Frage zum Umgang mit Lehrern

Hallo Experten,

zunächst mal: Ich möchte keineswegs provozieren, sondern meine es ganz ernst. Auch gehöre ich nicht zur „Alle-Lehrer-sind-schlecht“-Fraktion :smile:

Unsere Kinder haben eine Besonderheit, die nicht oft auftritt, aber die Schullaufbahn wesentlich mit beeinflußt. Unsere ältere Tochter hatte Glück, ihre erste Lehrerin hat das sofort auch ohne unser Zutun erkannt und ihr wesentlich geholfen. Insofern war der Schuleinstieg klasse. Die jetzige Lehrerin aber verweigert sich der Thematik total, obwohl sie noch ganz jung ist. Gibt es nicht, kennt man nicht, was erzählt da diese Mutter, wer weiß, was die daheim mit dem armen Kind machen. Auch ein bißchen offizielle staatliche Fachliteratur hat sie nicht überzeugt. Nun gut, unsere Tochter steht zum Glück darüber und lebt ganz gut damit.

Nun wird wohl unsere jüngere Tochter eingeschult. Schon wieder „so ein“ Kind, das aus dem üblichen Rahmen fällt. Und schon wieder laufe ich Gefahr, an eine Lehrerin der oben beschriebenen Sorte zu geraten.

Ich will nicht die Kompetenz der Lehrer in Frage stellen. Auch ist es kein Problem, wenn sie noch nie mit der Thematik konfrontiert waren, ist ja auch eher selten. In diesem Thema habe ich aber auch gute Kenntnisse, und vor allem kenne ich meine Kinder auch sehr gut. Da ich auch ein Gutachten habe, die Schulleitung auf unserer Seite ist (schon diese „Frontenbildung“ gefällt mir nicht !) das Kind auch definitiv gut klarkommt, dann sollte doch auch die härteste Abwehr mal fallen ?

Es ist übrigens nicht so, daß ich ständig Lehrer von ihrem Feierabend abhalte und sie belabere, nein, es sollte halt EINMAL geklärt sein, um was es geht, und dann ein gewisser Friede herrschen, vor allem für meine Kinder, die ja wesentlich von der Grundschulzeit geprägt werden.

Falls hier Lehrer sind: Wie geht Ihr mit Meinungsverschiedenheiten um ? Wie rede ich am besten mit Euren Kollegen ? Im Moment übrigens einfach mal so wenig wie nötig :frowning:

Danke schon im voraus !

Sylviainsel

Hallo Sylvia,

also Lehrer (ich bin auch einer) sind Menschen wie alle anderen auch. Das heißt, es gibt

stockdumme und hochintelligente,
kackfreche und überaus freundliche,
stinkfaule und sich-zu-Tode-arbeitende,
uneinsichtige und aufnahmebereite,
rücksichtslose und rücksichtsvolle,
total angepasste und hochkritische,
usw. usw.
und alle denkbaren Zwischentöne und Kombinationen.

Einige der Eigenschaften sollte man bei Menschen, die studiert haben, sogar Pädagogik, eigentlich ausschließen. Aber leider, das ist jedenfalls meine Erfahrung, ist trotzdem alles „drin“.

Ratschläge, die man dir geben kann, sind deshalb einfach Ratschläge, wie man mit Menschen umgeht. Dass ich als Lehrer da kompetenter als Nichtlehrer bin, glaube ich nicht.

Aber zur Sache: Mich wundert, dass du sagst, du hast Gutachten, sogar das Schulamt auf deiner Seite, und trotzdem gibt es Lehrer, die das nicht einsehen wollen. Das verstehe ich wirklich nicht. Da müsstest du doch erläutern, worin das Problem deiner Kinder besteht.

Ich lausche :wink:
Gruß
Lothar

PS Soll deine Addy ein Hinweis auf das Problem der Kinder sein?

Hallo Sylviainsel,

zunächst:
Ich bin (noch?) kein Lehrer, aber ich habe aus meinem Familien- und Bekanntenkreis einschlägige Erfahrungen.

Als leidenschaftliche Streitschlichterin (-> deine ViKa) weisst Du sicherlich, dass das eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Kommunikation das Verständnis des anderen ist.

Was meiner Erfahrung nach Lehrer hassen ist:
Gesagt bekommen, wie sie ihre Arbeit zu machen haben.
Übergangen werden (direkte Beschwerde bei Direktor oder Schulbehörde) (->Frontenbildung) („Lehrer haben keine Vorgesetzten“, nur in dienstlicher Hinsicht)
Am Wochenende oder spät abends noch angerufen zu werden (Du hast ja auch irgendwann Feierabend).

Was Lehrer mögen (sollten):
Interessierte und kooperationsbereite Eltern.
Informationen über spezielle Schwierigkeiten (ohne dass Sofortlösungen erwartet werden).
Vorherige Terminabsprachen (überall anders ja auch üblich!)

Du sagst, dass dein Kind ‚definitiv gut klarkommt‘. Was willst Du denn dann von der Lehrerin?

Nur die Anerkennung einer Tatsache?
Vielleicht liege ich falsch, aber frag Dich zuerst, ob es hierbei nicht auch ein stückweit um Dich selbst geht.
Und auch wenn es ausschliesslich um Probleme des Kindes geht:
Probleme die nicht im weitesten Sinne mit dem Unterricht zusammenhängen sind nicht Sache der Lehrer.

Wenn Du mit der Lehrerin sprichst (Sprechstunde vereinaren ist besser als nur telefonisch), überrolle sie nicht mit deinem besseren Wissen über dein Kind und sein Problem und überhäufe sie nicht mit Forderungen. Vorschläge sind überzeugender als Forderungen. Erarbeitet gemeinsam eine Lösung, die die Lehrerin auch umsetzen kann und will. Lass die Lehrerin konkret(!) sagen, was sie zu tun bereit ist. Wenn Du es geschickt angestellt hast, ist das was sie sagt dann auch genau das, was Du wolltest.
Wenn sie wirklich nur abblockt, dann solltest Du zum nächsten Gespräch den Direktor o.ä. dazubitten.

Peace,
Kevin.

Hallo Kevin,

Ich bin (noch?) kein Lehrer,

zugegeben, ich könnte diesen Knochenjob nicht durchstehen. Da braucht man viel zu viel Idealismus, den ich schnell verlieren würde.

Als leidenschaftliche Streitschlichterin (-> deine ViKa)
weisst Du sicherlich, dass das eine wichtige Voraussetzung für
erfolgreiche Kommunikation das Verständnis des anderen ist.

Das ist als Außenstehender immer einfacher …

Was meiner Erfahrung nach Lehrer hassen ist:
Gesagt bekommen, wie sie ihre Arbeit zu machen haben.
Übergangen werden (direkte Beschwerde bei Direktor oder
Schulbehörde) (->Frontenbildung) („Lehrer haben keine
Vorgesetzten“, nur in dienstlicher Hinsicht)
Am Wochenende oder spät abends noch angerufen zu werden (Du
hast ja auch irgendwann Feierabend).

Daran habe ich mich immer brav gehalten.

Was Lehrer mögen (sollten):
Interessierte und kooperationsbereite Eltern.
Informationen über spezielle Schwierigkeiten (ohne dass
Sofortlösungen erwartet werden).
Vorherige Terminabsprachen (überall anders ja auch üblich!)

Klar.

Du sagst, dass dein Kind ‚definitiv gut klarkommt‘. Was willst
Du denn dann von der Lehrerin?

