Fragen zur israelischen Kriegsführung

Hallo zusammen,

ungeachtet der Sinnhaftigkeit des Krieges an sich möchte ich euch fragen, was ihr von der Art der Kriegsführung auf israelischer Seite haltet. Ich verstehe sie nämlich nicht.

Israel müsste doch wissen, dass es mit seinen großflächigen Bombardements sehr viele zivile Opfer in Kauf nimmt - entsprechende Berichte machen ja auch ständig die Runde. Zudem scheint man die Führer oder auch einfache Kämpfer der Hisbollah gar nicht wirklich zielgerichtet zu verfolgen. Man haut die Bomben einfach nach Beirut und schaut halt, wen’s trifft - so hat es für mich zumindest den Eindruck.

Wäre es nicht sinnvoller in kleinen, exakt geplanten Operationen direkt die „opinion leader“ der Hisbollah auszuschalten?
Mit dem Mossad hat man ja eine Organisation an der Hand, die dies exzellent beherrscht (vgl Eichmann ua.)

Diese Methode brächte viele Vorteile:

  • gezielte Liquidation ranghoher Hisbollahführer nebst Demoralisierung der verbleibenden Truppen, die sich vielleicht ohne ihre Oberhäupter rasch in alle Winde zerstreuen und somit die Kampfhandlungen bald einstellen würden
  • Vermeidung von zivilen Opfern
  • deutlich geringere Kosten der Kriegsführung

Was haltet ihr davon?

lg, Jerry

Hallo,

Was haltet ihr davon?

Deine Argumentation hat einen Fehler: Ich wüsste nicht, wie man durch gezielte Ausschaltung von Hezbollah-Führern den Libanon ruinieren könnte, was das Ziel dieses Krieges ist. Mit Bomben hingegen geht das ganz gut.

Grüße,

Anwar

BS"D

Ich verstehe sie nämlich nicht.

Vielleicht sollten wir erst garnicht Krieg verstehen wollen?!

Israel müsste doch wissen, dass es mit seinen großflächigen
Bombardements sehr viele zivile Opfer in Kauf nimmt -

Mh, gibt es neuerdings grossflächige Bombardements? In der Vergangenheit gab es diese nämlich nicht und wenn man berücksichtig, wie lange der Krieg nun schon dauert und welche Infrastruktur und Paramilitärische Anlagen Israel angegriffen hat, empfinde ich die Opferzahlen eigentlich also nicht so hoch.

entsprechende Berichte machen ja auch ständig die Runde. Zudem
scheint man die Führer oder auch einfache Kämpfer der
Hisbollah gar nicht wirklich zielgerichtet zu verfolgen.

Wenn sie hier so zielgerichtet vorgehen würden, dann gäbe es doch gerade eben mehr zivile Opfer, da sich die Kämpfer eben genau hinter diesen verbergen und immer wieder verstecken. Wenn dann einmal zielgerichtet vorgegangen und verfolgt wird, dann ist doch das Geschrei gleich gross, weil eben dabei es zu vielen zivilen Opfern kam.

Man
haut die Bomben einfach nach Beirut und schaut halt, wen’s
trifft - so hat es für mich zumindest den Eindruck.

Nu, der Eindruck ist wohl kaum mit Beirut vereinbar, wie die Nutzung des Internets und hier aktueller Satellitenbilder zeigen würden. Auch ansonsten scheint in Beirut an den meisten Orten das Leben ganz normal weiter zu gehen.

Wäre es nicht sinnvoller in kleinen, exakt geplanten
Operationen direkt die „opinion leader“ der Hisbollah
auszuschalten?

Das Problem aus Sicht Israels sind die Waffen der Hisbollah und erst danach die Führer.

Diese Methode brächte viele Vorteile:

  • gezielte Liquidation ranghoher Hisbollahführer nebst
    Demoralisierung der verbleibenden Truppen, die sich vielleicht
    ohne ihre Oberhäupter rasch in alle Winde zerstreuen und somit
    die Kampfhandlungen bald einstellen würden
  • Vermeidung von zivilen Opfern
  • deutlich geringere Kosten der Kriegsführung

Irgendwie bist du hier wohl zu optimistisch. Denn wenn Israel genau dieses versucht hat, dann traten genau diese Folgen eben nicht ein, weil es so einfach nicht ist.

