Frage nach Gründe für den Neuen Nationalismus in Europa

Hallo,

aus welchen Gründen sollten wieder Grenzkontrollen zwischen den europäischen Staatengemeinschaften errichtet werden? Werden Flüchtlinge nicht nur einfach als Vorwand missbraucht?

Wäre es nicht konsequent, für jede kommunale Körperschaft wieder eine Stadtmauer um den Ort herum zu fordern und an den Gemarkungsgrenzen die Ortspolizei Schießbefehl ausgestattet patrollieren zu lassen?

Blitzlichtumfrage. Vielen Dank für Eure Meinungen.

Gruß mki

Konsequent wäre es wenn wir alle Gesetze abschaffen. Denn wenn, siehe aktuelle Diskussion, diejenigen die auf deren Einhaltung bestehen geteert und gefedert durchs Mediendorf getrieben werden dann lautet der Umkehrschluss für mich: Weg mit den Gesetzen. Dann machen wir hier ein schönes Anarcho-Europa und wem das nicht gefällt der kann ja selbst fliehen.

Hi!

Vorwand wofür? Dafür dass die Staaten sich doch lieber abgrenzen wollten und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen mal für die Öffnung gestimmt haben? Das glaube ich kaum, dafür hat das Prozedere einfach zu lange gedauert.

Auch meine ich, dass die Angst (der Bevölkerung) vor den vielen Flüchtlingen ein absolut ausreichender Grund ist, dass viele die Grenzkontrollen wiederhaben wollen.

Ich persönlich halte das in dieser Zeit durchaus für sinnvoll, weil eben bei der großen Zahl der Flüchtlinge schon geguckt werden muss, ob man wirklich jeden unkontrolliert ins Land lässt. Kriminelle können diese Situation ausnutzen, und sie tun es ja auch.

Heut morgen hab ich erst gehört, dass inzwischen gefordert wird, das Schießen auf illegale Flüchtlinge an der Grenze zu erlauben. So weit sind wir schon.

Möglicherweise ist es trotzdem günstiger, das Geld in die Registrierung und Integration der Flüchtlinge zu stecken, als in den Bau von Mauern und Zäunen.

Aber ich habe natürlich keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, falls valdez65 fragen sollte. Und danke an Ralf für den üblichen Dislike.

Gruß

Du bist leider schon so weit das einfach zu glauben was du hörst. Es wurde gefordert dass Menschen die eine Grenze überqueren wollen notfalls und als ultima ratio per Gebrauch der Schusswaffe dran gehindert werden. Mach doch mal ein Experiment: Buch einen Flug in die USA. Dann probiere mal folgendes aus:

a) du stellst dich brav in die Schlange vor der Immigration an, gibst dem Officer deinen Pass, beantwortest ihm seine Fragen und wartest bis diese Massnahme zuende ist.

b) du verbündest dich schon an Bord mit 7 anderen Mitreisenden und stürmst mit denen an den Schaltern der Immigration vobei, greifst dabei vielleicht noch einen Officer an und lässt dich von keinem „Stop, anhalten!“ beeindrucken.

Wo ist die Wahrscheinlichkeit höher dass etwas passieren wird was zum Nachteil für deine Gesundheit sein könnte?

Aber das ist zu anspruchsvoll für einige, stattdessen wird brav den Populisten hinterhergelaufen die von „Schiessbefehl“ sprechen. Warum entwaffnen wir nicht einfach unsere Polizei? Die brauchen die Dinger doch eh nicht wenn sie sie im Notfall nicht benutzen dürfen.

2 Like

Ich habe nur wiedergegeben, was ich gehört habe. Dass ich das glaube, hab ich nicht gesagt.
Genau das, was du weiter dazu ausführst, habe ich auch gehört, nur nicht mehr mit angeführt.

Und mir ist schon klar, wer so etwas fordert und das die Forderung allein noch keine politische Konsequenz nach sich zieht.

Sorry, es war ja nach meiner Meinung gefragt, da hätte ich nicht schreiben sollen, was ich über anderer Leute Meinung gehört habe. Mein Fehler.

