum Zankapfel werden, das gemeinsame Kochen und Essen kann viel Spaß machen, kann aber auch einen enormen Risikofaktor für das Scheitern eines solchen Projektes darstellen.
Und was man natürlich nie vergessen sollte: Wie sieht es im Falle der Pflegebedürftigkeit des mit im Hause wohnenden Elternteils aus? Und was passiert, wenn ein Elternteil des Partners pflegebedürftig wird (dies wird gerne ausgeblendet - das Spiel hat aber nun mal zwei Seiten)?
Gruß vom Wiz