Eli

BS"D

den Libanon ruinieren könnte, was das Ziel dieses Krieges ist.

Diese Idee ist so absurd, dass ich jetzt doch einmal nach den Hintergründen frage, denn so etwas ist wohl bei dir wohl fundiert begründbar oder?

Mir fällt nämlich fast kein Grund ein, warum Israelis bei all den täglichen Folgen daran auch nur ein annäherndes Interesse haben sollten. Also?

Hallo Eli,

Vielleicht sollten wir erst garnicht Krieg verstehen wollen?!

einverstanden. Hättest Du einen konstruktiven und außerdem auch noch realistischen Vorschlag, wie der Krieg beendet werden könnte oder eine Prognose?

Gruß, Rainer

BS"D

einverstanden. Hättest Du einen konstruktiven und außerdem
auch noch realistischen Vorschlag, wie der Krieg beendet
werden könnte oder eine Prognose?

Das realistischste ist hier wohl erst einmal, einfach damit leben zu müssen. Wir können wohl nichts (zumindest kurzfristig) daran ändern oder gar beenden.

Das nächste wäre dann, beiden Seiten Hilfe anzubieten in seinen Möglichkeiten. Also z. B. hier Flüchtlinge aufzunehmen, Hilfsgüter hinzuschicken etc. Zur Zeit fehlen nämlich nicht nur die Möglichkeiten die Hilfsgüter an die Orte zu bringen, sondern die Hilfsgüter selbst. Eine Meldung welche mich wirklich erschreckt hat, da ich dachte, dass so viele Länder sich einmischen, nicht einmal bereit sind, ihre Zahlungen an die UN dafür zu leisen.

Und das letzte ist dann wohl, politisch für Frieden einzutreten. Und zwar in dem daran gebaut wird und nicht, wie hier, mit der Friedenstaube auf eine der Seiten eingeschlagen wird. Es muss klar gesagt werden, von uns allen, dass Gewalt kein Weg ist, dass Terror kein Weg ist.

Hallo,

Diese Idee ist so absurd, dass ich jetzt doch einmal nach den
Hintergründen frage, denn so etwas ist wohl bei dir wohl
fundiert begründbar oder?

Begründbar vielleicht nicht, ich bin ja kein fanatischer Hetzer, …, aber zumindest soviel kann man doch sehen: Hier wird systematisch die gesamte Infrastruktur eines ganzen Landes zerbombt. Welches andere Ziel als den kompletten Ruin des Landes sollte man da verfolgen?

Mir fällt nämlich fast kein Grund ein, warum Israelis bei all
den täglichen Folgen daran auch nur ein annäherndes Interesse
haben sollten. Also?

Die Lage zwischen Mittelmeer und Fernost spitzt sich weiter zu (und das ist ja auch gewollt). Jetzt werden schonmal die möglichen Außenposten der „Achse des Bösen“ vernichtet, damit man dort keine Widerstandsnester oder, noch schlimmer, Ausgangspunkte für Attentate befürchten muss.

Grüße,

Anwar

Hallo,

Das realistischste ist hier wohl erst einmal, einfach damit
leben zu müssen. Wir können wohl nichts (zumindest
kurzfristig) daran ändern oder gar beenden.

Wenn es Israel gelingt, den Südlibanon zu verwüsten,
die Bevölkerung zu verjagen und das Land bis zum Litani
sich praktisch einzuverleiben, wäre damit ein wichtiges
Langzeit-Ziel israelischer Politik erreicht:

http://www.latimes.com/news/nationworld/world/la-fg-…

 A report on Debka File, a website often described as 
 reflecting the thinking of Israeli intelligence, described 
 "Israel's recovery of <u>control over its main sources of water</u>" 
 at Wazzani as "the <u>most important gain</u> from the crisis" 
 in Lebanon.

Wir könnten ja ausnahmsweise beten, dass die Hzbollah
mal gewinnt, bzw. sich opfert, um Israel hier scheitern
zu lassen.

Dem Frieden wäre es doch sicher dienlich, wenn Isael
zu diesem gezwungen werden könnte.