Hallo Kasi,

Zurück zu mehr Sachlichkeit. Diskurse sind Meinungsauseinandersetzungen aber keine Treibjagden. Bleib daher bitte mal bei der Frage: Wozu sind Grenzen innerhalb Europas vorteilhaft? Auf Landes- und auf kommunaler Ebene hat sich der grenzenlose Austausch schließlich und immerhin zu aller Wohl durchgesetzt. Noch dazu gegen alle Wiederstände.

Gruß mki

OK, verstehe…

In der jetzigen Situation um Ordnung in das Flüchtlingschaos zu bringen. Um zu verhindern dass weiter „Wünsch dir was“ („Germany!“) gespielt wird statt ein viel sinnvolleres „Ich will nur meinen A… vor Krieg und Verfolgung retten, wo ist mir völlig egal“.

Hallo,

Angst vor Menschen ist eine Floskel, aber kein Grund. Überhaupt, halte ich es für zulässig allenfalls von Sorgen zu sprechen. Denn es besteht keine sich unmittelbar gegen die besorgten Bürger direkt und konkret richtende Gefahrensituation. Aber selbst Sorge an sich stellen kein Grund dar. Gründe liegen vor, wenn sie existenzieller Art. Aber das kann keiner der besorgten Bürger behaupten. Die Flüchtlinge sind es, die um ihre Existenz, um ihr nacktes Leben kämpfen.

Angesichts der Flüchtlinge pauschal einfach nur auf Besorgtheit abzustellen, schließt jedenfalls nicht aus, dass es sich bei den besorten Bürgern nur um Wohlstandskranke handelt.

Gruß mki

1 Like

Übrigens noch mal eben kurz ein Nachtrag: http://www.gesetze-im-internet.de/uzwg/__11.html

„§ 11 Schußwaffengebrauch im Grenzdienst
(1) Die in § 9 Nr. 1, 2, 7 und 8 genannten Vollzugsbeamten können im Grenzdienst
Schußwaffen auch gegen Personen gebrauchen, die sich der wiederholten
Weisung, zu halten oder die Überprüfung ihrer Person oder der etwa
mitgeführten Beförderungsmittel und Gegenstände zu dulden, durch die
Flucht zu entziehen versuchen. Ist anzunehmen, daß die mündliche Weisung
nicht verstanden wird, so kann sie durch einen Warnschuß ersetzt
werden.
(2) Als Grenzdienst gilt auch die Durchführung von Bundes- und Landesaufgaben, die den in Absatz 1 bezeichneten Personen im Zusammenhang mit dem Grenzdienst übertragen sind.“

Ich bin immer noch empört dass ein Politker in einer Demokratie fordert Gesetze einzuhalten. Das ist selbiger nicht würdig. Pfui!

Meine Situation ist dass ich nicht flüchten muss. Aber meine Situation wäre, wenn ich vor Krieg flüchten müsste garantiert auch dass ich erstmal froh wäre in Sicherheit zu sein. Und da wäre es mir relativ egal wo das ist. Natürlich wenn ich im TV dann sehen würde wie in Land X Menschen an Bahnhöfen klatschen würde ich mich da auch hin aufmachen. Dafür können die Flüchtlinge nichts, das hat die Politik verbockt. Und jetzt muss sie halt gegensteuern damit das nicht ewig so weitergeht.

Hallo,

unterscheide Deine Situation von der Situation der Flüchtlinge. Deine Ordnung gerät unmitelbar nur dann aus den Fugen, wenn Du politisch dir ein X für ein U vormachen lässt.

Mit Grenzen lässt sich nur erreichen, dass die Grenzverantwortlichen den schwarzen Peter in die Schuhe geschoben bekommen.

Gruß mki

Lesens- und nachdenkenswere Feststellungen zu Europa, Schengen, Nationalismus, Migration und Grenzen, Ursachen-Wirkungen-Maßnahmen hat dieser Mann:

Keine Sorge, Frau Merkel ist trotz Überschrift in diesem Interview wirklich nur Randthema.

Franz

Du möchtest ernsthaft Menschen die sowas lesen/sehen eine „Angst“ absprechen? Oder gar deren Opfern nur zugestehen in Zukiunft „besorgt“ zu sein? Sowas kannte man in Bremen und anderen Städten bis vor Kurzem nicht und nun darf man nur „besorgt“ sein wenn man abends ausgeht?

http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/straffaellige-junge-auslaender100.html

Es sind immer einige Wenige die den Ruf der Masse ruinieren. Deiner Logik zufolge dürfte Dresden wegen Pegida dann ja auch keine „Angst“ um den Ruf der Stadt haben, sondern nur „in Sorge“ sein.

