hallo Marion, ich habe erst heute gemerkt, dass das Thema noch weiterbeschäftig… wie schön, denn es ist wirklich hoch aktuell. Deine Postings dazu möchte ich am liebsten alle einzeln kommentieren - aber dann platzt dieses Brett, denke ich. Auf jeden Fall, ich finde deine Argumentation sehr logisch und praxisbezogen…
Gerade was du auch ansprichst, die Familie die sich im normalen
Level befindet, da ist es ja so, dass die Frau eigentlich dazuverdienen muss – nur um sich einen kleinen Luxus, sprich Klassenfahrt und Schulbücher für die Kinder, mal ein Friseurbesuch für sich selbst oder oder leisten zu können. Für das Hobby des Mannes ist komischerweise meist genügend vorhanden- wenn er alleine verdient, zwackt er sich meist das Geld ab.
Warum benutze ich das Wort meist. Ganz einfach, es gibt löbliche Ausnahmen. Aber seien wir doch einmal ehrlich, welcher Mann, der Familie hat, ist wirklich bereit, auf alle (ich meine wirklich alle) Freizeitaktivitäten zu verzichten.
Momentan ist südliches Leben auch in Norddeutschland angesagt. Da bekomme ich viel mit, gerade wenn ich mit dem Hund spazierengehe. Nimm doch nur mal das Thema Grillen. Selbstverständlich hat jede Familie (ich wohne in einer Einfamilien, Zweifamilien, Reihenhaussiedlung) ihren Grill. „Mann“ grillt für sein Leben offenbar gern, das ist ein Zeremoniell dass er auf diese oder jene Weise erledigt. Kohle, Anzünder, eine Prozedur ohnegleichen.
Frau „darf“ die Tische und STühle reinigen, Tisch decken, Salate machen und Geschirr und ZUtaten heraustragen. Dann kommt der große Augenblick, sie trägt das Fleisch raus. „So wenig, so fett, hast nix handfesteres?“ sind nur einige Kommentare. Die zaghafte Antwort, es ist so teuer… "Dann musst du mit MEINEM Geld besser wirtschaften, ich arbeite, ich schufte und du bringst nicht mal was Anständiges auf den Grill.
Liebe Leserinnen und Leser, das hörst du auf vielen Grundstücken, gerade da, wo die Ehefrau und Mutter nicht noch zusätzlich erwerbstätig ist, unabhängig wie jung die Mutter ist.
Frau schluckt, manchmal gibt es eine Diskussion —
Dies ist nur ein Beispiel. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Frau glücklich ist, wenn das Geld nur „verfressen wird“ und sie andererseits gerne mal eine neue Frisur, eine neue Dauerwelle, einen neuen Haarschnitt oder diese niedlliche Bluse die sie im Katalog sah, haben möchte.
Das meine ich auch mit meinem Posting. Ich begreife es schlichtweg nicht, dass die jungen Frauen - oder viele – freiwillig sich diesen finanziellen Zwängen beugen.
Natürlich ist es anfangs toll, zuhause zu sein, soviel Zeit wie frau will zu haben - denkt sie – habe auch ich gedacht. Auch ich habe mich riesig gefreut meinen Job für einige Zeit an den NAgel zu hängen - aber mit dem Wissen, dass es nur 2 JAhre oder 3 JAhre sein wird.
Wir haben hier eine junge Familie mit 1 Kind, die gerade das halbe Haus und Grundstück gekauft haben. Er arbeitet voll, und zuhause in jeder freien Minute auf dem Grundstück, Gartenlaube, neue Terrasse, PArkfläche, Carport, bepflanzen – wunderbar, er wühlt und wühlt und wühlt. O, habe ich gedacht, das ist ja toll. Sie macht drinnen und darf das Kind betreuen und ihren Interessen nachgehen (gerade nach einigen Antworten auf mein Posting).
