Frau mit heimatgefühlen

Traditionen
Moin!

Es ist doch tief in unserer Gesellschaft verankert: Der Mann bleibt, wo er beheimatet ist, die Frau zieht ihm hinterher.
Er hat ein Anrecht auf seine Familie, seine Freunde, sie kann sich ja neue suchen, und wenn erstmal Kinder da sind, hat sie ja eh keine Zeit mehr für Freunde.

Das ist jetzt etwas überzeichnet, aber gestehst du ihr denn die gleiche Heimatverbundenheit zu wie du sie bei dir selbst beschreibst und einforderst?

Ich denke, dass du mit derlei festgefahrenen Vorstellungen dir entweder eine Frau aus deinen Breitengraden suchen solltest oder eine, die keine eigene Meinung hat.

Gruß, Fo

Hi,

ich komme nicht umhin, deine Einstellung ein bisschen vermessen zu finden. Warum muss sich denn einer komplett nach dem anderen richten in einer Beziehung? Es erschreckt dich zutiefst und verleitet dich zu einer hitzigen Diskussion, wenn die Frau nicht wie selbstverständlich genau deinen Lebensentwurf (dein Heimatdorf, die Immobilie, die Kinder usw.) teilt. Warum erwartest du von ihr, dass sie sich in einem Ort 400km von ihrer Heimat entfernt wohlfühlt, wenn du für dich schon allein die Möglichkeit dafür ausschließt? Stell dir vor du wärst in ihrer Lage (wie das viele hier auch schon angesprochen haben).
Wenn du mit ihr zusammenbleiben willst, wäre es angebracht eine gemeinsame Lösung zu finden. Wenn dir deine Heimatverbundenheit wichtiger ist, dann wäre es wohl fair, sich jetzt wieder voneinander zu lösen und sich nicht erst anderthalb Jahre etwas aufzubauen um es dann wieder einzureißen. Es sei denn, ihr habt beide Lust auf eine Beziehung, die nicht auf jahrzehntelange Planung ausgelegt ist.
Wenn du es so sehr ausschließt, dich aus irgendwelchen Gründen aus deinem Ort wegzubewegen, wäre es vielleicht wirklich besser, sich jemanden zu suchen, der auch von da kommt und da definitiv bleiben möchte.
Auf der anderen Seite bist du heute vor räumlichen Veränderungen quasi kaum sicher. Befristete Verträge machen es möglich :confused:

Gruß

in 2 Jahre = am ende?

naja, nichts ist sicher… such dir eine aus deinem Ort, und fühle das Gleiche, und vielleicht hält es kein halbes Jahr…

Hallo,

wie wäre es, wenn ihr beide erst mal ein wenig erwachsener werden würdet?

Was heißt dass, dass mit 34 deine berufliche Entwicklung abgeschlossen ist? Willst Du jetzt wirklich 30 Jahre ohne jegliche Perspektive und Herausforderung einfach nur automatisch jeden Morgen im Blindflug an den Arbeitsplatz fahren, um dann pünktlich zum Feierabend wieder aufs Sofa zu wechseln? Hast Du einen Beamtenjob, der eine Standortgarantie mit sich bringt? Oder was ist, wenn der Laden zusperrt, der AG den Standort verlagert, Du Dir eine Krankheit einfängst, die die Berufsausübung im bisherigen Job unmöglich macht, …?

Und nimm mal ganz schnell Abstand von dem Gedanken, dass es da nur diesen einen perfekt zu Dir passenden Arbeitsplatz auf der ganzen Welt geben würde. Es ist regelmäßig reine Bequemlichkeit, sich dies einzureden. Abertausende stellen jedes Jahr fest, dass, wenn ihnen keine andere Wahl bleibt, als mal den Popo hoch zu bekommen, weil ein AG zusperrt, sich durchaus neue, interessante, und oftmals sogar bessere Jobs finden lassen. Und wenn Du nicht gerade Seenotretter bist, dann gilt dies recht regelmäßig über die ganze Republik und darüber hinaus. Und dabei stellt man/Frau dann auch fest, dass man durchaus auch jenseits der Sichtweite des heimischen Kirchturms leben und glücklich sein kann.

