Hallo!
Milchbar wird
ausgelagert und durch Abpumpen oder Pulver ersetzt.
Klar. Wenn ein Lebensstandard wie ich ihn mir vorstelle
gehalten werden soll, geht das nicht mit einem gemütlichen
9-to-5 Job.
Mal ganz abgesehen, dass 9-17 Jobs auch weniger gemütlich sein
können, wenn die Zeit effektiv zu Arbeiten verwendet wird.
Oder wie bei meiner Kollegin mit 80% und 2 Kindern die Arbeit
außerhalb der "Stechuhr"zeit abends zu Hause erledigt wird,
auch so was soll es im öffentlichen Dienst geben.
Sorry, aber der ÖD hat mit der freien Wirtschaft, in der immer noch die Wertschöpfung im Land erbracht wird, reichlich wenig zu tun.
In einem guten Job lassen sich Geschäftsreisen
zumeist nicht vermeiden. 16 Stunden-Tage kommen häufig vor.
Gut, bei Geschäftsreisen wird es schwierig, da hilft Abpumpen
und Einfrieren nur für Tagesaktionen.
Hör auf! Das ist alles theoretischer Humbug. So etwas klappt nicht, wenn richtig Geld reinkommen soll.
Bei so einem Job, bei
dem es auch in der Stillzeit nicht ohne mehrtägige
Dienstreisen geht, muss dann tatsächlich ein anderer ran.
Kindermädchen und Kind mitnehmen können wahrscheinlich nur
Popstars .
So ist es.
Gesetzliche Stillpausen können ver.di Mitglieder diskutieren,
nicht aber Führungskräfte…
Also die Stillpause zum Abpumpen der Milch sollte eigentlich
immer drin sein, andere gehen eben eine Rauchen (und das tut
Mutter ja nicht ).
Hast Du jemals in einer höheren Position in der freien Wirtschaft gearbeitet oder kennst Du den Alltag einer solchen Person etwas besser?
Ein paar meiner Kolleginnen in
Führungsverantwortung haben das so praktiziert. Auch wenn das
Einfrieren von Muttermilch neben einem Sack von toten
Labormäusen durchaus etwas bizar ist.
Oh Mann…
Wenn denn nun alles klar wäre und das Leben mit der
vermeintlichen „Selbstverwirklichung“ für alle Beteiligten
wirklich einfacher, ich wäre zufrieden und glücklich.
Was aber erreicht worden ist, ist massiver Frust auf allen 3
Seiten (Frauen, Männer und Kinder), weil Job und Karriere auf
einem vernünftigen Niveau mit Kindern und Haushalt nicht
vereinbar sind.
Durchaus vereinbar, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, siehe
andere Länder, die uns das vormachen.
Keine Frage. Aber darum geht es mir hier nicht. Mir geht es um die Situation in Deutschland heute. Und da kann man das eben vergessen.
Natürlich wünsche ich es mir anders und halte viel vom französischen Modell. Nur diese Theoretisioererei hilft und heute nicht weiter. Was dann in 15 Jahren in Deutschland verabschiedet ist, interessiert mich nicht. Dann bin ich 48 und fange bestimmt nicht mehr damit an, Kinder zu zeugen…
Denn was bringt es, wenn
hochqualifizierte gut ausgebildete Frauen zu Hause
herumsitzen. Wer auf Kosten der Allgemeinheit studiert hat,
soll auch was dafür tun. Und damit meine ich nicht den
Bildungsstand der Brut zu erhöhen.
Da hast Du natürlich recht. Da hilft nur schnell studieren und dann 6 Jahre arbeiten, bevor das Kind kommt. Dann nach 3 Jahren zurück in den Job, evtl. Teilzeit.
Manchmal klappt´s, meistens nicht.
Das kann auch gar nicht gehen, denn, wie ich
oben schrieb, muss man in Führungspositionen vor allem eines
sein: verfügbar
Ein Vorgesetzter oder eine Führungskraft sollte seine Aufgaben
so im Griff haben, dass es auch ohne seine ständige
Anwesenheit läuft.
Das mag an der Kfz-Zulassungsstelle funktionieren.