Aber offenbar hat dieses „Glück“ zuhause sein und voll genießende Mutter zu sein, seine Grenzen. Irgendwie ist sie nicht zufrieden, den ganzen Tag Mann und Kind zu versorgen. Es ist offenbar doch nicht ihr größtes Glück zu rechnen und nur den Mann zu versorgen…
Ein Gespräch, ein Stoßseufzer am Gartenzaun… „nein, ich habe mir das anders vorgestellt. Alles Geld in HAus und Grundstück, immer nur diesen Dreck wegschaffen, immer nur warten, dass er mal Zeit für ein Gespräch sich nimmt — ich vereinsame. Deshalb habe ich mir jetzt wieder einen Job gesucht, stundenweise, wenn die Kleine im Kindergarten ist … und … von meinem ersten Geld werde ich mir einen richtigen Wellnesstag gönnen und dann… kann ich reinen Gewissens auch mal wieder Geld für mich ausgeben und sei es nur ne popelige Zeitschrift.“
Genau das ist es doch, natürlich reichen Gehälter im sogenannten Mittelstand normalerweise für ein bescheidenes Leben. Aber wehe, wenn der Wunsch nach mehr besteht. Wir können doch nicht davon ausgehen, dass die MAsse mehr als 1500 Euro nach Hause bringt.
Und eure Diskussion was ist bei einer Trennung, wenn die Frau lange Jahre nicht erwerbstätig war, ist doch auch ein wesentliches Argument. NAtürlich denkt Frau in jungen Jahren nicht an Scheidung oder Trennung (habe ich auch nicht), an Krankheit (habe ich auch nicht) — aber mit gesundem Menschenverstand kann doch keiner heute mehr davon ausgehen, dass eine Ehe bis zum Lebensende hält, dass der MAnn immer seinen Job haben wird, dass man mit den kleinen Ansprüchen in jungen Jahren auch mit 50 noch zufrieden ist.
Sicher ist das Vorbild der gestressten und überlasteten Mütter ein Grund, warum viele junge Frauen es besser machen wollen (haben wir es nicht auch vorgehabt?) — aber das kann doch nicht das Lebensziel, der Lebensinhalt sein, sich freiwillig auf ein Minimum zu bescheiden.
Natürlich, wenn ein Kind krank ist – dann muss Frau sich arrangieren, aber wir Mütter haben unseren Töchtern offenbar nicht vermitteln können, dass
–Frau sehr wohl eigene Wünsche und Träume haben darf
–Frau sehr wohl selbst entscheiden kann, was für sie gut ist
–Frau selbst entscheiden kann, ob sie arbeiten geht
–Frau sich einen Beruf gesucht hat, der Freude bringt und nicht der von den Eltern ausgewählt wurde
–Frau selbstverantwortlich sich für ihren Weg entscheidet
–und jeder Weg Abbiegungen, Kurven und auch mal ne Straßensperre beinhaltet, jedoch Frau diese Freiheit hat…
Ich hoffe, ich habe mich so einigermassen verständlich ausgedrückt.
Die Statistik besagt, dass 1 Mio. Kinder in Deutschland
Sozialhilfe beziehen. Die Statistik besagt ebenfalls, dass
Alleinerziehende 20% aller Haushalte in D ausmachen, in diesen
Haushalten erhalten 56% aller Kinder Sozialhilfe. Das heisst
also im Klartext, dass für die Hälfte aller Kinder von
Alleinerziehenden keiner oder kein ausreichender Unterhalt
gezahlt wird. Damit dürfte ebenfalls klar sein, dass die
betreffenden Alleinerziehenden (vorweigend Mütter) für sich
wohl ebenfalls keinen Unterhalt erhalten, wenn es schon für
die Kinder nicht reicht.