Grüße

CMБ

Hallo Eli,

Das realistischste ist hier wohl erst einmal, einfach damit
leben zu müssen. Wir können wohl nichts (zumindest
kurzfristig) daran ändern oder gar beenden.

Leider. Ich sehe auch keine Anzeichen dafür, daß Irgendjemand mit dem nötigen politischen Gewicht die Absicht hätte etwas anderes zu tun.

Das nächste wäre dann, beiden Seiten Hilfe anzubieten in
seinen Möglichkeiten. Also z. B. hier Flüchtlinge aufzunehmen,
Hilfsgüter hinzuschicken etc.

Ja, so lange den Helfern Granatsplitter um die Ohren fliegen und die Infrastruktur zerstört ist, wird das auch nicht so einfach sein.

Zur Zeit fehlen nämlich nicht
nur die Möglichkeiten die Hilfsgüter an die Orte zu bringen,
sondern die Hilfsgüter selbst. Eine Meldung welche mich
wirklich erschreckt hat, da ich dachte, dass so viele Länder
sich einmischen, nicht einmal bereit sind, ihre Zahlungen an
die UN dafür zu leisen.

Das wird sich (hoffentlich) ändern, wenn es zu einem Waffenstillstand gekommen ist.

Und das letzte ist dann wohl, politisch für Frieden
einzutreten. Und zwar in dem daran gebaut wird und nicht, wie
hier, mit der Friedenstaube auf eine der Seiten eingeschlagen
wird.

Netter Vergleich.

Es muss klar gesagt werden, von uns allen, dass Gewalt
kein Weg ist, dass Terror kein Weg ist.

Das ist doch ein Satz, den wir hier alle unterschreiben. Es geht uns doch genau darum, daß Gewalt nicht der richtige Weg ist, um Gewalt zu begegnen.

Gruß, Rainer

Moin,

ungeachtet der Sinnhaftigkeit des Krieges an sich möchte ich
euch fragen, was ihr von der Art der Kriegsführung auf
israelischer Seite haltet. Ich verstehe sie nämlich nicht.

Um diese Frage zu klären, müsste man erstmal wissen, welchen Zweck Israel mit diesem Krieg eigentlich verfolgt. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass dieses Ziel nicht die Schwächung der Hisbollah ist (dass die H. aus diesem Konflikt nur gestärkt hervorgehen kann, dürfte mittlerweile so gut wie fest stehen), sondern die Zerstörung des Libanon. Aber davon mal abgesehen…

Israel müsste doch wissen, dass es mit seinen großflächigen
Bombardements sehr viele zivile Opfer in Kauf nimmt -
entsprechende Berichte machen ja auch ständig die Runde.

Angestichts des Bombenhagels, der auf den Libanon prallt, ist die Zahl der Opfer sogar relativ gering. Zwar zerstören die Israelis sämtliche Fluchtwege, auf denen die Bevölkerung noch irgendwo hin fliehen könnte, aber ich nehme den Israels durchaus ab, dass das Töten von Zivilisten kein primäres Ziel in diesem Krieg ist.

Zudem
scheint man die Führer oder auch einfache Kämpfer der
Hisbollah gar nicht wirklich zielgerichtet zu verfolgen. Man
haut die Bomben einfach nach Beirut und schaut halt, wen’s
trifft - so hat es für mich zumindest den Eindruck.

Anscheinend gibt es hier doch noch recht falsche Vorstellungen von der Hizbollah. Es handelt sich hier nicht um einen relativ begrenzten Haufen „wilder Terroristen“, sondern um eine Massenbewegung, mit der mittlerweile die Mehrheit der libanesischen Bevölkerung sympathisieren dürfte und die offenbar militärisch in der Lage ist, den Israelis paroli bieten zu können. „Hisbollah“ umfasst durch soziales Engagenment (Krankenhäuser, Schulen etc.) über eine politische und religiöse Bewegung und auch (aber eben nicht nur) einen militärischen Zweig große Teile der libanesischen Bevölkerung.