Hallo Franz,

Collier: „Europa führt die völlig falsche Debatte. Die
Europäische Union ist nicht zuständig für die Aufnahme der Flüchtlinge.
Es ist aber sehr wohl zuständig dafür, seine eigenen Grenzen zu sichern,
entweder gemeinschaftlich oder, wenn das nicht geht, dann eben jeder
Einzelstaat für sich. Ich verstehe nicht, warum darüber überhaupt
debattiert wird.“

Collier unterläuft mehrere Fehler. 1) Unsere Angie ist nicht schuld an dem Flüchtlingselend. 2) Die Grenzen lassen sich nicht sichern, weil die Flüchtlinge nur motiviert zu überleben und nicht Europa bzw. seine Einzelstaaten zu überfallen und zu besetzen.

Im Interview vertritt Collier des weiteren die Meinung, dass es darum gehen sollte, die Lebensperspektiven in den Herkunftsnahen Nachbarstaaten zu verbessern.

Das ist richtig. Hat aber mit „Grenzsicherung“ im herkömmlichen Sinne nichts zu tun.

Gruß mki

Genau. Das ist, was ich meine. Dresden läuft angesichts Pegida tatsächlich Gefahr seinen Ruf zu verlieren.

Gruß mki

Du siehst also in einigen wenigen Menschen eine „Gefahr“. Damit widersprichst du dir doch!

Wenn also Dresden einige wenige (im Verhältnis zu den vielen nicht-Pegidisten) Menschen als Gefahr sehen darf, warum dürfen dann Bürger nicht einige wenige Flüchtlinge auch als Gefahr sehen und Angst vor ihnen haben?

Hallo Kasi,

die Pedigisten sind tatsächlich eine reale Gefahr. Die Pedigisten nutzen, ihren gestörten Befindlichkeiten geschuldet ÖFFENTLICHEN Raum für politische Forderungen, die im übrigen die exitentiellen Fragen (Wohlstandsgefälle, Bildungsarmut, Datensicherheit Klimawandel, Existenzgründung) völlig außer Acht lassen und obendrein dem ANHSEHEN der Stadt Dresden als weltoffene und tolerante Stadtgesellschaft akut schaden.

Die Flüchtlinge ängstigt einzig der Verlust ihrer bloßen Existenz.

Gruß mki

1 Like

Hallo,

eine öfftl. Versammlung muss keineswegs alle „exitentiellen Fragen“ thematisieren. Mir wäre eigentlich seit Menschengedenken keine einzige bekannt, die das jeh getan hätte.

Die Pegidisten nutzen ihr Grundrecht. Punktum.

Das „Ansehen“ einer Stadt ist kein Kriterium anhand dessen ein Grundrecht beschnitten werden könnte. Eher erinnert es an die kleinbürgerliche Welt der 60er („Benimm Dich. Was sollen die Leute nur von uns denken?“) oder - auf die Spitze getrieben - an die Argumentation wegen derer Ehrenmorde begangen werden.

Die demokratische Gesellschaft wird auch zehn- oder zwanzigtausend lautstarke Meckerer in der Woche verkraften. Erst wenn Gesetze mißachtet werden, besteht die Notwendigkeit zum staatlichen Eingriff. Und da fackeln die ja auch nicht mehr überlang seit einiger Zeit.

Gruß
vdmaster

Hallo vdmaster,

Geht das „wasch mich aber mach mich nicht nass“?.

Das Problem ist, Grundrechte schützen nicht davor sich zu irren (auch das Recht hat man) sogar das Recht als politischer Bürger sich selbst oder schlimmer andere u.U. das öffentliche Gemeinwesen und sei es auch nur das Ansehen der Stadt Dresden in Verruf zu bringen.

Eine demokratische Gesellschaft wird das auf Sicht wohl verkraften. Fraglich ist, wie lange eine solche angespannte Haltung auf die Dauer vorteilhaft ist.

Gruß mki