In einem Wirtschaftsbetrieb ist das Management üblicherweise ständig unterwegs.
Ein Projektleiter kann durchaus z.B. einen
Tag in der Woche Homeoffice machen.
Ein Projektleiter ist üblicherweise keine reichtige Führungskraft, sondern höchstens Abteilungsleiter von anderen Projektleitern. Da mag das gehen. Ein Vertriebchef allerdings ist mit seinen Leuten draußen, kümmert sich selbst um Key Accounts, reist mit der GL zu wichtigen partnern u.s.w. Ein Produktionsleiter reist zwischen den Werken seines AGs hin und her. Eine Marketingleiterin ist ständig auf Messen und bei Kunden und Auftragnehmern.
Ist telefonisch zu Hause
erreichbar (wenn es brennt), natürlich wird er tagsüber (wenn
er die Kinder nebenher betreut) nicht wirklich zum Arbeiten
kommen, aber das wird dann eben abends oder am Wochenende von
zu Hause gemacht (reales Beispiel).
Das funktioniert alleine schon deshalb nicht, weil eine Führungskraft verfügbar sein muss, als Ansprechpartner. Da geht kein Kindergeschrei im Hintergrund, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen.
Während meiner Diplomarbeit bin ich zum Beispiel von einer
Frau betreut worden, die schwanger war. Durch gute Planung und
zum gegenseitigen Nutzen haben wir es so gut organisiert, dass
ich die gefährlichen Laborarbeiten gemacht hat und sie dafür
die Planung und Auswertung. Sie hatte so den Freiraum die
Veröffentlichungen zu schreiben, Ergebnisse zu überdenken,
etc. und ich war optimal betreut.
Klar, an öffentl. Einrichtungen wie Unis, Behörden u.s.w. ist das kein Thema. Da hat man auch mehr Zeit.
Nach der Geburt hat sie mich
auch während der Promotion betreut, zunächst aus einem
Halbtagsjob heraus. Dank Zielabsprachen und Delegation hat das
auch sehr gut geklappt.
Halbtags war übrigens nicht ihr freier Wille, sondern es waren
keine Betreuungsmöglichkeiten vorhanden. Mittlerweile hat sie
die Karriere vorangetrieben und ist in Schweden, wo ganztägige
Kinderbetreuung Normalität ist und Karrierefrauen keine
Rabenmütter.
Gut für sie.
Hier geht das leider nicht. Und nur darum geht´s mir. Ich klage niemanden an, ich bewerte die Realität.
Im Übrigen ist auch das klassischen Modell mit Frau zu Hause
ein Nachwuchskiller. Mein Bruder und meine Schwägerin haben
beide BWL studiert, sie hatte einen gut bezahlten Job, er hat
einen sehr gut bezahlten.
Allerdings ist er während der Projektphasen unter der Woche
nie zu Hause und nachdem jetzt das erste Kind da ist und sie
zu Hause quasi alleinerziehend, kann ich Dir veraten, wird es
so lange bei einem Kind bleiben so lange er so einen Job hat.
Dann ist sie selbst schuld.
Das Kind ist schwierig, meine Schwägerin kam am Anfang nie
länger als drei Stunden zum Schlafen und es gab niemanden
unter der Woche zu Hause, der ihr mal das Kind für eine Stunde
abgenommen hat und durch die Wohnung getragen hat oder
jemanden mit dem sie sich nachts um drei Uhr mal hätte
beratschlagen können.
Was ist mit Dir?
Auch Karrierefrau?
Zudem bin ich sehr daran interessiert, dass meine Kinder eine
erstklassige Erziehung und die bestmögliche Ausbildung
erhalten. Daher muss einer der Eltern die ersten Jahre bis zur
Schule daheim sein.
Glaubst Du nicht das das unter Umständen ausgebildete Profis
genauso gut machen können?
Wer will das?
Die ersten 3 Jahre muss das Kind bei der Mutter sein. Das ist für mich nicht verhandelbar. Danach kann man über Gantages-KiGa u.s.w. sprechen.
Naja, wirst vielleicht doch noch eine Akademikerin oder
ähnliches finden, die genug für Euch beide verdient.
ich suche meine Frau nicht nach dem Gehalt aus. Meine LG
verdient sehr wenig.