Wäre es nicht sinnvoller in kleinen, exakt geplanten
Operationen direkt die „opinion leader“ der Hisbollah
auszuschalten?
Mit dem Mossad hat man ja eine Organisation an der Hand, die
dies exzellent beherrscht (vgl Eichmann ua.)

Das mag bei Einzelpersonen funktionieren, aber die Terrororganisationen im Nahen Osten haben nicht zuletzt auch durch die „Abschusspolitik“ der Israelis längst dazu gelernt. Es ist mir jedenfalls kein Fall bekannt, bei dem durch Abschuss ranghoher Mitglieder (und davon hat es in der Vergangenheit ja genug gegeben), sei es bei Hisbollah, Al Qaida, Hamas oder anderen Gruppen irgend eine Veränderung beim Agieren dieser Gruppen gegeben hätte.

Diese Methode brächte viele Vorteile:

  • gezielte Liquidation ranghoher Hisbollahführer nebst
    Demoralisierung der verbleibenden Truppen, die sich vielleicht
    ohne ihre Oberhäupter rasch in alle Winde zerstreuen und somit
    die Kampfhandlungen bald einstellen würden
  • Vermeidung von zivilen Opfern
  • deutlich geringere Kosten der Kriegsführung

Was haltet ihr davon?

Nichts, jeder abgeschossene Führer wäre vermutlich in den Augen seiner Anhänger ein bewundernswerter Märtyrer, dem dann möglichst viele nacheifern wollen. So kommt es zum bekannten „Hydra“-Effekt. Ein weiterer Nachteil ist, dass selbst wenn es gelänge, Terrorgruppen durch diese Handlungsweise zu zersplittern, dann stellt sich die Frage, mit wem will man dann noch reden oder verhandeln? Ein großes Problem bei Terrorgruppen (nicht nur im Nahen Osten) ist, dass sich viele Splittergruppen nicht an Vereinbarungen halten wollen, die z.B. bestimmte „Führer“ abschließen, weil sie sich von diesen nicht vertreten fühlen. So werden Terrorgruppen quasi unkontrollierbar. Nichts wäre schlimmer als ein Haufen kleiner autonomer Terrorgruppen. Damit würde ein Frieden oder Waffenstillstand in unerreichbare Ferne rücken.

Gruß
Marion

hallo,

sondern die Zerstörung des Libanon. Aber davon mal
abgesehen…

warum??? welchen Grund könnte Israel haben den Libanon zu zerstören???

gruss
effe

warum??? welchen Grund könnte Israel haben den Libanon zu
zerstören???

Was wir zur Zeit erleben ist nichts anderes als die Sicherung von Hegemonialinteressen:
Georgie-boy behauptet ja der Krieg in Afghanistan und im Irak sei ein Krieg gegen den Terror. Preisfrage: Wieviele Irakis und Afghanen waren denn an 9/11 beteiligt?

Grüße,

Anwar

Hallo Panther,

das Problem mit Hisbollah ist, dass sie sich gerne unter die Zivilisten mischt. Es ist daher nicht so einfach, wirklich nur die Hisbollah zu treffen.

Eichmann hat damals ja brav in seiner Fabrik gearbeitet. Für den konnte man sich auch richtig schön Zeit nehmen. Wenn es dich interessiert, lies mal „The House on Garibaldi Street“ von Isser Harel, da erzählt er genau, wie sie ihn erwischt haben. Er hat sich am Anfang natürlich gewehrt, aber dann wurde er ganz brav und hat am Ende sogar vorgeschlagen, sich selbst zu richten. (Das wurde abgelehnt.)

Aber jetzt bin ich vom Thema abgekommen. Ich glaube, die führenden Hisbollah-Mitglieder, das sind einfach zu viele. So viele Leute hat man beim Mossad wohl gar nicht abkömmlich, und selbst wenn man sie hätte, würde es wohl auffallen, wenn sie in dieser Zahl im Libanon ermitteln werden. … Das Eichmann-Team hat drei Häuser gemietet, zahlreiche Autos (eins haben sie sogar geschrottet *gg*) - ja wie soll man das auf die Hisbollah anwenden? Ich meine, wenn man für jedes hochranginge Hisbollah-Mitglied so einen Aufwand treiben muss?

