Hallo Marion,
Hier möchte ich doch nochmal einhaken, nur das keine
Missverständnisse entstehen. Mir geht es bei meinem Anliegen
in erster Linie um die finanzielle Unabhängigkeit
(natürlich möglichst in einem Beruf, der mir Spass macht, aber
das ist für mich sekundär).
Was bedeutet für dich finanzielle Unabhängigkeit? Und vorallem in der Ehe/Paarbeziehung? Konsequenter Weise würde ich das so sehen, dass jeder soviel verdient, wobei eine Trennung ohne Versorgungsausgleich möglich ist. Aber das geht nur mit entsprechenden Einkommen. In Teilzeit? Ich kenne da niemanden. Meistens sind diese Einkommen höchstens Zubrot für Urlaube oder Schuldenlochstopfer.
Teilzeitbeschäftigung ist meistens eine Unabhängigkeit in ideeller Form, in dem man dem Partner und sich das Gefühl gibt kein Schmarotzer zu sein.
Letztendlich sind Partnerbeziehungen wie Wohngemeinschaften, in der man sich bestimmten Kosten und Arbeiten teilt, mit den dazugehörigen Abhängigkeiten (Hausfrau/mann mehr als Berufstätige/r).
Wenn ich morgen 2 Mio Euro im
Lotto gewinnen würde, dann würde ich vermutlich tatsächlich
meinen Job hinschmeißen, einen Teil des Tages Hund, Kind,
Haus, Garten etc. hinterhertütern und den Rest des Tages
meinen Hobbies und meinen Studien des Sanskrit, Chinsesisch
und Buddhismus widmen (und vielleicht endlich noch Tibetisch
lernen, damit meine IQ nicht um 20% sinkt *g*).
Wenn ich nochmal auf die Welt als Frau komme, würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich mich jemals wieder in solche Zwickmühlen wie Ehe und Mutterschaft begeben würde, nur aus finanzieller Sicht gesehen. Das ist eine risikoreiche Entscheidung gewesen, die ich vor über 10 Jahren getroffen habe. In meinem Alter mit so kleinen Kinder zu Beginn einer Selbstständigkeit in unserer derzeitigen wirtschaftlichen Situation ein finanzielles Polster alleine für die Rente schaffen zu wollen ist Sisyphusarbeit. Vom Chinesisch lernen kann ich nur träumen. (was mich auch mal reizen würde, ich habe da ein Buch im Regal….
Ich sehe Berufstätigkeit keineswegs als Wert an
sich an, finanzielle Unabhängigkeit hingegen schon
(und das beantwortet eigentlich auch schon deine Frage nach
der vermeintlich minderwertigen Hausfrauenarbeit).
Vielleicht sollten wir noch etwas auseinander klabüsern:
Solange es Männer gibt, die ihre Frauen für ein Vollzeit-Daheim finanziell unterstützen, und es ist für alle (Frau, Kind und Mann) gesorgt, dann geht mir deren geistiges Wohlergehen an meinem Rückenende vorbei. Problematisch wird´s, wenn diese Unerfahrenen auf der Straße sitzen, und Versorgung von der Allgemeinheit brauchen.
Ich hoffe nur, dass mein Einfluß auf meine Töchter stark genug, dass sie ihre Unabhängigkeit nie aus den Augen verlieren. Ein Schwiegersohn aus der Macho-Sparte würde bei mir keinen Fuß auf die Erde bekommen (der Mann meiner Nichte…auweia).
viele Grüße
grilla