Wenn echte Liebe da ist, dann nimmt man dafür auch nur zu gerne in Kauf, auch mal den Job zu wechseln, an einen anderen Ort zu ziehen, ggf. auch mal längere Fahrzeiten zur Arbeitsstelle oder eine Wochenendbeziehung zu führen. Und das gilt für beide Seiten! Die Standortfrage ist dann wirklich nicht entscheidend, und sollte von beiden Seiten offen betrachtet und nach ggf. vorhandenen handfesten Vor- und Nachteilen sowie ggf. vorhandenen wirklich zwingenden Gründen entschieden werden.

Das ist jetzt nicht alles nur so daher gesagt, sondern selbst erlebt (mit glücklichem Ausgang). Ich erinnere mich noch gut, als ich mit einer „netten Kollegin“ im Referendariat im Zug saß, um einen kollegialen Urlaub zu beginnen, wo ich ihr erzählte, dass es für mich vermutlich nach dem Examen nach München oder Frankfurt, gehen würde. Nach diesem Urlaub sah die Welt ganz anders aus. D.h. ich bin dann als eher städtisch geprägter und auch damit glücklicher Mensch aufs Land zu meiner Frau gezogen, habe ein Jahr Wochenendbeziehung zwischen Köln und Hannover geführt, dann mal zwei Jahre zwischen München und Hannover, bin eine Zeitlang wöchentlich für ein bis zwei Tage nach Frankfurt gefahren, und habe aktuell (wenn ich nicht gerade Homeoffice mache) 160 Km pro Tag zu fahren, um zur Firma und zurück zu kommen. Mein Arbeitgeber und meine Aufgaben haben in dieser Zeit mehrfach gewechselt, wobei ich immer ein oder zwei Treppenstufen nach oben gefallen bin. Meine Frau hat inzwischen auch den zweiten Job, der sich vom ersten total unterscheidet, und in vielen Belangen deutlich besser ist, …

Was deine Freundin und deren Pläne angeht, so solltet ihr offen darüber sprechen, dass es natürlich etwas anderes ist, ganz bewusst für eine begrenzte Zeit wegen der Arbeit irgendwo hin zu ziehen, und dabei den Blick immer fest auf Rückkehr ausgerichtet zu haben, als wenn sich eine Partnerschaft entwickelt, die von beiden Seiten die oben angesprochene Offenheit bzgl. eines gemeinsamen Lebensmittelpunktes verlangt. Zeige ihr, wie gut es sich - auch dauerhaft - für Euch an deinem Wohnort leben ließe, besuche ihre alte Heimat, und schau sie Dir an. Trefft an beiden Orten gemeinsam Leute, die der eine oder die andere von Euch kennt, wägt ab, wo ganz objektiv tatsächlich welche Vorteile gegeben sind, überlegt, ob eine Wochenendbeziehung ggf. über einen begrenzten Zeitraum eine Lösung sein kann, …

Gruß vom Wiz

Hallo,

ich kann ihr auf keinen fall hinterherziehen,da hier mein
lebensmittelpunkt ist.

bis hierher hatte ich den Eindruck, sie sei Dein Lebensmittelpunkt. So bleibt nur die Frage, was nun tatsächlich Dein Lebensmittelpunkt ist (die Frau oder die gewohnte Umgebung nebst gewohntem Arbeitsplatz). Oder anders: entweder sie ist die Frau Deiner Träume oder Dein Arbeitsplatz und Deine gewohnte Umgebung sind Dir wichtiger. Darüber solltest Du mal nachdenken und zwar ganz unabhängig von dem, was sich bei ihr demnächst tut oder auch nicht.

Übrigens: wenn Ihr wirklich Kinder haben wollt, dann verschiebt sich Dein Lebensmittelpunkt sowieso und zwar erst einmal weg von Kumpeln und Kumpelinen (sofern die nicht zeitgleich auch Kinder bekommen), abendlichen Ausflügen bis in die Puppen und schicken Restaurantbesuchen. Da wird es am Ende auch keinen großen Unterschied mehr machen, ob Du nun dort wohnen bleibst oder 400 km weiterziehst.