Man haut die Bomben einfach nach Beirut und schaut halt, wen’s
trifft - so hat es für mich zumindest den Eindruck.

Ja, dieser Eindruck wird erweckt. Und genau das ist das Problem. Dieser Krieg ist nicht gut für Israel - er wird sehr viele in der arabischen Welt, und nicht nur dort, wütend auf Israel machen.
Ich denke, der Schein trügt hier, und Israel bombardiert eben nicht einfach drauflos. Die treffen schon das, was sie treffen möchten. Beispielsweise diese Brücke. Einen Autofahrer hat es erwischt. :frowning: Aber wahllos ist etwas anderes.

Wenn es Israel egal wäre, ob Zivilisten zu Schaden kommen, dann hätte es sicher wesentlich mehr Opfer gegeben. Dann wären vorher keine Flugblätter abgeworfen worden, die die Bevölkerung warnen.

Vielleicht hat man zu lange gewartet und die Hisbollah ist zu stark geworden. Ich meine, schau mal wie viele Raketen die täglich auf Israel schießen. Das sind einfach zu viele für den Geheimdienst.

Schöne Grüße

Petra

Hallo petra,

Die treffen schon das, was sie treffen möchten.
Beispielsweise diese Brücke. Einen Autofahrer hat es
erwischt. :frowning:

wieso? war die brücke auch ein hisbollah-kämpfer?
war die beiden UNO-beobachterposten hisbollah-kämpfer?
waren die 4 getöteten UNO-beobachter hisbollah-kämpfer?

Aber wahllos ist etwas anderes.

das waren also alles ziele, die sie treffen wollten?

gruß, pit

Strategisch gesehen war es ja ein wenig, naja.
Viele Ziele die man vor den Einsatz der Bodentruppen ausräumt stehen noch. Sogar der komlette Kommunikations und Nachrichtenweg steht ja noch.
Von den 30000 jungen Menschen (Ein Bekannter von mir ist dabei) die nun voller Propaganda in das Land geschickt wurden, werden sicher viele getötet.

Die Israleische Regierung ist unfähig.
Sie reissen ihr Land mal wieder in einen Krieg. Haben keinen strategischen Sachverstand. Ihre Bürger sind ihnen scheiss egal.
Meinen, nach dem sie über zig Jahre die Friedenspläne selbst vereitelt haben, dass nun eine Uno truppe kommt um sie zu schützen, damit sie sich wieder ausgiebiger um die Palestinenster kümmern können.

Israel/Eichmann (Fragen zur israelischen Kriegsf.)
Hallo Petra

Eichmann hat damals ja brav in seiner Fabrik gearbeitet. Für
den konnte man sich auch richtig schön Zeit nehmen. Wenn es
dich interessiert, lies mal „The House on Garibaldi Street“
von Isser Harel, da erzählt er genau, wie sie ihn erwischt
haben. Er hat sich am Anfang natürlich gewehrt, aber dann
wurde er ganz brav und hat am Ende sogar vorgeschlagen, sich
selbst zu richten. (Das wurde abgelehnt.)

Na ja, eine peinliche Aktion war das schon. Erstens war
es ein einsamer, verbitterter alter Mann, um den sich
kein, wirklich kein Schwanz mehr kümmerte - und anderer-
seits bin ich überzeugt, dass Eichmann, so wie er war,
auch genau so gut einer freundlichen Einladung irgend
eines historischen israelischen Institutes nach Israel
gefolgt wäre - gesetzt man hätte ihm genug Geld geboten
sowie die Chance, als „kompetentester lebender Vertreter“
der Nazis Forschern der Shoa bei Untersuchungen zu helfen.

Aber nun hatte er die eigenartige Rolle, praktisch
alle Schuld aller Nazis aufgeladen zu bekommen, wie
Hannah Arend schreibt …
(ISBN: 3492203086 Buch anschauen)

Denn eine Einladung für Eichmann nach Israel war ja
noch offen - aus dem Jahre 1937 durch Vertreter der
Hagana. Damals konnte er nicht (in Haifa?) nicht an
Land, weil die Araber dort gerade wieder Ärger mit
dem „Zionismus“ hatten.

http://en.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann

 ...
 In 1937 Eichmann was sent to Mandatory Palestine 
 with his superior Herbert Hagen to assess the 
<u>possibilities of massive Jewish emigration </u>
<u>from Germany to Palestine.</u> 
 They landed in Haifa but could only obtain a 
 transit visa so they went on to Cairo. In Cairo 
 they met Feival Polkes, an agent of the Haganah, 
 who discussed with them the plans of the Zionists 
 and tried to enlist their assistance in facilitating 
 Jewish emigration from Europe.