Genau das ist doch der Punkt, ich fühle mich manchmal im Vakuum, wenn ich erlebe, was an sozialem Abstieg in Deutschland passiert, wenn eine Beziehung mit Kindern in die Brüche geht. Nur mache das mal jungen begeisterten Frauen klar, die gerade sich gebunden haben und mit juchhu Beruf aufgegeben haben. An das Nachher denken wenige. Ich habe gerade vergangene Woche eine Diskussion mit einer lieben jungen Mutter gehabt. Ihr Mann ist Ende 30, kerngesund, von Beruf Maurer und seit 2 Jahren arbeitslos (bekommt Arbeitslosenhilfe). Sie arbeitet morgens in einer Bäckerei auf 400 Euro-Basis. Sie hatte ihren Beruf aufgegeben und vegetiert mit ihrem Mann nun auf unterstem sozialen Niveau. „Weisst du eigentlich, welche Zukunft du deinem Kind bietest?“ Schweigen im Walde. Sie selbst schneidet sich die HAare vorm Spiegel selbst, er ist zufrieden mit den Spielen im Fernseher, Bier ist für ihn da, ordentlich Fleisch für ihn… und ZEit haben sie fürs Kind, das ist richtig. Nur – Spielkameraden dürfen nicht nachhause kommen,w eil sie sich schämt.
Welche Zukunft hat dieses Kind? Welche Zukunft hat diese Frau? Heute sagt sie, wie dumm war ich, meinen Beruf aufzugeben – dann hätte ich mich längst getrennt. Aber so— unsere Zukunft ist die Sozialhilfe.
Endstation Sozialhilfe? Nein, das muss doch nicht sein. Aber – wenn junge Frauen erst einmal 10 Jahre zuhause waren, fällt es sehr sehr schwer, wieder im Berufsleben Fuß zu fassen (und nicht nur putzen zu gehen, weil kein anderer Job dann möglich ist.
Ja klar, die gibt es auch, und wenn du mein vorheriges Posting
aufmerksam verfolgt hast, dann hast du sicher auch bemerkt,
dass ich dieses Verhalten nicht befürworte, da es keiner
finanziellen Unabhängigkeit entspricht
Dann gehörst Du - wieder bezogen auf meinen Mikrokosmos - zu
den Ausnahmen, was die Hochachtung vor diesem Typ Frau eher
stärkt, als mindert.
Also mal ehrlich, wie viele Männer engagieren sich denn dafür,
dass ihre Frauen auch nach der Eheschließung und ersten
Kindern weiter ihrem Beruf nachgehen? Wieviele Männer nehmen
anteilige oder volle Erziehungszeit usw.?
Es sieht doch so aus, dass die meisten Männer das völlig ok
und richtig finden, wenn ihre Ehefrauen spätestens mit dem
ersten Kind aufhören zu arbeiten (Das Kind braucht eine Mutter
blablabla). Sie sehen während der Ehe ihre Hauptaufgabe
vornehmlich als finanzieller Versorger (es soll sogar Männer
geben, die stolz darauf sind, dass ihre Frau nicht arbeiten
braucht -----> Status/Prestige) und wundern sich
dann, wenn sie es nach der Ehe auch bleiben. Grade
Besserverdienende scheinen übrigens vielfach in dieser Falle
zu laufen, da in ihrem Fall im Gegensatz zu geringer
Verdienenden das Einkommen von einem Ehepartner (auch durch
dieses vermaledeite Ehegattensplitting) ausreicht, um eine
Familie gut zu ernähren. Die Frau eines Geringerverdienenden,
die schon während der Ehe einen Teilzeitjob an der
Supermarktkasse hatte, weil das Einkommen des Mannes nicht
reichte, wird diesen Job auch nach der Scheidung noch haben.
Diesen Absatz kann ich nur voll wiederholen.
Die Masse suchte und sucht keinen Millonär, das ist Stammtischgerede der Herren der Schöpfung, aber eine finanzielle Absicherung ist sicher erstrebenswert. Wenn das der Mann bieten kann - wirklich bieten kann, o.k. Aber welcher Durchschnittsverdiener kann das wirklich?! Und welcher will es wirklich?!
Irgendwie haben wir Mütter versagt, unseren Kindern ein besseres Familienbild vorzuleben und schmackhaft zu machen.
Liebe Grüße kikut