Und was ist das überhaupt für ein Quatsch mit der abgeschlossenen beruflichen Entwicklung? Du bist 34. Da hat Deine berufliche Entwicklung bestenfalls mal ihren Anfang genommen, wenn Du nicht gerade irgendwo gelandet bist, wo es entweder keine Perspektive gibt (die gibt es eigentlich überall) oder man Dir eine Nische bis zum Arbeitslebensende garantiert (die gibt es eigentlich nirgendwo mehr).

Ich kann meinem Vorredner nur beipflichten: werdet erwachsen.

da sie ja, wie angesprochen, meine wirkliche traumfrau ist,
will ich sie nicht aufgeben

Entweder ist das ein Lippenbekenntnis oder Dein Ernst. Darüber solltest Du Dir klar werden.

Gruß
C.

Hallo,
da du ja erst seit 5 Monaten mit der Frau zusammen bist und insgeheim für dich weiterspinnst, mit ihr ein Kind zu bekommen und ein Haus zu kaufen, würde mich jetzt brennend ihre Meinung dazu interessieren!
Möchte sie ebenfalls Kinder mit dir?
Das würde ja mit sich bringen, daß sie vermutlich für gewisse Zeit beruflich eingeschränkt wäre…
Vielleicht hat sie völlig andere Pläne als du. Dann ergibt sich die Lösung praktisch von alleine…
LG

andersrum

Hi,

ich komme nicht umhin, deine Einstellung ein bisschen
vermessen zu finden. Warum muss sich denn einer komplett nach
dem anderen richten in einer Beziehung? Es erschreckt dich
zutiefst und verleitet dich zu einer hitzigen Diskussion, wenn
die Frau nicht wie selbstverständlich genau deinen
Lebensentwurf (dein Heimatdorf, die Immobilie, die Kinder
usw.) teilt.

Mir geht es entgegengesetzt. Heimlich träumen kann jeder. Das haben beide getan. Sie hat aber eine Bewerbung geschrieben und ihm nichts erzählt. Soweit ich weiß, hat er aber kein Haus heimlich erworben oder sich Kaufverträge kommen lassen.

Ich hätte an seiner Stelle auch hitzig reagiert. Und anschließend mein Kopfkino upgedatet.

Tilli

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hätte mir was anderes gesucht. niemals würde ich soweit weg
ziehen.

meine angst ist halt einfach jetzt wieder 1 jahr oder mehr an
zeit zu verlieren um am ende älter und alleine da zu stehen.

alles wieder von vorne. um dann vielleicht wieder 1 oder 2
jahre zu verlieren ?!. wollte ein kind nicht erst mit 40
bekommen :frowning:

Hier liegt doch der Hase im Pfeffer. Torschlußpanik, hinsichtlich des angestrebten Ideallebenslaufs.
Ich glaube, wir können da viel reden.
Es gibt zwei Möglichkeiten:

  • Du stellst Dich den Ängsten und gefühlen, um freier zu werden.
  • Du projizierst alles auf eine Frau oder sonstwen und wartest ab, bis das Leben zuschlägt und lernst dann.

Nach meiner Erfahrung gibt es keinen anderen Weg.

Mag esoterisch klingen, aber ich kenne niemanden, dem es erspart geblieben ist. Den Verleugnern ging es dabei eher dramatischer.

Tilli

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Seltsam- männlich??- finde ich den Gedanken, dass die Zeit mit
ihr ja wie umsonst sein könnte…denn dann bist Du 40 und
fängst von vorne an…

Männlich? Das ist typisch weiblich. Torschlußpanik. Änderwünsche am Partner…

Zeitpunkt geben und dann machste „Kasse“…Soll gegen Haben
und dann entschieden… und das kann Dir dann kein Forum
abnehmen.

Das tun wir hier doch.