Aber jetzt bin ich vom Thema abgekommen.

Das stimmt. Aber immerhin ist es ‚on topic‘
bei „Naher Osten“, wenn auch nicht aktuell.

Die ganze Eichmann-Sache hätte einfacher er-
ledigt werden können, wenn man einfach den
BND gefragt hätte, der genau wusste, wo und
wer der Herr „Fichmann“ war.

Aber die Israelis waren wohl damals auch
schon mehr ‚show-orientiert‘ (im Gegensatz
zu ‚ergebnisorientiert‘).

Grüße

CMБ

BS"D

Welches andere Ziel als den kompletten Ruin
des Landes sollte man da verfolgen?

Es mag uns nach wie vor erstaunen, aber ich würde erst einmal annehmen, dass das offizielle Ziel wirklich hier ernst gemeint ist, die Hisbollah alle Nachschubwege abzuschneiden. Hierfür spricht eben auch, dass eben nicht die ganze Infrastrukture etc. zerbombt wird, sondern bislang wirklich nur das, was sich aus dem offziellen Ziel ergibt.

Die Lage zwischen Mittelmeer und Fernost spitzt sich weiter zu
(und das ist ja auch gewollt). Jetzt werden schonmal die
möglichen Außenposten der „Achse des Bösen“ vernichtet, damit
man dort keine Widerstandsnester oder, noch schlimmer,
Ausgangspunkte für Attentate befürchten muss.

Israel interessiert sich für diese Achsen nur solange, wie es den eigenen Interessen dient. Ansonsten hat Israel nach wie vor die Chutzpe die USA sehr wohl auch zu verprellen, was eben auch aktuell wieder zu beobachten ist.

Hallo zusammen,

ungeachtet der Sinnhaftigkeit des Krieges an sich möchte ich
euch fragen, was ihr von der Art der Kriegsführung auf
israelischer Seite haltet. Ich verstehe sie nämlich nicht.

Ich halte das israelische Vorgehen für einen Vorbereitungskrieg für einen möglichen Konflikt mit dem Iran (dem gegenüber Israel aber defensiv agieren wird).
Die offizielle Begründung, man wolle die Hisbollah-Angriffe auf Israel vereiteln, scheidet jedenfalls aus.
Wochen nach Beginn der Offensive prasseln die Raketen stärker auf Israel als am ersten Tag. Das bedeutet, dass entweder die Mission überhauptnicht funktioniert - dann hätte man sie inzwischen verändert -, oder dass die Mission von Vorne herein nicht so angelegt war.
Die Wahl der Ziele untermauert dies. Man will offensichtlich nicht unmittelbar die Bediener und Nachschublieferanten der Raketenwerfer treffen. Doch eben das wäre der Beleg für eine akute Selbstverteidigung.
Stattdessen schießt man konsequent in die zweite Reihe. Dazu gehört auch die Zivilbevölkerung. Anscheinend ist man bestrebt, sich durch Zerstörung der Infrastruktur und Demoralisierung möglichst weiträumig Luft zu verschaffen. Die Israelis hoffen wohl, der Hisbollah so langfristig das Wasser abzugraben.
Die Hisbollah ist die einzige effektive und einsatzbereite „Fernwaffe“, die der Iran gegen Israel in der Hand hat. Mir springt vor allem ins Auge, dass es Israel genau in dem Moment einfällt, sich gegen jahrzehntelangen, vereinzelten Beschuss wehren zu müssen, als sich abzeichnet, dass die Positionen Russlands und Chinas in der Iranfrage bröckeln. In absehbarer Zeit kommt es zum Showdown, darauf will man in Israel vorbereitet sein.

