Hallo Ulf,
Wenn Du so willst, ist das ein Ausdruck
unserer menschlichen Willensfreiheit. Wir sind keine
Marionetten Gottes, sondern haben einen freien Willen, mit dem
wir uns entscheiden können, für gut oder für böse und für
alles was dazwischen liegt.
dann sollte aber auch auf jedes Dankesgebet verzichtet werden,
wenn Menschen gutes vollbracht haben.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Aber ich denke, Du meinst, wenn z.B. jemand einem anderen aus einer Notlage hilft, bei einer Autopanne, vorm Ertrinken rettet oder was immer, könnte man auf ein Dankgebet zu Gott verzichten? Na ja, warum nicht, könnte man. Es würde reichen, wenn man dem Betreffenden dankt, das ist wohl wahr. Schon das 2. Gebot „„Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz brauchen“ würde ich auch in diese Richtung deuten. Aber warum man trotzdem auf ein zusätzliches (stilles) Dankgebet zu Gott verzichten sollte, erschliesst sich mir nicht so ganz. Aber ich glaube zu ahnen, was Du meinst: Was soll derjenige tun oder sagen, bei dem kein Helfer vorbeikommt, mit Gott hadern, mit Gott streiten? Ich weiß es nicht, ich kann da nur auf Hiob verweisen.
Ich will und kann dich auch nicht überzeugen, das ist mir schon klar. Aber sieh es mal so, auch wenn es Gott nicht gäbe, wäre es nicht verkehrt, wenn wir so leben würden, als ob es ihn gäbe, trotz, oder gerade wegen, Kreuzzügen, Hexen- und Ketzerverbrennungen, Inquisition und Papstgeschichte und was für Scheusslichkeiten noch im Namen irgendeines Gottes begangen wurden. wir sollten uns nur nicht einbilden, dass wir sozusagen Gott gepachtet haben und dass nur wir wissen, was Gott will. Mit „wir“ meine ich jetzt die einzelne Person, das einzelne Volk („Gott mit uns“ auf den Gürtelschnallen der deutschen Soldaten im 1. Weltkrieg), die einzelne Gruppe, Sekte, Kirche, was immer Du willst…Das ist dann religiöser Hochmut, pharisäerhaft und führt ziemlich schnell zu all diesen Gräueltaten, die im Namen Gottes begangen wurden und werden.
Viele Grüsse
Klaus Bernstein