Tilli

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Hi

auf jeden fall sprach sie im telefonat davon froh zu sein wenn
alles klappt und sie wieder zurück in alte gefielde kann.habe
sie natürlich gleich nachdem telefonat angesprochen was los
sei.

ihre antwort : ich habe mich bei einer arbeitstelle in meiner
heimatgegend beworben.diese stelle wird aber erst in ca. 1 bis
1 1/2 jahre zur verfügung stehen.wenn sie den job am ende
bekommt würde sie aber wieder zurück gehen.

in dem augenblick war ich geschockt.nie vorher hat sie sowas
erwähnt.

Ich stand vor einer ähnlichen Situation, aber andere Ausgangslage (ohne jetzt zuviel privates zu verraten).

Ich hatte Sie damals gefragt, ob Sie will daß ich mitkomme im Falle es würde mit der
Stelle klappen. Nach dieser Reaktion war dann zumindest für mich die Zukunft klar.

Für Dich evtl. eine hypothetische Frage, aber die Antwort wäre wohl interessant.

lg,
vordprefect

PS: Sorry an alle Bauernmädels, mir viel kein besserer
Vergleich ein.

Festangestellter Chemiker /Chemikant sucht Frau.

Nun gut. Ja, das man mal drüber reden sollte, was die Zukunft für jeden so am liebsten brächte - d’accord. Ist nur noch die Frage, ob er seine Pläne mit Haus, Sesshaftigkeit und Kindern mit ihr auch schon diskutiert hat, oder ob das bisher auch nur in seinem Kopf völlig klar war, dass es so laufen wird.
Deswegen meinte ich ja, die beiden sollten sich darüber klar werden, wo ihre Prioritäten liegen. Wobei ich es halt sehr befremdlich fand, wie wenig sich der UP anscheinend in die Heimatverbundenheit seiner Freundin hineinversetzen konnte, wo er es doch selbst absolut ausschließt, irgendwo anders als daheim zu leben.

Gruß

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Hallo,

… alles wieder von vorne. um dann vielleicht wieder 1 oder 2 jahre zu verlieren ?!. wollte ein kind nicht erst mit 40 bekommen :frowning:

So läuft das Leben schon mal gar nicht. Das kannst und solltest Du Dir ganz schnell aus dem Kopf schlagen! Kinder in die Welt zu setzen erfordert eine stabile und gewachsene Beziehung, und keine Sechs-Wochen-Verliebtheit, wenn die Sache eine gute Chance haben soll, nicht kurzfristig an den damit verbundenen Änderungen des (Zusammen-)Lebens zu scheitern.

Und dann klappt es rein biologisch auch nicht unbedingt nach kalendermäßigen Wünschen; gerade dann oft nicht, wenn man sich so einen planwirtschaftlichen Druck macht (schon mehrfach beobachtet). Also mach dich da mal locker. Wir hatten es nicht geplant, und trotzdem bin ich auch erst mit 40 Papa geworden. (Wochenendbeziehung, anspruchsvolle Jobs, Pflegefall, Hausbau, … sind nicht unbedingt förderlich).

Und denke hierbei auch mal an die berufliche Situation der potentiellen Mutter. Wenn die tatsächlich jetzt zu Dir ziehen sollte, sich da ein neues berufliches Standing aufbauen muss, dann kann/sollte die da auch nicht gleich zum Ende der Probezeit in Mutterschutz gehen, wenn sie vorhat nach dem Mutterschutz wieder einsteigen zu wollen. Denke immer daran, Frauen müssen/sollten sich diesbezüglich, insbesondere für den Fall des Scheiterns der Beziehung, gut absichern.

BTW: Häuser kann man durchaus auch wieder verkaufen! Habe selbst über mein bisheriges Leben sechs größere Umzüge mitgemacht, und hoffe zwar auch, dass es keinen weiteren mehr geben wird. Aber ausschließen würde ich das nie.