Na ja, eine peinliche Aktion war das schon. Erstens war
es ein einsamer, verbitterter alter Mann, um den sich
kein, wirklich kein Schwanz mehr kümmerte - und anderer-
seits bin ich überzeugt, dass Eichmann, so wie er war,
auch genau so gut einer freundlichen Einladung irgend
eines historischen israelischen Institutes nach Israel
gefolgt wäre - gesetzt man hätte ihm genug Geld geboten
sowie die Chance, als „kompetentester lebender Vertreter“
der Nazis Forschern der Shoa bei Untersuchungen zu helfen.

Na ich weiß ja nicht. Er ist ja nicht ganz auf den Kopf gefallen. Er wäre wohl der Einladung nach Israel 1937 gefolgt - aber nicht mehr nach dem Krieg.

Aber nun hatte er die eigenartige Rolle, praktisch
alle Schuld aller Nazis aufgeladen zu bekommen, wie
Hannah Arend schreibt …
(ISBN: 3492203086 Buch anschauen)

Ja, das finde ich eigentlich ganz gut so. Er trägt zwar nicht die gesamte Schuld, aber ich denke, dass es für die Überlebenden leichter war, dass man jemanden gefasst hatte, dem man nun den Prozess machen konnte. Natürlich hätte Eichmann niemandem mehr etwas getan. Aber vielleicht brauchten die Überlebenden diesen Prozess. Und ich finde es auch nicht ungerecht, dass er zum Tode verurteilt worden ist. Er war ja schuld an den massenhaften Deportierungen - es ist also nicht so, dass man da einen Unschuldigen zum Sündenbock gemacht hätte.

In 1937 Eichmann was sent to Mandatory Palestine
with his superior Herbert Hagen to assess the
possibilities of massive Jewish emigration
from Germany to Palestine.
They landed in Haifa but could only obtain a
transit visa so they went on to Cairo. In Cairo
they met Feival Polkes, an agent of the Haganah,
who discussed with them the plans of the Zionists
and tried to enlist their assistance in facilitating
Jewish emigration from Europe.

Ja, dumm gelaufen. Wenn man Eichmann erlaubt hätte, Hebräisch zu lernen - auch wenn er dafür, oh Schreck!, bei einem Juden hätte Unterricht nehmen müssen - und wenn das mit den Visa nicht gewesen wäre, dann hätte Israel nun vielleicht 12 Millionen Einwohner.

Das stimmt. Aber immerhin ist es ‚on topic‘
bei „Naher Osten“, wenn auch nicht aktuell.

Auch das stimmt. :wink:

Die ganze Eichmann-Sache hätte einfacher er-
ledigt werden können, wenn man einfach den
BND gefragt hätte, der genau wusste, wo und
wer der Herr „Fichmann“ war.

Also das höre ich jetzt zum ersten Mal. Wie kommst du denn auf die Idee, dass der BND Bescheid wusste, wo Eichmann war?

Aber die Israelis waren wohl damals auch
schon mehr ‚show-orientiert‘ (im Gegensatz
zu ‚ergebnisorientiert‘).

Na sie haben ihn ja erwischt, oder nicht?
Mengele haben sie nicht bekommen, der muss schlauer als Eichmann gewesen sein, oder er hatte einfach mehr Glück.

Schöne Grüße

Petra

Ich frage mich was die Hisbollah, Hamas und Al Quaida vor haben?
Meiner Meinung nach wollen die diesen Krieg.
Die extremistischen Einstellungen gegen den WEsten und gegen Israel sieht man doch in terroristischen Anschlägen im WEsten.

Die Frage ist wohin das führt. Ich meine das wenn es noch mehr solche Art von Anschlägen auch im Westen gibt, umso mehr schaden diese Terroristen ihren eigenen Leuten.

Es führt dann irgendwann dazu das sämtliche Moslems aus Europa und Amerika ausgewiesen werden. WEil sich die westlichen Staaten diesen Terrorismus nicht bieten lassen. Leider trifft es dann viele Unschuldige die nichts für die Terroristischen Vergehen der Einzelen können.

WEr den Film „Der Anschlag“ gesehen hat weiß was ich meine. Zuviel Blut, führt dazu das diese Maßnahmen vielleicht mal ergriffen werden.