Mit „klarkommen“ meine, ich, unsere Tochter kann dem Unterricht problemlos folgen, stört nicht, fällt in keiner Weise unangenehm auf. Aber sie leidet durchaus ab und zu unter spitzen Randbemerkungen, Kleinigkeiten. Sie ist gegen den Willen der Lehrerin in diese Klasse gesprungen, und das bekommt sie zu spüren. Auch ich übrigens, außer einem gezwungenen Gruß, wenn es sich nicht vermeiden läßt, kommt da rein gar nichts. ICH stehe inzwischen fast darüber, aber unsere Tochter nicht immer.

Das Springen erfolgte übrigens auf Betreiben der anderen Lehrerin, und natürlich mit Zustimmung der Schulleitung. Trotzdem ließ mich die jetztige Lehrerin übel herunterlaufen, schon jenseits der Höflichkeit, im übrigen auch mit dem Hinweis, sie habe ja genug zu tun, was solle sie da noch mit „so einem“ Kind. Nun ja, diese Haltung hat sie auch nach Monaten nicht abgelegt.

Nur die Anerkennung einer Tatsache?
Vielleicht liege ich falsch, aber frag Dich zuerst, ob es
hierbei nicht auch ein stückweit um Dich selbst geht.

Teilweise sicherlich. Aber am meisten tut es mir eben weh, wenn meine Tochter wieder erzählt, wobei sie meistens über den Dingen steht, zum Glück. Unsere jüngere Tochter ist da leider nicht so cool.

Wenn Du mit der Lehrerin sprichst (Sprechstunde vereinaren ist
besser als nur telefonisch), überrolle sie nicht mit deinem
besseren Wissen über dein Kind und sein Problem und überhäufe
sie nicht mit Forderungen. Vorschläge sind überzeugender als
Forderungen. Erarbeitet gemeinsam eine Lösung, die die
Lehrerin auch umsetzen kann und will. Lass die Lehrerin
konkret(!) sagen, was sie zu tun bereit ist. Wenn Du es
geschickt angestellt hast, ist das was sie sagt dann auch
genau das, was Du wolltest.
Wenn sie wirklich nur abblockt, dann solltest Du zum nächsten
Gespräch den Direktor o.ä. dazubitten.

Mit unsere jüngeren Tochter wird es wohl anders laufen, die Direktorin setzt sich sehr für sie ein, aber somit bekommt eventuell eine skeptische Lehrerin (möglicherweise sogar die jetzige Lehrerin der älteren Tochter - sie bekommt wieder eine 1. Klasse) „so ein Kind“ auf’s Auge gedrückt. Mir graut es schon davor, wieder diesen unsinnigen Vorwürfen ausgesetzt zu sein…

Trotzdem danke !

Meistens Peace :smile:

Sylviainsel

Peace,
Kevin.

Hallo Lothar,

köstliche „Lehreranalyse“ - habe mich sehr amüsiert, danke. So gesehen ist meine Urspungsfrage dämlich :smile:

Einige der Eigenschaften sollte man bei Menschen, die studiert
haben, sogar Pädagogik, eigentlich ausschließen. Aber leider,
das ist jedenfalls meine Erfahrung, ist trotzdem alles „drin“.

Der springende Punkt ist vielleicht, daß Lehrer in ihrem Bereich natürlich mehr Fachwissen haben als ich Laie. Dazu noch unterschiedliche Einstellungen, es gibt ja auch in der Pädagogik die verschiedensten Richtungen. Wenn sich das nun gar nicht mit den Laien-Eltern deckt UND dann noch ein Problem ansteht, das an sich nicht wirklich lösbar ist, wird es schwierig.

Aber zur Sache: Mich wundert, dass du sagst, du hast
Gutachten, sogar das Schulamt auf deiner Seite, und trotzdem
gibt es Lehrer, die das nicht einsehen wollen. Das verstehe
ich wirklich nicht. Da müsstest du doch erläutern, worin das
Problem deiner Kinder besteht.

Siehe auch meine Antwort an Kevin.

Meine Töchter sind hochbegabt. Somit eigentlich formal zu jung für den Jahrgang, in dem sie sich befinden, bzw, für die Einschulung. Es gibt dafür keine perfekte Lösung, aber Sprüche wie „lassen Sie dem Kind die Kindheit“ passen dann nicht mehr, wenn man die Kinder und die Unterlagen anschaut. Aber besonders aufgrund ihres Alters brauchen sie eine(n) Lehre(in), der/die sie zumindest nicht ablehnt. Wie gesagt, besonders unsere jüngere Tochter wird möglicherweise unter einer Ablehnung leiden. Die Kinder spüren leider schon die kleinsten Zwischentöne. Das wirkt sich direkt auf ihre Leistung aus, befüchte ich.

Natürlich müßte sie, wenn sie schulreif wäre, über solchen Dingen stehen. Aber ich denke, auch „normale“ Schulanfänger haben ihre Unsicherheiten.

Außer dem Alter und einer gewissen Schüchternheit unserer jüngeren Tochter gibt es übrigens zum Glück keine Probleme, nicht in der Motorik, nicht im Konzentrationsvermögen, ja, sie sind sogar beide recht groß für ihr Alter.

Als Eltern sind wir auch gespannt und besorgt. Da ist es nicht hilfreich, mit dem Eislaufelternvorwurf zu leben, und es fällt dann auch schwer, eventuelle Ratschläge anzunehmen. Wobei bei der jetzigen Lehrerin die Gefahr nicht besteht, daß sie irgend etwas äußert - würde ihren Feierabend kosten, nein, mit dem Klingeln ist sie immer weg… kommt morgens als letzte und geht zuerst - sorry, ich lästere !

Gruß zurück,

Sylviainsel-Nachteule

Hallo Sylviainsel,

Die meisten Lehrer sind mit der Problematik ‚Hochbegabung‘ tatsächlich überfordert (was man ihnen aber auch nicht unbedingt vorwerfen kann, sie sind keine Spezialisten).
Meine Freundin hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und da habe ich ein bischen mitbekommen: Unser Schulsystem ist prinzipiell mit diesem Phänomen überfordert und man kann nur versuchen, soviel Normalität wie möglich herzustellen, um die Kinder nicht auszugrenzen. Ich wünsche Dir und deiner Tochter, dass die Lehrerin wenigstens dies beherzigt.
Wer individuelle Förderung wünscht, ist bei der Schule (in Deutschland jedenfalls) an der falschen Adresse.

Meine Eltern haben mir erst als ich erwachsen war „gestanden“, dass bei mit 7 Jahren eine milde Hochbegabung diagnostiziert wurde. Im Nachhinein ist mir dann vieles klargeworden, aber ich bin froh, dass sich meine Eltern gegen ein ‚Springen‘ oder eine spezielle Förderung entschieden haben. Ich durfte die Welt selbst entdecken und habe mir ausserhalb der Schule Herausforderungen gesucht.
:wink:

Peace, Kevin.

Frage zum Umgang mit Lehrern - zu spääät !
Nochmals hallo Sylvia,

du schließt deine Mail mit:

Sylviainsel-Nachteule

Danke, gleichfalls!