Siehst Du so geht es mir auch. Mein Lebensgefährte hat sich
wahrscheinlich gehaltsmäßig den falschen Beruf ausgesucht.
Was vielleicht mein Glück ist, denn so habe ich gute Karten
den größten Teil des Familieneinkommens verdienen zu dürfen.
Bestens für ihn.
Ich bin gespannt, ob Du dann wirklich mit der Situation glücklich wirst. Ich wünsche es Euch.
Ferner ist die Akademikerin auch erst mal
9 Monate schwanger, davon 4 Monate nicht einsatzfähig.
Eine Akademikerin arbeitet bis zur Geburt so lange es geht,
auch laut Gesetz so in Ordnung (wenn die Frau es will), ich
kenn einige die ihr Kind fast im Labor bekommen hätten.
Das kann man unmöglich verallgemeinern. Meiner Erfahrung nach sind 2 Monate vor und 2 MOnate nach der Geburt die Zeiten, wo man sich aufgrund Krankheit u.s.w. nicht mehr auf die Mitarbeiterin verlassen kann.
Danach
stillt sie.
Nach der Geburt muss Sie allerdings 8 Wochen aussetzten
(Arbeitsverbot)- also nicht länger viel als ein Urlaub oder
eine langwierige Erkrankung. Stillen schränkt je nach
Stillmanagment nur bei Dienstreisen ein.
Wie soll das im Büro gehen? Das geht wohl wirklich nur im ÖD…
Es sind also mindestens 1,5 Jahre, während welcher
ich doch erst mal beruflich ran müsste.
Müsste? Du darfst!
Dankesehr.
Ich kenn auf alle Fälle genügend gut ausgebildete, gut
bezahlte Frauen.
Ich auch. Aber keine hat Kind und Karriere parallel
durchgezogen. Ausnahmslos alle nehmen sich mindestens 3 Jahre
für die Kinder.
Und wofür hat dann der Staat die Ausbildung und das Studium
bezahlt?
Keine Ahnung. Ich halte es auch eher für sinnvoll, dass Frauen eine Hotelfachlehre machen, um sich optimal auf die spätere Rolle als Hausfrau vorzubereiten…
Bei mehreren Kindern hat die Frau ja nie wieder eine
Chance auf dem Arbeitsmarkt.
So ist es. Liegt aber auch an der deutschen gesetzgebung, welche die Frau „zu tode“ schützt. Eine junge Frau würde ich in meiner Firma niemals für eine Führungsposition anstellen. 1 Jahr später bekommt sie ein Kind und ich muss ihr noch den Job freihalten. unmöglich für so einen kleinen Laden. Das nur als Beispiel.
Für mich persönlich der Horror
schlechthin! Ich weiß, das bei vielen Frauen nach der Geburt
einiges anders läuft. Aber schon alleine die Vorstellung drei
Jahre zu Hause bleiben zu müssen, würde mich spontan vom
Kinderkriegen abhalten.
Ich kann das sehr gut verstehen.
Würde ich selbst auch nicht wollen. Ich würde es aber tun. Mein Kinderwunsch ist stärker.
Im ernst: ich bin ein klarer Verfechter gleicher Rechte und
Pflichten für die Geschlechter.
Dem stimme ich natürlich auch zu, wenn auch in anderer
Konsequenz als Du. Wenn das Erziehungsgeld gehaltsabhängig
gezahlt wird und jeder Elternteil die Hälfte des
Erziehungsurlaub macht, gibt es auch keinen
Kinderkrieg-Karriereknick-Einstellungsstopp für Frauen im
gebährfähigen Alter.
Und spätestens wenn die Frau nicht mehr stillt, kann der Mann
die gleichen Erziehungsaufgaben wahrnehmen. Bei geeigneten
Stillmanagment auch früher.
Wenn die AGs mitspielen - bestens.
Es müssen nicht immer beide Eltern 15 Stunden am
Tag um die Gören herumschwänzeln. … die Kinder an der Playstation
hängen, wird das nichts.
Da gebe ich Dir völlig recht. Qualität statt Quantität!
So ist es.
