Hallo Branden,
meiner Frau und mir wird ja immer wieder gesagt, dass wir kein „typischen“ Juristen seien, und können und daher vielleicht einfach nicht vorstellen, so ein - in unseren Augen - langweiliges und geplantes Leben zu führen. Aber bei uns ging es mit Mitte dreißig ja erst so richtig los interessant zu werden, und das ist es mit inzwischen kurz vor 50 eben immer noch.
D.h. wir fühlen uns durchaus wohl in unseren aktuellen Jobs, haben aber auch schon erlebt, wie schnell sich so etwas drehen/ändern kann, und dass man dies dann als Chance begreifen sollte, und diese dann auch erfolgreich nutzen kann. Und wenn sich morgen etwas ereignen sollte, was es sinnvoll erschienen ließe, sich „mal wieder umzuschauen“, oder ein Headhunter anklopft, dann ist da nichts in Beton gegossen. Mehr als fünf Jahre war von uns beiden noch keiner durchgehend in einem Job.
Aber klar, ich erinnere mich auch an mein erstes Klassentreffen, wo die ersten Leute, die in sehr „geregelte“ berufliche Wege gegangen waren, nur noch über Regelbeförderungen, Stellenzulagen, … sprachen. Mir fehlte da ehrlich gesagt nur noch, dass die auch schon ihre eigene Grabstädte und die Beerdigung diskutiert hätten.
Und auch als Facharzt kann man ja durchaus noch Zusatzqualifikationen erwerben, überlegen noch mal in die Lehre zu gehen, eine Praxis mit weiteren Kollegen zu erweitern, … Klar, wir hatte natürlich auch Kommilitonen, die dann brave Richter am Amtsgericht wurden, oder als Beisitzer in einer Kammer beim LG landeten, und die sich damit am Ziel ihrer Träume sahen. Ich erinnere mich aber auch an Leute, die als Erprobungsrichter es zumindest mal versucht haben, zum BGH zu kommen, o.ä.
Gruß vom Wiz