Falls du dich für Politik interessiert, und wissen willst, was ich nach meiner letzten Mail an dich gemacht habe, dann guck mal unter

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

Aber das war’s dann wohl auch. Zwar juckt es mir in den Fingern, dir gleich zu antworten, aber: Morgen früh, ähem, gleich, in ein paar Stunden, stehe ich vor der Klasse und möchte mich nicht wieder fragen lassen: „Hah, Herr Vogel, sind Sie krank, oder haben Sie haben heute nacht wieder durch gesurft?“

Deshalb, Gute Nacht!
Aber Morgen, äh, heute, irgendwann später,
werde ich versuchen, darauf zurückzukommen!
Gruß
Lothar

Hallo,

mittlerweile gibt es für Eltern von hochbegabte Kinder interessante Anlaufstellen, ich nenne allen vorran einmal die „Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind“, aber auch Mensa macht sich stark für die Förderung. Auch gibt es spezielle Schuleinrichtungen für betroffene Kinder.

Vielleicht sollte man sich - bevor man den Kontakt zum Lehrer sucht - erst einmal Kontakt zu einer solchen Einrichtung aufnehmen:

http://www.dghk.de

Weitere Links über Vereine in Deutschland gibt’s hier:

http://dbs.schule.de/zeigen.html?seite=818

Lehrer brauchen meines Erachtens nach selber eine spezielle Ausbildung für den Umgang mit Hochbegabten - sonst ist da nicht viel zu machen.

Das Problem ist nicht unbedingt, wie der Lehrkörper den Umgang mit dem speziellen Kind zu pflegen hat - vielmehr gibt es Vermittlungsprobleme zwischen dem Lehrer, dem Kind und dem Rest der Schulklasse.

Ich kann leider nur aus eigener (leidvoller) Erfahrung sprechen - als ich zur Schule ging, wurde keine Hochbegabung diagnostiziert (lediglich als hyperaktiv wurde ich damals angesehen). Habe ich z.B. im naturwissenschaftlichem Unterricht eine interessante Gleichung mit einem „Paradoxon“ konstruiert, dann stand der Lehrer vor dem Problem: beschäftigt er sich mit mir und versucht das zu verstehen, wobei der Rest der Klasse außenvor stehen bleibt, oder erstickt er meine Bemühungen im Keim, damit der Rest weiter dem Unterricht folgen kann?

Es wurde fast immer zugunsten dem Rest der Klasse entschieden - und meine „Aktivität“, komplexere math. Zusammenhänge zu verstehen, versucht zu unterbinden. Die Folgen: Ich habe keine Ausbildung, kein abgeschlossenes Studium. Dafür blicke ich auf 5 Jahre intensive Psychotherapie zurück.

Vor meinem eigenen (persönlichem) Hintergrund würde ich also sagen: es ist schwierig, in einer normalen Klasse eine entsprechende Förderung zu erfahren - selbst wenn der Lehrer dazu bereit ist.

Also müsste die Förderung durch andere Stellen erfolgen: entsprechende Schuleinrichtungen oder private Förderung abseits des normalen Schulalltags - damit das hochbegabte Kind weder unterfördert ist und ggf. von sich aus lernt, mit den Problemen, die in einer normalen Schulklasse zwangsläufig entstehen, umzugehen und fertig zu werden.

Hallo Sylvia ,

nur ganz kurz :
wir haben 3 solche Kinder ,3 , 5 ,7 . Die ältste geht auf eine Montessori- Grundschule ,die zweite wird diese Jahr eingeschult.

Die Montessori-Pädagogik bietet auch gerade für diese Kinder erhebliche Vorteile . Wenn es irgendwo in der Nähe geht wäre das eine echte schulische Alternative .Wir haben in den ersten zwei Grundschuljahren bisher null Probleme - weder schulisch nochmit den Lehrern - ganz im Gegenteil absolut nur positiv.

http://www.montessori.de/

http://www.uni-koeln.de/phil-fak/paedsem/psych/alice…

Hallo Experten,

zunächst mal: Ich möchte keineswegs provozieren, sondern meine
es ganz ernst. Auch gehöre ich nicht zur
„Alle-Lehrer-sind-schlecht“-Fraktion :smile:

Unsere Kinder haben eine Besonderheit, die nicht oft auftritt,
aber die Schullaufbahn wesentlich mit beeinflußt. Unsere
ältere Tochter hatte Glück, ihre erste Lehrerin hat das sofort
auch ohne unser Zutun erkannt und ihr wesentlich geholfen.
Insofern war der Schuleinstieg klasse. Die jetzige Lehrerin
aber verweigert sich der Thematik total, obwohl sie noch ganz
jung ist. Gibt es nicht, kennt man nicht, was erzählt da diese
Mutter, wer weiß, was die daheim mit dem armen Kind machen.
Auch ein bißchen offizielle staatliche Fachliteratur hat sie
nicht überzeugt. Nun gut, unsere Tochter steht zum Glück
darüber und lebt ganz gut damit.

Nun wird wohl unsere jüngere Tochter eingeschult. Schon wieder
„so ein“ Kind, das aus dem üblichen Rahmen fällt. Und schon
wieder laufe ich Gefahr, an eine Lehrerin der oben
beschriebenen Sorte zu geraten.

Vorsicht - negative Erwartungshaltung !!!

Ich will nicht die Kompetenz der Lehrer in Frage stellen. Auch
ist es kein Problem, wenn sie noch nie mit der Thematik
konfrontiert waren, ist ja auch eher selten. In diesem Thema
habe ich aber auch gute Kenntnisse, und vor allem kenne ich
meine Kinder auch sehr gut. Da ich auch ein Gutachten habe,
die Schulleitung auf unserer Seite ist (schon diese
„Frontenbildung“ gefällt mir nicht !) das Kind auch definitiv
gut klarkommt, dann sollte doch auch die härteste Abwehr mal
fallen ?

Prinzip Aktion - Reaktion ???

Es ist übrigens nicht so, daß ich ständig Lehrer von ihrem
Feierabend abhalte und sie belabere, nein, es sollte halt
EINMAL geklärt sein, um was es geht, und dann ein gewisser
Friede herrschen, vor allem für meine Kinder, die ja
wesentlich von der Grundschulzeit geprägt werden.

Falls hier Lehrer sind: Wie geht Ihr mit
Meinungsverschiedenheiten um ? Wie rede ich am besten mit
Euren Kollegen ? Im Moment übrigens einfach mal so wenig wie
nötig :frowning:

Danke schon im voraus !

Sylviainsel

Grundsätzlich denke ich ist alles eine Frage wie man auf die Lehrer zugeht . Ich möchte Dir nichts unterstellen aber ich habe aber mitterweile einige Eltern hochbegabter Kinder kennengelernt die nach dem Motto agieren :" … aber mein Kind ist hochbegabt also kümmern Sie sich gefälligst besonders darum … ." - nur das wollen eigentlich alle 25- 30 Elternpaare einer Klasse für ihr Kind.

Dies soll nur ein kleiner kritischer Hinweis sein die eigene Ansprache gegenüber den Lehrern zu hinterfragen - und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit in Deinem speziellen Fall.

Gruß

HC

http://www.hochbegabungs-links.de/

http://home.t-online.de/home/uta.til/hoch0.htm

http://www.isb.bayern.de/allgem/homosap.html

http://www.hbf-ev.de

http://www.stub.unibe.ch/html/recherche/paed/begabt…

http://www.karg-stiftung.de/

Gruß

HC

Hallo Heiner,

danke für die Links :smile:

Montessori ist hier leider nicht möglich, wir leben auf dem platten Land, da geht gar nichts.

Grundsätzlich denke ich ist alles eine Frage wie man auf die
Lehrer zugeht . Ich möchte Dir nichts unterstellen aber ich
habe aber mitterweile einige Eltern hochbegabter Kinder
kennengelernt die nach dem Motto agieren :" … aber mein
Kind ist hochbegabt also kümmern Sie sich gefälligst besonders
darum … ." - nur das wollen eigentlich alle 25- 30
Elternpaare einer Klasse für ihr Kind.

Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich war früher Elternbeirat und weiß, welchen Zirkus manche um ihre Goldkinder machen. Nein, ich bin eine ganz brave, unauffällige Mutter *g*.

Dies soll nur ein kleiner kritischer Hinweis sein die eigene
Ansprache gegenüber den Lehrern zu hinterfragen - und erhebt
keinen Anspruch auf Richtigkeit in Deinem speziellen Fall.

Schon okay :smile:

Viele Grüße,

Sylvia

Noch eine Antwort zum Umgang mit Lehrern
Hallo Sylvia,

da bin ich wieder. Aber viel gibt’s ja nicht mehr für mich zu tun, nachdem inzwischen doch mehr Antworten vorliegen.

Trotzdem kurz zu Kevin, der ja lange Zeit hier der einzige neben mir war:

Was meiner Erfahrung nach Lehrer hassen ist:
Gesagt bekommen, wie sie ihre Arbeit zu machen haben.
Übergangen werden (direkte Beschwerde bei Direktor oder Schulbehörde)

Sagte ich ja: Lehrer sind wie andere Menschen auch, ich denke, das gilt für alle. :wink:

Am Wochenende oder spät abends noch angerufen zu werden (Du hast ja auch irgendwann Feierabend).

Das sehe ich anders. Für mich besteht ein Unterschied zwischen dem Lehrerberuf (und einigen verwandten) und den meisten anderen. Mich darf man jederzeit bis spät nachts anrufen. Nur bei Eltern, die zweimal wöchentlich oder nach jeder Klassenarbeit anrufen, sinkt mein Mundwinkel herab, wenn ich den Namen höre.

Was Lehrer mögen (sollten):
Interessierte und kooperationsbereite Eltern.
Informationen über spezielle Schwierigkeiten (ohne dass Sofortlösungen erwartet werden).
Vorherige Terminabsprachen (überall anders ja auch üblich!)

Ist, denke ich, auch für alle Berufe normal. Nur bei den Teminabsprachen bin ich wiederum flexibel, wenn es aus konkretem Anlass spontan sein muss.

Was Kevin dir danach als Tipp gibt, finde auch ich richtig und will mich hier nicht mit Wiederholungslorbeeren schmücken. Darüber hinaus wollte auch ich dir Kontaktaufnahme mit Interessentengruppen empfehlen, dazu hast du jetzt schon von Heiner und Patrick Links, die nicht gewusst hätte.

Als Eltern sind wir auch gespannt und besorgt.

Das sind fast alle Eltern, Gott sein Dank! Die wenigen, die sich gar nicht kümmern, sind auch bei den weniger aktiven Lehrern meist nicht beliebt. Aber weil man es nicht allen recht machen kann, ist ein gewisser Elternfrust eigentlich nicht vermeidbar.

… Eislaufelternvorwurf … fällt dann auch schwer, eventuelle Ratschläge anzunehmen.

Wenn du selbst sagst, dass deine Kinder im Großen und Ganzen klarkommen, besteht dann wirklich ein dringendes Problem? Oder überforderst du vielleicht doch deine Kinder oder die Lehrerin? Natürlich kann sie bei 20 oder mehr Kindern einem einzelnen nur begrenzte Aufmerksamkeit schenken - und vielleicht gibt es andere, die es nötiger haben?

… der jetzigen Lehrerin … würde ihren Feierabend kosten, nein, mit dem Klingeln ist sie immer weg … kommt morgens als letzte und geht zuerst - sorry, ich lästere!

Mach das ruhig, da würde ich mitlästern! Da „meine“ Kinder* für mich das Wichtigste sind, tut es mir immer weh, so etwas zu hören. Andererseits habe ich als Ehemann einer nicht berufstätigen Frau es natürlich wesentlich einfacher als eine Kollegin, die zu Hause einen Mann (vielleicht gar Chauvie) und Kinder versorgen muss. Vielleicht kannst du Hintergründe - dezent - herausfinden? Wenn es keine Gründe für ihr Verhalten gibt, die man aus Rücksichtnahme respektieren muss, sondern sie in den Anfangsbereich der dritten Zeile meiner aufgeführten Lehrereigenschaften gehört, dann lässt sich vielleicht etwas machen, über den Schulelternrat zum Beispiel.

Viel Glück,
aber auch Gelassenheit,
wünscht dir
Lothar

* mit „meine“ Kinder sind natürlich meine Schülerinnen und Schüler gemeint, insbesondere die, deren Klassenlehrer ich bin. Dass ist aber nichts persönliches, sondern normaler Lehrerjargon.

Hi Silvia,

Montessori ist hier leider nicht möglich, wir leben auf dem
platten Land, da geht gar nichts.

Hier ein Link zu einer Montessorischule, die sich ein paar Eltern selbst gemacht haben. In Hessen, wo so etwas noch viel schwieriger sein soll als in BW. Eins unserer Kinder geht da hin und bald auch ein zweites - keine schlechte Sache.

http://www.montessori-wetterau.de/

Cheers, Felix

Hi,

ob ich helfen kann, weiss ich nicht, kann aber versuchen, meine damaligen Probleme darzustellen. Und das mit dem „Hochbegabt“ finde ich ungluecklich, weil es nicht stimmt. Das Denken, die Assoziationen sind schneller, so dass ich manchmal gar nicht schnell genug reden kann, und ich oefter mal mit meinen Gedankenspruengen andere ueberrolle. Das macht am Anfang das Lernen leichter, ich habe fast nie „gebueffelt“, aber die Schwierigkeiten begannen dann beim Abfassen laengerer Hausarbeiten, wenn dieser breite Gedankenstrom in einen klaren, duennen gedanklichen Faden umgesetzt werden musste.

Mit „klarkommen“ meine, ich, unsere Tochter kann dem
Unterricht problemlos folgen, stört nicht, fällt in keiner
Weise unangenehm auf.

Mir hat man spaeter gesagt, dass ich meine Klassenleiterin in der 2. Klasse ziemlich geschockt habe, immer im Rechnen gedoest und trotzdem stets richtig geantwortet. Aus der Zeit datieren auch einige (im Nachhinein: leider) vergebliche Versuche, mich zu einem Musikinstrument oder zum Leistungsschwimmen zu bewegen.

Aber sie leidet durchaus ab und zu unter
spitzen Randbemerkungen, Kleinigkeiten.

Das Leiden kann auch teilweise von ihr ausgehen. Es duerfte auch fuer sie ein Problem sein zu verstehen, dass die „anderen“ wirklich anders sind und nicht alles so gemein gemeint ist, wie es bei ihr ankommt.

Es war fuer mich immer sehr schwer, mich in irgendeine Gruppe (z.B. auch auf Kuren, Ferienlager) zu integrieren. Vieles am Verhalten der „Anderen“ kam mir viel zu albern (manchmal auch zu gefaehrlich) vor, um mich daran zu beteiligen. Irgendwann fand ich es dann bequemer, mich von Anfang an als Aussenseiter zu betrachten, aber damit wird man auch zum Blitzableiter fuer die Spaesse und den Frust der Gruppe.

Viele der jeweiligen „Erzieher“ sehen das Problem gar nicht, sie koennen sich nicht „hineindenken“, und wenn es denn als Problem erkannt wurde, waren die Ratschlaege eher hilflos oder betrafen Loesungen, die ich schon gefunden hatte (Mathematische Schuelergesellschaft). Manchmal wurde die Situation auch hingenommen, ich wurde fuer den Zusammenhalt des Rests „geopfert“ (wobei das wirklich lange zurueck liegt, so dass ich nicht weiss, ob es mit Absicht geschah).

