Hallo Marion!
Sicher darf sie, nur im Grunde wird dies „Hausfrauenmodell“
durch die Steuerabschreibungsmöglichkeiten für die „nur“
Hausfrau von der Allgemeinheit finanziert. Wer zu Hause
bleiben will, gerne, aber dann bitte nicht bei den
Steuerzahlern die Hand aufhalten.
Über das Modell läßt sich sicher streiten - will ich aber gar nicht. Sicher fände ich es in unserer momentanen Lage schade, wenn die Möglichkeit mit den Steuerklassen 3/5 wegfiele, aber daß das eine gerechte Variante wäre, solange keine Kinder da sind, ist schon richtig…
Zudem dürfte das Modell der lebenslangen Versorgung durch den
Ehemann bei den Scheidungsraten heutzutage ausgedient haben.
Und wenn die ehemals „nur“ Hausfrau und Mutter mit zwei
Kindern vorm Sozialamt steht, darf wieder die Allgemeinheit
(sprich der Steuerzahler) einspringen.
Leider auch wieder wahr. Wobei ich, auch wenn das jetzt altbacken klingt, denke, daß dieser Staat auch was davon hat, wenn irgendjemand hier noch Kinder bekommt. Leider leider ist das heute nämlich nicht mehr selbstverständlich, sondern meines Erachtens ein Luxus… Wobei auch das wieder vom gewünschten Lebensstandard abhängt und sicher ein vielschichtiges Problem ist. Und ich bin die letzte, die mit vier Kindern vorm Sozialamt stehen möchte… Und ich finde es auch nicht gut, wenn jemand anderes das mit Absicht macht, sprich von vornherein so geplant hat. (Notfälle gibt’s immer.)
Und ich hab - ich vermute, das ist wenig deutlich rübergekommen - nicht studiert, um mein Leben als Hausfrau und Mutter zu fristen…
Hast du dir mal von deinem Mann vorrechnen lassen, war er
durch dich für Steuerersparnisse hat?
Das braucht er mir nicht vorrechnen, das kann ich selber . Richtig, wie oben erwähnt, genießen wir im Moment einige Steuervorteile, weshalb es netterweise kein Existenzproblem ist, daß sich meine Jobsuche schwerer gestaltet als erhofft.
Wenn du nie in deinem studierten Fach und auch sonst nicht
gearbeitet hast, dürftest du in 10-15 Jahren, wenn die Kinder
aus dem Gröbsten raus sind, 40-45 Jahre alt sein, Null
Berufserfahrung haben und deine Chancen am Arbeitsmarkt sind
gleich Null (Das sind sie für viele Leute in dem Alter heute
schon, die 20 Jahre Berufserfahrung auf dem Kasten haben und
das Pech haben, arbeitslos zu werden). Entweder hoffst du dann
darauf, dass dein Mann sich nie im Leben von dir scheiden
lässt, oder du stehst beim Sozialamt vor der Tür.
Ich denke mal, daß das jetzt in erster Linie ein Mißverständnis war, denn mit dem „nicht in meinem Job“ arbeiten, meinte ich eben bloß, daß ich alternativ auch was anderes mache - damit meinte ich nicht Putzen oder einen sonstigen 400 Euro Job ohne weitere Perspektive, sondern schon was Vernünftiges… Aber frau muß halt nehmen, was sie bekommt, und Geophysiker werden leider nur begrenzt gesucht. Ich möchte aber schon, bevor wir an die Familienplanung denken, noch das eine oder andere Jahr Berufserfahrung sammeln, eben damit genau das von Dir geschilderte Szenario nicht eintritt, sondern damit ich eben zum entsprechenden Zeitpunkt langsam aber sicher wieder einsteigen kann, da wo ich vorher aufgehört habe… Du siehst, ich seh mich auch nur als Hausfrau und Mutter auf Zeit.
Jeder kann meinetwegen machen was er will. Grundlage sollte
aber immer die Fähigkeit sein, für seinen eigenen
Lebensunterhalt aufzukommen. Das dies aus diversen Gründen
nicht immer so hinhaut (Krankheit, Erwerbsunfähigkeit etc.)
ist natürlich klar und bedauerlich, und in diesen Fällen wäre
ich die letzte, die diesen Menschen Unterstützung durch die
Allgemeinheit vorenthalten möchte. Wer dererlei jedoch zum
Lebensziel erklärt, der hat IMHO was ganz Wesentliches
übersehen:
There is no such thing as a free lunch.
Ich glaube, wir sind gar nicht sooo weit auseinander… Denn ich hab ja auch nicht studiert, um nun die nächsten 30 Jahre hinterm Herd zu verbringen… Wahrscheinlich hab ich in meinem ersten Posting radikaler geklungen, als ich das wollte. Nur stößt mir heutzutage immer öfter auf, daß man gleich als rückständig und lebensfremd gilt, wenn man sagt, daß man, wenn Kinder kommen, ein paar Jahre Pause machen möchte, und daß einem die Familie wichtiger ist als die Karriere. Darauf wollte ich eigentlich hinaus. Ich finde es trotzdem immernoch wichtig, daß man sich auch als Frau selbst ernähren kann (wie gesagt - ich wünschte, ich könnte, aber der Arbeitsmarkt bestreikt mich leider leider noch!). Aber ich mag mir eben auch den Luxus leisten können, meine Kinder großwerden zu sehen und sie nicht gleich als Baby in einer Kinderkrippe abgeben zu müssen… - und das, ohne von anderen schief angeschaut zu werden, weil ich es wage, nicht zu arbeiten und meine Familie wichtig zu nehmen… (Hiermit meine ich jetzt aber wieder nicht, daß ich zuhaus bleibe, bis das entsprechende Kind sein Abi oder was auch immer hat, um dann in ein Loch zu fallen…)
Vielleicht ist mein Standpunkt ja jetzt ein bißchen klarer geworden . Irgendwie ist es immer mühevoll, sowas schriftlich zu formulieren, so daß es eindeutig wird… *seufz*
Grüße
Kari