Und wenn Du an Immobilie denkst, dann denke in Bezug auf eine Partnerschaft daran, dass man so etwas gemeinsam bespricht und macht! Die Chance eine Partnerin zu finden, die in ein fertig eingerichtetes und ausschließlich nach deinem Geschmack gebautes und schon vollkommen eingerichtetes Haus zieht, und sich dem unter Aufgabe aller eigener Vorstellungen vollkommen unterordnet ist gering! Der Killer schlechthin wäre ein fertig eingerichtetes Kinderzimmer auf Vorrat.

Gruß vom Wiz

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Hi!

Das verstehe ich, aber denk immer dran, dass sie genauso fremder in der Fremde ist. Und du momentan nicht ganz unparteiisch bist.

Natürlich wäre es rational betrachtet blödsinn den Job hinzuschmeißen, aber wenn es die Frau deines Herzens ist…

Gruß derschwede77

Absolut.
Daher mein Post unten. Die Sache hat mit Ängsten zu tun, nicht mit Heimat.
Home is where the heart is, wenn das herz Probleme hat, muß eine äußere Heimat her.

(Auch wenn ich selber weiß, dass ich am liebsten in den Bergen leben würde, in meiner Wahlstadt Basel, es aber aus diversen Gründen nicht kann.)
Tilli

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Urlaubsbekanntschaft und Horizont
Hallo Patmon,

in diesem Forum sammeln sich vorwiegend studierte, welterfahrene Leute mit weitem Horizont (scheint mir). Aus der Sicht wirkst Du wie ein konservativer Hinderwäldler, der an „unwichtigen“ Dingen hängt.

Das ist Unsinn. Es ist eher so, dass Dir Gleichgesinnte hier weniger vertreten sind, vielleicht weil sie ihre Zeit in ihrer Gemeinde, im geografischen Umfeld mit sinnvolleren Dingen verbringen, egal.

Deine Freundin scheint Dir ähnlich, und Du kannst sie ja nur zu gut verstehen. Für sie ist das Leben hier eine Episode, sie möchte in die Heimat, wo sie verstanden wird ohne sich erklären zu müssen (oder so ähnlich).

Vergleiche es eher mit einer Urlaubsbekanntschaft. Ob sich daraus echte Liebe entwickelt, kann man ja sehen, aber die wenigsten geben ihr altes Leben auf um an den Urlaubsort zu ziehen und dort den romantischen Traum zu leben.

Wie ernst es Dir mit der Beziehung bisher war, kannst Du daran ermessen, wie oft Ihr bei ihr ward, und wieviele Bekannte Du dort schon hast.

Deine Freundin ist nicht aus freien Stücken hierher gezogen. Dein Fall ist also nicht vergleichbar mit Paaren, die zusammen irgendwo hinziehen, oder wo einer aus persönlichen Gründen eine neue Wahlheimat sucht und (oh Zufall) einen Einheimischen findet. Man kann Dir vielleicht Naivität oder Blindheit unterstellen, hilft aber alles nicht weiter.

Eines wirst du nicht können : Sie oder Dich ändern.

Gruß
achim

Ich stand vor einer ähnlichen Situation, aber andere
Ausgangslage (ohne jetzt zuviel privates zu verraten).

Wollten die Vogonen die Erde sprengen?

Tilli

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Hi,

warte ab, wie’s in einem Jahr kommt.

Ich komme aus einem Dorf am Rande einer Kleinstadt. Miefig, piefig. Vor 30 Jahren war ich sowas von froh, in Berlin einen Studienplatz zu bekommen, um da rauszukommen. Damals habe ich meine Jugendliebe sausen lassen, weil die sehr heimatverbunden war und niemals (jedenfalls damals nicht) die gewohnte Umgebung verlassen hätte. Allerdings war mir klar, dass das keine Beziehung bis ans Lebensende sein würde, also habe ich zwar schweren Herzens aber konsequent einen Schnitt gemacht.