Sie ist gegen den
Willen der Lehrerin in diese Klasse gesprungen, und das
bekommt sie zu spüren. Auch ich übrigens, außer einem
gezwungenen Gruß, wenn es sich nicht vermeiden läßt, kommt da
rein gar nichts. ICH stehe inzwischen fast darüber, aber
unsere Tochter nicht immer.

Nimm es als Hilflosigkeit, Ueberforderung, das schlechte Gewissen kann auch zu einer drastischen Abwehrreaktion fuehren.

im übrigen auch mit dem
Hinweis, sie habe ja genug zu tun, was solle sie da noch mit
„so einem“ Kind. Nun ja, diese Haltung hat sie auch nach
Monaten nicht abgelegt.

Ich denke, mit der Zeit werden die Chancen schlechter, dass sie diese Haltung ueberhaupt ablegt. Es gibt wohl eine Neigung, in solchen Situationen immer irrationaler zu handeln.

Teilweise sicherlich. Aber am meisten tut es mir eben weh,
wenn meine Tochter wieder erzählt, wobei sie meistens über den
Dingen steht, zum Glück.

Das meinte ich mit dem „sich selbst zum Aussenseiter erklaeren“ als Abwehrmassnahme. Ob es ein Glueck ist, bleibt abzuwarten. Es kann sich auch ein ziemlicher psychischer Stress/Druck aufbauen. Den habe ich erst sehr spaet ernst genommen.

Das einzige, was wirklich geholfen hatte, war wenn ein zweiter, aehnlich gelagerter Fall in der Gruppe war, mit dem ich in etwa auf dem gleichen Niveau reden konnte. Auf den Kuren war das einmal ein SciFi-Spinner und einmal ein Mathematiker-„Kollege“ (den ich aber schon vorher aus der Schuelergesellschaft kannte). In der Schule hat der Wechsel zu immer „schlimmeren“ Spezialschulen geholfen, erst auf eine Sprachschule, dann auf eine mathe/naturwissenschaftliche.

Lesen war auch gut, je phantastischer, desto besser. Wobei das heutige SciFi-Angebot ziemlich verkorkst ist, am besten sind immer noch S. Lem und Isaac(?) Asimov, mit Abstrichen Heinlein. Ich denke mal, dass Harry Potter zu trivial war/ist? Ein Lexikon ist sicher schon im Hause (auch auf CD)? Ich habe schon sehr frueh in einer „Kleinen Enzyklopaedie Mathematik“ geschmoekert, wobei das Thema austauschbar ist, Biographien/biographische Romane ueber Wissenschaftler waren auch interessant. Ich denke, ein Ueberfordern ist ohne Zwang nicht moeglich, ein zuviel wird einfach ignoriert.

Und obwohl es mir wie die Quadratur des Kreises vorkommt, sollte auch Bewegung, Sport getrieben werden, am besten in einer Gruppe (aber dann hat man wieder das Problem der Gruppendynamik). Nur moeglichst ohne Leistungsdruck. Zum Ende der Schulzeit bin ich zum Basketball gekommen, etwas spaeter zum Tanzen, im Rueckblick haette das auch gerne schon frueher anfangen koennen.

Ciao Lutz

Nicht sehr ermutigend…
Hallo Patrick,

danke für Deine Gedanken „von der anderen Seite“.

Das Thema Hb wurde für uns vor ca. 1,5 Jahren aktuell. Damals wurde unsere ältere Tochter erstmals im Kindergarten „auffällig“. Vorher war sie wirklich ein traumhaft unkompliziertes Kind, hat und hatte viele Freundinnen, war im Kiga sehr beliebt. Im Gegensatz zu ihrer jüngeren Schwester war sie nie so sehr „anders“, nur intellektuell und teilweise motorisch etwas fixer als andere Kinder. Rückwirkend betrachtet gab es schon deutliche Hinweise, aber wir hatten keine Vergleiche, bzw., aus eigener Kindheitserfahrung vermeide ich schon immer diesen blöden Mütterwettbewerb.

Dann aber folgte eine Zeit, in der ganz vieles herausbrach. Sie erwies sich als klassischer Underachiever, konnte beispielsweise fließend lesen, hatte das aber (auch vor uns Eltern !) versteckt, weil sie im Kindergarten negative Erfahrungen gemacht hatte ! Es war für uns Eltern schlimm, so nach und nach von ihr zu erfahren, was sie alles verborgen hatte, und ich mache mir manchmal Vorwürfe, daß ich so rein gar nichts erkannt habe.

Seit dieser Zeit haben wir Kontakt zu einem örtlichen HB-Verein, allerdings sind dort eben auch schwerpunktmäßig Eltern von Kindern im gleichen Alter vertreten, die im Prinzip noch an gleicher Stelle mit dem Schulsystem kämpfen wie wir.

Das, was Du über Dich schreibst, ist wohl die typisch „männliche“ Reaktion auf eine HB - auffallen, stören, rebellieren. Ich gebe zu, da liegt grundsätzlich der Verdacht, das Kind sei nur schlecht erzogen, näher als eine HB, vor allem, wenn man davon noch nie gehört hat.

Lehrer brauchen meines Erachtens nach selber eine spezielle
Ausbildung für den Umgang mit Hochbegabten - sonst ist da
nicht viel zu machen.

Meinst Du ? Das ist doch aber nicht realistisch, 2-3 % der Menschen sind hochbegabt, warum sollten Lehrer für so eine Minderheit eine Ausbildung bekommen, außer sie werden spezielle Hochbegabtenlehrer ? Ich finde es wichtig, sie darüber aufzuklären, daß es HB gibt, wie sie sich äußern KANN, wie man einem hb Schüler helfen könnte. Das reicht als Basis, denn der Rest ist individuell sehr verschieden.

Das Problem ist nicht unbedingt, wie der Lehrkörper den Umgang
mit dem speziellen Kind zu pflegen hat - vielmehr gibt es
Vermittlungsprobleme zwischen dem Lehrer, dem Kind und dem
Rest der Schulklasse.

Ja. Aber auch hier sehe ich keine Chance, denn ein nicht hochbegabter Lehrer kann sich in die Denke eines HB’s nicht einfühlen, behaupte ich mal. So mancher Lehrer wird es auch nicht wollen. Auch ich sehe es so, daß ein sehr intelligenter Mensch von den ANLAGEN her eine bessere Ausgangsbasis hat, schulischen und beruflichen Erfolg zu haben als ein schlichter gestrickter Mensch. Bevor Du jetzt zur Decke springst: ICH weiß, daß extrem hohe Intelligenz so sehr „behindern“ kann, daß ein solches Kind auf der Sonderschule landen kann. Ich erlebe bei meinen Kindern immer wieder Momente im Alltag, da wirken sie völlig verstockt und „dumm“. Wenn dann der Knoten platzt, stellt sich heraus, daß sie nur viel zu sehr um 1000 Ecken herum gedacht haben. So hat meine ältere Tochter einfach nicht begriffen, was der Vorgänger und der Nachfolger einer Zahl ist. Schlußfolgerung der Lehrerin: so helle ist sie doch nicht. Ich grübelte, woran es haken könnte. Des Rätsels Lösung: Es ging ja um MATHE, unsere Tochter suchte verzweifelt eine „echte“ Rechnung, fühlte sich schlicht veräppelt, als sie kapierte, um was es ging ! Du wirst das kennen…

Ich kann leider nur aus eigener (leidvoller) Erfahrung
sprechen - als ich zur Schule ging, wurde keine Hochbegabung
diagnostiziert (lediglich als hyperaktiv wurde ich damals
angesehen). Habe ich z.B. im naturwissenschaftlichem
Unterricht eine interessante Gleichung mit einem „Paradoxon“
konstruiert, dann stand der Lehrer vor dem Problem:
beschäftigt er sich mit mir und versucht das zu verstehen,
wobei der Rest der Klasse außenvor stehen bleibt, oder
erstickt er meine Bemühungen im Keim, damit der Rest weiter
dem Unterricht folgen kann?

