Hallo,
Natürlich können sie zum Tod führen und diese Übel kann man
auch nicht ohne Weiteres im Horoskop sehen, eben deshalb, weil
sie nicht bestimmt waren; weil sie nicht in das Schicksal
einprogrammiert waren, sondern aufgrund einer falschen
Lebensweise, die mit dem Bestimmenden der Gestalt des Daseins
nichts mehr zu tun hat, entstanden sind.
Das heißt also: es gibt Horoskope, die nicht stimmen. Können wir das so festhalten?
Also: Sollte sich der Betreffende von seiner Ursprünglichkeit
zu weit entfernt haben, dann wird das Verdrängte in ihm zum
Ereignis, da es einen unterbewussten Ereigniswunsch erzeugt,
mit dem der Betreffende dann konfrontiert wird.
Das ist meistens dann ein Unfall, der in krassen Fällen
tödlich enden kann. So, ich weiß also, dass es irgendwann
kommen muss, da die ursprüngliche Daseinsform immer mehr
verdrängt wird.
also kann man Deine Anschauung so zusammenfassen:
‚Halt Dich gefälligst an Dein Horoskop, sonst geht’s Dir dreckig!‘
Was aber, wenn Dich andere daran hindern? Was, wenn Dich jemand absichtlich mit Aids infiziert? Was, wenn umgekehrt jemand im Zug die Notbremse zieht und einen Unfall verhindert?
Zweite Schlussfolgerung: Ein Horoskop stimmt nicht. Denn wie soll man es denn schaffen, alles einzuhalten, was da drinsteht? Wenn doch jede Entscheidung, die man trifft, Auswirkungen hat? Und was machen diejenigen, die ihr Horoskop nicht mal kennen? Alle dem furchtbaren Tode geweiht? Und wer überwacht das ganze?
Und ein Frage drängt sich auf: wie ist das denn jetzt mit der Verantwortung? Trägt man die nun selber, weil man gegen das Horoskop handeln kann oder hat man doch keine Verantwortung, weil alles nur Schicksal ist? Hatte Hitler doch eine Wahl? Hatten die Juden eine?
Für den genauen Zeitpunkt gibt es aber mehrere
Möglichkeiten, z. B. immer dann, wenn der Mars über den
Asezendenten wandert oder einen schlechten Winkel zur Sonne
bildet. Immer dann ist die Gefahr eines Unfalls sehr groß,
aber nur dann, wenn der Betreffende das Maß seiner Gestalt
verlassen hat (wenn er etwas lebt, was seiner Bestimmung
zuwiderläuft). Wenn er es nicht verlässt, dann kann ihm auch
nix passieren, dann schützt der Himmel ihn.
Dritte Schlussfolgerung: ein Horoskop kann gar nicht stimmen. Wenn es mehrere mögliche Todeszeitpunkte gibt, müssen von vornherein bis auf einen alle falsch sein. Wenn das für den Todeszeitpunkt gilt, muss zwangsläufig auch jede Vorhersage für die Zeit nach dem tatsächlichen Todeszeitpunkt falsch sein.
Weitere Fragen drängen sich auf: Wer ist der Himmel? Welches Interesse hat der daran, dass die Horoskope eingehalten werden? Wie bestraft er Leute, die durch Zwang an der Einhaltung ihres Horoskops gehindert wurden? Wie kommt es zu Kollektivstrafen wie Pest, 9/11 oder Holocaust?
Und der gewöhnliche Tod, also der Alterstod oder wenn
plötzlich das Herz im Alter aussetzt oder so, DER ist im
Horoskop angezeigt, weil er schon von Anfang an in das
Schicksal hineinprogrammiert ist.
Ist Aids ein gewöhnlicher Tod? Krebs durch Rauchen? Diabetes? Falsche ärztliche Behandlung? ‚Behandlung‘ durch Scharlatane? Welche Todesarten kann man denn nun vorhersehen und welche nicht?
Ein Vorgang ist dann gestaltlos, wenn er sich funktionell
beschreiben lässt und nur auf funktionelle Art und Weise
ausgeführt werden kann. Das Funktionelle verdrängt immer das
Gestalthafte der Zeit.
???
Ein Vorgang, welcher Gestalt in sich trägt, trägt Zeit in sich
und ist somit veränderbar. Er ist niemals reaktiv, sondern hat
sein Zentrum und seine Begründung in sich selbst.
???
Beispiel für einen gestaltlosen Vorgang: Ein Mensch hebt
seinen Arm.
Beispiel für einen Vorgang, der Gestalt in sich trägt: Der Arm
wächst heran.
???
Inwiefern ist das Arm-wachsen denn Veränderbar und durch wen?
Inwiefern ist das Arm-wachsen denn funktionell nicht beschreibbar?
Inwiefern ist denn das Wachsen und Verkürzen eines Muskels bei einer Bewegung funktionell beschreibbar?
Ich hoffe, du begreifst den Unterschied, weil das am Anfang
nicht immer leicht zu verstehen ist.
Nein. Deine Unterscheidungsmerkmale sind leider unklar.
Der Mensch unterscheidet
halt normalerweise im Denken nicht zwischen Gestalt und
Funktion.
Nein. Wozu auch?
Ja, selbstverständlich macht er das. Beim Betrachten eines Bildes z.B.
Such Dir was aus.
Gruß
loderunner