Wie gesagt, ich kann nicht zu Hause bleiben, da eine Mutter
nicht genug verdienen KANN, um das System zu füttern, wie ich
mir das vorstelle und gleichzeitig noch ausreichend für die
Kinder da zu sein.
Gut das in Deiner Beziehungswelt Deine Vorstellungen möglich
noch möglich sind. Aber in der neuen Arbeitswelt in der Jobs
nicht mehr sicher sind und man flexibel sein soll, kann sich
meiner Meinung nach eine Familie sich nicht leisten sich auf
ein Gehalt zu verlassen.
Das muss sie in den ersten Jahren.
Schnell sitzt auch ein Top-Verdiener
auf der Straße und nicht immer ist es auch gerade für
Spitzenkräfte einfach auf Grund ihrer hohen Spezialisierung
gleich einen neuen Job zu bekommen.
Das stimmt natürlich. Ich habe diese Erfahrung auch gemacht. Nun bin ich selbständig und so viel unterwegs, dass sich die Frage bei mir nicht stellen würde, ob ich regelmässig zum Stillen zu meiner Freundin ins Flugzeug hüpfen kann (sie arbeitet bei einer Airline).
Und wenn da die Frau nur
Aushilfsjobs gemacht hat, wird sie nicht in der Lage sein das
abzufangen.
Wenn sie aber eine gute Ausbildung (z.B. Hotelfachfrau…) in der Tasche hat, kann sie in einem solchen Fall ja einen Job suchen.
Ich finde es extrem wichtig, dass beide auf eigenen Füßen
stehen. Nicht nur weil Ehen häufig kein Leben lang mehr
halten, sondern auch, weil es im flexibelen Arbeitsmarkt
mittlerweile für fast jeden mal schlechte Zeiten geben kann.
Klar. Wenn es möglich ist. Ich habe nichts dagegen. Nur meine ich, dass ein Kind in den ersten 3 Jahren seine mutter (ganz besonders) braucht. Daher meine obige Aussage.
Deine Reaktion ernte ich desöfteren, aber diejenigen in meinem
freundeskreis, die bereits Kinder haben und mich vor der
Schwangerschaft immer hart für meine Einstellung kritisiert
haben, fahren jetzt genau diesen Plan.
Das ist nun einmal so und wird sich auch mit den schärfsten
Gleichberechtigungs- und Mutterschutzgesetzen nicht ändern, ja
aus der Frauenperspektive eher noch verschlechtern.
Für Deinen Frauentyp ja- für mich wird es besser…
Keineswegs. Wenn das so weiter geht, stellt bald niemand mehr junge Frauen, egal mit welcher Ausbildung, für mehr als Teamleiterjobs im Callcenter ein.
Wie sieht es denn bei Dir mit Kindern und Familie aus? Steht
nichts in Deiner ViKa und hier beschränkst Du Dich bislang auf
Kritik an mir…
Steht nichts in der ViKa, weil es bei mir da genauso ist wie
bei Dir. Und Frauen brauchen ja nicht den Zusatz ledig und
kinderlos hinschreiben .
Hättest Du mal tun sollen. Vielleicht findet sich hier ja ein Mann, der Deine Einstellung teilt…
Gedenke aber Kinder und Karriere
unter einen Hut zu bekommen. Dank meines Arbeitgebers (ÖD),
der unter anderem eine Kita betreibt, die von 7-19 Uhr und
auch in den Ferien geöffnet ist, sehe ich dem auch gelassen
entgegen.
Dass dies ein absoluter EInzelfall für vielleichtr 3% der dt. ANs ist, ist Dir aber hoffentlich bewusst, oder?
Nichtsdestotrotz freue ich mich für Dich, dass Du diese Möglichkeiten hast.
Selbst wenn ich es wollte könnte ich mir im Übrigen nicht
leisten länger als die 8 Wochen nach einer Geburt zu Hause zu
bleiben, da mein Lebensgefährte weniger verdient und dazu noch
einen extrem unsicheren Beruf (Akademiker/ Selbständig) hat.
Würden wir uns auf (s)ein Einkommen verlassen, wären wir
verrückt!
Stimmt. ich wiederhole: Einzelfall.
Grüße,
Mathias