Das ist das Thema „auffällige, störende hochbegabte Kinder“. Hätte man um Deine HB gewußt, hätte der Lehrer, so er gut gewesen wäre, einen Weg für Dich gesucht, vielleicht in der Pause Deinen Lösungsweg mit Dir allein besprochen ?

Ich habe übrigens auch noch einen recht wilden Sohn, zu klein, um eine Aussage zu treffen, das lassen wir mal auf uns zukommen.

Es wurde fast immer zugunsten dem Rest der Klasse entschieden

  • und meine „Aktivität“, komplexere math. Zusammenhänge zu
    verstehen, versucht zu unterbinden. Die Folgen: Ich habe keine
    Ausbildung, kein abgeschlossenes Studium. Dafür blicke ich auf
    5 Jahre intensive Psychotherapie zurück.

Ist das eine tatsächlich die Folge des anderen ? Hast Du eine Ahnung, an welchem Punkt man Dich hätte abholen sollen ? Das ist so mit ein Grundproblem für Eltern: Wo sollte ich mein Kind in dieser Eigenheit akzeptieren, und wo gibt es keine „Extrawurst“, weil eine gewisse Sozialisation unumgänglich ist ?

Es würde mich brennend interessieren, worauf genau Du Dein angebliches Scheitern zurückführst. Wann und aus welchem Anlass wurde denn Deine HB entdeckt ? Wenn Du möchtest, kannst Du mir mailen.

Unsere komplizierte jüngere Tochter habe ich wochenlang in den Kindergarten gezwungen, weil es mir wichtig erschien und natürlich ALLE „Experten“ sagten, das sei eine Eingewöhnungsphase und Trotz, wenn sie sich verzweifelt gewehrt hat. Damals war Hochbegabung noch kein Thema bei uns. Wir haben sie schließlich ein Jahr lang daheimgelassen, gegen jeden Rat. HEUTE weiß ich, daß das richtig war, und ich weiß, woher ihre Dünnhäutigkeit kommt.

Vor meinem eigenen (persönlichem) Hintergrund würde ich also
sagen: es ist schwierig, in einer normalen Klasse eine
entsprechende Förderung zu erfahren - selbst wenn der Lehrer
dazu bereit ist.

Ich würde fast noch weiter gehen: Es ist schlicht unmöglich. Geistig sind diese Kinder den Klassenkameraden um Jahre voraus, aber seelisch nicht. Dieser Spagat ist an einer normalen Schule nicht zu schaffen. Aber es sollte möglich sein, mit Toleranz ein gutes Klima zu schaffen, oder ?

Die Förderung ist dann eher das Problem des Elternhauses. Wenn ich ein chronisch krankes Kind habe, muß ich mich auch selbst um entspechende Therapien bemühen, das ist Elternschicksal.

Also müsste die Förderung durch andere Stellen erfolgen:
entsprechende Schuleinrichtungen oder private Förderung
abseits des normalen Schulalltags -

Privatschulen sind Glücksache - gibt es hier nicht. Außerdem gibt es noch den finanziellen Aspekt: wir haben DREI Kinder, können zwar so Sachen wie Klavierunterricht o.ä. langfristig auch für alle finanzieren, aber Schulgeld von einigen Tausendern pro Monat - keine Chance.

Auch ZEIT haben wir nicht unbegrenzt: Auf dem Lande ist oft das Müttertaxi nötig, ich habe selten eine Stunde nur für EIN Kind, da muß man leider Abstriche machen (so viel zum Thema Eislaufmutter *ggg*).

damit das hochbegabte Kind

weder unterfördert ist und ggf. von sich aus lernt, mit den
Problemen, die in einer normalen Schulklasse zwangsläufig
entstehen, umzugehen und fertig zu werden.

DAS ist es - es muß LEBENSTÜCHTIG werden. Lernen, mit all den dümmeren (Ironiealarm !) Menschen um sich herum klarzukommen. Gleichzeitig genug Selbstbewußtsein haben, sein Anderssein zu akzeptieren. Im Prinzip all das, was man jedem Kind beibringen sollte. Aber ich sage Dir, die Erziehung eines Kindes, das schon mit zwei Jahren auf hohem Niveau diskutiert und mit sechs glasklare Ansichten zur Erziehung hat, ist eine Herausforderung…

Nochmals danke und viele Grüße,

Sylvia

@ Lothar
Hallo Lothar,

also, sollten meine Kinder jemals eine(n) LehrerIn haben, der/die nachts zu viel surft, dann ist DAS von meiner Seite entschuldigt *ggg* ! Natürlich setze ich voraus, daß das Surfen nur auf intellektuell hochrangigen Seiten wie w-w-w stattfindet *fg*…

Deinen Artikel habe ich gelesen und heftig genickt. Zur Diskussion kann ich allerdings nicht viel beitragen, da fehlt es mir an Background.

Am Ende mußte ich lachen, fiel mir doch etwas ein: „Kore wa hana desu“… Vor ungefähr einhundert Jahren :smile:)))

Aber das ist nur noch Angabe, ich bin bloß ein Studienabbrecher ! Grüße Deine Frau !

LG, Sylvia

Beruf - Berufung ?
Hallo Lothar,

nochmal ich - ich hoffe, es wird für die Mitleser nicht langweilig…

Es ist schön, daß es noch solche Lehrer wie Dich gibt. Menschen, die sich dazu berufen fühlen, Kindern und Jugendlichen etwas weiterzugeben - Bildung in Form von Wissen UND Herzensbildung. Noch toller, wenn Du das trotz Familie durchhältst. Aber ganz ehrlich, in der heutigen Zeit kann ich verstehen, wenn Lehrer sich ein dickes Fell zulegen und emotional weitgehend abschotten. Sie sollten nicht streng mit dem Pausenklingeln den Bleistift oder was auch immer fallen lassen, ein bißchen Engagement sollte sein - wie in jedem anderen Beruf auch. Aber ein Lehrer, der sich zu sehr hineinhängt, ist doch nach 20 Jahren ausgebrannt !

Allein die paar wenigen Dinge, die ich in meiner kurzen Zeit als Schulkindmutter mitbekommen habe (meine Tochter ist sehr sozial eingestellt *stolzbin* und bringt schon immer häufig benachteiligte Kinder mit ins Haus), bei denen ich hilflos nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann, haben mir gereicht. Ich könnte nicht Lehrer sein, weil ich einerseits so manches Prinzesschen schocken würde, andererseits angesichts vieler Schicksale nicht mehr schlafen könnte.

Was meiner Erfahrung nach Lehrer hassen ist:
Gesagt bekommen, wie sie ihre Arbeit zu machen haben.

Das gilt ja für jeden Berufsstand.

Übergangen werden (direkte Beschwerde bei Direktor oder Schulbehörde)

Es müßte schon ganz dicke kommen, denn bei so einem Schritt hätte ich schlicht Angst, daß mein Kind das ausbaden müßte. So schlimm ist es auch zum Glück noch nicht :smile:

Am Wochenende oder spät abends noch angerufen zu werden (Du hast ja auch irgendwann Feierabend).

