schöne neue Welt
Hallo karin
Wenn eine Zeugung von Kindern, bei bestimmten
Gesellschaftsgruppen nicht gewünscht ist, darf auch nicht mehr
toleriert werden, dass die katholische Kirche die Anwendung
von Verhütungsmitteln verbietet.
Was die katholische Kirche sagt, ist mir als evang. Deutscher eigentlich ziemlich schnurz:wink:
Ausserdem muss dann von politischer Seite ganz klar definiert
werden, welches Kind, von welcher Gesellschaftsgruppe,
erwünscht oder nicht erwünscht ist.
Für mich hat das wenig mit Trennung von Gruppen zu tun, sondern mit Verantwortung für seine Nachkommen. Wie gesagt, wenn ich in Ländern ohne Sozialstaat wild rumpoppe, dann erfolgt die Geburtenkontrolle häufig rein darwinistisch, sprich: entweder mein Nachkomme oder wir beide verhungern. Wie verantwortlich das ist, brauchen wir meines Erachtens nicht zu diskutieren.
Dass das in Deutschland nicht gilt, liegt alleine am gesellschaftlichen Konsens, dass man füreinander in Notsituationen einsteht. Die Sozialstaatsdiskussionen im Moment bezweifeln meines Erachtens diesen grundsätzlichen Konsens nicht, da jeder halbwegs vernünftige ahnen kann, dass auch er einmal in eine Notsituation kommen könnte.
Es erzürnt aber die Beitragszahler - darunter aktuell auch mich:wink:, wenn Notsituationen ohne Not herbeigeführt oder sogar vertieft werden oder trotz Alternative nicht beendet werden. Denn dafür war und ist der Sozialstaat nicht geschaffen.
Und der Begriff „Gebärmaschine“ fiel in diesem Zusammenhang, denn jemand, der seinen Lebensunterhalt(!) mit dem Zeugen von Kindern verdient (Männlein oder Weiblein), ist natürlich solange zweifelhaft, solange nicht das Zeugen von Kindern eine gesellschaftliche Aufgabe darstellt, die alleine für sich sinnstiftend und bezahlenswert ist.
Wenn wir dies aber annehmen, dann nähern wir uns sicher der „brave new world“ von Huxley, denn wenn jemand als Gebärmaschine bei der Gesellschaft angestellt sein kann, dann kann und muss meines Erachtens auch die Gesellschaft mitreden können und dürfen, dass die so gezeugten Kinder auch gesellschaftlichen „Mehrwert“ darstellen, was immer das auch heißt. Denn ehrlich gesagt: Nicht jeder, der aktuell so agiert, zeigt für mich genügend Verantwortungsbewußtsein, dass man a priori davon ausgehen könnte, dass aus den so gezeugten Kindern etwas wird, das die Gesellschaft zumindest erhält.
Und damit wird dies zugegeben eine sehr gefährliche Diskussion, wobei man sich ja durchaus daran erinnern kann, dass diese Diskussionen schon früher in der gesamten „aufgeklärten“ Welt geführt worden sind. Ich erinnere da nur an die Zwangssterilisationen weltweit, also nicht nur in den Diktaturen des letzten Jahrhunderts, die natürlich auf dieser Grundlage entschieden wurden.
Denn eines ist ja interessant: Unsere Reproduktionrate leidet ja nicht daran, dass sich alle verweigern, sondern dass sich speziell die Intelligenz bei der Zeugung verweigert. Sollte aber Intelligenz zumindest zum Teil vererbbar und erziehbar sein (also nicht von alleine im Kind entstehen), dann würde uns dies natürlich vor die Aufgabe stellen:
a) Intelligenz aus bildungsfernen Schichten zu generieren oder
b) Intelligenz zu importieren
Denn ansonsten sind wir ganz schnell bei einer Aufteilung nach Alpha-/Beta- und Gammamenschen mit unterschiedlichen, gesellschaftlichen Aufgaben (Administration, Fortpflanzung, Arbeit) und dann grüßt uns Huxley wirklich…
Na ja, momentan sterben wir ja lieber aus, was ja vielleicht auch gar nicht so schlecht ist:wink:
Grüße
Jürgen