Hallo Jerry
Israel müsste doch wissen, dass es mit seinen großflächigen
Bombardements sehr viele zivile Opfer in Kauf nimmt -
entsprechende Berichte machen ja auch ständig die Runde.
Weiß es. Darum gibt es auch kein großflächigen Bombardements, sondern gezielte Schläge, bzw. Versuche davon. Mit mehr oder weniger großen Kollateralschäden, wie zivile Opfer in der Militärsprache heißen.
Zudem
scheint man die Führer oder auch einfache Kämpfer der
Hisbollah gar nicht wirklich zielgerichtet zu verfolgen. Man
haut die Bomben einfach nach Beirut und schaut halt, wen’s
trifft - so hat es für mich zumindest den Eindruck.
Der Eindruck ist nicht ganz richtig. Er stimmt wohl für manche Teile Südbeiruts, aber das Zentrum bzw andere Stadtteile sind (nahezu) unversehrt. Israel greift auch nicht mit Bombern an, sondern mit Hubschraubern und Jägern, die vor allem Raketen abschießen. Dies ist für ein flächiges Bombardement ziemlich ungeeignet.
Wäre es nicht sinnvoller in kleinen, exakt geplanten
Operationen direkt die „opinion leader“ der Hisbollah
auszuschalten?
Mit dem Mossad hat man ja eine Organisation an der Hand, die
dies exzellent beherrscht (vgl Eichmann ua.)
a) Mit Nasrallah sind weder die Organisationsstruktur, noch die Hisbollah-Raketen ausgeschaltet. Nasrallah wäre ebenso schnell ersetzt wie weiland Yassin und Rantisi bei der Hamas.
b) Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Israel genaue Informationen über den Aufenthaltsort Nasrallahs hat. Eichmann ist da ein hinkendes Beispiel, weil lezterer nicht jede Nacht seinen Aufenthaltsort wechselte.
Diese Methode brächte viele Vorteile:
- gezielte Liquidation ranghoher Hisbollahführer nebst
Demoralisierung der verbleibenden Truppen, die sich vielleicht
ohne ihre Oberhäupter rasch in alle Winde zerstreuen und somit
die Kampfhandlungen bald einstellen würden- Vermeidung von zivilen Opfern
- deutlich geringere Kosten der Kriegsführung
Wie gesagt, Hamas ist ein Beispiel dafür, dass der die erste Annahme nicht stimmt und sich der erwünschte Erfolg nicht einstellen wird.
Was haltet ihr davon?
Ergo wenig.