Das sehe ich anders. Für mich besteht ein Unterschied zwischen
dem Lehrerberuf (und einigen verwandten) und den meisten
anderen. Mich darf man jederzeit bis spät nachts anrufen. Nur
bei Eltern, die zweimal wöchentlich oder nach jeder
Klassenarbeit anrufen, sinkt mein Mundwinkel herab, wenn ich
den Namen höre.

Schön, siehe oben. Aber, mal ehrlich, rufen Dich denn die echten „Notfälle“ nachts an ? Ich könnte mir vorstellen, daß die bis zum nächsten Morgen warten, während andere… Das sind so Leute, die auch wegen Zahnpasta einen Apotheker im Nachtdienst wecken :frowning:

Als Eltern sind wir auch gespannt und besorgt.

Das sind fast alle Eltern, Gott sein Dank! Die wenigen, die
sich gar nicht kümmern, sind auch bei den weniger aktiven
Lehrern meist nicht beliebt. Aber weil man es nicht allen
recht machen kann, ist ein gewisser Elternfrust eigentlich
nicht vermeidbar.

Wir sind eben etwas mehr gespannt, weil wir nicht den „normalen“ Weg gehen. Wir haben eine unübliche Entscheidung getroffen und sind daher auch durch die Lehrerin „verwundbarer“. Beispiel: Unsere große (na ja, noch nicht ganz 7jährige) Tochter ist unglaublich schusselig. Sie kam rund vier Wochen nach der Einschulung in die zweite Klasse. Täglich fehlte ein Radiergummi, vergaß sie irgendwelche Zettel, die Hausaufgabe waren usw. Ihre ablehnende neue Lehrerin (übrigens: sie bekam gerade mal EINE Woche Probezeit…) nahm dies als Hinweis, daß sie überfordert sei. Die abgebende Lehrerin, die ja das Springen eingefädelt und unsere Tochter auch dahingehend bearbeitet hatte, meinte, das sei normal. Wem soll ich glauben, wenn ich ja selbst Zweifel habe ? Ich bin ja auf ein Urteil der Lehrer als Fachleute angewiesen, ich weiß nicht, was Kinder in Klasse X beherrschen sollten - über Schulstoff hinaus.

… Eislaufelternvorwurf … fällt dann auch schwer, eventuelle Ratschläge anzunehmen.

Wenn du selbst sagst, dass deine Kinder im Großen und Ganzen
klarkommen, besteht dann wirklich ein dringendes Problem? Oder
überforderst du vielleicht doch deine Kinder oder die
Lehrerin? Natürlich kann sie bei 20 oder mehr Kindern einem
einzelnen nur begrenzte Aufmerksamkeit schenken - und
vielleicht gibt es andere, die es nötiger haben?

Der Eislaufelternvorwurf kam in dem Zusammenhang, daß die Lehrerin meint, man solle dem Kind seine Kindheit lassen und es nicht im Turbotempo durch die Schule jagen. Ich kann diesen Ansatz verstehen, das habe ich ihr auch gesagt. Aber sie glaubt mir bis heute nicht, daß wir rein gar nicht „trainieren“. Sie sagt klar, es könne nicht sein, daß ein Kind sich den Schulstoff der ersten Klasse im Kindergarten selbst aneignet. Und daß unser Tochter ausschließlich gute Tests schreibt (ja, wir üben im Rahmen der Hausaufgaben - aber sehr wenig !), liegt natürlich an dem stundenlangen Pushen.

Ich habe mit ihr vereinbart, daß sie mich bei Probleme ansprechen soll, es finden also außer „Guten Morgen“ wirklich kaum Gespräche statt. Höchstens beim Abholen, wenn Tafeldienst angesagt ist, die regelmäßige Ermahnung, ich solle mit ihr an die frische Luft. Da sage ich schon gar nichts dazu, sie ist sehr viel draußen, macht Hausaufgaben im Vorbeigehen und spielt dann - nur, die gute Frau würde mir sowieso nicht glauben.

Und jetzt eben die bevorstehende Einschulung unserer zweiten Tochter - die Trefferquote, diese Lehrerin zu bekommen, liegt bei 33 % …

… der jetzigen Lehrerin … würde ihren Feierabend kosten, nein, mit dem Klingeln ist sie immer weg … kommt morgens als letzte und geht zuerst - sorry, ich lästere!

Mach das ruhig, da würde ich mitlästern! Da „meine“ Kinder*
für mich das Wichtigste sind, tut es mir immer weh, so etwas
zu hören. Andererseits habe ich als Ehemann einer nicht
berufstätigen Frau es natürlich wesentlich einfacher als eine
Kollegin, die zu Hause einen Mann (vielleicht gar Chauvie) und
Kinder versorgen muss. Vielleicht kannst du Hintergründe -
dezent - herausfinden? Wenn es keine Gründe für ihr Verhalten
gibt, die man aus Rücksichtnahme respektieren muss, sondern
sie in den Anfangsbereich der dritten Zeile meiner
aufgeführten Lehrereigenschaften gehört, dann lässt sich
vielleicht etwas machen, über den Schulelternrat zum Beispiel.

Sie hat keine Kinder, lebt mit ihrem Freund zusammen. Ich finde dieses Verhalten an sich nun nicht schlimm genug für eine Beschwerde, aber es paßt ins Gesamtbild.

Viel Glück,
aber auch Gelassenheit,

danke - in der momentanen heißen Phase der Einschulungsformalitäten verliere ich selbige schon ab und zu :smile:

* mit „meine“ Kinder sind natürlich meine Schülerinnen und
Schüler gemeint, insbesondere die, deren Klassenlehrer ich
bin. Dass ist aber nichts persönliches, sondern normaler
Lehrerjargon.

So hatte ich das auch verstanden - das sagt viel über Dich aus :smile:

Viele Grüße,

Labersylvia

soo desuka? Domo arigatoo! owT

„Kore wa hana desu“…

Lang ist’s her *nachdenkengeht* :smile: o.T.

„Kore wa hana desu“…

Beruf - Berufung ? Für die meisten : Ja!
Hallo Sylvia,

nochmal ich - ich hoffe, es wird für die Mitleser nicht langweilig…

… muss ja keiner mitlesen! :wink:

Es ist schön, daß es noch solche Lehrer wie Dich gibt. Menschen, die sich dazu berufen fühlen, Kindern und Jugendlichen etwas weiterzugeben - Bildung in Form von Wissen UND Herzensbildung.

Danke, danke - aber soo persönlich solltest du das nicht nehmen! Ich habe schon, als ich die Antwort abgeschickt hatte überlegt, ob ich sie nochmal zurückziehe und an den Stellen, wo ich von mir spreche, etwas einschiebe. Das hole ich also jetzt nach:

Wenn ich „ich“ sage, meine ich nicht, dass ich anders als andere Lehrer bin, sondern nur dass ich der Gruppe von Lehrern angehöre, die das so sieht. Ich denke, dass es immer noch die Mehrheit der Kollegen ist, die ihren Beruf aus Überzeugung gewählt hat und Kindern helfen will.

… ein Lehrer, der sich zu sehr hineinhängt, ist doch nach 20 Jahren ausgebrannt!