Ich habe mich dann lange Zeit in mehreren Großstädten rumgetrieben und habe mich immer wohl gefühlt, die alte Heimat NIE vermisst. Nun lebe ich aber seit ein paar Jahren wieder in besagter Kleinstadt am Rand im Dorf. Oh Mann…

Einerseits würde ich furchtbar gerne wieder in eine größere Stadt ziehen, derzeit am liebsten wieder nach Berlin. Aber nun lebe ich in inniger Beziehung mit einem schrecklich netten Mann, der seinerseits seinen Wohnsitz in einer anderen Kleinstadt am Rand in einem Dorf hat. Und wie dorfig dieses Dorf ist…oh Mann.

Tja, ich bin mir sicher, ich habe die große Liebe gefunden, mit der ich überhaupt nicht mehr gerechnet habe. Also habe ich wenig Probleme, das Dorf an Stelle der Stadt zu wählen, denn der Mann ist mir diesmal viel zu wichtig. Dorf bin ich gewohnt, auch wenn ich manches nicht soooo dolle finde. Aber da kann ich mich arrangieren.

Was ich damit sagen will: Denn es kommt erstens immer anders als man meistens zweitens denkt. Vielleicht entscheidet sich deine Holde ja gar und gänzlich für dich und bleibt bei dir in deiner Heimat. Oder wer weiß, vielleicht verlegst sogar du deinen Lebensmittelpunkt. Lass uns mal in 10 Jahren drüber sprechen, wie’s gekommen ist.

Lass dich vom Leben überraschen!
Barbara

kommt aufs alter an
bei einer frau ende 20, anfang 30 wird sowas eher selten sein. die wollen weg, raus, die weite welt entdecken.

in einem gehobenen alter ist da eher der partner wichtig und man macht gerne abstriche.

in seinem fall, wird die frau wieder zurück gehen weil sie sich wahrscheinlich zu jung fühlt um sich jetzt schon festzulegen

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Servus Wiz

Was heißt dass, dass mit 34 deine berufliche Entwicklung
abgeschlossen ist? Willst Du jetzt wirklich 30 Jahre ohne
jegliche Perspektive und Herausforderung einfach nur
automatisch jeden Morgen im Blindflug an den Arbeitsplatz
fahren

Nun ja, wenn er z.B. Facharzt ist oder Oberstaatsanwalt, wird er schon seine berufliche Entwicklung weitestgehend abgeschlossen haben. Das ist mit 34 durchaus üblich.

Und nimm mal ganz schnell Abstand von dem Gedanken, dass es da
nur diesen einen perfekt zu Dir passenden Arbeitsplatz auf der
ganzen Welt geben würde.

Da hast du wiederum recht.

Wenn echte Liebe da ist, dann nimmt man dafür auch nur zu
gerne in Kauf, auch mal den Job zu wechseln

Das kommt natürlich auch schon ein bisschen auf den Job an. Ab einem bestimmten Niveau (welches man ja durch viele Jahre Engagement erreicht hat) wird man nicht einfach mal einen neuen Beruf anfangen (siehe oben).

Die Standortfrage ist dann wirklich
nicht entscheidend, und sollte von beiden Seiten offen
betrachtet und nach ggf. vorhandenen handfesten Vor- und
Nachteilen sowie ggf. vorhandenen wirklich zwingenden Gründen
entschieden werden.

Da hast du wiederum recht.

Was deine Freundin und deren Pläne angeht, so solltet ihr
offen darüber sprechen, dass es natürlich etwas anderes ist,
ganz bewusst für eine begrenzte Zeit wegen der Arbeit irgendwo
hin zu ziehen, und dabei den Blick immer fest auf Rückkehr
ausgerichtet zu haben, als wenn sich eine Partnerschaft
entwickelt, die von beiden Seiten die oben angesprochene
Offenheit bzgl. eines gemeinsamen Lebensmittelpunktes
verlangt. Zeige ihr, wie gut es sich - auch dauerhaft - für
Euch an deinem Wohnort leben ließe, besuche ihre alte Heimat,
und schau sie Dir an. Trefft an beiden Orten gemeinsam Leute,
die der eine oder die andere von Euch kennt, wägt ab, wo ganz
objektiv tatsächlich welche Vorteile gegeben sind

Das alles, was du zum Ende hier schreibst, gefällt mir sehr gut!
Es grüßt dich
Branden

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