Also die, die die Arbeit nur als Job sehen, ein dickes Fell haben und sich emotional abschotten, die brennen nicht aus! Das tun nur die, die mit Idealismus rangehen und dann auflaufen. Wobei du indirekt auch daran erkennen kannst, dass meine Aussage, die meisten Lehrer seien immer noch Idealisten, durchaus richtig ist. :wink:

Und wenn Idealisten ausbrennen, dann mit Sicherheit nicht, weil Eltern aktiv sind (was ja hier unser Thema ist). Sondern weil sie es mit Kindern zu tun haben, die an Bildung (auch an der von dir so genannten Herzensbildung) kein Interesse haben; weil ihr Bedürfnis, Gewalt einzusetzen, stärker ist als das, nach Ausgleich zu suchen; weil ihnen Randale zu machen wichtiger ist als Neues zu lernen. Und vor allem wenn sie (die Lehrer) erkennen müssen, dass die Eltern gar nicht daran interessiert sind, auf ihre Kinder einzuwirken, weil sie das Zeit und Nerven kostet. Dann aber kann der Lehrer sich zerfetzen - er wird’s trotzdem nicht schaffen.

… meine Tochter ist sehr sozial eingestellt *stolzbin* …

Gratuliere! Auch wenn es sicher Mitleser gibt, die das anders sehen: Soziales Denken und Handeln ist das Wichtigste, das es überhaupt auf der Welt gibt! Wären alle Menschen so, gäbe es viel weniger Elend und Probleme - in jeder Beziehung.

Ich könnte nicht Lehrer sein, weil ich einerseits so manches Prinzesschen schocken würde, andererseits angesichts vieler Schicksale nicht mehr schlafen könnte.

Würde ich in a) sicher auch, sind mir aber bisher nur wenige begegnet. :wink: Was b) angeht, hat der Beruf mit anderen wie Sozialarbeiter, Arzt, Krankenschwester, z. T. auch Polizist und einigen andern viel gemeinsam. Aber das lässt sich schaffen.

… hätte ich schlicht Angst, daß mein Kind das ausbaden müßte.

Eltern sind Eltern und Kind ist Kind. Selbst in Fällen, wo man zu Recht wütend auf die Eltern sein könnte, traue ich nur wenigen Kollegen zu, dass sie das am Kind auslassen. Aber solche gibt es sicher auch.

Aber, mal ehrlich, rufen Dich denn die echten „Notfälle“ nachts an ?

Nein, hat noch keiner gemacht. Ich wollte damit nur sagen, dass es mir egal ist, wann mich jemand anruft. Dass ich (als Nachteule wie offenbar du auch) selbst spät nachts nicht meckern würde, weiß keiner bzw. glauben die Leute meist nicht. Wenn ich nach 20 Uhr oder am Samstag mal Anrufe hatte, ist es mir schon peinlich, den Leuten immer wieder versichern zu müssen, dass sie mich absolut nicht stören. Wenn Eltern anrufen, und da spreche ich wieder für viele Kollegen, ist es doch ein Zeichen, dass sie sich kümmern und dass sie eine Lösung in Kooperation mit mir suchen. Für die Ausnahmen, die auch mich nerven, habe ich schon zwei Beispiele gegeben. :wink:

Unsere Große … schusselig … Hinweis, daß sie überfordert sei … meinte, das sei normal … Wem soll ich glauben … weiß nicht, was Kinder in Klasse X beherrschen sollten - über Schulstoff hinaus.

Ich kann mich nicht erinnern, dass derartiges im Studium erörtert oder gar untersucht wird. Da spielt wohl die persönliche Einstellung und Selbsterwartung des jeweiligen Lehrers eine Rolle. Auch unter Erwachsenen gibt es Menschen, die behalten alles im Kopf, andere müssen es sich aufschreiben. Wobei Kinder das Schreiben erst mal lernen müssen, aber auch, zu gegebener Zeit in ihren Notizen nachzugucken (was noch schwieriger ist, und ich selbst bis heute nicht perfekt im Griff habe). Da ich als Kind auch schusselig war, bin ich in solchen Fällen verständnisvoll. Vielleicht ein Zeichen, dass ich auch hochbegabt war oder immer noch bin??? Wenn hier sich so viele Hochbegabte melden, kriegt man ja schon Komplexe! Doch ja, manchmal habe auch ich das Gefühl, meinen Mitmenschen voraus zu sein, manchmal fühle ich mich sogar als Genie, aber manchmal finde ich ich mich so grausam durchschnittlich … :frowning: :wink:

Sie sagt klar, es könne nicht sein, daß ein Kind sich den Schulstoff der ersten Klasse im Kindergarten selbst aneignet.

Eine solche Aussage ist natürlich Quatsch. Ich habe mich zwar nie gezielt mit Hochbegabung beschäftigt, aber ich glaube, man muss nicht Lehrer sein, um von solch einem Fall irgendwo mal gelesen zu haben. Da gibt es sichere Belege, Erfahrungsberichte, ich erinnere mich nicht, wo man sie findet, aber die Interessengemeinschaften müssten das eigentlich wissen. Natürlich kannst du sie der Lehrerin nicht unter die Nase reiben - aber - wenn die abgebende Lehrerin anders war: kannst du nicht mal mit ihr sprechen, ihr vielleicht Quellen übergeben, mit der Bitte, sie der Kollegin in einem Gespräch kollegial weiterzureichen? Unabhängig davon aber müsste die Frau auch im Unterricht merken, ob oder dass deine Tochter Probleme schnell durchschaut.

Und jetzt eben die bevorstehende Einschulung unserer zweiten Tochter - die Trefferquote, diese Lehrerin zu bekommen, liegt bei 33 % …

Aber 67 %, eine andere zu … :wink:

Ich finde dieses Verhalten an sich nun nicht schlimm genug für eine Beschwerde,

Hast du recht, da bin ich über’s Ziel hinaus geschossen. „Dienst nach Vorschrift“ wird ja sogar als Waffe eingesetzt.

Viel Glück,
aber auch Gelassenheit,

danke - in der momentanen heißen Phase der Einschulungsformalitäten verliere ich selbige schon ab und zu

Dann also gerade drum nochmal!!!

* mit „meine“ Kinder sind natürlich meine Schülerinnen und Schüler gemeint, insbesondere die, deren Klassenlehrer ich bin. Dass ist aber nichts persönliches, sondern normaler Lehrerjargon.

So hatte ich das auch verstanden - das sagt viel über Dich aus

Wie gesagt, nimm’s nicht zu persönlich, das ist üblicher Lehrerjargon. Warum sollten wir auch innerhalb der Schule von „Schülern“ reden? Ist doch klar, dass alle Schüler sind. Wo man aber heutzutage, um nicht anzuecken, eigentlich immer „Schüler und Schülerinnen“ sagen muss, ist „Kinder“ manchmal sogar ein Ausweg, Sätze kurz zu halten. :wink:

Labersylvia

Warum so negativ?

Aber gerade darum zum Abschluss eine Anekdote:

Bei einem Bankbesuch fragte mich die Angestellte: Interessieren Sie sich für Fussball? Nein, antwortete ich, woraufhin sie gequält dreinblickend stöhnte: Kein Mensch interessiert sich für Fußball! Meine überraschte Antwort: Ich dachte immer, als Mann in Deutschland gehöre ich da einer ausgesprochenen Minderheit an, warum fragen Sie? Sie deutete auf einen Papierstapel und sagte: Ich habe da so Ergebnishefte für die Europameisterschaft, aber ich werde die nicht los. Oh, das ist prima, antwortete ich, geben Sie mir die für meine Kinder! Was? Sie riss entsetzt die Augen auf: Haben Sie so viele Kinder?

Gute Nacht!
Lothar